Er schämt sich nicht, unser Gott genannt zu werden
Eine Zusammenstellung
In den Psalmen, den Propheten, den Evangelien und den Briefen drängt uns die Bibel ständig dazu, zurückzuschauen und uns an die großen Dinge zu erinnern, die Gott getan hat. Er ist der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, derjenige, der die Hebräer aus der Sklaverei in Ägypten befreit hat. Er ist der Gott, der aus Liebe Seinen Sohn in den Tod geschickt hat und der Ihn dann vom Tod auferweckt hat.
Wenn wir uns kurzsichtig darauf konzentrieren, was wir wollen, dass Gott in unserem Namen tut, könnten wir die Bedeutung dessen, was Er bereits getan hat, übersehen. Ebenso weist uns die Bibel auf die Zukunft hin. Die Propheten stellen sich einen zukünftigen Zustand des Friedens und der Gerechtigkeit und des Glücks vor; und sie rufen uns auf, im Licht der Zukunft zu leben, die sie vorausahnen. ... Die meisten dieser Charaktere des Alten Testaments tauchen in der Ehrenliste von Hebräer 11 auf, einem Kapitel, das einige als „Die Ruhmeshalle des Glaubens“ bezeichnet haben. Ich ziehe es vor, dieses Kapitel „Überlebende des Nebels“ zu nennen, denn viele der aufgeführten Helden haben eine gemeinsame Erfahrung: eine schreckliche Zeit der Prüfung wie die von Hiob, eine Zeit, in der sich der Nebel senkt und alles verschwindet. Folter, Hohn, Auspeitschungen, Ketten, Steinigungen, Zersägen – Hebräer zeichnet in grausigen Details die Prüfungen auf, die gläubigen Menschen widerfahren können.
Heilige werden heilig, indem sie irgendwie an der hartnäckigen Überzeugung festhalten, dass die Dinge nicht so sind, wie sie zu sein scheinen, und dass die unsichtbare Welt so solide und vertrauenswürdig ist wie die sichtbare Welt, die sie umgibt. Gott verdient Vertrauen, auch wenn es so aussieht, als würde die Welt zusammenbrechen. „Sie, die zu gut für diese Welt waren“, schlussfolgert Hebräer 11 nach ihrer erstaunlichen Aufzählung und fügt diesen verblüffenden Kommentar hinzu: „Deshalb schämt Gott sich nicht, ihr Gott genannt zu werden.“
Gottes Lieblinge, und gerade Gottes Lieblinge, sind nicht immun gegen die verwirrenden Zeiten, in denen Gott zu schweigen scheint. Wie Paul Tournier sagte: „Wo keine Gelegenheit mehr zu zweifeln besteht, besteht auch keine Gelegenheit mehr zu glauben.“ Glaube verlangt Unsicherheit, Verwirrung. Die Bibel enthält viele Beweise für Gottes Fürsorge – einige recht spektakulär – aber keine Garantien. Eine Garantie würde schließlich den Glauben ausschließen. – Philip Yancey. 1
Geschaffen für ein besseres Land
Diese Menschen in Hebräer 11 haben nie das bekommen, was sie auf der Erde suchten. „Aber sie suchten nach einem besseren Ort.“ Wir sind mit dieser Welt nicht zufrieden. Wir sind nicht zufrieden mit allem, was wir hier und jetzt haben. Wir freuen uns auf ein besseres Land – den Himmel.
„Deshalb schämt Gott sich nicht, ihr Gott genannt zu werden.“ Das ist für mich eine der erstaunlichsten Aussagen in der ganzen Bibel. Was bedeutet das? Wenn Gott sich nicht für dich schämt, was tut Er dann? Er ist stolz auf dich. Wieso? Weil du mit dieser Welt nicht zufrieden bist; du lässt dich hier nicht nieder. Diese Welt ist nicht dein Zuhause. Du suchst ein besseres Gebiet, eine bessere Stadt, die ein Fundament hat, ein besseres Land.
Diese Welt befriedigt dein Herz nicht, sie erfüllt nicht deine Sehnsüchte, deine Wünsche nach dem Himmlischen. Du arbeitest hart und bist bereit, ein Pilger und Fremder zu sein und dorthin zu gehen, wohin Gott dich ruft. Und weil du bereit bist, auf welche Weise auch immer dich von Gott umgestalten zu lassen, ist Gott stolz auf dich. Gott ist dankbar für dich. Ich kenne kaum ein anderes Wort, um es auszudrücken, aber Er ist stolz auf dich. – Genauso wie du stolz auf deine Kinder bist, wenn sie sich gut verhalten.
