Die Extra-Zulage
Virginia Brandt Berg
Wir nehmen heute Morgen diesen wunderbaren Vers aus Psalm 50,15 als Bibelstelle: „Rufe mich an am Tag der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen.“
Ich frage mich, ob du jemals in der Fremde unterwegs warst und plötzlich wegen einer unerwarteten Notlage ohne Bargeld dastandst. Ich machte diese Erfahrung, als ich zum ersten Mal die Südstaatenuniversität besuchte, weit weg von zu Hause, und die Leute um mich herum waren alle Fremde. Ich war so verzweifelt, dass ich nicht schlafen konnte. Ich war so verängstigt.
Plötzlich dachte ich: „Ich werde meinem Vater schreiben.“ Es stimmt, ich hätte vorsichtiger sein müssen, und ich hätte genug haben müssen, aber er würde es verstehen. Was für eine Erleichterung, als ich diese Entscheidung traf! „Ich werde meinen Vater fragen. Er hat mir schon oft geholfen und er wird mir auch jetzt helfen.“
Während der Tage, die es dauerte, bis der Brief zu Hause an- und die Antwort zurückkam, hatte ich vollkommene Ruhe und Sicherheit. Ich hatte um ein zusätzliches Taschengeld gebeten, und ich wusste, dass es kommen würde. Und natürlich kam es.
Hast du Gott schon einmal um eine „Extrazulage“ gebeten? Genau darüber möchte ich mit dir sprechen. Viele von euch haben, so wie ich, jetzt keinen irdischen Vater, den wir anrufen können, aber wir haben einen himmlischen Vater, dessen Macht grenzenlos ist und der uns mit allem versorgt, was wir brauchen. Ich frage mich, warum wir zögern, Ihn anzurufen.
Er weiß, dass es plötzliche Notlagen gibt, die wir bewältigen müssen, Situationen, denen wir aus eigener Kraft nicht gewachsen sind, und deshalb hat Er diese zusätzliche Hilfe bereitgestellt. Er sagt: „Rufe mich an am Tag der Not, so will ich dich erretten, und du sollst mich preisen.“ Wir alle kennen diese Tage: Ein plötzliches Unglück brach über uns herein und unsere eigene Kraft schwand. Ressourcen versagten. Wir suchten überall nach Hilfe, aber es gab keinen Ausweg. Doch dann blickten wir auf und dachten an diese zusätzliche Zuwendung am Tag der Not.
Wir wissen, wie es ist, von Tag zu Tag Seine Hilfe und Kraft zu haben. Wir verlassen uns darauf und sind dankbar dafür. Aber Gott spricht von etwas, das darüber hinausgeht. Das ist die zusätzliche Stärke, wenn die Schwäche besonders groß ist, die zusätzliche Weisheit, wenn das Bedürfnis danach besonders groß ist, die zusätzliche Versorgung, wenn der Bedarf besonders groß ist, die zusätzliche Gnade, um die zusätzliche Belastung zu ertragen, und die zusätzliche Liebe, um mit dem besonders Unliebsamen umzugehen.
Wir wenden uns an unseren himmlischen Vater, und wie ein liebender Vater gibt Er uns die zusätzliche Zuwendung. Es ist eine besondere Bereitstellung dessen, was wir in dieser besonderen Notlage und zu dieser besonderen Zeit brauchen.
Diese Zeit der Schwierigkeiten wird in Gottes Wort auch „die Zeit der Not“ genannt. Gottes Wort sagt: „In der Zeit meiner Not suche ich den Herrn“ denn: „Wenn uns unser Herz nicht verdammt, so reden wir freimütig zu Gott, darum lasst uns freimütig hinzutreten zu dem Thron der Gnade, auf dass wir Barmherzigkeit empfangen und Gnade finden und so Hilfe erfahren zur rechten Zeit.“ 1 Wenn du mit Gott nicht im Reinen bist, verurteilt dich dein Herz; du hast einfach nicht die Kühnheit, um Seine Hilfe zu bitten.
Weißt du, die Welt bietet so seltsame Hilfen in der Not an, so merkwürdige Heilmittel. Neulich hörte ich das im Radio: „Tanz dir deine Sorgen weg.“ Ich hatte schon oft gehört, dass man seine Sorgen weg lächeln soll, aber das war mir neu. „Immer lächeln und lächeln“, singen sie. Aber wie soll man lächeln, wenn man nichts hat, worüber man lächeln kann? Und wie soll man seine Sorgen weg tanzen?
Eine andere sagt dir: „Wenn du in Schwierigkeiten steckst, schau nicht nach unten, sondern immer nach oben.“ Aber sie sagen einem nicht, worauf man aufschauen soll. Gerade heute habe ich das hier gelesen: „Wenn du in Schwierigkeiten steckst, suche jeden Tag nach etwas Schönem, und verpasse keinen Tag, sonst klappt es nicht.“ Nun, das ist ein hübsches Sahnehäubchen, an das man sich halten kann, wenn man unter großen Schwierigkeiten schwankt. Hier ist noch eines: „Wenn du in Schwierigkeiten steckst, tu jeden Tag etwas für irgendjemand anderen. Das ist alles, was es zu tun gibt. Versuche es einfach, es wird funktionieren.“ Ich glaube daran, dass man jeden Tag etwas für jemanden tun sollte, aber wenn man in großen Schwierigkeiten steckt, wird einen das nicht aus diesen Schwierigkeiten herausbringen.
