Wir sind unvollkommen, er ist vollkommen
Eine Zusammenstellung
[We Are Imperfect, He Is Perfect]
In Epheser 4,13 heißt es, dass uns die geistlichen Gaben gegeben werden, um den Leib Christi aufzubauen: „Auf diese Weise sollen wir alle im Glauben eins werden und den Sohn Gottes immer besser kennenlernen, sodass unser Glaube zur vollen Reife gelangt und wir ganz von Christus erfüllt sind.“ Manche Übersetzungen sagen statt „vollen Reife“, wir würden „vollkommen“ werden, und daher haben manche fälschlicherweise geglaubt, wir könnten in diesem Leben sündlose Vollkommenheit erreichen. Doch die Bibel lehrt weiter, dass wir, solange wir im Fleisch sind, immer mit unserer sündigen Natur kämpfen werden (sieh Römer 7,14–24). Niemand wird „vollkommen“, also sündenfrei, sein, bis er den Himmel erreicht.
Das Wort, das in Epheser 4,13 mit „Reife“ übersetzt wird, ist das griechische Wort teleios. Es wird im gesamten Neuen Testament in den Bedeutungen „vollkommen“, „vollständig“, „erwachsen“ und „reif“ verwendet.“ Was uns Epheser 4,13 lehrt, ist, je mehr wir in Christus wachsen, desto stärker und geeinter werden wir als Kirche. Der Vers lehrt nicht, dass wir aufhören zu sündigen. …
Wahre Vollkommenheit wird erst mit der Entrückung der Gemeinde erreicht, wenn wir auferstehen, um Jesus in der Luft zu begegnen (1.Thessalonicher 4,17). Dann werden die Toten in Christus auferstehen, und die Leiber der Lebenden werden verwandelt (Philipper 3,20–21; 1. Korinther 15,54). … Unsere Erlösung wird vollständig sein, wir werden erlöst von unserem sündigen Leib und unsere Sünde wird für immer verschwunden sein. Wir werden mit Christus für immer in sündloser Vollkommenheit leben und herrschen. – GotQuestions.org 1
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Ich war zehn Jahre alt, als ich zum ersten Mal von Albert Schweitzer hörte, und sein Engagement beeindruckte mich so sehr, dass ich sogar darüber nachdachte, Arzt zu werden und in seinen Fußstapfen in Afrika zu treten. Das waren noch Zeiten, als man, um mehr über etwas oder jemanden zu erfahren, Bücher und Enzyklopädien wälzen und dazu meist in die Bibliothek gehen musste. Mit anderen Worten: Die Neugierde wurde nicht sofort gestillt, und es war ein gewisses Maß an glücklichem Zufall und Geheimnis dabei.
Ich war ein Bücherwurm und begann, über Menschen zu lesen, die Missionare, Entdecker, Freiheitskämpfer und dergleichen waren. Albert war der erste in einer langen Reihe, gefolgt von Martin Luther King, John Kennedy, Gandhi, Florence Nightingale und vielen anderen. Mir wurde klar, dass diese Erde neben den vielen schrecklichen Schurken, über die ich in der Schule in Geschichtsbüchern lesen musste, auch einige ziemlich erstaunliche Menschen hervorgebracht hat!
In jungen Jahren beschloss ich also schon, zu den Weltveränderern zu gehören. Heute, viele Jahre später, kann ich mit Freude sagen, dass das auch wahr geworden ist. Ich konnte meinem Herzen folgen und verbrachte Jahre auf herausfordernden Missionsfeldern, und noch immer widme ich den größten Teil meiner Zeit den Bedürftigen und verschiedenen lohnenswerten Projekten.
Das war nicht ohne Preis und ohne Fehler, aber das Beste kommt noch. Apropos Fehler: Einer der Nebeneffekte dieses neuen Zeitalters der „sofort zugänglichen Informationen“ ist, dass ich mehr über meine vielen Helden las und herausfand, dass sie nicht so perfekt und sündlos waren, wie ich es mir vorgestellt hatte. Sie alle standen auf tönernen – zerbrechlichen – Füßen, und manches von dem, woran sie glaubten, was sie sagten oder taten, konnte zunächst enttäuschend wirken.
Aber später waren es gerade ihre „Unvollkommenheiten“ und menschlichen Schwächen, die mich ermutigten, als auch ich von meinem Sockel fiel.
