Morgendliche Gedanken
Joyce Suttin
Ich möchte aufstehen und in meinen Tag hineinrennen. Ich möchte heute etwas erreichen und wohin kommen, nicht hier sitzen müssen und warten, wo ich noch so viel zu tun habe. Es juckt mich buchstäblich in den Fingern, mich zu bewegen und loszulegen, etwas tun, irgendwas, etwas erreichen und erledigt zu bekommen. Aber, nein, ich muss warten und versuchen, etwas Ruhe zu finden. Ich muss mich selbst beruhigen und versuchen, das Haus zur Ruhe zu bringen und meinem Herzschlag und meinen Gedanken zu erlauben, langsamer zu werden.
Manchmal ist im Haus so viel los, es ist so voller Gedanken, Lärm und Energie, dass ich wirklich nichts zustande bringen kann. Medienlärm ist wie eine Sucht, die uns befällt und die Kontrolle über uns übernehmen kann, wenn wir es zulassen. Ich muss den Wetterbericht kennen, aber aus dem Wetter werden Nachrichten, und Nachrichten werden zu Witzen, und Witze werden zu Unterhaltungsklatsch, und ehe man sich versieht, ist die Zeit vorbei. Sie ist aufgefressen, und die Zeit, die du am frühen Morgen zu haben glaubtest, verschwindet in einer langen Reihe von Werbespots. Das Fernsehen ist ein Gift, das das Haus mit Geschwätz füllt, wo es doch so viel besser wäre, still zu sein. Es dämpft die Stimme des Heiligen Geistes in deiner Seele, die sich danach sehnt, zu dir zu sprechen.
Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin! Ich will mich erheben unter den Völkern, ich will mich erheben auf Erden! 1
Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein. 2
Der Herr sprach: „Geh heraus und tritt hin auf den Berg vor den Herr! Und siehe, der Herr ging vorüber.“ Und ein großer, starker Wind, der die Berge zerriss und die Felsen zerbrach, kam vor dem Herr her; der Herr aber war nicht im Winde. Nach dem Wind aber kam ein Erdbeben; aber der Herr war nicht im Erdbeben. Und nach dem Erdbeben kam ein Feuer; aber der Herr war nicht im Feuer. Und nach dem Feuer kam ein stilles, sanftes Sausen. 3
Vielleicht ist das der Grund, warum Gott Mose bat, allein auf den Berg zu gehen, um Sein Gesetz zu verkünden. Er konnte Gottes Stimme nicht hören und Sein Gesicht im Tumult der Massen nicht sehen. Er musste einen Ort finden, wo er allein war. Johannes der Täufer lebte in der Wüste, bevor er Gottes Ruf erfüllen konnte, den Weg für den Herrn zu bereiten. Und Jesus stand vor Tagesanbruch auf und fand einen stillen Ort, um mit Seinem Vater zu sprechen.
Die Zeit am frühen Morgen ist so wichtig, um diesen stillen Ort zu finden, um den Tag allein und im Gebet zu beginnen. Nicht, um eindringlich auf Gott einzureden und Ihn zu bitten, das zu tun, was wir von Ihm wollen, sondern, um unsere Gedanken frei zu machen und dann einfach abzuwarten. Warten auf den Frieden. Auf die Stille. Auf den Moment, in dem wir wissen, dass Gott alles unter Kontrolle hat und sich um alles kümmern wird. Den Moment, in dem wir uns von den Sorgen und dem Stress und der Hektik des Tages befreien, bevor alles beginnt, um diesen perfekten Ort der Ruhe zu finden.
Dort finden wir die Kraft für all das Herumrennen. Dort finden wir die Geduld, den ungesagten Worten anderer zuzuhören und sie wirklich zu verstehen. Dort finden wir die Ruhe, um einen hektischen Tag zu überstehen und nicht auf halbem Weg zusammenzubrechen, weil uns entweder die Energie ausgeht, die Geduld oder der Frieden aufhört.
Als ich jünger war, hatte ich grenzenlose Energie. Ich konnte einfach aus dem Bett springen und durch den Tag hasten. Ich schlief immer gut und hatte immer die Energie für alles, was ich tun musste. Aber als ich älter wurde, habe ich gelernt, wie wichtig es ist, das Tempo zu drosseln und etwas langsamer und mich etwas graziöser, würdevoller durch den Tag zu bewegen. Wenn ich mich weiterhin Hals über Kopf in Dinge stürze, stürzen sie oft kopfüber in mich hinein, und ich muss anhalten und einen Bluterguss pflegen oder ein Chaos beseitigen oder meine Schritte zurückverfolgen, damit ich etwas trittsicherer während meinen Tag bin.
Der Morgen ist die beste Zeit, um sich zu organisieren, zuerst geistig, dann körperlich. Es ist die beste Zeit, sich mit der Quelle meiner Kraft zu verbinden, um die Energie zu haben, die ich brauche, um meinen Tag zu überstehen.
Ich werde mich also hinsetzen und meinen Körper zur Ruhe bringen. Ich werde meine rasenden Gedanken frei machen. Ich werde meine Sorgen in Gebete verwandeln und den Tag in Gottes fähige Hände legen. Er weiß, dass ich diese Zeit des Friedens brauche, bevor ich in meinen Tag übergehe. Ich werde alle meine Sorgen auf den Herrn werfen, um einen stressfreien, wirklich glücklichen, wirklich guten Tag zu haben.
- Psalm 46,11 LUT.
- 2.Mose 14,13-14 LUT.
- 1.Könige 19,11-12 LUT.
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