Vertrauen durch die Stille hindurch
Von William B. McGrath
Im Laufe unseres Lebens wird es fast zwangsläufig zu einigen kritischen Situationen kommen. Wenn du ein Christ bist, wirst du instinktiv dem Herrn alles sagen wollen und versuchen, die Probleme, gegen die du nichts tun kannst, ihm zu überlassen. Es entlastet dein Herz, wenn du alles zu Ihm bringen kannst und dann einfach glaubst und auf seine Treue vertraust. Doch manchmal kann die Wartezeit lang sein, und immer mehr gegensätzliche Stimmen und gegensätzliche Umstände können während deines Wartens auftauchen. Es gab Zeiten, in denen es schien, als hätte Gott mich einfach allein gelassen.
In der Bibel gibt es verschiedene Berichte von Menschen, die trotz solcher Gefühle, solchen Schweigens und widersprüchlicher Umstände ihren Glauben bewahrt haben.
Es war schon immer der Wille des Vaters und wird es auch immer sein, dass wir nur ihm vertrauen. Gott erwartet, der Allmächtige genannt zu werden und er beharrt darauf, dass wir unser Vertrauen in ihn setzen. ... Er hat in seinem Umgang mit den Menschen deutlich gemacht, dass alle Macht bei ihm liegt und er seine Herrlichkeit mit keinem anderen teilen wird: „Nennt nicht alles Verschwörung, was das Volk dafür hält und habt keine Angst vor dem, was ihm Angst macht. Lasst euch von dem, was es fürchtet, nicht beeindrucken.Erachtet nichts außer dem HERRN, dem Allmächtigen, als heilig. Ihn sollt ihr fürchten und vor ihm sollt ihr Ehrfurcht haben." – Jesaja 8,12-13 Und das nicht nur inmitten einer wunderbaren Demonstration seiner Macht. Auch in der dunkelsten Stunde, unter den unwahrscheinlichsten Umständen, muss der Glaube zum Vater flüchten, mit Lobpreis für seine Größe. [1]
Die Berichte in der Bibel helfen mir, meinen Glauben zu stärken, wenn ich mich in einer langwährenden Wartezeit befinde oder von gegensätzlichen Stimmen oder Gedanken umgeben bin.
Gott war unzufrieden mit Zacharias, als er Zweifel an der Ankündigung des Engels äußerte. Zacharias hatte den Engel zweifelnd gefragt, wie seine Frau ein Kind bekommen könne, wo sie doch beide so alt waren, und wurde stumm deshalb. (Lukas 1,18-20) Wir finden noch weitere solcher Berichte in der Bibel, bei denen es den Anschein hat, dass Gott absichtlich schwierige Umstände gewählt hat, um seine Pläne zu erfüllen und zu beweisen, dass seine Macht weit über den menschlichen Fähigkeiten liegt.
Gott hätte sich dafür entscheiden können, die Kinder Israels aus Ägypten herauszuführen, während Josef am Hof des Königs beliebt war. Dann wäre ihr Auszug ohne große Schwierigkeiten möglich gewesen.
Maria und Martha waren beide gottesfürchtige Frauen, aber als Jesus erst Tage nach dem Tod ihres Bruders Lazarus auftauchte, um ihn zu heilen, zweifelten sie beide. „Herr, wärst du hier gewesen, wäre mein Bruder nicht gestorben. – Johannes 11,32 „Herr, inzwischen wird der Gestank schrecklich sein, denn er ist schon seit vier Tagen tot." –Johannes 11,39 Wie bei Martha und Maria weiß ich, dass auch mein Glaube leicht schwächer werden kann, wenn die Zeit vergeht und die Dinge immer schlimmer zu werden scheinen. Aber das Idealste ist es, weiter zu vertrauen und trotz der Umstände einen starken Glauben zu bewahren.
