Das Leben als Jünger
Peter Amsterdam
Wie du Gott liebst und wie du deinen Glauben lebst, sind deine persönliche Angelegenheit. Deine Beziehung zu Gott gehört dir. Wenn du die in den Worten Jesu und in der Bibel dargelegten Grundsätze kennst und anwendest, – d.h. du lebst sie – dann stellst du eine lebendige, persönliche Beziehung mit dem Herrn her. Es wird deine persönliche Beziehung mit Ihm sein, derart, wie du Sein Wort, die von Ihm geschaffenen Grundsätze für jene, die sich entschlossen, Ihm zu folgen, anwendest. Wenn du den Prinzipien folgst, die Er durch Seine Lehren und Sein eigenes Beispiel verdeutlicht, dann wird Er dir zeigen, wie du jene Prinzipien in den verschiedenen Situationen deines Lebes umsetzen kannst. Der Schlüssel liegt aber darin, Ihn zu lieben und zu leben, wie Er es dir zeigt, so wie Er es in Seinem Wort festgehalten hat.
Dasselbe trifft auch auf das Predigen des Evangeliums zu. Es gibt nicht nur eine Methode, wie man zu anderen bezeugen kann. Gott ruft auf, das Evangelium zu predigen, Seine Liebe mit anderen zu teilen, und das ist Teil des Jünger-Seins; doch wo und wie und zu wem du das Evangelium predigst, hängt davon ab, wo Gott dich hinversetzt hat und von dem Leben, das Er dich zu führen berufen hat, und den Menschen, mit denen Er dich zusammenführt.
Wenn Jesus ruft, sagt Er, „Folge mit!“ Er gibt einigen ein, zu den Massen zu predigen, anderen zu ihrem Freundes- und Bekanntenkreis. Andere wiederum führt Er in ferne Länder, noch andere in die Nachbarschaft, weitere zu ihren eigenen Kindern. Sein Ruf heißt das Evangelium in dem Gebiet zu predigen, wohin Er dich berufen hat. Gehorsam diesem Ruf gegenüber heißt, diejenigen zu erreichen, mit denen Er dich zusammenbringt.
Das persönliche, geistige Leben gleicht einer Reise. Der Ausgangsort jedes einzelnen wird anders sein. Die Reisegeschwindigkeit wird verschieden sein. Der Herr mag dich berufen haben, jemanden für eine Weile zu begleiten, um Seine Liebe, Wahrheit und Sein Wort zu vermitteln und mit jemandem zusammenzusein. Vielleicht säst du, oder bewässerst, und hilfst ihnen auf dem Weg zur Jüngerschaft. Oder du hilfst ihnen innerhalb der Jüngerschaft zu wachsen, wenn sie auf ihrer Reise bereit sind, mehr von sich für Gott einzusetzen. Deine Rolle besteht darin, zu helfen, ihnen zu raten, wenn sie fragen, ihnen Gottes Prinzipien mitzuteilen, ihnen Sein Wort, Seine Methoden und Fürsorge verständlich zu machen, und dein Leben in Jüngerschaft mit ihnen zu verbringen.
Jemanden zu lehren und zu einem Jünger zu machen ist zeitaufwendig. Wenn wir aber erfolgreich auch nur einen Menschen zur Jüngerschaft geführt haben, nutzten wir unsere Zeit gut. Vielleicht tendieren wir dahin, unseren Lehrerfolg an der Zahl derer zu messen, die wir unterrichten, das funktioniert allerdings auf keinen Fall. Du musst einfach das tun, wozu Gott dich berufen hat und zu denen bezeugen und die unterrichten, denen du begegnest, und das wird den Ausschlag geben.
Franz von Assis sagte: „Es ist zwecklos, irgendwohin zum Predigen zu gehen, wenn dein Gehen nicht auch dein Predigen ist.“ Unsere Kraft und unser Motiv, es zu verbreiten, beginnt mit unserer Liebe zu Ihm, damit, mit Ihm verbunden zu sein. Und dann, weil wir Ihn lieben, leben wir Ihn, und unsere Mitmenschen werden Ihn durch uns spüren. Wie du dein Leben führst, wie du Jesus projizierst, ist ausschlaggebend dafür, wie weit das große Gebot in deiner Nachbarschaft, deiner Stadt, deinem Landstrich oder deinem Land zu Geltung kommt.
