Weihnachtliches Staunen
Eine Zusammenstellung
Sie schaut in das Gesicht des Babys. Ihr Sohn. Ihr Herr. Seine Majestät. An diesem Punkt der Geschichte ist das menschliche Wesen, das am besten versteht, wer Gott ist und was Er tut, ein junges Mädchen in einem muffigen Stall. Sie kann ihre Augen nicht von Ihm abwenden.
Irgendwie weiß Maria, sie hält Gott in den Armen. Das ist Er also. Sie erinnert sich an die Worte des Engels. „Sein Reich wird niemals enden.“ Er sieht alles andere aus, nur nicht wie ein König. Sein Gesicht ist schrumpelig und rot. Sein Geschrei ist zwar stark und gesund, aber es ist immer noch das hilflose und durchdringende Geschrei eines Babys. Und Er ist für Sein Wohlergehen absolut abhängig von Maria.
Majestät inmitten des Alltäglichen. Heiligkeit im Dreck von Schafsmist und Schweiß. Gott betritt die Welt auf dem Boden eines Stalls im Schoß eines Teenagers und in der Gegenwart eines Zimmermanns. Eine Geburt, die bescheidener nicht sein könnte. Eine Geburt, die die Welt verändert hat – auch die meine und deine. Können wir Ihm jemals genug danken?
Eine gewöhnliche Nacht mit gewöhnlichen Schafen und gewöhnlichen Hirten. Sie hätten es langweilig nennen können. Wenn es nicht einen Gott gäbe, der es liebt, dem Gewöhnlichen ein „Extra“ voranzustellen, wäre die Nacht unbemerkt geblieben. Die Schafe wären vergessen worden, und die Hirten hätten die Nacht verschlafen.
Aber Gott tanzt inmitten des Gewöhnlichen. Und in dieser Nacht zeigte Er einige Seiner besten Schritte. Der schwarze Himmel explodierte vor Helligkeit. Bäume, die vorher nur Schatten waren, wurden klar und deutlich. Schafe, die stumm gewesen waren, wurden zu einem Chor der Neugierde. Eben noch schlief der Hirte tief und fest, im nächsten Moment rieb er sich die Augen und starrte in das Gesicht eines Außerirdischen. Die Nacht war nicht länger ganz gewöhnlich.
Der Engel kam in der Nacht, weil man dann die Lichter am besten sieht und weil man sie am meisten braucht. Gott kommt aus demselben Grund in das Verborgene. Seine mächtigsten Werkzeuge sind die einfachsten.
Sind wir immer noch verblüfft über Gottes Kommen? Sind wir immer noch fassungslos über dieses Ereignis? Verursacht Weihnachten immer noch das gleiche sprachlose Staunen wie vor zweitausend Jahren? – Max Lucado 1
Unser mächtiger und doch behutsamer Retter
Wusstest du, dass Gott schon Tausende von Jahren vor deiner Geburt genau wusste, was du brauchst? Gott wusste, du würdest zusätzliche Kraft brauchen, damit du nicht aufgibst. Gott wusste, du brauchst einen Retter, der so groß ist, dass das ganze Universum ihn nicht fassen kann. Gott wusste, du brauchst einen Retter, der so zärtlich und fürsorglich ist, dass du dich in Zeiten von Schmerz und Leid an ihn wenden würdest.
Schon Jahrhunderte vor Jesu Geburt kündigte der Prophet Jesaja an, Gott werde seinen Sohn auf die Erde schicken. Das war 700 Jahre vor dem allerersten Weihnachtsfest. Er sagte uns, der Erlöser würde sowohl mächtig als auch persönlich sein, – er würde stark genug sein, um uns zu retten, aber auch zärtlich und liebevoll.
Besonders beeindruckend ist, wie Gott uns sagt, Jesus würde eine persönliche Beziehung zu uns haben. Das ist eine erstaunliche Vorhersage.
Gott sagt uns das in Jesaja 40: „Ruft lauter, – fürchtet euch nicht, – sagt den Städten Judas: ‚Euer Gott kommt!‘ Ja, Gott, der Herr, kommt mit mächtiger Kraft; er wird herrschen mit großer Stärke. ... Er wird seine Herde weiden wie ein Hirte; er wird die Lämmer auf seinen Armen tragen und die Mutterschafe mit ihren Jungen sanft führen.“ 2
Auch hier sagte Jesaja nicht nur die Sanftmut Jesu voraus, sondern auch seine enorme Kraft. „Seht, die Völker sind wie ein Tropfen in einem Eimer; sie sind wie ein Staubkorn auf der Waage; er hebt die Inseln (ferne Länder) auf wie feinen Staub.“ 3
Dann wurde Jesaja persönlich und bezog das Kommen Jesu auf unser heutiges Leben. „Hebt eure Augen auf und seht in den Himmel: Wer hat das alles geschaffen? Er, der das Heer der Sterne, einen nach dem anderen, hervorbringt und jeden von ihnen beim Namen nennt. Wegen seiner großen Macht und Stärke fehlt kein einziges von ihnen. ... Wisst ihr das nicht? Habt ihr nicht gehört? Der Herr ist der ewige Gott, der Schöpfer der Enden der Erde. Er wird nicht müde und nicht matt, und seinen Verstand kann niemand ergründen. Er gibt den Müden Kraft und stärkt die Schwachen.“ 4
Ich weiß nicht, mit welchen Problemen du dieses Weihnachten konfrontiert bist. Ich weiß nicht, welche Lasten du trägst. Ich weiß nicht, welchen Kummer, welche Furcht, Angst oder Verwirrung du vielleicht gerade empfindest, aber ich weiß dies: Dein Schöpfer ist für dich da – mit der Kraft eines Wirbelsturms und der Sanftheit eines Babys, das vor 2.000 Jahren in einer Krippe geboren wurde. – Rick Warren 5
Warum Weihnachten wichtig ist
Es gibt zwei Varianten des Weihnachtsthemas, die es schon lange gibt. Es gibt die Version, in der Weihnachten ein weitgehend kommerzielles Unternehmen ist. Im besten Fall ist diese Version von Weihnachten eine Übung in Großzügigkeit und eine Gelegenheit, sich von beruflichen Aktivitäten abzuwenden und sich an die grundlegende Bedeutung der Familie zu erinnern. Im schlimmsten Fall ist es ein wochenlanges, ungebührliches Fest der Ausgaben und des Erwerbs, eine Übung in purem Konsum-Materialismus, bei dem wir nicht so sehr die Macht Gottes feiern, sondern vielmehr unseren Glauben an die Macht der Werbung und der Kreditkarten beobachten und demonstrieren.
