Gebt nicht auf
Zusammenstellung
Angenommen, Kolumbus wäre nicht losgesegelt. Angenommen, Anne Sullivan hatte den Mut verloren und die Hoffnung für Helen verloren. Angenommen, Louis Pasteur hätte auf seiner Suche nach einem Mittel gegen Tollwut seinen enttäuschten Assistenten nicht gesagt: „Macht weiter! Das wichtigste ist Beharrlichkeit!“
Viele Rennen werden beim Endspurt verloren. Viele Schiffe landen als Wrack auf den Riffen vor dem Zielhafen. Viele Schlachten werden beim letzten Angriff verloren.
Welche Erwartung bleibt uns, den Kurs zu vollenden, den wir eingeschlagen haben? Gott ist unsere Hoffnung. Er gibt uns die Kraft, dem Lauf zu folgen, den Er uns vorgegeben hat. Jesus hilft uns bis zum Äußersten.
Das geht aber nicht, wenn wir davor ausreißen. Wir müssen es auf uns nehmen, irgendwo zu stehen und Ihm zu vertrauen. Er muss die Verstärkung schicken, allerdings muss jemand sie irgendwo entgegennehmen, wenn sie kommt. – Nach Ströme in der Wüste von Frau Charles Cowman.
Wie ernst ist es dir?
Aufgeben ist das Leichteste auf der Welt, was man machen kann. Ich sollte es wissen. Ich beherrsche es bestens. Gäben Universitäten Diplome fürs Aufgeben, würde ich mit summa cum laude bestehen. Es gibt nur ein Problem, ich habe die Schule abgebrochen.
Die Schule war aber nicht das einzige, was ich abgebrochen habe. Ich trennte mich von meiner ersten Frau nach einem Jahr Ehe. Drei Jahre nach meiner Ordination gab ich das Predigen auf. Man feuerte mich aus der Marine, noch bevor mein Einsatz zu Ende war. Das einzige, was ich tatsächlich in meinen ersten 50 Lebensjahren beendete, war eine Gefängnisstrafe. Hätte ich gekonnt, hätte ich auch sie abgebrochen.
Mein Vater zitierte immer das folgende Gedicht, wenn er bemerkte, wie ich mir keine Mühe gab. Das war seine Lebensphilosophie:
Die Aufgabe einmal begonnen,
Gib nicht auf, hast du gewonnen.
Mach dir Mühe, große oder kleine,
Mach‘s ordentlich oder lass es sein.
Uns bleibt der Erfolg aus, weil wir ihn nicht wirklich wollen. Weil uns der Abschluss nicht wirklich am Herzen liegt, machen wir uns auch nicht die Mühe, ihn zu erreichen. Weil wir nicht wirklich in der Mannschaft sein wollen, üben wir auch nicht tagelang bis zum Umfallen. Uns liegt nichts wirklich daran, unsere Arbeit mit Erfolg zu beenden, weswegen wir auch nicht alles über unseren angestrebten Beruf in Erfahrung bringen.
Dummerweise blüht die Mittelmäßigkeit in der heutigen Welt. Auch in unseren Kirchen greift sie um sich. Uns liegt nichts daran, der bestmögliche Christ zu sein. ... Weder lesen wir die Bibel, noch beten wir.
Als Drogenabhängiger war ich ein ausgezeichneter Süchtiger. Nichts brachte mich davon ab, an die begehrten Drogen zu kommen. Mir lag mehr an den Drogen als an meiner Familie, meinen Freunden oder meiner Freiheit. Einmal, bei einem winterlichen Schneesturm in Chicago, der den Verkehr zum Erliegen brachte, lief ich fast 6,5 Kilometer weit durch den knietiefen Schnee zu meinem Dealer und genau die gleiche Strecke wieder zurück. So gierig war ich darauf, mich zu bekiffen.
Wenn ich so darauf aus war, mich „umzubringen“, sollte ich nicht umso mehr auf jenen aus sein, der mir Leben schenkte?
Willst du nicht der bestmögliche Christ sein? Wenn ja, wie ernst ist es dir? – Burton Barr Jr.
*
Um die 8 Klasse zu schaffen, brauchte Sir Winston Churchill 3 Jahre, weil er mit englischer Grammatik und Aufsätzen Probleme hatte. Ironischerweise bat ihn Jahre später die Universität von Oxford den Semesteranfang mit einer Rede zu eröffnen. Er erschien in seiner bekannten Aufmachung – Zigarre, Spazierstock und Zylinder.
Mit stehendem, tosendem Beifall empfing ihn das Publikum. In seiner unverwechselbaren Erhabenheit beschwichtigte er die Menge und stand selbstbewusst vor seinen Bewunderern. Mit Bedacht legte er Zigarre und Zylinder auf das Rednerpult und ließ seinen Blick über das erwartungsvolle Publikum schweifen. Befehlsgewaltig dröhnte seine Stimme: „Gebt niemals auf!“ Etliche Sekunden verstrichen, auf seinen Zehen wippend wiederholte er: „Gebt niemals auf!“ Seine Worte donnerten in ihren Ohren.
