360 Grad – Ich habe einen Kreis vollzogen
Tommy Paluchowski
Es ist dasselbe Zimmer in derselben Wohnung, 34 Jahre später.
Es ist die gleiche Aussicht aus dem gleichen Fenster, nur die Bäume draußen sind unglaublich hoch.
Es ist das gleiche Wohngebiet in der gleichen Stadt mit den gleichen Straßen, nur gibt es jetzt viel mehr Autos.
Es ist dasselbe Land mit derselben Flagge und derselben Hymne, aber ich fühle mich hier wie ein Fremder.
Obwohl ich in diesem Wohnblock aufgewachsen bin, erkenne ich heute kaum noch ein Gesicht an diesem Ort, weil ich so lange weg war.
Hier fing alles an. Von dieser Wohnung aus begab ich mich auf ein missionarisches Abenteuer, von dem ich damals keine Ahnung hatte, was es beinhalten würde oder wie lange es dauern würde. Und jetzt bin ich wieder da, wo ich angefangen habe.
Ich schloss einen Kreis in meinem Leben – 360 Grad. Dazu habe ich 34 Jahre gebraucht.
Ich kenne diesen Ort, weil er für viele Jahre mein Zuhause war. Hier habe ich als verzweifelter Jugendlicher einen unbekannten Gott herausgefordert, etwas Nützliches mit mir zu machen.
Ich erinnere mich noch lebhaft an diesen Moment. Als ich kurz vor Sonnenaufgang nach Hause kam, nach einer Nacht des Drogenmissbrauchs, müde von dem, was ich für eine sinnlose Existenz hielt, stieß ich in meinem hoffnungslosen Zustand diese verzweifelten Worte aus: „Hör zu, Gott, wenn du da bist und wenn du wirklich allgegenwärtig und allwissend bist, wie manche sagen, dann brauche ich dir nichts über mein Leben zu erklären. Du siehst, wie elend es ist. Ich will eine Veränderung. Ich will entweder ein bedeutungsvolles und glückliches Leben oder ich will sterben, aber ich kann diese sinnlose Existenz nicht mehr ertragen. Du musst etwas dagegen tun!“
Obwohl ich es sagte, hatte ich damals große Angst davor, „in die Nicht-Existenz zu wechseln“, denn so stellte ich mir den Tod vor.
Seit diesem verzweifelten Moment habe ich einen vollen Kreis im Leben geschlossen.
Ich bin am selben Ort, an dem ich als verzweifelter Jugendlicher gelebt habe. Die Zeit verging, und dieser Jugendliche wurde ein ausgewachsener Mann mit einer völlig anderen Einstellung.
Aber mein Alter ist hier nicht der Hauptfaktor. Es gibt zwei Hauptgründe für meine Veränderung.
Erstens ist es kein unbekannter Gott mehr, zu dem ich spreche. Oder sollte ich sagen, mit dem ich rede?
Zweitens habe ich im Gegensatz zu dem Jugendlichen keine Angst mehr vor dem Tod. Je älter ich werde, desto mehr freue ich mich auf meinen Umzug. Jetzt weiß ich, was mich erwartet.
Ich habe einen vollen Kreis im Leben geschlossen.
Von hier aus habe ich mich den Missionaren angeschlossen, um die Welt zu erobern. Es war ein sehr enthusiastisches Team voller unverwechselbarer Charaktere.
Wie verlief die Eroberung und was war das Ergebnis?
Es scheint, diese Welt hat nicht einmal einen Augenschlag verloren, als ich sie durchzog. Aber obwohl ich von der Welt nicht wahrgenommen werde, habe ich liebe Erinnerungen an meine Taten. Ich sah knallharte Menschen in Dankbarkeit weinen, Süchtige von ihrer Sucht befreit werden, gewöhnliche Menschen den Glauben an Gott gewinnen und andere ihren Sinn im Leben finden. Das muss doch etwas zählen. Das ist mein Vermächtnis.
