Der abenteuerliche Aufstieg
Eine Zusammenstellung
[The Adventurous Climb]
Habakuk 3,17–19 bringt den Glauben des Propheten angesichts schwieriger Zeiten zum Ausdruck: „Doch auch wenn die Feigenbäume noch keine Blüten tragen und die Weinstöcke noch keine Trauben, obwohl die Olivenernte spärlich ausfällt und auf unseren Kornfeldern kein Getreide wächst, ja selbst wenn die Schafhürden und Viehställe leer stehen, will ich mich trotzdem über meinen HERRN freuen und will jubeln. Denn Gott ist mein Heil! Gott, der HERR, ist meine Kraft! Mit ihm kann ich so sicher wie eine Gazelle über die Felsen springen und wohlbehalten die Berge überqueren.“ (Vorzusingen, beim Saitenspiel.)
Wenn wir wie eine Gazelle über die Felsen springen und Berge überqueren können, erhebt uns das über unsere Lebensumstände. Gott gibt uns die Gnade, den Mut und die innere Stärke, die wir brauchen, um neue Höhen zu erreichen und neue Aussichten zu erleben. ... Und wie ein Hirsch am Berghang treten wir mutig an, wozu Gott uns berufen hat. ...
Gott ist der feste Fels, der niemals versagt (Psalm 144,1-2). Mit Gottes Verheißungen als festem Fundament können wir in Freiheit und Mut wandeln, so furchtlos und unerschrocken wie eine Gazelle, die auf hohe Berge springt. – GotQuestions.org 1
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Vor kurzem habe ich den Tafelberg hier in Südafrika bestiegen – was für ein Wunder er doch ist! Ein flacher Berg mittendrin in einer Stadt, mit Blick auf zwei Ozeane und mit einer Bergkette namens „Die 12 Apostel“ direkt dahinter. Er ist über 1.066 m hoch und bietet eine herrliche Vegetation an Vögeln, wilden Tieren, Felsen und Klippen, aber was mir am besten gefiel, ist die atemberaubende Aussicht!
Wir machten uns am frühen Morgen auf den Weg und erreichten den Ausgangspunkt kurz vor Sonnenaufgang. Während wir hinaufstiegen, sahen wir, wie die Sonne aufging und die Stadt zu erwachen begann. Wir trafen auf andere, die sich ebenfalls auf den Weg zum Gipfel machten und ebenfalls den Vorteil eines frühen Starts nutzen wollten.
Zuerst fühlte sich der Aufstieg zermürbend an. Ich war außer Atem und musste mehrmals anhalten, um zu verschnaufen und Wasser zu trinken. Der Rest der Gruppe ging weiter, und ich hatte das Gefühl, zurückgelassen zu werden. Mein Mann (ein erfahrener Tafelberg-Bezwinger) blieb an meiner Seite, machte mir Mut und versicherte mir, dass ich es schaffen würde. Ein paar Mal holten wir den Rest der Gruppe sogar an einer Raststätte ein, bevor sie weitergingen.
Mit schmerzenden Gliedern doch viel Lachen in guter Gesellschaft schafften wir, die Langsamen, es in knapp zwei Stunden auf den Gipfel. Und da war sie: die Aussicht!
Oben, von der Spitze aus, kann man ganz Kapstadt, die umliegenden Berge, beide Ozeane, Täler, Felder und Ebenen jenseits der Stadt und – noch weiter in der Ferne – die nächste Bergkette überblicken. Das Gefühl, inmitten von Gottes wunderschöner Schöpfung zu sein, überwältigte mich, und ich war begeistert von dem Gefühl, etwas erreicht zu haben.
Der Gipfel war mein Ziel gewesen und ich musste viele Schritte machen, um dorthin zu gelangen – laut meinem Schrittzähler mehr als 10.000. Aber es gab auch psychologische Schritte wie die Planung, die Überwindung von Ängsten und Apathie und das Durchhalten, selbst wenn ich keinen Bock mehr hatte. Diese Schritte ähneln den Schritten zum Erreichen persönlicher Ziele: kalkulieren, planen, umsetzen und weitermachen, auch wenn es schwierig wird. Die Versuchung, unterwegs aufzugeben, wird immer bestehen, aber mit meinem Ziel vor Augen und der Hilfe von Gleichgesinnten werden meine Ziele erreichbar.
Der Tafelberg ist nicht der einzige Berg, den es zu erklimmen gilt, genauso wie es viele Ziele gibt, die darauf warten, erreicht zu werden, und viele Aussichten, die darauf warten, gesehen zu werden. Also nehmen wir einen nach dem anderen in Angriff und sammeln auf dem Weg Erfahrungen. Mit guter Gesellschaft und viel Ermutigung, indem wir einen Schritt nach dem anderen machen und nicht aufgeben, können wir alle unsere persönlichen „Gipfel“ erreichen. – Ester Mizrany
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Unser Wissen über Christus ist in etwa wie das Besteigen eines walisischen Berges. Wenn man unten steht, sieht man nur wenig: Der Berg selbst scheint nur halb so hoch zu sein, wie er tatsächlich ist.
Erklimmt man die erste Anhöhe, so wird das Tal unter den Füßen länger und breiter.
Steigt man weiter hinauf, kann man das Land im Umkreis von sechs bis acht Kilometern überblicken, und wird von der sich erweiternden Aussicht begeistert sein.
Steige weiter hinauf, und die Szenerie vergrößert sich, bis du schließlich, wenn du auf dem Gipfel stehst und nach Osten, Westen, Norden und Süden blickst, fast ganz England vor dir liegen siehst. Dort ist ein Wald in einer fernen Grafschaft, vielleicht 300 Kilometer weit entfernt, und hier das Meer und dort ein glänzender Fluss und die rauchenden Schornsteine einer Industriestadt oder die Masten der Schiffe in einem geschäftigen Hafen.