Die andere Version von Weihnachten erinnert an den Eintritt eines ewigen Gottes in den Strudel der Zeit und der Geschichte; eines Gottes, der Geist und Liebe ist in einer Welt aus Fleisch und Gewalt; eines Gottes, der in der Person von Jesus von Nazareth Fleisch geworden ist, der gekommen ist, um den Weg, die Wahrheit und das Leben für die ganze Menschheit zu bringen. Über diese letzte Version von Weihnachten möchte ich nachdenken. Was bedeutet sie? ...
Wie die Schöpfung und die Wiederherstellung aller Dinge sind auch die Geburt, das Leben und der Tod Jesu Christi Ausdruck einer ganz außergewöhnlichen göttlichen Liebe. Einer Liebe, die niemals versagt. Eine Liebe, die jenseits aller Flüsse und Berge sucht, bis das verlorene Schaf gefunden ist. Eine Liebe, die für den Geliebten alles erleidet und opfert, die ihr Leben für ihren Freund hingibt. Dieselbe Liebe, die uns ins Leben gerufen hat, tritt in dem Dorf Bethlehem in der Person Jesu Christi in eine neue und innigere Beziehung zu uns. Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass Er seinen einzigen Sohn sandte, damit jeder Mensch, der an Ihn glaubt, mit Gott versöhnt wird und für immer mit Ihm leben kann. ...
Wir feiern an Weihnachten, dass Gott Freude daran hat, das Unmögliche zu vollbringen und die Hoffnungen der Menschen zu übertreffen, und die Kleinen, Schwachen und Törichten der Welt dazu benutzt, die Großen, Mächtigen und Weisen zu demütigen.
Weihnachten ist unter anderem auch eine Geschichte des Unmöglichen. Gott wird Mensch. Der zeitlose, unveränderliche Gott tritt in die Geschichte mit all ihren Veränderungen und Variationen ein. Der mächtige Gott, der alles erschaffen hat, erniedrigt sich und wird zu einem hilflosen Säugling. Der „Sinn und Zweck dieser Jahreszeit“ ist völlig unvernünftig. Das ist nicht das, was die Vernunft erwarten würde. Die Vernunft würde uns sagen, dass diese Dinge unmöglich sind. Doch Gott liebt es, die menschlichen Vorstellungen von dem, was möglich ist, zu sprengen. Gott liebt es, uns zu zeigen, wie Er größer ist – und uns in Seiner Liebe näher ist, – als wir es uns vorgestellt haben. – Timothy Dalrymple 6
Die Aufgaben von Weihnachten beginnen
Die Aufgaben von Weihnachten beginnen
Wenn die Weihnachtslieder verstummt sind,
Wenn der mit Sternen geschmückte Baum abgeräumt wird,
Wenn Familie und Freunde nach Hause gegangen sind,
Wenn wir zu unserem Zeitplan zurückkehren
Beginnt die Arbeit von Weihnachten:
Den Flüchtling willkommen heißen,
Einen kaputten Planeten zu heilen,
Die Hungrigen zu speisen,
Brücken des Vertrauens zu bauen, nicht Mauern der Angst,
Unsere Gaben zu teilen,
Gerechtigkeit und Frieden für alle Menschen zu suchen,
das Licht Christi in die Welt zu bringen.
– Michael Dougherty 8
Veröffentlicht auf Anker im Dezember 2021.
Hinweis: Jegliche Schriftstelle wurde frei aus dem Englischen ins Deutsche übertragen, es sei denn, sie ist mit den Kürzeln der Version der verwendeten deutschen Übersetzung markiert.
- Max Lucado, Gott ist nahe gekommen (Doubleday Religious Publishing Group, 1993).
- Jesaja 40,9-11.
- Jesaja 40,15.
- Jesaja 40,26, 28&29.
- https://pastorrick.com/our-powerful-yet-gentle-savior.
- https://www.patheos.com/resources/additional-resources/2010/12/four-reasons-why-christmas-matters.aspx?p=2.
- 7. Michael Dougherty, eine Variation von Howard Thurmans "When the Song of the Angels Is Stillled".
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