Respekt – Teil 1
Aus der Roadmap Series
Alle möchten mit Respekt behandelt werden. Den meisten von uns wurden als Kinder beigebracht, andere zu respektieren. Respekt ist ein wichtiger Teil fast jeden Glaubenssystems der Welt. Aber woher weißt du, dass du andere wirklich respektierst? Wie kannst du sicher sein, diesen Respekt durch deine Worte und Taten ausreichend zum Ausdruck zu bringen?
Als Christen respektieren wir unsere Mitmenschen aus einem einfachen, unbestreitbaren Grund: Jeder Mensch ist eine Schöpfung Gottes, und Er liebt jeden einzelnen Menschen so, wie Er dich und mich liebt. Es ist unsere christliche Pflicht, bedingungslose Liebe und Akzeptanz allen Menschen gegenüber zu zeigen, mit denen wir in Kontakt kommen.
Wir wollen fruchtbare Beziehungen zu anderen knüpfen, aber wie können wir das erreichen, wenn wir sie nicht respektieren? Auch wenn du fest an das Prinzip des Respekts glaubst, fehlt es dir oft an seiner Anwendung in unseren täglichen Gesprächen. Wir müssen darüber nachdenken, wie sich Respekt – oder das Fehlen davon – auf unser tägliches Leben, unsere unbewussten und bewussten Gedanken und unser Handeln gegenüber anderen auswirkt. Ist der Respekt, den wir für andere haben, in der Art und Weise, wie wir leben und mit ihnen umgehen, manifestiert oder ist es einfach nur eines dieser Ideale, von denen wir wissen, dass sie richtig und gut sind und aber auf deren Ausübung wir wenig Wert legen? Wenn Respekt ein Teil von uns ist, wird er sich in unserem Handeln und in unseren Gesprächen zeigen.
Offensichtlich ist der Respekt gegenüber anderen entscheidend für unseren Erfolg als Missionare und Zeugen. Diejenigen, denen wir dienen, müssen sich bei uns wohlfühlen, bevor sie bereit sein werden, uns und der Botschaft des Wortes Gottes ihr Herz und ihr Leben zu öffnen. Die Menschen, mit denen wir interagieren und zu denen wir Zeugnis ablegen, müssen sich angenommen fühlen. Sie müssen sich bei uns sicher fühlen. Sie müssen wissen, dass wir sie lieben, respektieren und nicht kritisieren, sie oder ihre Kultur oder ihren Glauben nicht herabwürdigen und sie auch nicht hinter ihrem Rücken verspotten oder über sie tratschen. Respekt ist ein großer Teil der Liebe, Liebe, die sich in Verständnis, Akzeptanz, Toleranz und Aufgeschlossenheit manifestiert.
Ein Grundkonzept ist es, zu erkennen, dass alle Menschen in ihrem Inneren dieselben Bedürfnisse haben.
Von hübschen, jungen Verkäuferinnen, Kellnerinnen und Sekretärinnen bis hin zu älteren Witwen und reichen, alten Ehemännern; von attraktiven jungen Bürokaufleuten, Buchhaltern, Technikern, Angestellten und Ingenieuren bis hin zu wohlhabenden Geschäftsleuten, Witwern im Ruhestand, Einzelkaufleuten und Junglandwirten. Sie alle sehnen sich nach Liebe aller Art, aber vor allem nach einer Liebe, die sie nie zuvor gekannt haben – wahre Liebe, aufrichtige Liebe, die wahrhaft große Liebe ihres Lebens, die Liebe aller Lieben, die allein diese tiefste Sehnsucht jeder menschlichen Seele nach totaler Liebe und vollkommenem Verständnis befriedigen kann.
Er ist die Macht und das Leben des Universums, von manchen Menschen Gott genannt, aber von der Bibel als Liebe bezeichnet, denn „Gott ist Liebe“.