So ist es mit Christus. Wenn wir beginnen, an ihn zu glauben, nehmen wir nur wenig von ihm wahr. Je höher wir aufsteigen, desto mehr entdecken wir von seinen Schönheiten. Paulus, als er alt geworden war und mit grauem Haar und zitternd in einem Verlies in Rom saß, mit größerem Nachdruck als wir sagen: „ich weiß, auf wen ich mein Vertrauen gesetzt habe“ (2. Timotheus 1,12), denn jede Erfahrung war wie das Erklimmen eines Berges, jede Prüfung wie das Erklimmen eines weiteren Gipfels, und sein Tod schien ihm wie das Erreichen des Gipfels des Berges, von dem aus er die ganze Treue und Liebe Gottes sehen konnte. – Nach einem Text von Charles Spurgeon (1834–1892)
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Wenn du beim Besteigen eines Berges jeden Stein und jede schwierige Stelle im Blick behältst und nur das siehst, wie mühsam und anstrengend ist dann dein Aufstieg. Wenn du aber daran denkst, dass jeder Schritt zum Gipfel der Errungenschaft führt, von dem aus sich Herrlichkeiten und Schönheiten vor dir auftun werden, dann wird dein Aufstieg ganz anders sein. – A. J. Russell
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Im Leben erleben wir alle überwältigende Umstände. Wenn wir sie zulassen, erinnern uns diese Momente daran, wie abhängig wir von Gott sind. Es gibt Hoffnung, wenn wir uns daran erinnern, woher unsere Hilfe kommt:
Ich schaue hinauf zu den Bergen – woher wird meine Hilfe kommen? Meine Hilfe kommt vom HERRN, der Himmel und Erde gemacht hat. – Psalm 121,1–2
Psalm 121 ist ein Wallfahrtspsalm, eine Art Gebetslied, das die alten Israeliten auf ihrer Reise nach Jerusalem sangen, wenn sie nach Jerusalem reisten, um Gott in seinem Tempel anzubeten. Auf dem Weg dorthin wurden sie mit unsicherem Terrain und Gefahren konfrontiert. Doch als sie ihren Blick auf die Heilige Stadt richteten, sprach das ihren Herzen Mut zu und verkündete, dass ihre Hilfe in ihrem Schöpfer zu finden sei, nicht in der Schöpfung oder in einem Ziel.
Nachdem sie zuversichtlich erklärt hatten, wer ihre Hilfe ist, erinnerten sie sich daran, wie er ihnen helfen würde:
Der Herr würde dafür sorgen, dass sie nicht stolpern und allen (Vers 3).
Er würde sein Volk vor allem Unheil behüten und bewahren (Verse 7-8).
Weil er niemals schläft, wird sein wachsames Auge immer auf sie gerichtet sein und sie vor dem Bösen bewahren (Psalm 121,4).
Ganz gleich, in welchem „Hilf mir“-Moment wir uns befinden, Gott ist allgegenwärtig, höchst interessiert und ist mit einem persönlichen Interesse beteiligt. Auch wir können über das Geschaffene hinaus auf unseren Schöpfer blicken und uns daran erinnern, dass Jesus unbegrenzte Macht hat, uns zu retten, zu bewahren und sicher nach Hause zu bringen.
Unser Weg wird nicht immer leicht sein. Aber der Gott, der den Berg vor uns geschaffen hat, ist viel größer als der gefährliche Aufstieg. Er thront in der Höhe und doch geht er mit uns durch die Tiefe und wacht souverän über jeden unsicheren Schritt. ...
Der Herr kann vielleicht nicht jedes Problem diesseits des Himmels beseitigen, aber er geht mit uns durch alles hindurch und hört jeden unserer Schreie. – Beth Knight2
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Sei bereit, diesen hohen Berg mit mir weiter zu besteigen. Manchmal blickt du nostalgisch zurück. Auf eine längst vergangene Etappe deiner Reise. Du sehnst dich nach dieser leichteren, weniger komplizierten Zeit in deinem Leben. Aber ich möchte, dass du sie als das erkennst, was sie war: ein Basislager. Es war eine Zeit und ein Ort der Vorbereitung auf das beschwerliche Abenteuer, das vor dir liegt.
Der Berg, den du besteigst, ist sehr hoch; sein Gipfel ist in den Wolken verborgen, so dass du nicht wissen kannst, wie weit du schon hinaufgestiegen bist – und wie viel du noch vor dir hast. Aber je höher du steigst, umso besser wird die Aussicht.
Obwohl jeder Tag eine Herausforderung ist und du dich oft müde fühlst, nimm dir Zeit, die herrliche Landschaft zu genießen! Auf dieser Reise mit mir lernst du, die Welt aus einer himmlischen Perspektive zu sehen, die über deine Umstände hinausgeht. Je höher du den Berg erklimmst, desto steiler und herausfordernder wird dein Weg – desto größer wird aber auch dein Abenteuer. Denke daran: Je höher du mit mir gehst, desto näher kommst du deinem endgültigen Ziel – den himmlischen Höhen! – Jesus3
1 “What does it mean that God makes our feet like the feet of a deer (Habakkuk 3:19)?” GotQuestions.org, January 4, 2022, https://www.gotquestions.org/feet-like-a-deer.html
2 Beth Knight, “If All You Can Pray Is ‘Lord, Help Me,’” Proverbs31.org, February 29, 2024, https://proverbs31.org/read/devotions/full-post/2024/02/29/if-all-you-can-pray-is-lord-help-me
3 Sarah Young, Jesus Today (Thomas Nelson, 2012).