Mein Leben, geprüft anhand 1. Korinther 13
Chris Mizrany
Heute las ich 1. Korinther 13 und meditierte über die praktische Anwendung dieser Verse. Ehrlich gesagt, habe ich bis heute nie darüber nachgedacht. Ich schrieb also meine Gedanken nieder und hoffe, sie mögen dich ebenfalls beflügeln.
Wenn ich in den Sprachen der Welt oder mit Engelszungen reden könnte, aber keine Liebe hätte, wäre mein Reden nur sinnloser Lärm wie ein dröhnender Gong oder eine klingende Schelle.
Nun, seit Kurzem versuchte ich wieder einmal, eine andere Sprache zu lernen. Ich setzte mir zum Ziel, einige Tage in der Woche etwas zu üben. Dadurch wurde ich immer besser. Dennoch, ich habe noch einen langen Weg vor mir, bevor ich mich sicher fühle, fließend zu sprechen. Ich würde mir gerne einreden, wenn ich in allen Sprachen der Welt und mit Engelszungen sprechen könnte, würde ich mich ziemlich gut gemacht haben. Ich würde mir sogar zwei oder dreimal auf die Schulter geklopft haben, ha, ha, ha! Als ich mir darüber im Klaren wurde, bekam der Vers größere Bedeutung für mich – wie wichtig doch die Liebe ist, noch vor allen anderen Erfolgen.
Wenn ich die Gabe der Prophetie hätte und wüsste alle Geheimnisse und hätte jede Erkenntnis und wenn ich einen Glauben hätte, der Berge versetzen könnte, aber keine Liebe hätte, so wäre ich nichts.
Die Gabe der Prophezeiung ist mir sehr lieb geworden. Ich bin so begeistert davon, direkt von Jesus hören zu können, wenn ich Hilfe brauche. Ich genieße ebenfalls das Gefühl, wenn Gott ein Wunder macht und mein Glaube wächst, damit ich beim nächsten Mal zuversichtlicher bin, dass Er die Situation meistern wird. Ich sehe allerdings auch, dass mit dieser Gabe in sich die große Liebe verflochten ist, die alles zum Funktionieren bringt.
Wenn ich alles, was ich besitze, den Armen geben und sogar meinen Körper opfern würde, damit ich geehrt würde, aber keine Liebe hätte, wäre alles wertlos.
Ich bin Mitglied von Helfende Hände – einem aktiven missionarischen und humanitären Projekt in Kapstadt in Südafrika. Wir verteilen haufenweise Waren an die Armen, und manchmal in jenen frühen Morgenstunden oder spät Nachts mache ich schlapp. Dieser Vers erinnert mich daran, dass ausschließlich Liebe unser Beweggrund ist – die ewige Liebe Christi, die uns motiviert – die endlose „Liebe Christi [die] uns bewegt“, „damit wir andere trösten können. Wenn andere Menschen in Schwierigkeiten geraten, können wir ihnen den gleichen Trost spenden, wie Gott ihn uns geschenkt hat.“[1] Das ist es, was uns auf Trab hält!
Die Liebe ist geduldig und freundlich. Sie ist nicht neidisch oder überheblich, stolz oder anstößig.
Die Liebe ist nicht selbstsüchtig. Sie lässt sich nicht reizen, und wenn man ihr Böses tut, trägt sie es nicht nach.
Sie freut sich niemals über Ungerechtigkeit, sondern sie freut sich immer an der Wahrheit.
Die Liebe erträgt alles, verliert nie den Glauben, bewahrt stets die Hoffnung und bleibt bestehen, was auch geschieht.
Das redet weitestgehend für sich selbst. Ich bin kein Vorzeigebeispiel für jemand, der geduldig und freundlich ist, sich richtig verhält, selbstlos ist, sich nicht reizen lässt, immer auf die Wahrheit bedacht ist oder alles erträgt. Denn ehrlich gesagt, manchmal bin ich genau das Gegenteil.
Hier gibt es etwas sehr Bedeutendes, an das man sich jedoch erinnern sollte. Mit Liebe lässt sich sogar Liebloses bereinigen. „Gott dagegen beweist uns seine große Liebe dadurch, dass er Christus sandte, damit dieser für uns sterben sollte, als wir noch Sünder waren.“ [2] „Die Liebe deckt viele Sünden zu!“ [3] Folglich, auch wenn ich weiterhin bemüht sein möchte, diese in den Versen beschriebene Liebe zu besitzen, weiß ich, auch wenn es nicht klappt, Jesus wird es vollbringen. Er ist mein Retter. Er ist Liebe und das beste Beispiel, das die Welt je gesehen hat. Und wenn ich nahe bei Ihm bleibe, wird Seine Liebe sich mehr und mehr auf mich abfärben.
Die Liebe wird niemals aufhören, selbst wenn Prophetie, das Reden in unbekannten Sprachen und die Erkenntnis vergehen werden.
Jetzt erkennen wir nur wenig, und auch unser prophetisches Reden offenbart nur wenig!
Doch wenn am Ende das Vollkommene erscheint, wird das wenige aufhören.
Wie wahr ist es doch, dass Liebe das Leichteste ist, was man verstehen kann. Man sagt, selbst ein Baby begreift Liebe. Liebe ist unsere eigentliche Grundlage und unsere Priorität, denn alles andere stammt von der Liebe ab und wächst aus ihr heraus – Liebe für Gott und für andere. Ohne Liebe bleibt alles nur Arbeit. Ich bin bemüht, mir diesen Standpunkt anzueignen, statt mich übermäßig auf Erfolg zu konzentrieren.
Als ich ein Kind war, redete und dachte und urteilte ich wie ein Kind. Doch als ich erwachsen wurde, legte ich das Kindliche ab.
Jetzt sehen wir die Dinge noch unvollkommen, wie in einem trüben Spiegel, dann aber werden wir alles in völliger Klarheit erkennen. Alles, was ich jetzt weiß, ist unvollständig; dann aber werde ich alles erkennen, so wie Gott mich jetzt schon kennt.
Wenn ich im Himmel ankomme, weiß ich, ich werde perplex sein über die Folgen meiner kleinen, liebevollen Gesten hier auf der Erde. Sicher werde ich mir wünschen, mehr getan zu haben, doch das Wunder anzusehen, wie Liebe Liebe bewirkt, selbst weit über meinen Wohnort, meine Arbeit und mein Leben hinaus, ist etwas, dem ich mit Spannung entgegen sehe.
Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei bleiben. Aber am größten ist die Liebe.
Wie viele Lieder, Bücher, Gedichte und Briefe wurden über die Liebe geschrieben? Viele, viele, sehr viele! Dennoch gibt es eine bestimmte Tat, die für alle Ewigkeit Liebe definiert. Unübertroffen stellt sie das Maß dar, an dem man alles liebevoll Geschehene beurteilen kann, und es ist das Paradebeispiel, von dem sich jedes liebevolle Leben ableiten lässt. Es war die freiwillige, demütige, vergebende und ewige Liebe Gottes in Jesus, als Er einen schrecklichen, schwierigen, unfairen und endlos langen Tod am Kreuz auf Golgatha starb, damit wir nie einem End ohne Liebe entgegensehen müssen. Wir sind als Erben des Himmels eingesetzt worden im Glauben und darauf baut sich unsere Hoffnung – auf Seine unfehlbare Liebe.
Erschienen auf Anker im März 2015
- 2. Korinther 1:4, 5:14.
- Römer 5:8.
- 1. Petrus 4:8.
- Johannes 15:5.
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