Ein festes Fundament in einer unsicheren Welt
Jonathan Noyes
[A Firm Foundation in an Uncertain World]
Rauchgeruch erfüllte mein Haus. Als ich hinaustrat, wurde ich von einem Tsunami aus Glut und Asche umweht, der mit sechzig Meilen pro Stunde dahinfegte. Als ich wegfuhr, konnte ich kaum über die Motorhaube meines Wagens hinaussehen. Einige der Häuser meiner Nachbarn standen bereits in Flammen. Was als entfernter Dunst begann, hatte sich schnell zu einem lodernden Inferno entwickelt, das über unsere ruhige Nachbarschaft in den Bergen niederging.
Das südkalifornische „Mountain Fire“ breitete sich schneller aus, als ich es für möglich gehalten hätte, und vernichtete in nur wenigen Stunden mehr als 120 Häuser. Der Rauch, die Hitze, die Flammen und die schiere Kraft der Zerstörung überwältigten mich, als wäre das Chaos selbst leibhaftig geworden.
Mitten in all dem fand ich etwas Überraschendes – obwohl es mich doch nicht hätte erstaunen sollen. Ich fand Gottes treue Verheißungen.
Wenn alles verloren scheint, entdecken wir, wie tief unser Vertrauen in Christus wirklich ist. An diesem Tag, als sich das Feuer ausbreitete und ich nicht wusste, wie es um mein Haus und alles darin bestellt war, wurde ich an die Wahrheit der Worte des Psalmisten erinnert: „Wenn die Gerechten schreien, so hört der HERR und errettet sie aus all ihrer Not.“ – Psalm 34,17
(Jetzt kommt die Erklärung, warum die Überraschung:) Es ist eine Sache, von einer Bühne oder Kanzel aus abstrakt über Vertrauen und Hingabe zu sprechen, aber es ist eine ganz andere, sich ganz auf Gott zu verlassen, wenn Flammen drohen, alles zu verzehren, was man besitzt. Doch da war er und hörte mir zu.
Während ich mich beeilte, meine Hunde und ein paar wertvolle Habseligkeiten einzusammeln, schrieb ich Rheanna eine SMS: „Es sieht wirklich, wirklich schlimm aus.“ Dann habe ich gebetet. Ich betete um Schutz, um Frieden und um Dankbarkeit, selbst inmitten all der Ungewissheit.
Letztendlich jedoch erkannte ich, dass es weniger darauf ankam, was ich betete, als darauf, zu wem ich betete. In diesem Moment wurde meine gesamte Arbeit als Pastor und Apologet in meinem Kopf aufgelistet. Ich betete zu dem Gott, der sagt: „Rufe mich an in der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen.“ – Psalm 50,15 Ich habe zu dem Gott gebetet, der gegenwärtig ist und Gott hat in seiner Barmherzigkeit meine Schreie erhört.
In solchen Momenten fühlt man sich leicht klein, machtlos und ängstlich. Doch selbst dann wurde ich daran erinnert, dass der Herr meine Zuflucht und meine Festung ist. Er ist mein Gott, und ich vertraue ihm (Psalm 91,2). Immer wieder hallten die Worte „Gott ist meine Zuflucht“ in meinem Kopf wider, während ich die kurvenreichen Straßen entlangfuhr, die von einem unheimlichen, orangenen Schein erhellt wurden. Auch wenn ich nicht sehen konnte, was vor mir lag, vertraute ich darauf, dass er bei mir und meiner Familie war.
Als ich schließlich in Sicherheit war und an der Schule, an der meine Frau unterrichtet, ankam, holte mich das ganze Ausmaß von allem ein. Ich fühlte eine überwältigende Mischung aus Erleichterung und Trauer. Erleichterung darüber, dass wir am Leben, zusammen und unversehrt waren. Trauer um die Nachbarn und Freunde, die ihr Zuhause und all ihr Hab und Gut verloren haben. In diesem Moment der Ungewissheit über unser eigenes Haus dankte ich Gott für unsere Sicherheit und für seine stützende Gegenwart.