Es herrschte eine betäubende Stille, dann griff Churchill nach Zylinder und Zigarre, und schritt, gestützte auf seinen Stock, von der Bühne. Seine Eröffnungsrede war beendet. –The Speaker’s Sourcebook.
Bei allem, was du tust, gib nicht auf
Oft war mir zum Aufgeben zumute, weil mir so viele Fehler unterliefen, doch sträubte ich mich dagegen, weil ich Gott vertraute. Deswegen war mir klar, Ihm folgen zu müssen, und ja nicht zu wagen aufzugeben.
Was, wenn Gott jedes Mal das Handtuch hinschmeißen würde, wenn die Gläubigen ihm Probleme machten? Dann steckten wir ganz schön in der Patsche! Was, wenn Gott jedes Mal resignieren würde, wenn euer, Sein Gesicht, in einen hässlichen Ausschlag ausbräche mit Pickeln und Geschwüren, Mitessern und dergleichen? Ihr seid Sein einziges Gesicht. Was, wenn Er aufgeben würde, nur, weil ihr hin und wieder hässlich ausseht.
Er ist daran gebunden, beharrlich zu bleiben, selbst wenn ihr absolut versagt und in der Patsche steckt! Er muss jedem Seiner Körperteile beibringen, sich koordiniert, fehlerfrei, und geschmeidig zu bewegen, statt zitterig und verkrampft. Er muss einfach weitermachen, egal wie schlecht sich Sein Körper manchmal benimmt, trotz allem, was Sein Kopf ihm befiehlt. Er muss dir das Laufen beibringen, auch wenn du einem hoffnungslosen Krüppel gleichst – du, Sein Leib.
Er muss alles unternehmen, all die Organe richtig funktionieren zu lassen, selbst wenn du sie durch falsche Essgewohnheit und Vergiftung missbrauchst – mit solch einem Körper muss sich Gott abgeben! Nur die Liebe, Güte und Gnade Gottes kann uns jemals davon befreien – durch Vertrauen und Gehorsam Seinem Wort gegenüber – oder wir würden es nie schafften.
„Aber, wenn nicht“, bleibt uns nichts Anderes übrig, als beharrlich zu bleiben, zu glauben und zu gehorchen. Gleich den drei Kindern Gottes, die in den Glutofen mussten in Daniel Kapitel 3. „Wenn der Gott, den wir verehren, es will, kann er uns ganz bestimmt retten. Sowohl aus dem brennenden Feuerofen als auch aus deiner Hand, o König, wird er uns dann retten. Aber selbst, wenn er es anders beschlossen hat, sollst du, o König, es mit Sicherheit wissen: Wir werden deine Götter niemals verehren und die goldene Statue, die du hast aufstellen lassen, niemals anbeten.“ Und es schien das Ende zu sein, denn es ging ins Feuer hinein und verzehrte selbst ihre Scharfrichter. Ihres Glaubens und ihres Gehorsams wegen, wurden sie dort von Gott bewahrt und kamen aus dem Feuer unversehrt, ohne einen Hauch von Brandgeruch.
Oder betrachte Hiob, den der Teufel mit Gottes Einverständnis fast am Boden zerstörte, seine Frau und Familie ermordete und selbst ihn nicht ungeschoren ließ. Doch Hiob reicht den kleinen Finger weder dem Teufel noch seiner Frau, die ihn anstiften wollte, Gott zu verfluchen und zu sterben. [2] Er hielt am Glauben fest und gehorchte. Von Kopf bis Fuß mit Geschwüren bedeckt mitten in einem Aschehaufen, schabte er sich mit Tonscherben den Eiter ab und verkündete: „Auch, wenn Er mich tötet, vertraue ich ihm.“ [3] Würdest du genauso handeln?
Ich hoffe, dir bleibt es erspart, so runterzukommen wie Hiob. Aber auch wenn, gib nicht auf! Bei allem, was du tust, gib nicht auf. Mach weiter für den Herrn. Glaube und gehorche beharrlich, egal was geschieht! Vielleicht wirst du hinterher auch ohne Brandgeruch, gesünder, glücklicher und weiser als vorher dastehen, wie Hiob – wenn du einfach nur wie er, ein bisschen länger durchhältst und nicht aufgibst.
Wie der berühmte Kapitän John Paul Jones, verwundet, und nur noch mit der Hälfte seiner Männer auf seinem sinkenden und brennenden Schiff vom Feind gefragt, ob er jetzt bereit sei aufzugeben, antwortete: „Zum Teufel, nein! Wir haben ja noch nicht einmal richtig angefangen zu kämpfen!“, und er trug am Ende trug den Sieg davon.
Vielleicht habt ihr noch nicht bis aufs Blut widerstanden, gleich Jesus bis zum Tod am Kreuz. [4] Doch, obgleich es Ihn tötete, stieg Er nur drei Tage später triumphierend aus dem Grab. Selbst der Tod konnte Ihm nichts anhaben! – David Brandt Berg.
Erschienen auf Anchor im Juli 2016.
1. Hebräer 7:25.
2. Hiob 2: 8-10.
3. Hiob 13,15 (KJV).
4. Hebräer 12:3-4; Philipper 2:8.
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