Sein Wort lehrt uns, „stark im Glauben zu sein" – Römer 4,20, und dasselbe Wort sagt uns, „… unsere Augen auf Jesus gerichtet zu halten, von dem unser Glaube vom Anfang bis zum Ende abhängt. Er war bereit, den Tod der Schande am Kreuz zu sterben, … damit ihr nicht müde werdet und aufgebt. " – Hebräer 12,2-3 Der Glaube gibt mir tiefe Freude und tiefes Vertrauen.
In Johannes 17 lese ich, dass es Jesu Wille für mich ist, die Liebe seines Vaters zu erfahren. Und ich sehe in der Bibel deutlich, dass mein himmlischer Vater seine Versprechen hält. Er ist ein bündnistreuer Vater, der bereitwillig und reichlich mit allen seinen Kindern teilt. Wenn wir demütig Buße tun, werden wir sofort in Gottes Familie aufgenommen, und uns wird versprochen, dass er uns seine Kraft gibt, damit wir unsere irdische Pilgerreise vollenden können. Es spielt keine Rolle, ob einige meiner irdischen Brüder und Schwestern wunderbare Talente haben und andere, wie ich, scheinbar nicht sehr viele haben; wir sind alle von dem Geliebten angenommen (Epheser 1,6), und nur durch seine Gnade kann jeder von uns weitermachen. Gott verbpflichtete sich (hat sich mit einem Eid verbürgt), dass jeder von uns, der bei ihm Zuflucht sucht, starken Trost finden wird (Hebräer 6,17-18).
Deshalb versuche ich mich immer daran zu erinnern, dass Gott von mir erwartet, dass ich durchhalte und ihm weiterhin vertraue, auch wenn es manchmal den Anschein hat, dass er mir gegenüber schweigt oder mir erlaubt, mit schwierigen Umständen konfrontiert zu werden.
Es gibt weitere Berichte in der Bibel, die mich in dieser Hinsicht ermutigen. Als die kanaanäische Frau zu Jesus kam und ihn um Gnade für ihre Tochter bat, die „einen bösen Geist in sich hat, der ihr schlimme Qualen bereitet", lesen wir, dass Jesus ihr „kein Wort antwortete". Aber sie ließ nicht locker und betete ihn an. Dann, so scheint es, entmutigt Jesus sie noch mehr, indem er ihr mit vielen Worten sagt, dass sie eine Außenseiterin, eine Fremde und Ausländerin, ist. Sie macht einen weiteren Schritt der Demut in der Art, wie sie mit ihrer Bitte fortfährt. Und schließlich sagt Jesus: „Frau, dein Glaube ist groß. Deine Bitte soll erfüllt werden.“ Und im gleichen Augenblick war ihre Tochter gesund. – Matthäus 15,21-28 Das einzige andere Mal, dass Jesus jemanden für seinen großen Glauben lobt, ist der römische Hauptmann, der ebenfalls ein Außenseiter, ein Fremder war, aber ebenfalls Demut zeigte (Matthäus 8,5-13).
Ein letzter Bericht, an den ich mich gerne erinnere, ist der von Naaman, dem Hauptmann der syrischen Armee, einem echten Außenstehenden (2. Könige 5). Wie Naaman wollte ich als junger Mann, nachdem ich Gottes geistliche Familie mit Brüdern und Schwestern kennengelernt hatte, dass Gott etwas „Besonderes" für mich tut. Aber ich habe festgestellt, dass Gott immer für uns arbeitet, wenn wir seinem Willen so gut wie möglich gehorchen und genauso wie Naaman und andere wir bereit sind, das Demütige zu tun; in demütigem Gehorsam zu verharren, auch wenn wir lange warten müssen, wenn Gott zu schweigen scheint oder wenn wir irgendwie mit Entmutigung und/oder Missbilligung konfrontiert werden. Wie Naaman habe ich vielleicht auch einmal gedacht, dass ich eine besondere „Trophäe" für Gottes Familie sein könnte, aber jetzt weiß ich, dass ich in Wirklichkeit immer ein Außenseiter war, der Zuflucht suchte und Barmherzigkeit in meinem Erlöser fand.
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