Beziehung und Vereinigung mit Gott
Eine Zusammenstellung
[Relationship and Union with God]
Im Mittelpunkt des Evangeliums steht die Beziehung zu Gott. Unser Gott ist ein Beziehungsgott, der uns aus dem Überfluss an liebender Beziehung innerhalb der Dreifaltigkeit geschaffen hat und der uns für eine perfekte Beziehung zu Ihm in der Ewigkeit vorgesehen hat. Der Höhepunkt der christlichen Beschreibung ist ein Hochzeitsfest, eine Hochzeit. Christus der Bräutigam und wir Seine Braut, die Kirche.
Wenn wir zum Himmel blicken, wie Johannes 14 so schön deutlich macht, suchen wir nicht nach einem Wo – einem Ort, der weit entfernt ist, wo es uns gut gehen wird. Wir schauen auf ein Wer – die Person Gottes und das Wunder und die Freude und die Erfüllung der Beziehung zu Ihm.
Die Bibel ist voll vom Ausdruck des verwandtschaftlichen Herzens Gottes zu uns – als Vater, Ehemann, Freund – und er zieht sich wie ein roter Faden vom 1. Mose bis zur Offenbarung.
Nachdem sich Adam und Eva im Garten Eden von Gott abwenden und sich gegen Ihn auflehnen, sehen wir sofort, dass der Ton für den Rest der Zeitalter festgelegt ist, denn Gottes Reaktion ist nicht „Was hast du getan?“, sondern „Wo bist du?“ 1 Und der ganze Rest der Geschichte besteht darin, dass Gott uns zurückgewinnt, den Preis selbst bezahlt und uns einen Weg bereitet, um mit Ihm zusammen zu sein.
Es ist eine große Liebesgeschichte, ein episches Abenteuer eines Liebhabers, der seiner Braut auf den Fersen ist. Gott selbst umwirbt und läuft der Menschheit hinterher. Es ist eine atemberaubende Realität, dass wir durch das Wort Gottes von Seinem Ruf überflutet werden, in Beziehung mit Ihm zu leben ... 1. Johannes 3,1 erklingt vor Freude: „Seht, was für eine Liebe unser himmlischer Vater uns geschenkt hat, nämlich, dass wir seine Kinder genannt werden – und das sind wir auch!“
Die biblische Betonung liegt auf einem Gott, der sich offenbart hat: durch die Natur, durch die Schrift und schließlich durch das lebendige Wort – die Person Jesu Christi.
Jesus schaut auf Seine Jüngern und sagt ihnen, dass sie, wenn sie Ihn kennen, sie den Vater 2 kennen, und dass Ihn zu kennen bedeutet, ewiges Leben zu haben. 3 Die Selbstoffenbarung Gottes ist ein Grundpfeiler der christlichen Theologie und die Grundlage, auf der unsere Sicherheit liegt. Es ist eine der tiefsten Wahrheiten der christlichen Botschaft, dass wir zwar manchmal im Dunkeln darüber stehen, was Gott tut, aber wir stehen (lobt Gott!) nicht im Dunkeln über Gott.
Was dies noch wunderbarer macht, ist die Tatsache, dass es nicht einfach eine Frage der abstrakten Möglichkeit ist, Ihn zu kennen, sondern Gottes eigener Herzenswunsch, da Er durch Jeremia spricht: „Und ich will ihnen ein Herz geben, das verständig ist, damit sie erkennen, dass ich der Herr bin. Sie sollen mein Volk sein, und ich werde ihr Gott sein, denn sie werden sich aus ganzem Herzen wieder zu mir hinwenden.“ 4 – Tanya Walker
„In Christus“ sein
Unsere Vereinigung mit Christus wird in der einfachen Präposition „in Christus“ festgehalten, die Paulus in der einen oder anderen Form in der Übersetzung von Luther 86 Mal verwendet hat. Nur wenn wir „in Christus“ sind, werden wir auserwählt, gerufen, erneuert, gerechtfertigt, geheiligt, erlöst, der Auferstehung versichert und mit jedem geistlichen Segen versehen. 5
Diese Vereinigung mit Christus erstreckt sich über Raum und Zeit, sodass Paulus sagen kann, dass der Christ mit Christus gestorben ist6, der Christ mit Christus auferstanden ist,7 der Christ mit Christus aufgefahren ist, um jetzt an Seiner Herrschaft im himmlischen Reich8 teilzuhaben, und der Christ dazu bestimmt ist, die kommende Herrlichkeit Christi mit Ihm zu teilen.9
Kein Wunder, dass manche unsere Vereinigung mit Christus als eine der zentralen Botschaften des Neuen Testaments bezeichnen. Der Theologe John Murray nannte sie „die zentrale Wahrheit der gesamten Heilslehre“.