Die Fähigkeit eines Christen zu bezeugen, das Leben eines Jüngers zu führen, Jesus zu predigen, Ihn anderen zu lehren, stammt daher, das zu befolgen, was Gott Jüngern aufgetragen hat. Es beginnt mit dem Einzelnen – wenn der Ihn liebt und Seine Prinzipien lebt und dann ebenfalls die Überzeugung besitzt, den Antrieb, den Wunsch zu bezeugen, einnehmend zu sein, zu predigen und zu lehren. Jeder von uns hat eine Chance, ein Netzwerk, ein Gebiet, auf dem er mit anderen zusammentrifft, und kann dort ihren Glauben stärkt, ihre Hoffnung, ihre Stimmung, wenn er seine Jüngerschaft lebt und die Prinzipien der Jüngerschaft in seine Beziehungen einfließen lässt.
Jesus gab Seinen Jüngern den Auftrag, der ganzen Welt die Frohe Botschaft zu bringen. Wo immer der Herr dich hinberufen hat, dort ist dein Missionsfeld, und du bist berufen, deine Mitmenschen zu erreichen. Du, als einzelner, engagierst dich sehr wahrscheinlich mit der Mission der einzelnen Personen, auf die du trifft, mit denen du arbeitest oder in Berührung kommst. Dann gibt es da noch den Aspekt, deine Anstrengungen mit denen anderer zu kombinieren. Entweder, in dem du dich Missionsbemühungen anschließt oder indem ihr euch trefft und zusammen betet. – Idealerweise auch, indem du andere zu diesen Treffen bringst und ihr zusammen betet. Diese geistige Gemeinschaft wird sozusagen zum Saatbeet, von dem aus die Mission in deiner Stadt oder deinem Land wachsen kann. Innerhalb solch einer Gemeinschaft zu arbeiten und sie auszuweiten, nährt die Jüngerschaft. Sie hilft dir, als Jünger mit Gott und anderen in geistiger Verbindung zu bleiben, wenn ihr euren Glauben teilt und zusammen in ihm wachst.
Jedes Land auf der Erde besitzt Menschen, die Jesus brauchen. In jeder Stadt und Nachbarschaft finden sich solche, die Ihn brauchen. Du kannst zu einem Werkzeug werden, das Ihn jenen näherbringt. Sie brauchen die bedingungslose Liebe Gottes. Sie brauchen Jünger, die ihnen nicht nur helfen, Errettung in Jesus zu finden, sondern sie auch auf ihrem Werdegang als Christen und Jünger begleiten.
Die Aufgabe des Jüngers ist andere zu gewinnen. Hast du den Eindruck, nicht viel ausrichten zu können, mach einfach das, was du kannst. Der Herr wird deine Anstrengungen belohnen. Nach dem Motto des Heiligen Franziskus, „Lass dein Gehen deine Predigt sein!“ Auch wenn du momentan nicht viel Zeit oder auch gar keine Zeit aufbringen kannst zu predigen, so kann doch dein Leben ein Beispiel der Liebe Jesu sein.
Sei ein Jünger. Bring anderen Jesus. Unternimm alles, was in deiner Macht steht, die Mission weiterzubringen. Die Mission zu fördern ist ein Hauptmerkmal der Jüngerschaft und ein Auftrag Gottes. Jemand brachte dir das Evangelium. Jemand führte dich zu Jesus. Du besitzt das ewige Leben. Du bist berufen, es mit anderen zu teilen. Finde heraus, wie du das am besten bewerkstelligst, dort, wo du lebst, in deiner Stadt, deiner Nachbarschaft, unter deinen Bekannten oder zu einem größeren Publikum im Internet oder via Email oder auf gelegentlichen Missionsreisen. Erreiche, wen Gott dich aufruft zu erreichen, und wie Er dir zeigt, ihn zu erreichen. Arbeite daran, deinen Teil der Welt zu verändern, jene, auf welche Gott dich stoßen lässt.
Predige, ob die Zeit nun passt oder nicht. Verkünde das Evangelium denen, mit welchen Gott dich in Berührung bringt. So handelte Jesus. So handelten Seine Jünger. So ist das Christentum gewachsen. Und so wirst du als Jünger erfolgreich sein.
Ursprünglich erschienen im Januar 2012. Bearbeitet und neu herausgegeben im Juli 2016
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