Gemeinschaft mit Gott
Peter Amsterdam
„Von uns allen wurde der Schleier weggenommen, sodass wir die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel sehen können. Und der Geist des Herrn wirkt in uns, sodass wir ihm immer ähnlicher werden und immer stärker seine Herrlichkeit widerspiegeln.“ – 2. Korinther 3,18 1
Während sich Christusähnlichkeit in den Entscheidungen, die wir treffen, und in unseren äußeren Handlungen manifestiert, entspringt sie dem, was wir innerlich sind. Christusähnlichkeit entwickelt sich in uns, wenn wir ständig in Sein Ebenbild verwandelt werden.
Der Schlüssel zu dieser Verwandlung ist das Geschenk der Erlösung, das wir durch den Tod Jesu am Kreuz erhalten haben. Durch Sein Opfer haben wir die Kraft, neue Menschen, neue Schöpfungen in Ihm zu werden. 2 Durch den Fall der Menschheit durch die Sünde von Adam und Eva gab es einen Bruch in der ursprünglichen Gemeinschaft, die Gott mit der Menschheit hatte. Gott hat jedoch einen Weg geschaffen, damit diese Gemeinschaft durch den Tod und die Auferstehung Jesu erneuert werden kann.
Gott hat es durch das Opfer Seines Sohnes möglich gemacht, dass die Menschen mit Ihm versöhnt werden können. Versöhnung wird definiert als die Beendigung eines Konflikts oder die Erneuerung einer freundschaftlichen Beziehung zwischen denen, die sich gestritten haben. In den Briefen des Paulus spricht er von Versöhnung, davon, dass wir wieder in die Familie Gottes aufgenommen werden. „Wir sind ja durch den Tod seines Sohnes mit Gott versöhnt worden, als wir noch seine Feinde waren. Dann werden wir erst recht jetzt, wo wir seine Freunde geworden sind, durch das Leben von Christus gerettet werden. So freuen wir uns nun darüber, dass wir wieder eine Beziehung zu Gott haben – weil Jesus Christus, unser Herr, uns mit Gott versöhnt hat.“ 3
Der Preis für die Wiederherstellung dieser Gemeinschaft war enorm: das Leiden und der Tod Seines eigenen Sohnes, der die Strafe für alle Sünden der Menschheit auf sich nahm. Wenn wir an den Preis denken, den Gott bereit war zu zahlen, um uns wieder in die Gemeinschaft mit Ihm zu bringen, sollten wir mit Ehrfurcht darauf reagieren, dass der Schöpfer von allem mit uns Gemeinschaft haben möchte und bereit war, große Anstrengungen zu unternehmen, um dies zu ermöglichen. Wir haben den Segen, die Ehre und das Privileg, eine persönliche Beziehung zu Gott zu haben, und wir sind aufgerufen, sie zu pflegen.
Jesus gab das Beispiel, sich Zeit für die Beziehung zu Seinem Vater zu nehmen: „Ganz früh, es war noch Nacht, ging Jesus allein an einen einsamen Ort, um zu beten.“ 4 Selbst inmitten der Geschäftigkeit des Dienstes an den Menschenmassen nahm Er sich Zeit, um mit Gott Gemeinschaft zu haben, auf Gott zu hören und Unterweisung zu empfangen. Jesus sagte: „Doch ich tue nichts, ohne den Vater zu fragen, sondern richte, wie er mir rät. Und mein Urteil ist vollkommen gerecht, weil es nicht meinem, sondern dem Willen des Vaters entspricht, der mich gesandt hat; ich richte nicht aus mir selbst heraus." 5
Wahre Gemeinschaft mit Gott beginnt damit, dass wir auf Gott konzentriert sind und erkennen, dass unsere wichtigste Beziehung zu Ihm ist. In Anbetracht all dessen, was Gott für uns getan hat, indem Er uns in Seine Familie aufgenommen und es uns ermöglicht hat, mit Ihm in Beziehung zu stehen, sollten wir uns daran erfreuen, die Gemeinschaft mit Ihm zu einer Priorität in unserem täglichen Leben zu machen. Unsere Gemeinschaft mit Ihm bedeutet, Zeit in Seiner Gegenwart zu verbringen, mit Ihm zu kommunizieren, Ihn anzubeten; eine Zwei-Wege-Kommunikation mit Ihm zu haben, indem wir mit Ihm im Gebet sprechen, Sein Wort lesen und darauf hören, was Er uns dadurch zu sagen hat, und auf Seine Stimme hören, wenn Er persönlich zu uns spricht.
Es ist lebenswichtig, unserer Gemeinschaft mit Ihm Vorrang zu geben, da wir sonst keine lebendigen Christen sein können, die geistlich wachsen und reifen. Genauso wie wir nicht körperlich gesund sein können, ohne jeden Tag zu essen, oder nicht sauber bleiben können, ohne regelmäßig zu duschen, können wir auch nicht geistlich gesund oder sauber bleiben, ohne in regelmäßiger Gemeinschaft mit unserem Schöpfer zu sein. Es ist einfach nicht möglich.