Du gehst wie ein Fremder durch diese Welt; das ist ein weiteres Zeichen des Fortschritts. Du bist bereit zu gehen, bereit zu bleiben, bereit Seinen Willen zu tun. Daher ist Gott stolz auf dich. Er sagt es genau hier: „Deshalb schämt Gott sich nicht, ihr Gott genannt zu werden.“ – David Brandt Berg
Ein Gott, der sich nicht schämt
Ich wünsche mir nichts mehr, als dass Gott zu mir sagen kann, was Er über Abraham, Isaak und Jakob gesagt hat: „Ich schäme mich nicht, dein Gott genannt zu werden“. So abwegig wie das auch klingen mag, bedeutet dies nicht in Wirklichkeit, dass Gott tatsächlich „stolz“ sein könnte, mein Gott genannt zu werden? Damit möchte Er doch sagen: „Ich schäme mich keinesfalls, dein Gott genannt zu werden, sondern bin sogar stolz, dein Gott genannt zu werden.“ ... Deshalbwürde ich wirklich gerne wissen, was Gott stolz machen würde, mein Gott genannt zu werden. Glücklicherweise ist diese wunderbare Möglichkeit (in Hebräer 11,16) von Gründen umgeben: einem davor und einem danach.
Nehmen wir den einen danach zuerst: „Deshalb schämt Gott sich nicht, ihr Gott genannt zu werden, denn er hat ihnen eine Stadt im Himmel gebaut.“ Der vorderste Grund, warum Er sich nicht schämt, ihr Gott genannt zu werden, ist, dass Er etwas für sie getan hat. Er hat für sie eine Stadt bereitet – die himmlische Stadt, „deren Bauherr und Schöpfer Gott selbst ist.“ 2 …
Jetzt überlege dir den Grund, den er vorneweg angibt. Er geht so: „Sie wünschen sich ein besseres Land, also ein himmlisches. Darum schämt sich Gott nicht, dass er sich ihr Gott nennt.“ „Darum“ signalisiert, dass gerade ein Grund angegeben wurde, warum Er sich nicht schämt. Der Grund ist ihr Wunsch. Sie wünschen sich ein besseres Land – das heißt, ein besseres Land als das irdische, in dem sie leben, nämlich ein himmlisches. Das ist so viel wie zu sagen, sie wünschen sich den Himmel, oder sie wünschen sich die Stadt, die Gott für sie vorbereitet hat.
Und was für eine Stadt das ist! Eine ohne Umweltverschmutzung, ohne Graffiti, ohne Müll, ohne abblätternde Farbe oder verrottende Tankstellen, ohne trocknes Gras oder zerbrochene Flaschen, ohne raues Straßengerede, ohne provozierenden Konfrontationen, ohne häuslicher Streit oder Gewalt, ohne nächtliche Gefahren, ohne Brandstiftung oder Lügen oder Diebstahl oder Mord, ohne Vandalismus und ohne Unschönem, Hässlichem und Scheußlichem. Die Stadt Gottes wird perfekt sein, denn Gott wird in ihr sein. Er wird in ihr wandeln und reden und sich in jedem Winkel von ihr manifestieren. Alles was gut und schön und heilig und friedlich und wahr und voll Frohsinn und glücklich sein ist, wird dort sein, weil Gott dort sein wird. Vollkommene Gerechtigkeit wird dort regieren und jeder Schmerz, der im Gehorsam Christus gegenüber erlitten wurde, wird tausendfach belohnt werden. Und die Stadt wird niemals an Niveau verlieren. Tatsächlich wird sie immer heller und heller leuchten, während sich die Ewigkeit in unendliche Zeitalter zunehmender Freude ausdehnt.
Wenn wir uns diese Stadt mehr wünschen als alles andere, was diese Welt bieten kann, dann schämt sich Gott nicht, unser Gott genannt zu werden. – John Piper 3
Veröffentlicht auf Anker im Januar 2020.
- Philip Yancey, Disappointment with God (Zondervan, 1988).
- Hebräer 11,10.
- https://www.desiringgod.org/articles/the-unashamed-god.
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