Täglich dem Tod ins Auge sehen
„Was immer wir tun, tun wir, weil die Liebe Christi uns bewegt.“ 1
Von David Brand Berg
Was stellst du dir vor? Was glaubst du? Was erwartest du von Gott, dieses Jahr zu machen, nicht erst im nächsten Jahr? Was, kannst du dir vorstellen, könnte jetzt geschehen und was von jetzt an? Was bist du bereit, dafür zu tun? Was hoffst du, dafür tun zu können und zu wollen?
Der unbequemste Platz für einen Christen ist ein bequemer Platz. Eine der größten Gefahren besteht darin, zu meinen, dass du etwas erreicht hast. Du besitzt dann nicht länger die treibende Motivation, die dir das Gefühl gibt, nicht anhalten zu können und weiter machen zu müssen, selbst wenn es dich töten würde
Wie können nicht in unserer „gewohnten Gangart gehen“! Wenn wir Gott nicht gehorchen, könnte das Gefühl sich bei uns breit machen, angekommen zu sein – es geschafft zu haben und zufrieden zu sein mit dem, was wir erreicht haben. In dem Moment, in dem das Gefühl aufkommt, geht es nicht mehr weiter.
Wie schwer ist es doch, sich von einem Ort zum nächsten zu bewegen! Es ist das Ende eines Lebens und der Beginn eines neuen. Umzuziehen ist etwas Schwieriges. Mit fällt es fürchterlich schwer, zum nächsten Ort zu ziehen. Wenn ich umziehen muss, muss ich dem Tod ins Auge sehen. Man kann verstehen, wieso Paulus sagt: „Ich [sehe] täglich dem Tod ins Auge!“ 2
Und es dreht sich nicht darum, hin auf die Zukunft zu schauen. Wenn du nicht bereit, bist jetzt dem Tod in die Augen zu sehen, um deine Aufgabe erledigt zu bekommen, wirst du nie fähig sein, eines Tages dem Tod als Märtyrer in die Augen zu schauen. Und wenn du nicht bereit bist, dich selbst im Geringsten jeden Tag zu verleugnen, um die Verlorenen zu erreichen, wirst du niemals fähig sein, dich am Ende mit dem Märtyrertod zu verleugnen.
Wenn du nicht bereit bist, jetzt hinzugehen und täglich für Jesus entschlossen dem Tod ins Auge zu sehen, schaffst du es vielleicht niemals! Und das fängt mit deinem Wohnviertel an, in deine Nachbarschaft zu gehen, in deinen Teil der Welt. Wie die Dame sagte, als sie bezeugen sollte: „Ach, das tötet mich einfach!“
Das ist genau das, was es tun sollte: Es sollte deinen Stolz töten, deinen Egoismus, deine Selbstsucht und könnte zudem beachtliche körperliche Opfer kosten. Wen du den Drang verloren hast, das Gefühl, dich aufzumachen, vorwärts zu kommen und in Bewegung zu bleiben oder sonst zu sterben und wenn du das Gefühl verloren hast, lieber loszugehen und für etwas dem Tod ins Auge zu sehen, als grundlos zu sterben – dann hast du den Märtyrergeist verloren. Darin zeigt sich der wirkliche Märtyrergeist.
Das tägliche Sterben ist das schwierigste, weil es tausendmal geschieht, wohingegen der endgültige Tod am Ende deines Lebens nichts im Vergleich dazu ist. Dein endgültiger Tod am Ende deines Lebens ist deine Beförderung. Dieses langsame Sterben ein bisschen jeden Tag – das kostest eine Menge Mut.
Ein junger Reporter befragte einmal den Leiter einer gut bekannten östlichen Religion über seine jungen Nachfolger. Ob er der Meinung sei, sie wären alt genug, zu verstehen, worum es geht. Seine weise Antwort lautet: „Wir sind alle alt. Du bist alt. Du könntest morgen sterben. Sie sind alt, da ihr Leben morgen schon vorbei sein könnte. Also sind wir heute alle alt.“Mit anderen Worten, sie sind einfach alt genug. Ihr Leben könnte morgen vorbei sein.
