Der allmächtige Gott
Zusammenstellung
Was bedeutet ein allmächtiger Gott für uns? „Allmächtig“ bedeutet über alle und alles herrschend, grenzenlos mächtig, allgewaltig; omnipotent. Es ist klar, dass Gott allgewaltig ist. Nur durch Seine Worte rief Er das Universum und alles, was in ihm lebt, ins Bestehen. Doch welche individuelle Wirkung hat Gottes Allmacht auf uns?
Wenn wir von der Allmacht Gottes reden, sind wir versucht zu denken, es sei eine undisziplinierte Eigenschaft, was so viel bedeuten könnte, dass alles was geschieht, der Wille Gottes sei. Gott kann tun und lassen, was Er will, und unser Beten ist gewöhnlich ein Ruf an Seine Allmacht. Wird Er uns aus einer Schwierigkeit erlösen? Wird Er jemanden Geliebtes gesundmachen? Wird Er in all den Krieg, das Leid und den Schaden eingreifen, alles, was sich in unserer Welt abspielt?
Es gibt das bekannte Argument, Gott könne nicht gleichzeitig allmächtig und all-liebevoll sein. Wenn Er allmächtig sei, dann würde die bloße Existenz von Leid und Zerstörung darauf hinweisen, dass er nicht all-liebevoll ist. Und wenn Gott all-liebevoll sei und sich für uns das Beste wünsche, dann könne Er nicht allmächtig sein, weil es Ihm unmöglich wäre, dem Schmerz und den Wirren in unserem Leben und in der Welt nicht widerstehen zu können. Da stellt sich die Frage: Was macht Gott?
In Galater 3:22 steht, „Aber in der Schrift heißt es, dass wir alle Gefangene der Sünde sind.“ Bei drei Gelegenheiten sprach Jesus über Satan als den Prinzen dieser Welt, und in 1. Johannes 5:19 steht, „Wir wissen, dass wir Kinder Gottes sind und dass die Welt um uns herum vom Bösen beherrscht wird.“ Diese Verse lassen sich nicht einfach unter den Teppich fegen, und dennoch fühlen sich viele von uns gerechtfertigt, Gott der Untätigkeit zu beschuldigen. Aber Gott sieht sich nicht einfach in der Welt um, schnippt mit dem Finger und zaubert etwas in die Welt. Auch wenn Er völlig dazu in der Lage wäre unterlässt Er es, weil Sein Ziel für jeden von uns ist, dass wir Ihn kennenlernen. Das ist ein absolutes diszipliniertes Kennzeichen Gottes. … Doch wo gebetet wird, wo Glaube und Liebe zu Gott durch Jesus Christus herrscht, ist Seine Intervention gewiss.
Nirgendwo sind wir Gott näher als in unserem Leiden und unseren Schwierigkeiten. Wenn wir es erreichen, in Abhängigkeit mit Ihm zu leben, legt Er uns Seine Agenda ins Herz und erfüllt uns mit Seinem Frieden. Vielleicht macht Er unseren Geliebten gesund oder auch nicht oder zaubert unser Problem weg oder auch nicht, doch verlassen wir uns auf die Tatsache, einen allmächtigen Gott zu kennen, der in jeder Situation für das Gute tätig ist. – Charles Price
Allmächtige Gnade
Gottes Macht ist unendlich, d. h. sie hat keine Grenzen, ist unermesslich. Folglich hat Er nicht nur die Macht, das zu tun, was Er schon einmal gemacht hat, sondern auch die Macht, das tun zu können, was Er bisher noch nicht getan hat. Zu einigen derartigen in der Bibel erwähnten Beispielen zählt es, wie Er von Steinen Kinder Abrahams auferwecken könnte oder Legionen von Engeln zu schicken, um Jesus zu befreien. Er hat zwar unbegrenzte Macht und somit die Möglichkeit, sie auszuüben, dennoch hat Er es bisher nicht gemacht.
Die Bibel bestätigt zwar, dass Gott alles das tun kann, doch steht dort auch, dass es Manches gibt, was Gott nicht tun kann. Er kann sich nicht verleugnen, um gegen Seine Einstellung und gegen Seinen Charakter zu gehen. [1] Er kann nicht lügen. [2] Er kann nicht vom Böden versucht werden und andere nicht mit dem Bösen in Versuchung bringen. [3] Er kann weder hinterhältig oder pervers richten. Er wird Seine Gerechtigkeit nicht entehren.
Wenn die Bibel davon spricht, Gott sei allmächtig und könne tun und lassen, was Er will, sollte es so verstanden werden, dass Gott alles tun kann, was mit Seinem Wesen und Charakter kohärent ist.
Gottes Allmacht ist ein ausschlaggebender Faktor, der unseren Glauben an Ihn untermauert, da Er nicht jemand ist, der Ansprüche erhebt und Versprechen macht, die Er nicht halten kann. Gott hat die Macht, das zu erfüllen, was Er versprochen hat. Er versprach, durch Abraham würde die ganze Welt gesegnet werden und Davids Samen und Nachkommen würden für ewig bestehen; der Messias würde in Bethlehem geboren werden, Er würde für die Sünden der Menschen leiden und sterben. Er hat alles gehalten. Er prophezeite Ereignisse Jahrhunderte im Voraus; sie bewahrheiteten sich. Wenn wir seine Versprechen an uns nachlesen, können wir mit allem, was uns zur Verfügung steht auf dem bestehen, was Er gesagt hat, da Er der allmächtige Schöpfer und Unterhalter des Universums und all dessen ist, was in ihm vorhanden ist. Derjenige, der die unendliche Macht ist, ist unser Vater und wir sind Seine Kinder. Wir sind geschützt in Seinen Armen.
