Gottes Wirken in unserem Leben
Eine Zusammenstellung
Viele Bücher befassen sich heute mit der Weiterbildung. Jeder möchte sich zum Besseren verändern. Die Amerikaner werden in diesem Jahr Millionen von Dollar für die Suche nach praktischen Lösungen für ihre Probleme ausgeben. Viele werden von einer Modeerscheinung zur nächsten wechseln, auf der Suche nach Ratschlägen, wie man leben soll, und nach Antworten auf verwirrende Fragen.
Leider sind viele der Ratschläge, die heutzutage über Fernsehen, Radio und Presse verbreitet werden, höchst unzuverlässig. Sie beruhen auf der allgemeinen Meinung und dem aktuellen Denken. Darin liegt ein Problem, denn die heutige „Pop-Psychologie“ wird im nächsten Jahr schon zugunsten eines neuen Ansatzes oder einer neuen Therapie verworfen werden.
Jesus sagte: „Ihr werdet die Wahrheit erkennen, und die Wahrheit wird euch frei machen!“ Dauerhafte Freiheit von persönlichen Problemen entsteht, wenn wir unser Leben auf der Wahrheit aufbauen. Nur auf die Bibel kann man sich voll und ganz verlassen, wenn es darum geht, wahrheitsgemäße Einblicke in die Ursachen und Lösungen für unsere persönlichen Probleme zu erhalten. Gottes Wort hat sich im Laufe der Zeit bewährt. Es ist heute noch genauso relevant und anwendbar wie vor Tausenden von Jahren. Es enthält die Antworten auf die schwierigsten Fragen des Lebens.
Es reicht jedoch nicht aus, einfach zu sagen: „Die Bibel ist die Antwort.“ Vielmehr müssen Christen zeigen, wie die Bibel die Fragen des Lebens beantwortet. ... Der große Evangelist D. L. Moody sagte einmal: „Die Bibel wurde nicht gegeben, um unser Wissen zu vermehren, sondern um unser Leben zu verändern.“
Als Jesus lehrte, war es Seine Absicht, dass diejenigen, die ihm zuhörten, „hingehen und es ihm gleichtun.“ Er strebte nach konkreten Handlungen und Verpflichtungen. ... Warum gibt es in der Bibel so viele biografische Geschichten? Der Apostel Paulus sagte: „Alles, was in der Vergangenheit geschrieben wurde, wurde geschrieben, um uns zu lehren, damit wir durch das Ausharren und die Ermutigung der Schrift Hoffnung haben.“ 1 Gott hat uns diese Beispiele aus dem Leben von Menschen aus zwei Gründen gegeben.
Erstens sind sie gegeben, um uns zu lehren. Es ist immer klug, aus unseren eigenen Erfahrungen zu lernen, aber es ist noch klüger, aus den Erfahrungen anderer zu lernen. Das ist in der Regel auch weniger schmerzhaft! Indem wir die Grundsätze anwenden, die im Leben biblischer Persönlichkeiten veranschaulicht wurden, können wir vermeiden, einige der kostspieligen Fehler zu begehen, die sie gemacht haben.
Zweitens: Gott hat uns diese Geschichten gegeben, um uns zu ermutigen. Wir werden durch die Tatsache ermutigt, dass Er gewöhnliche Menschen einsetzt, um Seine Pläne zu verwirklichen – trotz ihrer Schwächen, ihres Versagens und ihrer manchmal gemischten Beweggründe. Das gibt uns Hoffnung, dass Gott auch in unserem Leben wirken kann! – Rick Warren 2
Die zweite Reise
Viele Menschen zwischen dreißig und sechzig Jahren – unabhängig von ihrer Stellung in der Gesellschaft und ihren persönlichen Erfolgen – machen etwas durch, das man wirklich eine zweite Reise nennen kann. Ein Mann kann ein beeindruckendes Portfolio an Dollars und Auszeichnungen angehäuft haben, seinen Namen in das Who's Who eintragen lassen und dann eines Morgens aufwachen und sich fragen: „Ist es das alles wert?“ ... Wie auch immer es geschieht, solche Menschen fühlen sich verwirrt und sogar verloren. Sie können ihr Leben nicht mehr in den Griff bekommen. Sie werden aus gewählten und liebgewonnenen Mustern herausgerissen und sehen sich seltsamen Krisen gegenüber. Dies ist ihre zweite Reise.