„ Lobe nicht den morgigen Tag.“ 3 Es könnte nicht nur später sein als du denkst, sondern du könntest auch älter sein als du denkst. Du verlässt dich darauf, den Job irgendwann bald einmal zu erledigen, aber besser wäre es, ihn jetzt zu erledigen! –Oder wir könnten ihn niemals getan bekommen.
Die Frage, die ich dir stellen möchte, ist: „Steckst du in einer Tretmühle? Wirst du sauer, verlierst das Feuer, deine Überzeugung, deine Vision, deinen Glauben, deinen Mut? Und wo bleibt deine Initiative?
Es gibt nichts, das so viel Erfolg hat, wie Erfolg. Doch gleichzeitig geht nichts schneller schief als das Versagen! Du bist niemals dem Abgrund näher, als wenn du auf der Spitze stehst – auf dem Gipfel des Berges. Wenn du auf dem Gipfel stehst, ist das nicht nur das ultimative Ziel, das du erreichen möchtest, sondern es ist auch das gefährlichste. Wenn du im Tal bist, hast du nichts zu verlieren. Der einzige Ausweg führt nach oben und der Boden ist der sicherste Platz auf der Welt.
Es gibt auch so etwas, wie zu versuchen, zu schnell gehen. Du verlierst die Verbindung mit dem Herrn. Einige von euch schuften sich selbst zu Tode – ihr bringt euch tatsächlich selbst um. Du solltest Urlaub machen. Es steht in Gottes Wort! Gott konnte sich nicht einmal auf sie verlassen, einen Tag in der Woche mit der Arbeit anzuhalten, um die Pause zu machen, die sie brauchten. Er musste daraus ein Gebot machen und sagte: „Schalte einfach ab, weil ich es so gesagt habe!“ 4 Du wirst dich zu Todes schuften, wenn du es nicht tust!
Du möchtest täglich dem Tod in die Augen sehen, doch du willst nicht unbedingt schon heute gänzlich sterben! Es ist deine Aufgabe, um Gottes Willen dafür zu sorgen, am Leben zu bleiben, um weitermachen zu können. Diese Einstellung, zu versuchen, dich selbst in deinem Dienst für mich schnell umzubringen, statt zu versuchen, so lange wie möglich am Leben zu bleiben, ist nicht das, was Gott erwartet.
Dem ruppigen, stürmischen, schillernden, dramatischen, unverblümten aber äußerst erfolgreichen General Patton wird folgendes Zitat nachgesagt: „Es ist nicht die Pflicht eines guten Soldaten, für sein Land zu sterben, sondern darauf zu achten, das der gegnerische dämliche Schweinehund für sein Land stirbt!“ Mit anderen Worten, auch wenn ein guter Soldat bereit sein muss, notfalls für seine Sache zu sterben, ist es weitaus besser für ihn, zu lernen, sich für sein Land einzusetzen und wie man am Leben bleibt und weiterkämpft, denn niemand fängt viel mit dir an, wenn du tot bist.
Du hast so viel zu tun und so wenig Zeit dafür – alles, worum du dich kümmern musst, die vielen Menschen in deiner Obhut – dass du dich selbst irre machst. Du willst alles getan bekommen, dich um Hinz und Kunz kümmern und wirst am Ende feststellen, sehr wohl Gott und Seinen Willen vernachlässigt zu haben.
Wenn uns die Idee im Kopf herumspukte, unsere Hauptaufgabe sei, Jünger zu halten und Mitglieder zu gewinnen, haben wir unser eigentliches Ziel aus den Augen verloren. Wenn du denkst, das sei unsere Hauptaufgabe, dann hast du vergessen, worum es geht! Unsere Aufgabe ist es, das Evangelium bis an das Ende der Erde zu verbreiten – um die Botschaft rüber zu bringen. Das ist unsere Aufgabe. Möge Gott uns helfen, das nicht zu verfehlen.
Ursprünglich erschienen im September 1972.
Aktualisiert und neu veröffentlicht im August 2012.
Englischer Text gelesen von Peter Amsterdam.
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