Leiden und Segen
Eine Zusammenstellung
Ich bin aber davon überzeugt, dass unsere jetzigen Leiden bedeutungslos sind im Vergleich zu der Herrlichkeit, die er uns später schenken wird, die an uns offenbart werden soll. – Römer 8,18 NLB
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Jemand hat mich einmal gefragt, ob ich nicht glaube, dass Gott ungerecht ist, weil Er es zulässt, dass ich Parkinson und andere medizinische Probleme habe, obwohl ich versucht habe, Ihm treu zu dienen. Ich antwortete, das sehe ganz und gar nicht so. Leiden ist Teil des menschlichen Daseins, und es kommt zu uns allen. Es kommt darauf an, wie wir darauf reagieren, ob wir uns in Zorn und Bitterkeit von Gott abwenden oder Ihm in Vertrauen und Zuversicht näherkommen.
Gott kann Leiden zulassen, damit wir lernen, auf Probleme in biblischer Weise zu reagieren. Die Heilige Schrift sagt uns, dass Jesus „durch das, was er erlitt, Gehorsam lernte.“ 1 Unser Ziel sollte nicht nur die Linderung von Leiden sein, sondern wir sollten lernen, Gott zu gefallen, indem wir auf Ihn und Sein Wort eingehen und Ihm gehorsam sind. 2
Manchmal lässt Gott zu, dass wir leiden, um uns zu lehren, dass Schmerz zum Leben gehört. Nirgendwo in der Bibel steht, dass der Christ nicht leiden wird. Paulus weist in Philipper 1,29 darauf hin: „Denn euch ist es um Christi willen gegeben, nicht allein an ihn zu glauben, sondern auch um seinetwillen zu leiden.“ Widrigkeiten können ein Geschenk Gottes sein. Christus ist dem Kreuz nicht ausgewichen, um dem Leiden zu entgehen. In Hebräer 12,2 heißt es, „Er ertrug das Kreuz und erachtete die Schande dieses Todes gering.“ Warum? „Um der Freude willen, die vor ihm lag.“ Er wusste, dass das letzte Wort nicht die Kreuzigung (das Leiden) war, sondern die Auferstehung (der Sieg).
Gott kann Leiden zu unserem Wohl zulassen. „Und wir wissen, dass Gott in allem das Gute wirkt für die, die ihn lieben und nach seinem Vorsatz berufen sind.“ 3 Wir müssen dies im Glauben annehmen und beten, dass Gottes höchstes Gut als Ergebnis unseres Leidens eintritt. Nur durch Widrigkeiten können wir einige der tiefsten Lektionen des Lebens lernen. Vertrauen wir darauf, dass Gott Seinen eigenen Willen und Seine Absicht in uns ausführt, damit wir Christus ähnlicher werden. 4 In unserem Leiden liegt kein erlösender Verdienst wie in dem von Jesus, aber wenn wir in der Not treu sind, können wir vielleicht an der „Gemeinschaft seiner Leiden“ teilhaben. 5
Wir können vorübergehend oder unser ganzes Leben lang leiden. Aber wir sollten die Hoffnung nicht aufgeben und nicht in Selbstmitleid oder Bitterkeit verfallen. Das Endergebnis ist das, worauf wir uns alle freuen. Einmal beim Herrn im Himmel, und alles wird ins rechte Licht und in die richtige Perspektive gerückt sein! – Billy Graham 6
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Die meisten Psalmen wurden in Schwierigkeiten verfasst. Die meisten Briefe wurden in Gefängnissen geschrieben. Die meisten der größten Gedanken der größten Denker aller Zeiten mussten durch das Feuer gehen. Bunyan schrieb Pilgrim's Progress vom Gefängnis aus. Florence Nightingale, die zu krank war, um ihr Bett zu verlassen, reorganisierte die Krankenhäuser in England. Der halbseitig gelähmte und ständig von Schlaganfall bedrohte Pasteur war unermüdlich in seinem Kampf gegen Krankheiten. Der amerikanische Historiker Francis Parkman litt den größten Teil seines Lebens so sehr, dass er nicht länger als fünf Minuten am Stück arbeiten konnte. Da seine Sehkraft so schlecht war, konnte er nur ein paar riesige Wörter auf ein Manuskript kritzeln, und doch schaffte er es, zwanzig prächtige Bände Geschichte zu schreiben. Manchmal scheint es, dass Gott, wenn er einen Menschen in herausragender Weise gebrauchen will, ihn durch das Feuer schickt. – Tim Hansel 7
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Der rumänische Pastor Richard Wurmbrand verbrachte 14 Jahre im Gefängnis, weil er das Evangelium verkündet hatte. Obwohl seine Entführer ihm vier Wirbel zertrümmerten und 18 Löcher in seinen Körper schnitten oder brannten, konnten sie ihn nicht besiegen. Er bezeugte: „Allein in meiner Zelle, kalt, hungrig und in Lumpen, tanzte ich jede Nacht vor Freude.“
Während dieser Zeit wandte er sich an einen Mitgefangenen, einen Mann, den er vor ihrer Verhaftung zum Herrn geführt hatte, und fragte: „Bist du mir böse, weil ich dich zu Christus gebracht habe?“ Seine Antwort: „Mir fehlen die Worte, um meine Dankbarkeit auszudrücken, dass du mich zu dem wunderbaren Retter gebracht hast. Ich hätte es nie anders gewollt.“ Diese beiden Männer sind ein Beispiel für die übernatürliche Freude, die Gläubige erfahren können, die aufgrund schwerer Verfolgung am Rande des Todes leben.