Als Sünder, deren Sünden uns von Gott trennen, als Kreaturen, erschaffen von unserem Schöpfer, gibt es nichts, was wir tun können, um Seine Liebe zu verdienen, das Zusammensein mit Ihm oder Seine Segnungen, und dennoch beschenkt Er uns mit all diesem. Dieses unverdiente Wohlwollen wird Seine Gnade genannt. Er hat sich entschlossen, uns großzügig mit Seinem Wohlwollen und Seiner Liebe zu beschenken, auch wenn wir ihrer nicht würdig sind, keinen Anspruch darauf erheben und sie in keiner Weise verdienen können. Er schenkt sie uns, auch wenn für uns keine Garantie darauf besteht, selbst wenn sie unerwünscht ist, und sogar wenn es entgegengesetzt ist. Er hat sich entschlossen, uns mit Seiner Liebe zu beschenken, da Er von Seiner Natur und Seinem Wesen her freundlich ist. Seine Gnade ist ein unverdientes Geschenk eines liebevollen und gnädigen Gottes. – Peter Amsterdam
Seine Macht
»Nun weiß ich, dass du alles kannst, kein Vorhaben ist für dich undurchführbar.“ [4] Damit bezeugt Hiob die Größe [Allmacht] Gottes. Allmacht bedeutet in der Praxis die Macht alles zu tun, was in Gott sich in Seiner vernünftigen und moralischen Perfektion vornimmt. Was wiederum nicht heißt, dass Gott alles tun kann: Er kann weder sündigen noch lügen, Sein Wesen verändern oder die Ansprüche Seines Heiligen Charakters verleugnen [5]; noch kann Er einen quadratischen Kreis erstellen, denn die Idee eines quadratischen Kreises widerspricht sich selbst; noch kann Er aufhören Gott zu sein. Doch alles was Er sich vornimmt und verspricht, kann und will Er umsetzen.
War es übertrieben für David zu sagen: „Ich liebe dich, Herr, durch dich bin ich stark! Der Herr ist mein Fels, meine Burg und mein Retter; mein Gott ist meine Zuflucht, bei dem ich Schutz suche. Er ist mein Schild, die Stärke meines Heils und meine Festung! [6] War es für einen anderen Psalmisten übertrieben zu sagen: „Gott ist unsre Zuflucht und unsre Stärke, der uns in Zeiten der Not hilft.“ [7] Nein, nicht, wenn sie Gott als allgegenwärtig oder allmächtig kannten … Das Wissen um Gottes Größe, All- Gegenwärtigkeit und All-Macht sind Merkmale Seiner Größe und ruft unweigerlich großes Vertrauen und großes Lob hervor. – J. I. Packer
Trost in Gottes Allmacht
Wenn du dich dabei ertappst, dir über irgendetwas Sorgen zu machen, sei dir im Klaren, dass es nichts gibt, was Gott nicht schaffen könnte. Gott selbst sagt dir: „Ich bin der Herr, der Gott aller Völker der Welt. Sollte mir irgendetwas unmöglich sein?“ [8] Nichts ist für Ihn zu schwierig, denn Er hat unendliche Macht. A. W. Pink schrieb:
„Nun lasst den Heiligen solch einem Gott vertrauen. Er ist vorbehaltloses Vertrauen wert. Nichts ist Ihm zu schwer. Wenn Gottes Macht beschnitten wäre und Er hätte begrenzte Kraft, könnten wir sehr wohl verzweifeln. Da wir Ihn aber von Allmacht umgeben sehen, ist kein Gebet zu schwer für Ihn zu beantworten, keine Not zu groß, die Er nicht stillen könnte, keine Leidenschaft zu stark, als dass Er sie nicht bändigen könnte, keine Versuchung für Ihn zu mächtig, um sich nicht von ihr zu befreien, keine Elend zu tief, um es nicht zu mildern.“ – John Macarthur Jr.
*
Da Allmacht ein unermesslicher Ozean ist, kann auch der Trost sich nicht erschöpfen, der von ihr ausgeht. Wie tröstlich ist es doch zu wissen, einen Gott zu haben, der tun und lassen kann, was Er will: nichts ist zu schwierig, was Er nicht vollbringen kann, nichts zu stark, das Er nicht bezwingen kann. Du brauchst dich weder vor Menschen zu fürchten, denn der ist bei dir, der sie in Schach hält, noch vor den Teufeln, denn du hast Einen, der sie in Ketten legt. Seine Kraft erschöpfte sich nicht bei der Schöpfung; sie schwächt sich nicht, wenn Sein Schutz alles aufrechterhält. Denn vor wem würde der Herr Seinen ewigen Arm und den unbegreiflichen Donner Seiner Macht zeigen, wenn nicht vor den Seinen? – Stephen Charnock
Erschienen auf Anker im Juli 2015.
- 2.Timotheus 2:13.
- Titus 1:2.
- Jakobus 1:13.
- Hiob 42:2.
- 4.Moses 23:19; 1. Samuel 15:29; 2. Timotheus 2:13; Hebräer 6:18; Jakobus 1:13, 17.
- Psalm 18:2-3.
- Psalm 46:1.
- Jeremias 32:27.
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