Das sind seltsame, merkwürdige, ja unsichere Anker für eine Zeit des Sturms. Ich erinnere mich, dass mir, als ich ungläubig und hilflos war, jemand, der noch weniger Glauben hatte als ich, immer wieder sagte, ich solle „durchhalten, einfach durchhalten.“ Aber genau das ist das Problem: Ich hatte nichts, woran ich mich festhalten konnte. Was für schwache Anker die Welt doch bietet; was für zerbrechliche Dinge, an die man sich anlehnen soll.
Aber Gott sei Dank, der Christ hat nicht nur etwas, woran er sich festhalten kann; der Christ hat jemanden, an dem er sich festhalten kann! Gottes Wort sagt in Psalm 46,1: „Eine sehr gegenwärtige Hilfe in Zeiten der Not.“ Der Herr Jesus Christus ist immer da, immer bereit, Sein Versprechen zu erfüllen. In Hebräer 13,5-6 steht: „Er selbst hat gesagt, dass er dich nicht im Stich lassen wird. Ich will dich auch nicht verlassen, sodass wir guten Mutes sagen können: Der Herr ist mein Helfer.“
Oh, hast du einen solchen Anker in Zeiten des Sturms? Hast du so jemanden, der dich liebt, an dem du dich festhalten kannst, der dich erlösen kann, der dich absolut aus deiner Not befreit, wie dieser Vers sagt?
Neulich sagte ich einem jungen Mann: „Mein Sohn, du wirst eines Tages dem Herrn begegnen; es ist besser, wenn du mit Ihm ins Gespräch kommst.“ Dann erzählte ich ihm diese Geschichte:
Eines Tages blieb mein Auto auf einer einsamen Straße stehen. Ich war ziemlich verzweifelt, als ich mich plötzlich daran erinnerte, dass nicht allzu weit entfernt eine ehemalige Freundin lebte. Ich sage früher, weil ich diese Freundin vernachlässigt hatte. Ich bewunderte und liebte sie und sehnte mich wirklich danach, sie und ihre Familie zu sehen, aber ich konnte mich nicht dazu durchringen, zu ihrer Tür zu gehen und sie in meiner Not um Hilfe zu bitten, nachdem ich sie so lange vernachlässigt hatte. Ich saß einfach im Auto und versuchte, den Mut aufzubringen, aber ich bin nie zu ihrem Haus gegangen, um Hilfe zu holen.
Wenn man den Herrn vernachlässigt, das Bibellesen vernachlässigt und sich keine Zeit für das Gebet nimmt, ist es ziemlich schwer, Ihn am Tag der Not anzurufen.
Eines Tages wirst du den Herrn brauchen, und du brauchst Ihn ganz dringend. Du musst dich jetzt mit Ihm anfreunden, nimm heute Kontakt auf. Eines Tages wirst du nach Hause schreiben wollen, um das zusätzliche Taschengeld zu bekommen. Bitte Ihn jetzt um Vergebung für deine Versäumnisse. Er wird dir vergeben und dir die Freude über deine Errettung zurückgeben.
Für denjenigen, der jetzt zuhört und durch einen Tag der Not und Schwierigkeiten geht, der wie eine Nacht der Verzweiflung ist, für ihn ist dieser Vers bestimmt. Psalm 9,10: „Der Herr ist eine Zuflucht in der Zeit der Not.“ Willst du nicht zu dieser Zuflucht fliehen? Schiebe es nicht auf, versuche nicht, deine Lasten allein zu tragen. Er will dich erlösen, wenn du in Not bist.
Ich werde dir ein kleines Gedicht vorlesen, die süßen Worte dieses Liedes für diejenigen mit schmerzenden Herzen:
Wenn dein Herz schmerzt, wende dich an Jesus,
Er ist der liebste Freund, den du kennen kannst;
Du wirst sehen, dass Er nah bei dir steht,
Und wartet darauf, Seelenfrieden und Trost zu spenden.
(Refrain:)
Herzeleid, bring es alles zu Jesus,
Geh heute zu Ihm,
Tu es jetzt, ohne zu zögern.
Herzeleid, bring es alles zu Jesus,
Er wird deine Herzschmerzen allesamt wegnehmen.
Es gibt Freude für jeden beunruhigenden Kummer, jedes Leid
Süße Erleichterung für jeden bitteren Schmerz,
Jesus Christus ist immer noch der große Arzt,
Keiner hat je vergeblich Seine Hilfe gesucht.
Jesus versteht, was auch immer das Problem ist,
Und Er wartet darauf, deine verwundete Seele zu heilen.
Willst du Seiner Liebe vertrauen, die so stark und zärtlich ist?
Er allein kann deinen Geist gesund machen.
– A. H. Ackley, 1933
Vergiss nicht, er sitzt immer noch auf dem Thron, und Gebet verändert die Dinge.
Aus dem Transkript einer Meditation Moments-Sendung - angepasst. Veröffentlicht auf Anker im August 2021.
- Ps 77,3; 1. Johannes 3,21; Hebräer 4,16. - LUT
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