Lass es ruhig angehen!
Eine Zusammenstellung
„Durch Stillsein und Vertrauen könntet ihr stark sein.“1 Die Bibel macht sich nicht für Eile stark. Der einzige Vers, an den ich mich erinnern kann, den ein Pfarrer oder sonst irgendjemand angewendet hat, um uns zur Eile anzutreiben, war „denn die Sache des Königs war eilig.“ 2 Doch für diese eine Bibelstelle gibt es Hunderte, die uns ermahnen, langsam zu machen oder Worte mit dem Sinn, es langsam anzugehen.
Deswegen hat der Herr vielleicht Maultiere und Esel geschaffen, um uns ein Beispiel zu geben, wie wir selbst es mit Ruhe angehen lassen sollten. Sie sind Arbeitstiere. Sie sind sehr gemächlich, doch haben sie mehr Ausdauer und können mit schwereren Lasten fertig werden als Pferde. Sie sind die Arbeitstiere für unerschlossene Waldgebiete. Sie können mit Pfaden fertig werden, auf denen Pferde sich selbst umbringen würden; sie schleppen Lasten für viele Kilometer, was kein Pferd zustande bringen würde, erst recht kein Rennpferd.
Rennpferde können für ein paar Runden galoppieren und dann ist Schluss. Sie sind extrem nervös und einfach keine Arbeitstiere, keine Lastenträger. Doch Packesel und Maultiere sind es, und sie sind so störrisch, wie es nur geht. Man kann sie nicht antreiben. Sie trotten vor sich hin, aber zumindest tun sie das und erreichen ihr Ziel. Es ist wie in Aesops Fabel mit der Schildkröte und dem Hasen: Die Schildkröte war langsam, aber erreichte das Ziel.
Ich kann nicht aufzählen, wie oft ich Taxifahrern gesagt habe: „Fahren sie langsam, dann leben wir länger.“ Wenn du ein schnelles Leben führst, stirbst du eher. Da steckt etwas Wahres dahinter. Mediziner und Gesundheitsexperten haben darauf hingewiesen, dass Druck und Anspannung die Menschen töten und viele der modernen Krankheiten stammen von Druck und Anspannung oder unpassender Ernährung. Stress und Eile töten Menschen durch Herzprobleme, Nervenschäden und Bluthochdruck.
Herr hilf uns, langsam zu machen. Wir sollten zwar keine Zeit vergeuden, doch auf den Herrn vertrauen, statt gehetzt und ungeduldig zu sein. Geduld weist auf Behäbigkeit hin, vor sich hin trotten, beharrlich unsere Arbeit erledigen und keine Zeit verschwenden, aber auch nicht gereizt zu sein, besorgt und aufgeregt. Ungeduld ist durch Schnellsein, Eile, Hektik, Hetze, Druck und Anspannung gekennzeichnet. Geduld zeugt von Glauben. Ungeduld zeugt von fehlendem Glauben. Ungeduld zeigt, dass wir der Meinung sind, den Job nicht erledigen zu können, es sei denn, wir beeilen uns, drängen und überstürzen ihn.
Haben wir aber den Glauben, dass Jesus sich irgendwie darum kümmern wird, können wir es uns leisten, geduldig zu sein, es langsam anzugehen und es richtig zu machen.
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Es gibt immer etwas Neues am Horizont. Der Herr zeigte mir diese Wahrheit in einer Vision vor fast zwanzig Jahren, als ich in Betracht zog, ein Bibelprogramm, das unsere Gemeinde organisiert hatte, an drei Abenden in der Woche zu besuchen. Es war eine größere Verpflichtung für meinen Mann Dave und mich. Zu jener Zeit hatten wir drei Kinder zuhause und dennoch spürten wir den Ruf des Herrn auf eine neue Ebene des Dienstes. Ich war aufgeregt, doch zugleich auch besorgt.
Sobald wir die Entscheidung getroffen hatten, hatte ich das Gefühl, dass diese Bindung eine große Veränderung für uns bedeuten würde.
Als ich über diesen Entschluss nachdachte, gab mir der Herr eine Vision über einen Horizont. Mein Mann und ich strebten auf ihn zu, doch einmal in seiner Nähe, eröffnete sich ein weiterer hinter dem Ersten. Es stellte einen weiteren Ort da, den es zu erreichen galt, wenn wir den Ersten erreicht hätten.