Ich schloss den Kreis im Leben und lernte dabei viel.
Aber im Gegensatz zu den Bäumen, von denen einige über das vierstöckige Gebäude hinausgewachsen sind und an die ich mich erinnern kann, dass sie als Setzlinge an einem Stock gepflanzt wurden, ist mein Leben nicht gerade gewachsen.
Es war eher eine Spirale, ähnlich einem Korkenzieher oder den Stoßdämpfern eines Autos. Einige Klassen im Leben musste ich mehr als einmal besuchen, nur auf einer anderen Ebene. Manchmal war es ein langsamer Anstieg.
Ich schloss den Kreis im Leben, und es ging so schnell.
Bereuen? Nicht wirklich. Außer ein paar wirklich dumme Momente, aber wer hat sie nicht? Nennen wir sie große Möglichkeiten zum Lernen.
Wenn mir jemand eine Chance geben würde, mein Leben nochmal zu leben, was würde ich tun? Ich würde es noch einmal versuchen, aber nur, wenn ich die Erfahrung, die ich bereits gemacht habe, beibehalten könnte, nicht als eine weitere tabula rasa. 1
Ich schloss den Kreis im Leben, und es gibt im Grunde zwei Dinge, auf die ich stolz bin.
Ich habe Gott gefunden. Ich sage das so, aber es war wirklich Gott, der mich fand, als ich verloren war.
Ich habe über 30 Jahre lang versucht, Ihn mit anderen zu teilen. Ungeachtet meiner Bemühungen scheint die Welt weiter auf dem Weg der Zerstörung zu sein. Aber ich muss darauf vertrauen, dass die Erfolge, die meine Bemühungen in den einzelnen Leben hatten, das waren, was sie sein sollten. Nur weil sie klein waren, heißt das nicht, dass sie nicht spektakulär waren.
Ich schloss den Kreis im Leben und bin wieder im Wartezimmer.
Ich sitze in diesem Stadium meiner „Lebensspirale“ und warte darauf, dass der Herr weiß, was als nächstes kommt.
Allein nach den Zahlen zu urteilen, sollte ich noch genug Jahre übrighaben, um mich noch einige Zeit weiter in die Höhe schrauben zu können. Ich habe sogar Gottes Versprechen dafür.
Aus einem anderen Blickwinkel betrachtet, bin ich vielleicht dabei, in einen unsichtbaren Bereich übersiedelt zu werden. Ich sage, falls die Verheißungen, die ich erhalten habe, sich auf meine Wiederherstellung der Gesundheit im Jenseits und nicht im gegenwärtigen Bereich beziehen.
Wie auch immer das Leben verläuft, diesmal habe ich einen großen Vorteil gegenüber dem verwirrten Jugendlichen von vor über drei Jahrzehnten. Viele Aspekte, die ich über Gott weiß, sind nicht nur durch den Glauben bedingt. Jetzt habe ich auch Erfahrung, um meine Worte zu untermauern. Es ist ein kostbares Gut. Gottes Wort ist an und für sich ein Schatz, aber das Wort Gottes, wie es von mir persönlich geprüft und bestätigt wurde, ist noch wertvoller.
Was auch immer mein Leben bringen wird, ich bin mir sicher: Es wird ein weiteres tolles Abenteuer, auf das ich mich freue.
„Dann wird durch euch der Name von Jesus, unserem Herrn, geehrt, und ihr werdet mit ihm geehrt werden. Das alles wird möglich durch die Gnade unseres Gottes und Herrn Jesus Christus.“ – 2. Timotheus 1,12
Insbesondere John Locke (1632–1704) griff das Bild von der Seele/dem Verstand als tabula rasa auf und integrierte es in seine empiristische Erkenntnistheorie. Die Seele ist laut Locke bei der Geburt „ein unbeschriebenes Blatt“, im Verlauf des Lebens w
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