Selbstgespräche oder Gespräche mit Gott?

Eine Zusammenstellung

Vor nicht allzu langer Zeit entdeckte ich, dass meine erste Einführung in die Selbstgespräche nicht aus einem Managementbuch, sondern aus der Bibel stammte. Es war schon die ganze Zeit da, ich hatte es nur nicht erkannt. Kürzlich entdeckte ich bei einem morgendlichen Gebetstreffen, dass der Psalmist sagt: „Oh, meine Seele“, und mir wurde klar, dass der biblische Autor direkt auf den Seiten der inspirierten Schrift mit sich selbst sprach. Bei näherer Betrachtung entdeckte ich zahlreiche Gelegenheiten, bei denen die Schreiber Worte an ihre eigene Seele richteten.

Der große Unterschied zwischen den von Management-Gurus propagierten „Selbstgesprächen“ und den biblischen Beispielen liegt vielleicht in der Frage der Motivation. Die Motive für Selbstgespräche in der Heiligen Schrift sind eindeutig die Ehre Gottes und die geistige Gesundheit der Seele. ...

In den Psalmen 42 und 43 spricht David dreimal mit denselben Grundworten zu sich selbst. Diese Worte wurden wahrscheinlich geschrieben, als er im Exil war, nachdem er durch den Verrat seines Sohnes Absalom verbannt worden war. Er ist weit weg von zu Hause und der Verzweiflung nahe. Er sagt zu sich selbst: „Warum bist du niedergeschlagen, meine Seele? Und warum bist du so unruhig in mir? Hoffe auf Gott; denn ich werde ihn noch preisen, die Hilfe meines Angesichts und meinen Gott.“ ¹

David fragt sich nach dem Grund für die Entmutigung und den Kummer, den er in seiner Seele spürt. Er sagt sich, dass er seine Hoffnung auf Gott setzen soll, mit dem Ergebnis, dass seine Seele Gott preisen wird, weil er immer auf seine Hilfe zählen kann. Der Rest der Psalmen 42 und 43 enthält Davids Sehnsucht nach Befreiung, seine Hilferufe und seine Zuversicht in die Verheißung und den Charakter Gottes.

In Psalm 103 wendet sich David mit diesen Worten erneut an seine eigene Seele: „Lobe den Herrn, meine Seele, und alles, was in mir ist, lobe seinen heiligen Namen! Lobe den Herrn, meine Seele, und vergiss nicht alle seine Wohltaten.“ ²

Hier befiehlt David seiner Seele, sich mit jeder Faser seines Wesens auf Gottes heiligen Namen zu konzentrieren. Er sagt sich selbst, dass er sich an die Wohltaten Gottes erinnern soll. Im Einklang mit diesem Selbstgespräch wiederholt er dann einige der Gründe für diese notwendige Konzentration, wenn er über Gottes Taten schreibt: „Der dir alle deine Missetaten vergibt, der alle deine Krankheiten heilt, der dein Leben vom Verderben erlöst, der dich mit Liebe und Barmherzigkeit krönt, der deinen Mund mit Gutem sättigt, sodass deine Jugend erneuert wird wie die des Adlers.“ ³ ...

Diese Beispiele für biblische Selbstgespräche spiegeln die Entschlossenheit wider, mit der Wahl von Dankbarkeit, Anbetung, Vertrauen und Gebet bei der Sache zu bleiben. David schrieb: „Alles, was in mir ist, soll seinen heiligen Namen segnen“.⁴ – Daniel Henderson ⁵

Überwindung negativer Selbstgespräche

Eines Tages, am Anfang meiner Karriere, hörte ich mich selbst diese Worte sagen, als ich mir vor den Kopf schlug: „Ich bin so dumm“. Es war das erste Mal, dass ich diese negativen Selbstgespräche laut hörte, obwohl ich sie schon seit Jahren in meinem Kopf wiederholt hatte. Ich brauchte neue Worte, nach denen ich leben konnte. ...