Er hat sich in Seinem Sohn Jesus Christus dargestellt, einem Mann, der alle geliebt hat, selbst die Ärmsten und Schlimmsten unter ihnen. Er ist der Liebhaber aller Liebenden, der aus Liebe kam und in Liebe lebte und für die Liebe starb, damit wir für immer leben und lieben können! – David Brandt Berg
Ein Selbsttest
Eine Definition des Wortes Respekt ist unter anderen „eine Haltung der Achtung, Bewunderung oder Wertschätzung; höfliche oder gütige Achtung; Rücksichtnahme auf die Gefühle der Menschen; Rücksichtnahme zu zeigen; höflich oder freundlich zu behandeln“; Die Bibel sagt: „Seid nicht selbstsüchtig; strebt nicht danach, einen guten Eindruck auf andere zu machen, sondern seid bescheiden und achtet die anderen höher als euch selbst.“ 1 Respekt geht mit Demut einher, denn wir können andere nicht so respektieren, wie es ihnen gebührt, wenn unser Stolz oder unsere Selbstherrlichkeit im Weg stehen.
Um zu sehen, wie sich unsere Demut und unsere Wahrnehmung unserer selbst auf die Art und Weise auswirkt, wie wir andere sehen und wie sich diese Sichtweise in unserer Rede und unserem Handeln manifestiert, könnten wir uns einige Fragen stellen, wie z. B:
– Was empfinde ich für ethnische Gruppen, Kulturen oder Nationalitäten, die sich von meiner unterscheiden? (Achte besonders auf deine Reaktionen oder Einstellungen, wenn diese Personen Gewohnheiten, Bräuche oder Eigenschaften aufweisen, die du nicht magst oder geschmacklos findest.)
– Bin ich tolerant oder verurteile ich diejenigen, die sich für einen anderen Lebensstil als den meinen entscheiden?
– Habe ich das Gefühl, besser oder sogar nur eine Idee besser zu sein als diejenigen, die eine andere Kirche, Religion oder ein anderes Glaubenssystem gewählt haben?
– Habe ich es Bigotterie, Vorurteilen oder Intoleranz erlaubt, unbeabsichtigt Teil meiner Gedanken oder meiner Rede zu werden, auch durch gelegentliche Scherze?
– Ziehe ich falsche Schlüsse oder entwickle ich unbegründete vorgefasste Ansichten über Menschen auf Grundlage ihrer Rasse, Religion, Kultur, Herkunft, Bildung, körperlichen Erscheinung oder sozialen Stellung?
– Gewiss sind wir alle einer oder mehrerer dieser Einstellungen schuldig geworden. Für jeden von uns sind die spezifischen Formen, in denen wir den anderen nicht respektieren, unterschiedlich. Es könnte sich in Bezug auf Personen, Gruppen, Religionen, Kulturen oder Lebensstil-Entscheidungen, die sich von unseren eigenen unterscheiden, zeigen, wir sind aus dem einen oder anderen Grund zu starken negativen persönlichen Schlussfolgerungen gelangt, oft ohne die Menschen oder Situationen wirklich aus erster Hand zu kennen.
Vielleicht ist es eine Denkweise, die uns von einem Teil unserer Gesellschaft oder von unserer Erziehung her mitgegeben wurde. Vielleicht ist es die Meinung eines Vorbildes oder engen Freundes, die wir übernommen haben, ohne uns einer anderen Betrachtungsweise geöffnet zu haben. Oder vielleicht haben wir Erfahrungen gemacht, die unsere Sichtweise beeinträchtigt haben, so dass wir uns gerechtfertigt fühlen, wenn wir unbewusst handelten und alle eines bestimmten Sektors der Gesellschaft in einen Topf geworfen und alle nach dieser negativen Erinnerung beurteilt haben.
Was für eine wunderbare Welt wäre es, wenn wir alle farbenblind und rassen-unbewusst wären, wo das Einzige, was wir sähen, wenn wir auf einen Menschen mit einem anderen Hintergrund schauten, Liebe wäre. ...Auch wenn Furcht, Vorurteile und Hass schon seit Jahren tief verwurzelt sind, kann die wunderbare Liebe Gottes alles wegspülen! Wenn ihr einmal persönlich wisst, dass Gott euch liebt und euch vergibt, wird es viel leichter, andere zu lieben und ihnen zu vergeben. Ihr könnt dann „alle Bitterkeit, Wut und Ärger sowie jede Form von Bosheit loswerden und freundlich und barmherzig zueinander sein, einander vergeben, so wie in Christus Gott dir vergeben hat.“ 2 – Die Farbe der Liebe.