Zweite Reisen enden in der Regel in aller Stille mit einer neuen Weisheit und einer Selbsterkenntnis, die große Kräfte freisetzt. Die Weisheit ist die eines Erwachsenen, der sein Gleichgewicht wiedererlangt hat, sich stabilisiert und eine neue Bestimmung und neue Träume gefunden hat. Es ist eine Weisheit, die manches aufgibt, manches sterben lässt und die menschlichen Grenzen akzeptiert. Es ist eine Weisheit, die begreift: Ich kann von niemandem erwarten, dass er mich vollständig versteht. Es ist eine Weisheit, die die Unvermeidbarkeit von Alter und Tod anerkennt. Es ist eine Weisheit, die sich dem Schmerz gestellt hat, den Eltern, Ehepartner, Familie, Freunde, Kollegen, Geschäftspartner verursacht haben, und die ihnen aufrichtig vergeben und mit unerwartetem Mitgefühl anerkannt hat, diese Menschen sind weder Engel noch Teufel, sondern nur Menschen.
Die zweite Reise beginnt, wenn wir wissen, wir können den Nachmittag des Lebens nicht nach dem Programm des Vormittags leben. Wir sind uns bewusst, uns bleibt nur noch eine begrenzte Zeit, um das zu tun, was wirklich wichtig ist – und dieses Bewusstsein zeigt uns, was wirklich wichtig ist, was wirklich zählt. Diese Überzeugung gibt uns eine neue Grundlage ... und wird oft von einem zweiten Ruf des Herrn Jesus begleitet.
Der zweite Ruf lädt uns zu ernsthaftem Nachdenken über das Wesen und die Qualität unseres Glaubens an das Evangelium der Gnade, über unsere Hoffnung auf das Neue und Noch-Nicht und über unsere Liebe zu Gott und den Menschen ein. Der zweite Ruf ist eine Aufforderung zu einem tieferen, reiferen Bekenntnis des Glaubens, wo die Naivität, der erste Eifer und der ungeprüfte Idealismus des Morgens und des ersten Bekenntnisses mit Schmerz, Ablehnung, Versagen, Einsamkeit und Selbsterkenntnis gewürzt worden sind ...
Das ist es, was der zweite Ruf Jesu Christi heute bedeutet: eine Aufforderung zu einem neuen und radikaleren Hoffnungssprung, zu einem existenziellen Engagement für die Frohe Botschaft des Hochzeitsmahls. – Brennan Manning 3
Ein steiler Aufstieg
Das Christsein kann sich wie ein ständiger Kampf bergauf anfühlen. Wenn man über all das nachdenkt, was Jesus gesagt hat, und versucht, es auf das eigene Leben anzuwenden, ist das wirklich schwierig. Und warum? Weil es einem nicht in den Schoß fällt. So vieles von dem, was Er lehrte, geht unserer menschlichen Natur gegen den Strich. Sieh dir die folgende Liste an und frage dich, ob das, was Jesus in den folgenden Versen sagte, für dich selbstverständlich ist.
„Liebt eure Feinde. Tut Gutes denen, die euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen. Betet für die, die euch misshandeln.“ 4 „Geht in die ganze Welt und verkündet das Evangelium jeder Kreatur.“ 5 „Sammelt euch nicht Schätze auf Erden.“ 6
Jesus hat diese Dinge gesagt (und noch viel mehr), und Er erwartet von uns, dass wir sie tatsächlich tun. Das ist der springende Punkt. Er meinte wirklich, dass man diese Dinge tun soll. Und sie sind schwer! Wenn du ein Nachfolger Jesu sein willst, wird es dich natürlich etwas kosten.
Warum sollte jemand bereit sein, Ihm zu folgen, wenn man bedenkt, wie schwer das ist? Es gibt viele gute Gründe, aber ich werde nur zwei nennen.