Schließlich erhielten wir die Nachricht, dass unser Haus noch stand, während das Feuer ringsumher gewütet und zerstört hat. Am Nachmittag fuhr ich zurück in mein Viertel, um mir den Schaden anzusehen. Während der Fahrt den Hügel hinauf tat ich mein Bestes, um mich auf das vorzubereiten, was mich erwarten würde. Hebräer 13 erinnert uns daran, dass Gott uns niemals im Stich lassen oder verlassen wird. Wir können getrost und voller Zuversicht sagen: „Der Herr steht zu mir, deshalb fürchte ich mich nicht.“ – Hebräer 13,6
Während ich an so vielen zerstörten Häusern vorbeifuhr, fand ich bei diesen Worten Ruhe, noch bevor ich das Ausmaß des Schadens an meinem eigenen Grundstück sah, denn ich wusste, dass er bei mir sein würde, egal was passiert. Das Feuer hatte sowohl meinen Vorgarten als auch meinen Hinterhof niedergebrannt, aber nicht mein Haus. Ich verbrachte den Nachmittag und Abend damit, Gott zu danken, während ich kleine Brände rund um mein Haus und in meiner Nachbarschaft noch bekämpfte.
Es ist nun über einen Monat her, seit der Brand ausgebrochen ist, und wir sind endlich wieder in unserem Haus, aber ich bin immer noch überwältigt von Dankbarkeit. Ich habe Gottes Gnade so deutlich gesehen, selbst inmitten der Asche der verbrannten Häuser.
Ich habe Gottes Gnade in der Freundlichkeit der Nachbarn gesehen, die zusammenkamen, um denen zu helfen, die alles verloren hatten. Ich habe sie in den Feuerwehrleuten gesehen, die unermüdlich arbeiteten und ihr Leben für andere riskierten. Ich habe es in meiner Gemeinde gesehen, die sowohl Tränen als auch Hoffnung teilte. Durch die Asche hindurch sehe ich Gottes Licht durchbrechen, eine Erinnerung daran, dass der Gott, der da ist, selbst aus der Zerstörung Schönheit hervorbringt. (Jesaja 61,3)
Diese Erfahrung hat mich verändert. Sie hat mich daran erinnert, dass in diesem Leben nichts garantiert ist – weder unser Zuhause noch unser Besitz, nicht einmal der morgige Tag. Und doch bleiben Gottes Liebe und Treue beständig, ein Fundament, auf dem wir sicher stehen können, selbst wenn die Welt um uns herum in Flammen steht.
Dieses Feuer half mir zu erkennen, dass Apologetik und Theologie einem größeren Zweck dienen als nur dem Gewinnen von Argumenten oder sogar der Verteidigung des Glaubens. Die Lektionen, die wir lehren, und die Predigten, die wir halten, bilden ein festes Fundament für dich und mich, auf das wir uns verlassen können, wenn die Welt um uns herum erschüttert wird. Sie geben Hoffnung in hoffnungslosen Situationen.
Ein Lied, das über so manche Ungewisse Zeit helfen kann, ist dieses Kinderlied: (in Englisch) # 5 hier https://www.nubeat.org/abss.html
„MEIN BOOT IST SO KLEIN“
Strophe 1
Mein Boot ist so klein, der Ozean ist so weit,
Und manchmal tosen die Wellen laut
Doch Gott und seine Engel sind dicht an meiner Seite,
Sie werden mein Boot sicher ans Ufer steuern.
Strophe 2
Auch wenn der Wind heftig weht, fürchte ich den Sturm nicht,
denn die Engel halten meine Hand.
Mit ihren Armen um mich herum bin ich sicher und warm
Auf dem ganzen Weg zu Gottes himmlischem Land.
Strophe 3
Wenn ich meine Augen schließe und dann gleich einschlafe,
dann wird die Nacht schnell vergehen.
Am Morgen, wenn ich meine Augen öffne
wird das Tageslicht mit einem Lächeln scheinen.
Strophe 4
So geborgen in meinem kleinen Boot
segle ich in meinen Träumen durch die Nacht.
Meine Schutzengel werden mich mit Frieden segnen,
Und lassen das Meer glitzern und schimmern.
(Gesprochen)
Hier bin ich in meinem kleinen Boot und segle auf dem großen blauen Ozean.
Ich befinde mich in sicheren und ruhigen Gewässern, und der Wind füllt meine Segel.
Der Kapitän ist hier neben mir, und ich bin so glücklich, an Bord zu sein.
Land in Sicht! Land in Sicht!