Unsere Toleranz gegenüber anderen, eine andere Art, Respekt zu zeigen und demütig zu sein, wird oft auf die Probe gestellt, wenn Menschen uns ohne Respekt behandeln. Oder vielleicht hast du dich von jemandem schlecht behandelt, niedergemacht oder verletzt gefühlt und bist deshalb versucht, dich dieser Person gegenüber weniger respektvoll, würdevoll oder liebevoll zu verhalten. Dies passiert jedem von Zeit zu Zeit, egal, was unser Hintergrund, kulturelles Erbe oder unsere persönliche Situation ist. Aber jeder von uns hat die Freiheit zu entscheiden, wie wir auf das Verhalten der Menschen reagieren, selbst wenn ihr Benehmen uns unfair oder unrichtig erscheint.
Hier ist eine Begebenheit, die zum Nachdenken anregt.
Booker T. Washington kämpfte gegen tiefsitzende Vorurteile Weißer, als er sein Tuskegee Institut in Alabama gründete. Eines Tages, als er an der Villa einer wohlhabenden Frau vorüberging, für die er nur ein Schwarzer wie jeder andere war, hörte er sie rufen: „Komm her, Junge! Ich muss etwas Holz gehackt bekommen!“
Ohne ein Wort zu sagen, legte Washington seine Jacke ab, schnappte sich die Axt und ging an die Arbeit, hackte nicht nur einen Haufen Holz, sondern trug es auch noch ins Haus.
Kaum war er weggegangen, bemerkte ein Diener: „Das war Professor Washington, Ma' am.“ Beschämt ging die Frau ins Institut, um sich zu entschuldigen.
Der Erzieher antwortete: „Es besteht kein Grund sich zu entschuldigen, Madam. Ich freue mich sehr, meinen Freunden Gefallen leisten zu können.“ Die Frau wurde eine der wärmsten und großzügigsten Unterstützerinnen von Tuskegee. – Clarence W. Hall 3
Beachte diese Grundregeln bezüglich Respekt:
1. Er ist lebenswichtig.
Unabhängig davon, woher unsere Annahmen stammen, müssen wir erkennen, unser persönliches Glück und unseren persönlichen Erfolg zu sabotieren, wenn wir nicht jedem einzelnen Menschen Respekt entgegenbringen. Es wird uns von Freunden und Kollegen distanzieren, uns von neuen positiven Lernerfahrungen abhalten und unser emotionales, soziales und geistiges Wachstum behindern. Ob wir nun eine Missionsarbeit im Ausland beginnen wollen, ob wir uns in einer wohltätigen Arbeit hervorheben wollen, ob wir Fortschritte im Studium oder in der Wirtschaft machen wollen, wir brauchen die Tugenden von Toleranz, Großzügigkeit, Akzeptanz, Demut und Respekt für andere.
2. Respekt kann man nicht vortäuschen.
Wir müssen aufrichtig sein. Man kann Aufrichtigkeit oder das Fehlen davon spüren. Wir werden nicht damit wegkommen, oberflächlich und doppelzüngig anderen gegenüber zu sein. Wenn wir versuchen, uns den Anschein zu geben, nach außen nett zu sein und dabei negative, kritische Gedanken über jemanden im Inneren hegen, werden wir als falsch rüberkommen.
3. Du kannst dich ändern.
Auch wenn Respektlosigkeit gegenüber anderen ein häufiger Charakterfehler ist, kann er überwunden werden. Wir werden auf dem besten Weg sein, uns in diesem Bereich zu verbessern, wenn wir erkennen, dass herablassende, respektlose Haltungen nicht mit Jesus identisch sind und uns nicht helfen werden, zu den akzeptierenden, fürsorglichen Menschen heranzuwachsen, als die wir geschaffen wurden. Wir wurden auf diese Erde gebracht, um zu lieben, und jede Sprosse des Fortschritts, die wir in diesem Bereich hinaufsteigen, ist ein Schritt zu mehr Glück und Erfüllung.