(1) Weil der Mensch, der diese Dinge gesagt hat, Gott ist. Hier war Jesus, das Wort Gottes, der Ausdruck des Vaters, der auf der Erde wandelte und diese Dinge sagte. Wenn Er Gottes Gedanken aussprach, wenn Er die Art und Weise, wie Gott über die Dinge denkt, zum Ausdruck brachte, wenn Er der Menschheit mitteilte, was Gott für wichtig hielt oder welche Handlungen oder Einstellungen des Menschen für Gott wertvoll waren, dann ist es eine gute Idee, ernsthaft in Erwägung zu ziehen, zu versuchen, das zu tun, was Er sagte – auch wenn es schwierig ist.
Ich bin mir ziemlich sicher, Er wusste, es würde schwer sein, das zu leben, was Er sagte, und Ihm nachzufolgen, weil Er auch ein Mensch war und all den Versuchungen ausgesetzt war, denen wir ausgesetzt sind. Aber Er sagte dennoch das, was Er sagte.
Er musste wissen, dass vieles von dem, was Er von uns als Jüngern verlangte, dem natürlichen menschlichen Instinkt zuwiderlaufen würde. Wir Menschen neigen dazu, stolz zu sein; wenn uns jemand schlägt oder bestiehlt oder uns geschäftlich ausnutzt, wollen wir uns oft auf irgendeine Weise rächen. Wir sind oft von Natur aus egoistisch oder zumindest eigennützig. Weil es natürlich ist, so zu sein, ist es schwierig, es nicht zu sein.
Doch Jesus wollte damit deutlich machen, Er erwartet von uns, dass wir uns so verhalten, wie es nicht unserer menschlichen Natur entspricht. Ich würde sagen, Er hat uns absichtlich herausgefordert, indem Er uns einen Eindruck davon vermittelte, wie Er möchte, dass wir sind. Schließlich hat Er gesagt: „Wer mich liebt, der wird mein Wort halten.“ 7 Er erwartete also, dass wir versuchen würden, genau das zu tun – auch wenn es schwierig ist.
(2) Der zweite Grund ist etwas weniger edelmütig als der, es zu tun, weil Gott selbst es gesagt hat, und zwar: „Was springt für mich dabei heraus?“
Man muss langfristig denken – sehr langfristig. Es ist klug, nicht nur für das Jetzt zu sorgen, sondern auch etwas für das Danach zu planen. Und das „Danach“ kann eine sehr lange Zeit sein. Wenn du darüber nachdenkst, was du bekommen wirst, solltest du in die Zukunft blicken und jetzt für später investieren.
In der Heiligen Schrift wird ziemlich deutlich, dass es im Jenseits Belohnungen gibt, die damit zusammenhängen, wie wir unser irdisches Leben führen. 8 Jesus sagt in Matthäus 6,20 ganz klar, wir sollten uns Schätze im Himmel anhäufen, indem Er sagt: „Sammelt euch Schätze im Himmel, wo weder Motten noch Rost sie zerstören und wo Diebe nicht einbrechen oder stehlen.“ 9
Die Heilige Schrift spricht eindeutig dafür, dass wir sowohl in diesem als auch im nächsten Leben dafür belohnt werden, Dinge zu tun, von denen Jesus sagte, dass wir sie tun sollten – auch wenn sie schwer sind. Vielleicht hat die Tatsache, dass sie so schwer sind, etwas damit zu tun, warum wir dafür von Gott belohnt werden. Wir werden für immer leben. Es ist klug, in die Zukunft zu investieren – auch wenn es schwer ist. – Peter Amsterdam
Veröffentlicht auf Anker im Januar 2022.
Hinweis: Jegliche Schriftstelle wurde frei aus dem Englischen ins Deutsche übertragen, es sei denn, sie ist mit einem der Kürzel der Version der verwendeten deutschen Übersetzung markiert.
- 1. Römer 15,4.
- 2. Rick Warren, God's Answers to Life's Difficult Questions (Zondervan, 2006).
- 3. Brennan Manning, Das Ragamuffin-Evangelium (Multnomah, 1990).
- 4. Lukas 6,27-28.
- 5. Markus 16,15.
- 6. Matthäus 6,19.
- 7. Johannes 14,23.
- 8. Offenbarung 22,12; Kolosser 3,23-24.
- 9. Siehe Hinweis.
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