A. W. Pink sagte: Das Thema der geistlichen Vereinigung ist das wichtigste, tiefste und doch das gesegnetste aller Themen, die in der Heiligen Schrift dargelegt sind.“
Der cambridger Gelehrte B. F. Westcott schrieb: „Wenn wir einmal erkennen, was diese Worte ‚wir sind in Christus‘ bedeuten, werden wir wissen, dass unter der Oberfläche des Lebens Tiefen liegen, die wir nicht ergründen können, voller Geheimnisse und Hoffnung gleichermaßen.“
Die Vereinigung mit Christus ist jene geistliche Realität, durch die wir als Gläubige mit unserem Herrn verbunden sind, sodass das, was für Ihn wahr ist, auch für uns wahr wird. Diese geistliche Vereinigung ist das Mittel, mit dem Raum und Zeit überwunden werden und wir an allen Erfolgen des Wirkens Jesu in der Geschichte in unserem Namen teilhaben. Sie ist von zentraler Bedeutung für unser Verständnis dessen, wer wir als Christen sind. – Bill Kynes 10
Eine leidenschaftliche Vereinigung
Die Beziehung zwischen Gott und Seinem Volk – Christus und Seine Kirche – wird in der Bibel mit der eines Bräutigams mit seiner Braut verglichen. Die Bibel sagt uns: „Denn dein Schöpfer ist dein Ehemann. Sein Name ist Herr, der Allmächtige,“11 „als ihr mit Christus am Kreuz gestorben seid. Jetzt gehört ihr dem, der von den Toten auferstand, und könnt gute Frucht bringen, das heißt gute Taten für Gott.“ 12
Die in der Bibel verwendete Ehemetapher beschreibt die innige geistliche Beziehung zwischen Jesus und Seiner Gemeinde und soll die leidenschaftliche Vereinigung von Herz, Verstand und Geist darstellen, die Jesus mit jedem Seiner Anhänger sucht.
Bibelwissenschaftler und Theologen aller Epochen wie John Wycliffe, Bischof Reynolds und Matthäus Henry haben unter anderem geschrieben, dass das Hohelied Salomos eine Allegorie ist, in der der Geliebte oder der Bräutigam Jesus und die Frau Sulamith die Kirche repräsentiert und die Liebesbeziehung des Herrn zu Seiner Braut veranschaulicht.
Im Brief des Paulus an die Epheser bezeichnet er diese Beziehung als „ein großes Geheimnis, aber ich deute es als ein Bild für die Einheit von Christus und der Gemeinde.“ 13
Die Bibel enthält zahlreiche Hinweise auf die tiefe, dauerhafte persönliche Beziehung zwischen Jesus und Seiner Braut, der Kirche, die auch als „der Leib Christi“ bezeichnet wird und zu der jeder wahre Christ gehört. „Ich will dich für immer zu meiner Frau machen. Ich will dich rechtskräftig zu meiner Ehefrau machen und will dir meine unwandelbare Liebe und mein Erbarmen beweisen. Ich werde dir für immer treu sein und du wirst lernen, mich vollkommen als deinen Herrn anzuerkennen.“ 14 „Deshalb wird ein Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die beiden werden zu einer Einheit. Das ist ein großes Geheimnis, aber ich deute es als ein Bild für die Einheit von Christus und der Gemeinde.“ 15
In unserer Heiligen Schrift, sowohl im Alten als auch im Neuen Testament, wird die Beziehung zwischen Gott und Menschen – zwischen dem Herrn und Israel, zwischen Christus und Seiner Kirche – als die Beziehung von Bräutigam zu Braut dargestellt. Die Heilige Schrift verwendet auch andere Bilder – Gott ist unser Vater, unser Hirte, unser König, unser Heiler, unser Retter. „Aber die Ehemetapher ist die häufigste, die zentrale und grundlegende biblische Metapher.“ 16
Die religiöse Autorin Celia Hahn stellt fest, dass „Bilder von Israel als Gottes geliebte, wenn auch oft untreue Ehefrau in vielen neutestamentlichen Verweisen auf die Kirche als Braut Christi widerhallen“.