Das Heil, das Kraft für heute und Hoffnung für morgen gibt, währt ewig. Deshalb müssen wir uns nicht durch schwierige Umstände unterkriegen lassen. Wenn wir wissen, dass wir gerettet sind, haben wir die Gewissheit, dass Gott in unserem Leben am Werk ist und uns auf die ewigen Realitäten der besseren Welt vorbereitet. Ja, die Errettung ist der größte Segen des Lebens. – H.V.L., Unser tägliches Brot
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Der Psalmist sagt uns: „Was Gott betrifft, so ist sein Weg vollkommen.“ 8 Wenn Gottes Wege „vollkommen“ sind, dann können wir darauf vertrauen, dass alles, was Er tut – und alles, was Er zulässt – auch vollkommen ist. Das mag uns nicht möglich erscheinen, aber unser Verstand ist nicht Gottes Verstand. Es ist wahr, wir können nicht erwarten, Seine Gedanken perfekt zu verstehen, wie Er uns daran erinnert: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedanken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr. Denn wie der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“ 9 Manchmal schließt Gottes vollkommener Wille Traurigkeit und Leid für Seine Kinder ein. Aber wir können uns darüber freuen, dass Er uns nie über unsere Belastbarkeit hinaus prüft und immer einen Ausweg aus der Last des Leids bietet, die wir vorübergehend tragen. 10
Kein größeres Leid wurde je erlebt als das von Jesus, einem „Mensch der Schmerzen und der mit Leid vertraut ist.“ 11 Sein Leben war eine einzige Serie von Leiden, von der Wiege bis zum Kreuz. In Seiner Kindheit war Sein Leben durch Herodes in Gefahr, und Seine Eltern mussten Ihn nehmen und nach Ägypten fliehen. 12 Sein ganzes Wirken war geprägt vom Schmerz über die Härte und den Unglauben der Herzen der Menschen, über den Widerstand der religiösen Führer und sogar über den Wankelmut Seiner eigenen Jünger, ganz zu schweigen von den Versuchungen des Satans. In der Nacht vor Seiner Kreuzigung war Er „äußerst betrübt bis zum Tode“, als Er den kommenden Zorn und die Gerechtigkeit Gottes betrachtete, die über Ihn kommen würden, wenn Er für Sein Volk starb. Seine Qualen waren so groß, sodass Sein Schweiß wie große Blutstropfen war. 13 Der größte Schmerz in Seinem Leben war natürlich, als Sein Vater am Kreuz Sein Antlitz vor dem Sohn verbarg, was Jesus dazu veranlasste, im Todeskampf zu schreien: „Warum hast du mich verlassen?“ 14 Sicherlich ist kein Leid, das einer von uns erfahren hat, mit dem des Erlösers vergleichbar.
Aber so wie Jesus nach Seinem Leid zur Rechten Seines Vaters wiederhergestellt wurde, können wir sicher sein, dass Gott durch Nöte und Zeiten der Traurigkeit die Widrigkeiten nutzt, um uns Christus ähnlicher zu machen. 15 Auch, wenn das Leben unter sündigen Menschen in dieser Welt nie perfekt sein wird, wissen wir, dass Gott treu ist und dass bei der Wiederkunft Christi die Trauer durch Freude ersetzt wird. 16 Aber in der Zwischenzeit nutzen wir unseren Kummer, um Gott zu verherrlichen 17 und in der Gnade und dem Frieden des Herrn, des Allmächtigen, zu ruhen. – Von gotquestions.org
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Die Gewissheit, wie sehr Jesus dich liebt, wird dich nicht nur glücklicher machen; sie wird eine stabilisierende Kraft in deinem Leben sein. Wenn du dir Seiner Liebe zu dir sicher bist, wenn du weißt, dass Ihm dein Wohlergehen und dein Glück am Herzen liegen, dann wird dieses Wissen dir Frieden im Herzen geben und dich stabilisieren, auch wenn du unter Enttäuschungen, Liebeskummer, Schwierigkeiten oder anderen Widrigkeiten leidest, die das Leben dir in den Weg stellt.
Veröffentlicht auf Anker im September 2021.
Hinweis: Alle Schriftstellen wurden frei aus dem Englischen ins Deutsche übertragen, es sei denn, sie sind mit den Kürzeln der Version der verwendeten deutschen Übersetzung markiert.
- Hebräer 5,8.
- Vgl. Römer 12,1-2.
- Römer 8,28.
- Vgl. Römer 8,29.
- Philipper 3,10.
- The Billy Graham Christian Worker's Handbook (Minneapolis: World Wide Publ., 1984), 223-25.
- You Gotta Keep Dancin' (David C. Cook, 1985), 87.
- Psalm 18,31.
- Jesaja 55,8-9.
- 1. Korinther 10,13.
- Jesaja 53,3.
- Matthäus 2,13-14.
- Matthäus 26,38; Lukas 22,44.
- Matthäus 27,46.
- Römer 8,29; Hebräer 12,10.
- Jesaja 35,10.
- 1. Petrus 1,6-7.
- https://www.gotquestions.org/Bible-sadness.html.
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