Sechs Lösungsschritte
Wie erkennen und verwerfen wir falsche Haltungen, die unseren freien Ausdruck der Achtung vor allen Menschen behindern, welche Gott geschaffen hat? Hier kann man sechs Schritte in Erwägung zu ziehen.
Schritt 1) Erkenne, dass du bei einigen deiner Haltungen und der Art und Weise, wie du denkst, fühlst, sprichst oder handelst, falsch liegen könntest.
Schritt 2) Überdenke dein Leben und benenne die genauen Lücken, in denen du anderen gegenüber keinen Respekt zeigst.
Schritt 3) Bitte den Herrn, dass Er dir hilft, die Veränderungen in deiner Persönlichkeit vorzunehmen, die dir helfen werden, mehr Respekt für diejenigen auszudrücken, mit denen du in Kontakt kommst. Denke über die erstaunliche Tatsache nach, dass Gott jeden einzelnen Menschen absolut, vollkommen und bedingungslos liebt, nicht weniger als Er dich liebt.
Schritt 4) Sieh dir Filme oder Dokumentationen an, die deinen Horizont erweitern und dir Verständnis und Einfühlungsvermögen vermitteln, und respektiere im Gegenzug andere Völker, Nationen, Religionen, Kulturen und Glaubensrichtungen.
Schritt 5) Frage einen älteren Bekannten oder ein Familienmitglied, höre zu und lerne.
Schritt 6) Höre sorgfältig auf Menschen, die anders sind. Widersprich oder korrigiere nicht, wo du denkst, dass sie falsch liegen. Und schalte deine verbalen Muster für dieses eine Experiment ab. Hör einfach zu.
Wenn wir uns erst einmal anstrengen, andere kennenzulernen – indem wir ihre Herzensschmerzen, Herausforderungen, Schwierigkeiten und Freuden kennen lernen und uns in sie hineinversetzen, indem wir herausfinden, was sie bewegt und sie zu schätzen wissen – werden wir einen wunderschönen Ort entdecken, eine höhere Ebene, auf der wir uns nicht zu Allgemeinplätzen, negativen Stereotypen oder beleidigenden Bemerkungen herablassen.
Im Frankreich des siebzehnten Jahrhunderts war ein kränkelnder humanistischer Gelehrter namens Muretus auf der Flucht. Bei seinem Arztbesuch trug er die Lumpen eines Bettelarmen. Die Ärzte diskutierten seinen Fall auf Latein und meinten, er könne sie nicht verstehen. „Faciamus experimentum in anima vili“, sagte einer, was bedeutet: „Versuchen wir ein Experiment mit diesem wertlosen Wesen.“
Stelle dir ihren Schock vor, als dieser Bettler antwortete: „Vilem animam appellas pro qua Christus non dedignatus est mori?“ „Werden Sie einen Menschen wertlos bezeichnen, für den Christus sich nicht scheute zu sterben?“ 4 – Von storiesforpreaching. com
Empathie beinhaltet das Verstehen des Herzens, des Verstandes und des Geistes jemandes anderen – einschließlich seiner Motive, Hintergründe und Gefühle. Je mehr Empathie wir für andere haben, desto mehr schätzen und verehren wir, wer sie sind. – Stephen R. Covey
Roadmap war eine von TFI entwickelte Videoserie für junge Erwachsene. Ursprünglich veröffentlicht im Jahr 2010.
Adaptiert und neu veröffentlicht auf Anker im November 2017.
- Philipper 2,3.
- Epheser 4,31f.
- Booker T. Washington (1856-1915) war Erzieher, Schriftsteller und dominierender Führer der afroamerikanischen Gemeinschaft Amerikas.
- Charles Birch, Regaining Compassion (University of NSW Press, 1993).
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