Stelle eine Liste auf!
Von Marcus Vernier
Vor kurzem schickte mir ein Freund eine E-Mail, in der er mich um Gebet bat. Sie suchten ein neues Apartment, nachdem sie in eine andere Stadt gezogen waren. Da dachte ich, ich könnte ihnen einen Tipp geben, den ich bekommen hatte, als ich in einer ähnlichen Situation vor ein paar Jahre steckt war: Stelle eine Liste auf! Das war mein Vorschlag. Trage in ihr alles ein, was du dir vorstellen kannst, wie du dir deine neue Behausung vorstellst, alles, was du möchtest und selbst, was du nicht möchtest. Sei detailliert.
Stelle die Liste auf, und bete über sie, jedes einzelne Teil, ein allgemeines Gebet oder alles.
Ich erinnere mich an das erste Mal, als ich das gemacht hatte, etwa vor 10 Jahren. Ich war zu der Zeit ziemlich durcheinander, psychisch, körperlich und geistig. Am nächsten Tag sollte mein jüngster Sohn heiraten. Er und seine Verlobte hatten eine Kirche gebucht, einen Geistlichen bestellt und eine kleine Armee von Freunden und Bekannten. Meine Frau und ich waren gefangen in dieser Welle der Aufregung, in der die Gedanken sich auf die noch zu erledigenden Einzelheiten richteten. Es war schon toll, diese ganze Aufregung – sie lag natürlich in der Luft – doch mich überkamen sehr bald Sorgen und Pessimismus. Die sorgenreiche Seite drohte die Freude zu trüben, die solch ein Fest eigentlich bringen sollte. Ich dachte an all die praktischen Einzelheiten, wie sich alles arrangieren würde, was ist hiermit und was ist damit?
Sehr früh am Morgen des Hochzeitstages, nach einer fast schlaflosen Nacht, hatte ich eine Offenbarung: Stelle eine Liste auf! Mach eine Aufstellung für Gebete! Ich schrieb mir alles auf, woran ich denken konnte, was mit der Hochzeit zu tun hatte, jeder Aspekt, der mir einfiel, alles, was noch fehlte – selbst jede Sorge, könnte man sagen. Dann betete ich über jeden Eintrag in der Liste. Es kostete nicht viel Zeit, doch geistig gesehen wurde in den wenigen Minuten eine Menge erreicht. Ich war mir gewiss, jedes Anliegen lag jetzt sicher in Jesu Verantwortung und der Seiner heiligen Engel. Hinterher war ich so beruhigt darüber, nun alles in Jesu Händen für seine Erledigung zu wissen, während ich nur das „Wenige“ tat, was Er mit zu tun gezeigt hatte. (Und die Hochzeit verlief gut! Sie und alle Besucher waren begeistert.)
Seit jenem Tag habe ich das bei etlichen Anlässen wiederholt. Wenn etwas Größeres geplant war, stellte ich eine Liste auf. Zum Beispiel anlässlich einer Werbekampagne, eines bedeutenden Treffens mit einem Freund, Gebet für einen kranken Angehörigen, ein ernstliches Gebet für jemanden ich Schwierigkeiten, eine nationale Krise, Besorgnis, arbeitslos zu werden, die Beschaffung von etwas Notwendigem, usw. Wir wissen, es ist wichtig zu beten, und das machen wir auch, doch eine Liste kann uns helfen, uns auf das zu konzentrieren, für das wir beten sollen. Ich habe festgestellt, etwas auf Papier festzuhalten oder auf dem Smartphone, fördert einen hilfreichen Link zum Göttlichen, indem es einem Inspiration für das zukommen lässt, wofür man beten sollte.
Es erinnert mich an das „Vater-Unser“. Jesus war von Seinen Jüngern gefragt worden: „Herr, lehre uns, wie man beten soll.“ Seine Antwort, so könnte man sagen, war eine Liste. Er bot ihnen einen Leitfaden in Form einer Liste an.
So sollt ihr beten:
„Unser Vater im Himmel,
dein Name werde geehrt.
Dein Reich komme bald.
Dein Wille erfülle sich
hier auf der Erde genauso wie im Himmel.
Schenk uns heute unser tägliches Brot
und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir denen vergeben haben, die an uns schuldig geworden sind.
Lass nicht zu, dass wir der Versuchung nachgeben, sondern erlöse uns von dem Bösen.“ 1
Antworten auf Gebet sind etwas Schönes und reflektieren so passend die Liebe unseres Retters und wie er sich um uns kümmert. Wenn ich mich beruhige, nachdem ich meine Bitte vor den Herrn gebracht habe, und dann sehe, wie Er gemäß Seines Planes antwortet, komme ich nie umhin, erstaunt zu sein. Ich bin froh, diesen Rat gelernt zu haben, alles auf Papier zu bringen. Keine Liste aufzusetzen macht uns „listenlos“. Aber alle Anliegen einzeln aufzugliedern, kann bedeuten, alles abgedeckt zu haben. „Doch achtet darauf, dass alles angemessen und geordnet geschieht“, steht in der Bibel 2. Diese geplante Liste lieber zu „veräußerlichen“ als sie „im Kopf zu behalten“, besonders, wenn es sich um etwas Umfangreiches und Wichtiges handelt, garantiert uns, sorgfältig mit unseren Anliegen umzugehen und nicht etwas zu vergessen. Auf diese Art beziehen wir alles Grundlegende ein.
Ich habe von meinen Freunden, die nach einem Apartment suchen, noch nichts Neues gehört. Doch ich weiß, es wird ihnen gutgehen. Ich weiß, jedes Gebet wird gehört und so beantwortet, wie es der Herr für das Beste hält.
PS. Gerade habe ich von ihnen gehört. Der Herr hat sie mit einem sehr ruhigen Plätzchen versorgt, in der Nähe majestätischer Berge. Sie hatten speziell nach einem stillen Ort gefragt, da ihr vorheriger sehr laut gewesen war. Wieder einmal hat der Herr es geschafft!
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