Er hat Sein Leben für uns hingegeben und es uns ermöglicht, für immer mit Ihm zu leben, also ist es das Mindeste, was wir tun können, Ihm einen Teil jedes Tages in Liebe und Dankbarkeit zurückzugeben. Sich am Tag Zeit für Gott zu nehmen, egal wie schwierig das auch sein mag, sollte eine ständige Verpflichtung sein, wenn wir in Gemeinschaft mit dem Herrn leben wollen.
Anstatt unsere Zeit mit dem Herrn als eine lästige Pflicht oder etwas, das wir tun müssen, zu betrachten, sollten wir sie als das sehen, was sie wirklich ist – ein wunderbares Privileg. Wir haben Zugang zu Gott, unserem Vater im Himmel; zu Jesus, der Sein Leben für uns hingegeben hat; und zum Heiligen Geist, der in uns wohnt. Es ist an der Zeit, uns mit unserem Schöpfer und Retter zu verbinden, der unser Leben erhält, der uns liebt und eine persönliche Beziehung zu uns aufgebaut hat.
Wir nehmen uns täglich Zeit mit Gott, weil wir Ihn lieben, weil Er unser Lob, unsere Dankbarkeit und unsere Hingabe verdient. Natürlich gibt es auch Vorteile für uns. Wenn wir uns Zeit in der Gemeinschaft mit dem Herrn nehmen, antwortet Er. Wenn wir andere Aktivitäten unterbrechen und in Seine Gegenwart eintreten, versetzen wir uns in die Lage, auf Ihn zu hören und Seine Führung zu empfangen. Er ist in der Lage, uns mit seinem Rat zu leiten und uns zu lehren, Seinen Willen zu tun. 6
Jesus hat gebetet: „Reinige sie und heilige sie, indem du sie deine Worte der Wahrheit lehrst.“ 7 Indem wir die Wahrheit der Bibel leben, werden wir geheiligt, oder heilig gemacht. „Aber jetzt sollt ihr in allem, was ihr tut, heilig sein, genauso wie Gott, der euch berufen hat, heilig ist. Denn er hat selbst gesagt: ‚Ihr sollt heilig sein, weil ich heilig bin!‘“ 8
Wenn wir Zeit mit dem Herrn in Seinem Wort verbringen, werden wir herausgefordert, zu wachsen und uns zu verändern. Sein Wort lehrt uns, weist uns auf unsere Fehler und Sünden hin, korrigiert uns, verändert uns und bringt uns dazu, im rechten Leben zu wachsen. Wenn wir in unserem Glauben wachsen, hören wir auf, Dinge zu tun, die im Widerspruch zu dem stehen, was Sein Wort lehrt; wenn wir unser altes Selbst und unsere Sünden ablegen, werden wir gottgefälliger, mehr wie Jesus.
Das Gebet, das Lesen und Aufnehmen von Gottes Wort, das Loben und Anbeten von Ihm, das Reden mit Ihm über unser Leben – unsere Hoffnungen und Träume, Triumphe und Misserfolge, das Bekennen unserer Sünden, das Bitten um Seine Hilfe, Ihm zu sagen, dass wir Ihn lieben, auf das zu hören, was Er uns sagt – all das ist Teil dieser Gemeinschaft, Freundschaft, Kameradschaft und Partnerschaft, die wir mit Ihm haben sollen.
Es ist innerhalb dieser Gemeinschaft, dass wir unsere Beziehung zu Ihm entwickeln, unsere Liebe und Intimität pflegen und Ihn wirklich kennen lernen. Je mehr wir Ihn kennenlernen, desto mehr werden wir uns danach sehnen, bei Ihm zu sein. Das Buch der Psalmen drückt dieses Verlangen nach Gemeinschaft mit dem Herrn aus.
„Wie der Hirsch nach Wasser dürstet, so sehne ich mich nach dir, mein Gott. Mich dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann darf ich kommen und ihn sehen? Gott, du bist mein Gott; dich suche ich von ganzem Herzen. Meine Seele dürstet nach dir, mein ganzer Leib sehnt sich nach dir. Wen habe ich im Himmel außer dir? Du bist mir wichtiger als alles andere auf der Erde.“
Eine Art und Weise, wie die Schrift diese Bindung ausdrückt, die wir mit dem Herrn haben sollen, ist eine Liebesbeziehung, eine Ehe. Rick Warren hat es so ausgedrückt:
Um jemanden intim kennen zu lernen und ihn persönlich zu genießen, musst du: Qualitätszeit mit ihm verbringen; sinnvoll mit ihm kommunizieren; ihn in verschiedenen Situationen beobachten. Die gleichen Kriterien gelten auch für das Kennenlernen und Genießen von Gott. Denk daran, dass es schwierig ist, in einer Menschenmenge eine Liebesbeziehung zu haben; du musst mit dieser einen Person allein sein. Das ist die Art und Weise, wie die Bibel von unserer Beziehung zu Gott durch Christus spricht, als eine Liebesbeziehung. Tatsächlich wird sie als eine Ehe bezeichnet; Christus ist der Bräutigam und wir in der Gemeinde sind Seine Braut. 10
Unsere Beziehung zu Gott ist unsere wichtigste Beziehung, und um sie lebendig und blühend zu halten, müssen wir Zeit mit Ihm verbringen. So geschäftig wie unsere Tage sind, kann das eine Herausforderung sein. Es erfordert die Verpflichtung, sich täglich eine bestimmte Zeit mit Ihm zu nehmen und diese Zeit zu nutzen, um sich mit Ihm von Herz zu Herz zu verbinden.