Die große Liebe, die Jesus, der himmlische Bräutigam, für Seine Geliebte hegt, war ein häufiges Thema des berühmten englischen Evangelisten Charles Spurgeon aus dem 19. Jahrhundert. 17 Spurgeon schreibt in einem Kommentar zur Heiligen Schrift, in dem Gott Seinem Volk sagt: „Denn ich bin euer Herr!“ wobei die ELB hinzufügt: „ich bin euer Eheherr; d. h. das mit der Eheschließung begründete Besitzverhältnis zwischen dem „Ehemann“ Gott und der „Ehefrau“ Israel ist nicht erloschen, 18:
Christus Jesus ist mit Seinem Volk in der Ehe verbunden. In Liebe vereinte Er sich mit Seiner Kirche als keusche Jungfrau. Auf Erden übt Er ihr gegenüber alle liebevollen Ämter des Ehemannes aus. Lasst die Liebe eines Ehemannes so rein und inbrünstig sein, dass sie nur ein schwaches Bild der Flamme ist, die im Herzen Jesu brennt. Das Bestehen aller menschlichen Vereinigung ist jenes mystische Festhalten an der Kirche, für das Christus Seinen Vater verlassen hat und mit ihr ein Fleisch geworden ist.
In Seinem Wort bittet Jesus: „Kommt alle her zu mir, die ihr müde seid und schwere Lasten tragt, ich will euch Ruhe schenken.“ 19 Wenn wir im Gebet zu Ihm kommen, demütig unser Bedürfnis nach Ihm und Seiner Liebe bekennen und Ihn in jeden Teil unseres Lebens einladen, treten wir in eine wahre Beziehung zu Ihm ein. „Wenn jemand mich rufen hört und die Tür öffnet, werde ich eintreten, und wir werden miteinander essen [Gemeinschaft haben].“ 20
Jesus zu kennen, bedeutet, Jesus zu lieben, denn „alles an ihm ist begehrenswert.“ 21 „Schmeckt und seht, dass der Herr gut ist“, 22 dann kannst du wirklich „die Liebe erkennen, die Christus zu uns hat; eine Liebe, die größer ist, als ihr je begreifen werdet. Dadurch wird euch der Reichtum Gottes immer mehr erfüllen.“ 23 – The Family International
Veröffentlicht auf Anker im März 2020.
- 1. Mose 3,9.
- Johannes 14,7.
- Johannes 17,3.
- Jeremia 24,7.
- Epheser 1, 4 und 7; Römer 6, 5; 8, 1; 2. Korinther 5, 17; Epheser 1,3.
- Römer 6,1-11; Galater 2,20.
- Epheser 2,5; Kolosser 3,1.
- Römer 5,17; Epheser 2,6.
- Philipper 3,20; 1. Johannes 3,2.
- http://www.cslewisinstitute.org/webfm_send/480.
- Jesaja 54,5.
- Römer 7,4.
- Epheser 5,32.
- Hosea 2,21-22.
- Epheser 5,30-32.
- Charles A. Gallagher, George A. Maloney, Mary F. Rousseau und Paul F. Wilczak, Verkörpert in der Liebe (New York: Crossroad Publishing Co., 1983), 117.
- 1834–1892.
- Jeremia 3,14. – ELB
- Matthäus 11,28-30.
- Offenbarung 3,20.
- Hohelied 5,16.
- Psalm 34,9.
- Epheser 3,19.
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