In Gedanken an das, was ich sah, eröffnete der Herr meinem Herzen, es würden ständig neue Ziele vor uns liegen. Es tut mir leid, sagen zu müssen, auch wenn ich die erreicht hatte und nicht selbstgefällig war, dauerte es doch etliche weitere Monate, bevor ich lernte, jeden Schritt der Reise zu genießen.
Immer war ich auf dem Weg irgendwohin und hatte nirgendwo wirklich Spaß. Ich wurde von dem Gedanken betrogen, Freude haben zu können, wenn ich ankommen würde und es im Moment nur Zeit für Opfer und schwere Arbeit gäbe.
Für die Geduld des Heiligen Geistes und Seine unermüdliche Arbeit an mir bin ich sehr dankbar, da Er mir beibrachte, jeden Aspekt meines Lebens zu genießen, den Beginn der Projekte, die Mitte und das Ende, die Menschen in meinem Leben, mein Zuhause, mich und das Amt, das der Herr mir gegeben hatte. Joyce Meyer
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„Sei getreu bis an den Tod, so will ich dir die Krone des Lebens geben.“ 3 Das Geheimnis des „Sei getreu bis an den Tod“ liegt darin, jeden einzelnen Tag getreu zu sein. Man kann nur einen Tag auf einmal leben; man kann nur einen Tag nach dem anderen getreu sein. Mach dir also keine Gedanken darüber, ob du gestern getreu warst oder nicht, oder ob du morgen getreu sein wirst. In der Bibel wird geraten, die Vergangenheit zu vergessen, und der morgige Tag würde sich um sich selbst kümmern. Sei einfach heute getreu. Frag dich nicht ständig, werde ich getreu sein bis zum Tag meines Tode, um auch sicher sein zu können, die Krone des Lebens zu bekommen?
Darüber nachzudenken, zu versuchen, den Rest seines Lebens getreu zu sein, macht einem Angst und Bange. Das ist einfach zu überwältigend und man meint, es niemals zu schaffen. Doch wie steht es mit heute? Bist du heute nicht recht getreu gewesen? Sicher hast du vieles heute getreu und gewissenhaft erledigt.
Nur der Herr kann dir helfen, getreu zu sein. Allerdings bedingt das ein bisschen Mitarbeit deinerseits; du musst beten und auf Ihn hören, du musst Sein Wort lesen und versuchen, das zu tun, was Er von dir erwartet. Allerdings ist das der leichtere Teil. Es ist Seine Aufgabe, dich getreulich voller Glauben zu erhalten, gefüllt mit Glauben, der von Ihm ausgeht. Falls dir ausreichender Glaube fehlt, brauchst du nur Sein Wort zu lesen und Ihm zuzuhören. Das ist die Quelle des Glaubens. Wenn du das befolgst, schenkt Er dir allen nötigen Glauben. Lies einfach das Wort, vertrau dem Herrn und mach dir keine Sorgen.
Für morgen brauchst du keinen Glauben zu haben. Du brauchst keinen Glauben für die nächste Woche zu haben und ganz bestimmt nicht fürs nächste Jahr oder für viele Jahre später. Für die Zukunft brauchst du keinen Glauben zu haben. Den wirst du zu Seiner Zeit bekommen. Den einzigen Glauben, den du benötigst, ist der für heute.
Du benötigst nicht einmal den Glauben für einen ganzen Tag. Hab einfach den Glauben für einen Moment gleichzeitig. Wenn du am Morgen aufwachst, brauchst du dir keine Sorgen zu machen und dich zu fragen: Habe ich den Glauben für heute? Los geht’s, hab einfach den Glauben für jede kleine Sache, die du im Laufe des Tages tust. Das ist der ganze Glaube, den du benötigst. Wenn Glaube, nicht größer als ein Senfkorn, einen ganzen Berg versetzten kann, dann sollte ein mikroskopisch winziger Gedanke des Glaubens es dir ermöglichen, alles zu erledigen, was es an einem Tag zu erledigen gilt. David Brandt Berg
Erschienen auf Anker im Juni 2013.
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