Das Gute, das diese Weltveränderer getan haben, beweist, dass man nicht perfekt sein muss, um seinen Teil der Welt zu verändern. Schließlich war keiner von ihnen perfekt, aber sie haben dennoch ihre Welt verändert! – Anna Perlini
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Im 1.Johannes 1,6 heißt es: „Deshalb lügen wir, wenn wir sagen, dass wir mit Gott Gemeinschaft haben, aber weiter in der Finsternis leben. Wenn wir das tun, leben wir nicht in der Wahrheit.“ Mit anderen Worten: Die Art und Weise, wie wir leben, zeigt, ob wir wirklich eine Beziehung zu Gott haben.
Er fährt fort: „Doch wenn wir wie Christus im Licht Gottes leben, dann haben wir Gemeinschaft miteinander, und das Blut von Jesus, seinem Sohn, reinigt uns von jeder Schuld.“ –Vers 7 Er sagt also, dass es wesentlich ist, im Licht zu leben, um zu zeigen, dass wir durch das Blut Jesu von unseren Sünden gereinigt werden.
Nun zu Vers 8: „Wenn wir sagen, wir seien ohne Schuld, betrügen wir uns selbst und die Wahrheit ist nicht in uns.“ Er sagt also: „Im Licht zu wandeln, zu leben kann nicht Sündlosigkeit bedeuten“ – lass das einsinken! Und auch: „Wenn ihr sagt, ihr seid sündlos, dann liegt ihr völlig falsch, betrügt ihr euch selbst.“ Was bedeutet es also, im Licht zu leben?
Vers 9: „Doch wenn wir ihm unsere Sünden bekennen, ist er treu und gerecht, dass er uns vergibt und uns von allem Bösen [aller Ungerechtigkeit] reinigt.“ Das ist also die Beschreibung des unvollkommenen Christen durch Johannes. Der unvollkommene Christ erhebt nicht den Anspruch auf Vollkommenheit, aber er erhebt den Anspruch, im Licht zu leben – denn wenn man nicht im Licht lebt, hat man keine Gemeinschaft mit Gott, und das Blut Jesu reinigt oder bedeckt einen nicht von der Sünde.
Was bedeutet dann „im Licht leben“, wenn es nicht Sündlosigkeit bedeutet (1.Johannes 1,7)? Seine Antwort lautet, dass es ein Verhaltensmuster des Gehorsams bedeutet, das ein regelmäßiges, aufrichtiges Bekenntnis der Sünde beinhaltet. Der Mensch, der im Licht lebt, hat genug Licht, um die Sünde als das zu erkennen, was sie ist, sie zu hassen, sie zu bekennen, mit Dankbarkeit und Demut Vergebung dafür zu empfangen und mit neuer Entschlossenheit weiterzumachen, um Gott und die Menschen besser zu lieben. ... Was wir jetzt nur noch tun müssen, ist beten, dass Gott das Wunder dieses biblischen Verhaltensmusters in unserem Leben bewirken möge. – John Piper2
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Denk mal darüber nach: Wenn ich perfekt wäre, würde ich Jesus nicht brauchen. Der Grund, warum Jesus auf die Erde kam und für mich starb, ist, dass ich nicht in der Lage bin, Vollkommenheit zu erreichen.
In Kolosser 2,13–14 heißt es: „Denn vorher wart ihr tot aufgrund eurer Schuld und weil euer altes Ich euch bestimmt hat [in der Unbeschnittenheit eures Fleisches]. Doch Gott hat euch mit Christus lebendig gemacht. Er hat uns alle unsere Schuld vergeben.“
Wenn ich diesen Vers lese, empfinde ich tiefe Dankbarkeit. Christi vollbrachtes Werk am Kreuz hat unsere Schuld getilgt. Er nahm die Strafe auf sich, die wir für unsere Sünden verdien hätten.
Er hat unsere Schuld in vollem Umfang bezahlt. Nicht aufgrund dessen, wer wir sind oder was wir getan haben, sondern aufgrund dessen, wer er ist und wie sehr er uns liebt. Deshalb sieht Gott, wenn er uns ansieht, Jesus. Das ist das Evangelium. Das ist die Gute und Frohe Botschaft!
Sein Tod an meiner statt ermöglicht es mir, in Freiheit und Freude zu leben – frei davon, mein Leben damit zu verbringen, anderen zu gefallen zu leben, perfekt zu sein oder meinen guten Ruf zu wahren.
Ob in der Erziehung, in der Ehe, im Beruf oder einfach im Zusammenleben mit anderen, wir werden nie alles richtig machen. Und das ist auch nicht das Ziel. Lasst uns Menschen sein, die ehrlich genug sind, um unsere Fehler und Unvollkommenheiten und unser Bedürfnis nach Jesus zuzugeben, und zwar jede Minute des Tages! – Crystal Paine