Es ist angemessen, die Zeit mit unserem Schöpfer zu beginnen, indem wir uns ein paar Momente Zeit nehmen, um still zu sein, um zu bestätigen, dass wir in Seine Gegenwart eintreten, und um Ihn zu loben. „Geht durch die Tempel Tore mit Dank, tretet ein in seine Vorhöfe mit Lobgesang. Dankt ihm und lobt seinen Namen.“ 11 Es ist gut, ein kurzes Gebet zu beten, indem du Ihm die Zeit widmest und Ihn bittest, eure gemeinsame Zeit zu leiten, alle Ablenkungen oder Blockaden, die du vielleicht hast, wegzunehmen und deine Augen zu öffnen, damit du die Wunder Seiner Lehre aufnehmen kannst. 12
Das wichtigste Element, um auf Gott zu hören, ist das Lesen Seines Wortes, der Bibel. Er spricht zu uns durch die Schrift, wenn wir sie lesen, darüber nachdenken, was sie sagt, darüber meditieren und uns fragen, was sie für uns bedeutet und wie wir diese Bedeutung auf unser tägliches Leben anwenden können. Er spricht auch zu unseren Herzen, wenn wir still werden und auf Seine stille kleine Stimme hören. Wir sollten uns auch Zeit nehmen, Ihm zu danken und Ihn zu loben für das, was Er für uns getan hat - dass Er uns gerettet hat, uns versorgt und für uns sorgt und unsere Gebete erhört hat.
Die Zeit, in der du Sein Wort liest, ist eine Zeit, in der du dich mit Ihm verbindest, in der du über das Gelesene nachdenkst und im Gebet darüber meditierst und dem Heiligen Geist erlaubst, dir Wege zu zeigen, wie du es in deinem Leben anwenden kannst. Natürlich erfordert die Anwendung der Schrift oft Veränderungen in unserem Leben, da der Heilige Geist die Art und Weise, wie wir denken oder handeln, herausfordert. Wenn du darüber nachdenkst, was Gottes Wort sagt, hilft es, dir Fragen zu stellen: Was lehrt mich diese Stelle? Wie kann ich sie anwenden? Zeigt sie mir einen Bereich, in dem ich sündige? Wenn ja, was werde ich dagegen tun? Erinnert mich das, was ich lese, an Dinge oder Menschen, für die ich beten sollte?
Wenn wir Seine Lehren studieren und Seinem Wort erlauben, zu uns zu sprechen, uns zu überführen, uns herauszufordern und uns zu verändern, werden wir mehr und mehr in Sein Bild und Ebenbild verwandelt. Indem wir mit Ihm sprechen, unsere Herzen, Lasten, Sorgen und Ängste, aber auch unsere Hoffnungen, Freuden und Träume mit Ihm teilen, wächst unsere Beziehung zu Ihm. Mit dem Herrn zu interagieren, Ihn zu lieben, Zeit damit zu verbringen, Ihm zuzuhören, von Ihm zu lernen, Sein Wort anzuwenden, in regelmäßiger Gemeinschaft mit Ihm zu sein, sind alles Teile davon, Ihm ähnlich zu werden.
Ursprünglich veröffentlicht im April 2016. Überarbeitet und neu veröffentlicht im April 2021.
- NL.
- 2. Korinther 5,17.
- Römer 5,10-11.
- Markus 1,35.
- Johannes 5,30.
- Psalm 73,24; 143,10.
- Johannes 17,17.
- 1. Petrus 1:15-16.
- Psalm 42,2-3; 63,1; 73,25.
- Rick Warren, Rick Warrens Methoden des Bibelstudiums, 237.
- Psalm 100,4.
- Psalm 119,18.
Neueste Artikel
- Der Weg, auf dem man sich befindet, übertrumpft die Absicht
- Mit Gott wandeln
- Einladung zum großen Bankett
- Die Schöpfung: Gottes Plan
- Mit Lob antworten, dagegenhalten und zurückschlagen – Teil 2
- Mit Lob antworten, dagegenhalten und zurückschlagen – Teil 1
- In der Liebe Christi wandeln
- Erfüllte Prophezeiung: Der Beweis, dass Jesus der Messias ist
- Nicht nur Adam und Eva
- Beharrlichkeit im Gebet