Gemäßigt erfolgreich
Marcus Vernier
Vor nicht zu langer Zeit wurde ich daran erinnert, mich beim Ausüben von gymnastischen Übungen zu mäßigen, denn es schien eine feine Grenze für mich zu geben, zwischen gut fühlen und gekräftigt nach einem Training zu sein oder übermäßig müde und nicht ganz klar im Kopf. Wie für fast alles im Leben schien Mäßigung der Schlüssel zu sein.
Auf der Suche in meiner Bibel fand ich nur einen Schlüsselvers für Mäßigung: „Lasst eure Mäßigung allen Menschen kundwerden.“ - Philipper 4:5
Mäßigung als ein Merkmal, das man so auslegen kann, als etwas, das unten ist auf der Messlatte, fast ein Unterpunkt, wenn man sie mit den mehr augenscheinlichen und bekannteren geistigen Qualitäten vergleicht, Liebe, Freude, Sanftmut und so weiter. Mäßigung scheint weniger beachtet zu sein. Was ist das Besondere an Mäßigung? Fragte ich mich. Doch welche Rolle sie im Alltäglichen spielt, wie in Bezug auf die oben erwähnte körperliche Ertüchtigung, zeigt eindeutig, dass sie ihren Platz hat.
Um mäßig zu sein, müssen wir bestimmten Beschränkungen erlauben, da zu sein und ihre Auswirkungen zu haben. Mäßig zu sein heißt, wir können nicht zu weit in die eine Richtung oder die andere gehen, sondern wir nehmen gewisse Einschränkungen auf uns oder erlauben Gottes Geist sie uns aufzuerlegen, die uns auf dem schmalen und geraden Pfad halten.
Neulich las ich einen Artikel und erkannte, wie sich das auch auf Stress beziehen kann:
Ein sehr hilfreiches Werkzeug, um einige Arten von Stress zu erkennen und zu überwinden, ist die Richtlinie für ein ausgewogenes Leben. Wo etwas ausgewogen ist, muss es auch Zurückhaltung geben, und Zurückhaltung und Disziplin werden dir helfen, Stress zu vermeiden.
Stress entsteht dabei, sich über die Grenzen hinaus anstrengen zu wollen oder zu viel Zeit damit zu verbringen, sich über die Beschränkungen Sorgen zu machen. Um Stress abzuwenden, musst du für die Einschränkungen dankbar sein und lernen, dich innerhalb ihrer Grenzen zu bewegen, da sie dir den Ausgleich bringen. - Von einer Botschaft von Jesus in Prophezeiung, erschienen im November 2006.
Ein älterer Artikel, geschrieben 1976 und betitelt das „Das Nicht-zu-viel-Land“, geht weiter auf diesen Punkt ein. Zwar kindlich einfach, wirft er einen originellen Blick auf die Bescheidenheit, und wie diese Qualität, weit von einer untergeordnete Eigenschaft entfernt, der Schlüssel dazu sein, jedermanns Probleme zu lösen.
Das Nicht-zu-viel-Land
Ein Traum vom Millennium
David Brandt Berg
In diesem Nicht-zu-viel-Land war es unmöglich, irgendetwas zu viel zu tun: Du konntest nicht zu viel essen, du konntest nicht zu viel trinken, du konntest nicht zu viel arbeiten, du konntest nicht zu viel schlafen,
Du konntest nicht zu viel sehen, du konntest nicht zu viel hören, du konntest nicht zu viel lernen, und du konntest nicht zu viel sprechen. Du konntest nicht zu lange spielen, du konntest nicht zu weit laufen oder dich zu viel sorgen.
Du konntest einfach nicht zu viel von irgendetwas tun. – Und das schien alle Probleme zu lösen. Niemand wollte zu viel, daher hatte niemand zu viel, und daher kämpfte niemand, um zu viel zu bekommen, oder hatte irgendwelche Streitigkeiten oder Kriege, denn niemand wollte zu viel oder mehr als sein Nachbar. Niemand wollte zu viel von irgendetwas, niemand hatte zu viel von irgendetwas.
Es gab eine Menge Frieden und Fülle und Sicherheit und Glück, aber nicht zu viel, gerade genug für alle. Jedermann hatte genug zu essen und zu trinken, genug anzuziehen, aber nicht zu viel. Niemand hatte zu viel.
Niemandem war zu kalt oder zu hungrig oder zu nass und niemand war zu groß oder zu dick oder zu klein oder zu schwach oder zu stark. Niemand war zu viel von irgendetwas oder hatte nicht genug von irgendetwas.
Und jedermann hatte die Wahrheit, und die Wahrheit war, dass niemand zu viel hatte oder zu viel von irgendetwas war. Und das schien die Probleme von allen zu lösen.
Und ich war zurückgekommen, um dir ganz aufgeregt davon zu erzählen, darüber, wie ich ein Land gefunden hatte, wo jedermanns Probleme dadurch gelöst waren, dass man nicht zu viel von irgendetwas hatte, indem man nicht in der Lage war, zu viel zu tun oder zu viel zu gehen oder zu viel zu sein oder nicht zu viel zu sein oder nicht zu viel zu gehen und nicht zu viel zu tun.
Es war einfach unmöglich, zu viel zu haben oder zu viel zu tun oder zu weit zu gehen oder zu schnell zu gehen. Du konntest nicht zu viel von irgendetwas tun oder haben, das machte also jedermann glücklich. Jedermann war glücklich, weil niemand zu viel hatte oder zu viel war oder zu viel tat oder zuviel sagte im Nicht-zu-viel-Land.
Ich nehme an, der Grund, warum jeder genug hatte, war, dass niemand zu viel hatte, und deswegen musste niemand zu schwer arbeiten oder zu viel tun, weil jeder genug tat, seinen Teil und nicht zu viel – es ist ganz einfach! Niemand war übermäßig gerecht, sondern gerade ausreichend im Nicht-zu-viel-Land. Ist das nicht toll? Das ist gerade toll genug, nicht wahr?
Obgleich das Wort Mäßigung nur einmal in der Bibel erwähnt wird, gibt es ein anderes Wort, das so ziemlich das gleiche bedeutet, Besonnenheit, und es taucht ein paar Mal im Neuen Testament auf, aber am auffallendsten dort, wo es um die Früchte des Geistes geht in Galater 5:22-23: „Liebe, Freude, Frieden, Geduld, Freundlichkeit, Güte, Treue, Sanftmut und Selbstbeherrschung. Nichts davon steht im Widerspruch zum Gesetz.
In einer anderen Übersetzung wird Selbstbeherrschung zu Selbstkontrolle, mit dem Wink, dass wir eine Rolle darin spielen, unser Verhalten zu regulieren.
Wir wollen diesen Artikel mit einem Zitat von Jostein Gaarder beenden:
Gesundsein ist der Normalzustand. Wird man krank, signalisiert das, dass die Natur aufgrund eines körperlichen oder geistigen Ungleichgewichts vom Kurs abkam. Mäßigung, Harmonie und ein gesunder Verstand in einem gesunden Körper sind der Weg zu Gesundheit.
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