Meine Gewohnheit des negativen Selbstgesprächs setzte die Macht des Todes in meinem Leben frei. Und ich erkannte nicht, dass sie mich fest im Griff hatte, bis ich begann, die lebensspendende Wirkung zu spüren, wenn ich sie mit der Wahrheit bekämpfte! In Sprüche 18,21 heißt es: „Die Zunge hat die Macht über Leben und Tod, und wer sie liebt, wird ihre Frucht essen.“ ⁶

Wenn wir negative Selbstgespräche führen, ernähren wir uns von den Früchten dieser Worte wie von einer sich selbst erfüllenden Prophezeiung. Wenn wir sie denken, werden wir sie aussprechen. Wenn wir sie aussprechen, ist es, als würden wir ihnen Leben einhauchen. Bäh! Ich möchte nicht die Worte essen, die ich über mich selbst gesagt habe! Wie steht es mit dir. Hast du schon mal deine Selbstgespräche hinterfragt?

Die beste Art und Weise, negative Selbstgespräche zu bekämpfen, ist, sie durch das zu ersetzen, was ich Gottesgespräche nenne. Gott spricht, wenn du erkennst, dass du vielleicht schwach bist, aber du in Ihm alles findest: Stärke, Ausdauer und Akzeptanz. Gottesgespräche sind das, was Gott selbst dir sagen würde, wenn du Ihn nach Seiner Meinung über dich fragen würdest.

Wann immer ich negative Selbstgespräche aus meinem Mund höre, höre ich auf und ersetze sie durch Gespräche mit Gott!

Negative Selbstgespräche: Ich bin wertlos. Gespräch mit Gott: Ich muss wertvoll sein, wenn Jesus den Preis Seines Lebens für mich bezahlt hat. ⁷

Negative Selbstgespräche: Es gibt nichts Gutes in meiner Zukunft. Gespräch mit Gott: Bevor ich geboren wurde, kannte Gott mich und hatte bereits eine Hoffnung und eine Zukunft für mich!

Negative Selbstgespräche: Ich bin unbedeutend. Gespräch mit Gott: Gott kennt jedes einzelne Haar auf meinem Kopf.  ⁹

Wenn ich treu Gottes Worte anstelle meiner negativen Worte spreche, wird mein Herz geschützt. Es hat meine Liebesdatenbank vergrößert, sodass ich mehr Liebe zu geben habe! Gott hat meine tiefsten Wunden geheilt, und er möchte auch deine heilen! – Sheri Yates ¹⁰

Gedanken, Gefühle, Taten

Lange bevor es die Psychologie gab, sagte Gott, deine Gedanken würden deine Gefühle bestimmen, und deine Gefühle würden deine Taten bestimmen. Wenn du dein Leben ändern willst, musst du dein Denken kontrollieren.

Du redest ständig mit dir selbst – die ganze Zeit. Dein Verstand spricht mit dir! Du sprichst gerade jetzt mit dir selbst. ... Das Problem ist, dass viele von uns wie Hiob sind, der sagt: „Alles, was ich sage, scheint mich zu verdammen.“ ¹¹ Er sagt in der Tat: „Alles, was ich sage, setzt mich herab.“ Wenn du typisch für die menschliche Rasse bist, bist du dein eigener schlimmster Kritiker.

Wir machen uns ständig selbst schlecht. Wir betreten einen Raum und lächeln, aber innerlich denken wir: „Ich bin fett. Ich bin dumm. Ich bin hässlich. Und ich bin immer zu spät!“

Gott möchte, dass wir aufhören, uns selbst herabzusetzen. Wenn du dich selbst herabsetzt, wen setzt du dann wirklich herab? Wenn du sagst: „Ich bin fett. Ich bin dumm. Ich bin hässlich. Ich bin nicht gut. Ich habe kein Talent“, dann zeigst du in Wirklichkeit auf den Schöpfer, der dich geschaffen hat. Wenn du sagst: „Gott, ich bin wertlos. Ich bin nicht gut. Ich kann nichts“, dann sagst du: „Gott, du hast es mit mir vermasselt.“ Deshalb sagt Gott, dass es falsch ist, sich selbst herunterzumachen.

Wie kann man negative Selbstgespräche loswerden, damit man selbstbewusster wird? Die Bibel lehrt das Prinzip der Ersetzung. „Richte deine Gedanken auf das, was wahr und gut und richtig ist ... Denke an alles, wofür du Gott danken kannst und worüber du dich freuen kannst.“ ¹² Mit anderen Worten, denk nicht an all die Schwächen in deinem Leben. Konzentriere dich darauf, wer Gott dich sein lassen will und was Er in deinem Leben tun will.

Es gibt nichts Besseres, was du tun kannst, um dein Selbstvertrauen zu stärken, als an das zu glauben, was Gott über dich sagt. Wenn ich die Bibel Kapitel für Kapitel durchlese und einen Vers finde, der mich anspricht, schreibe ich ihn auf ein Kärtchen, lerne ihn auswendig und sage ihn dann zu Gott: „Vater, ich danke dir, dass ich wertvoll bin; dass ich wichtig bin; dass man mir vergeben kann; dass ich fähig bin.“ Lass Gott deinen Geist erneuern, denn „dein Leben wird durch deine Gedanken geformt“. ¹³

Ich kenne kein besseres Gegenmittel gegen ein geringes Selbstwertgefühl (oder gegen deine Verletzungen, Gewohnheiten und Anhängsel), als jeden Tag in Gottes Wort zu lesen. Studiere es, präge es dir ein, meditiere darüber und wende es in deinem Leben an. Wie sieht es bei dir mit der Selbstdisziplin in deiner täglichen stillen Zeit mit Gott aus? – Rick Warren ¹⁴

Eine positive Denkweise einnehmen

In einem Kurs, an dem ich kürzlich teilnahm, beschäftigten sich meine Klassenkameraden und ich mit dem Thema der negativen Selbstgespräche, und es wurde schnell klar, dass diese schlechte Angewohnheit Erfolg behindert, großartige Ideen schon im Keim erstickt und die Reaktionen und Wahrnehmungen von Situationen in unserem Leben beeinflusst.

Negativität, die von Bedauern über verpasste Gelegenheiten bis hin zu Bitterkeit, unvorteilhaften Vergleichen mit anderen, Eifersucht und kleinen Sätzen wie „Oh, wie ungeschickt von mir“, „Wie konnte ich nur so dumm sein?“, oder „Wie kann man mich nur mögen?“ reicht, scheint nur allzu verbreitet zu sein.

Ich beschloss, meine Denkweise zu ändern, und bemühte mich, auf die Botschaften, die mir durch den Kopf gehen, einzugehen. Dies sind einige der Strategien, die ich gelernt habe und die ich versuche, umzusetzen:

Wenn du mit einem Hindernis oder einer schlechten Nachricht konfrontiert wirst, bete um eine Lösung und stelle dir das Gute vor, das Gott selbst aus einer chaotischen Situation heraus bewirken kann. „Alle Dinge wirken zum Guten für die, die Gott lieben.“ ¹⁵

Wenn alles schief zu gehen scheint, erinnere dich daran, dass es in jeder noch so kleinen Situation einen Hoffnungsschimmer und ein Licht am Ende des Tunnels gibt. „Ich mag gefallen sein, aber ich werde aufstehen; ich mag im Dunkeln sitzen, aber der Herr ist mein Licht.“ ¹⁶

Wenn alles schief zu gehen scheint, erinnere dich daran, dass es in jeder noch so kleinen Situation einen Hoffnungsschimmer und ein Licht am Ende des Tunnels gibt. „Ich mag gefallen sein, aber ich werde aufstehen; ich mag im Dunkeln sitzen, aber der Herr ist mein Licht.“ ¹⁷

Wenn du dich überfordert fühlst, fülle deinen Geist mit Gedanken an Gottes Güte und Liebe zu dir. „Ich weiß, was ich mit dir vorhabe“, sagt der Herr, „Pläne, die dir nützen und nicht schaden, Pläne, die dir Hoffnung und Zukunft geben“.¹⁸ – Iris Richard

Veröffentlicht auf Anker im Juni 2022.

Hinweis: Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bibelstellen frei aus dem Englischen übersetzt worden.

1. Psalm 42,5, 11; 43,5.
2. Psalm 103,1-2.
3. Psalm 103,3-5.
4. Psalm 103,1.
5. https://www.strategicrenewal.com/biblical-self-talk.
6. Siehe Hinweis.
7. 1. Petrus 2,24.
8. Jeremia 29,11.
9. Lukas 12,6-7.
10. https://finds.life.church/self-talk-struggle-real-make-count.
11. Hiob 9,20.
12. Philipper 4,8.
13. Sprüche 4,23.
14. https://www.danielplan.com/healthyhabits/selftalk.
15. Philipper 4,4.
16. Römer 8,28.
17. Micha 7,8.
18. Jeremia 29,11.

Veröffentlicht unter: Ermutigung, Lob und Danksagung, Positives Denken, Zusammenstellung

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