Ein Leben des Opferns – Teil 2
Aus der Roadmap-Reihe
Ein Leben des Opferns kann sich unseren natürlichen Wünschen und Neigungen nach einem Leben des Komforts, der Befriedigung und der Sicherheit entgegensetzen. Es kann manchmal schmerzhaft sein, wenn man täglich stirbt, wie Paulus es so gut ausgedrückt hat, wenn man sein Leben auf dem Opferaltar verbrennt. Manchmal kommt man vielleicht an den Punkt, an dem man sich sagt: „Was in aller Welt mache ich da eigentlich? Das tut weh!“
Es ist wirklich wichtig, uns selbst die Frage zu stellen, warum wir bereit sind, die Art von Opfer zu bringen, die der Herr von uns erbittet.
Die Auseinandersetzung mit dieser Frage erinnert uns auch an einige der großen Männer und Frauen Gottes, unsere Vorfahren im Glauben, an das, was sie zu ihren Lebzeiten erduldeten und hingaben.
König David sprach: „Ich möchte dem Herrn, meinem Gott, keine Opfer darbringen, die mich nichts gekostet haben.“ 1 Man könnte es so verstehen, als sagte er, es war seine Erwartung, dass das, was er dem Herrn gab, ihn etwas kosten würde.
Woher kommt diese Art von Stärke zu opfern? Der Apostel Paulus brachte es kurz und bündig auf den Punkt, als er sagte: „Weil die Liebe Christi [mich] bewegt.“ 2 Die Liebe Christi drängt mich.
Unsere Liebe zu Jesus und Seine Liebe zu uns sind es, die uns motivieren können, ein Leben für Ihn zu leben. Nichts anderes ist stark genug oder zwingend genug, um die Opfer zu rechtfertigen. Nur eine tiefe und bleibende Liebe zu Jesus wird uns dazu inspirieren, wie Er sein zu wollen und in Seine Fußstapfen treten zu wollen, indem wir ein Leben der Liebe und des Dienens für andere leben, was letztendlich bedeutet, ein Leben des Opferns zu leben.
Wenn wir versuchen, ein aufopferungsvolles Leben aus irgendeinem anderen Grund zu leben, oder wenn unsere Motivation etwas anderes als eine einfache, aber feste Liebe zu Jesus ist, dann wird es wahrscheinlich nicht von Dauer sein.
Manchmal wird die Bitte des Herrn, ein Opfer zu bringen, unsere Werte, unsere Überzeugungen und unseren Glauben auf die Probe stellen, und was uns stark genug macht, um einer solchen Prüfung zu widerstehen, ist unsere Liebe zum Herrn. Wenn wir den Willen des Herrn für unser Leben erfüllen und unser Leben nach Seinem Vorbild und Wort gestalten wollen, wird unsere Motivation, unser Leben im Dienst für Ihn und andere zu geben, wachsen und gestärkt werden.
Es ist auch wichtig, die Tatsache nicht aus den Augen zu verlieren, dass wir Ihn lieben, weil Er uns zuerst geliebt hat. Wir leben unser Leben für Jesus, weil wir Ihn lieben, aber wir leben auch für Ihn aus Dankbarkeit für das, was Er uns gegeben hat – Sein Leben. Die Bibel nennt unsere Opfer unseren "vernünftige Gottesdienst". Wir versuchen tatsächlich, eine Schuld zurückzuzahlen, die wir dem Herrn schulden, was uns natürlich nie gelingen wird. Aber wir sind dankbar, es zu versuchen.
Dieses Zitat von David Livingstone bringt es auf den Punkt:
Man spricht von dem Opfer, das ich gebracht habe, als ich so viel meines Lebens in Afrika verbrachte. Kann man das ein Opfer nennen, das einfach eine große Schuld anerkennt, die wir unserem Gott schuldig sind und die wir niemals zurückzahlen können? Ist das ein Opfer, das seine eigene Belohnung in Form gesunden Handelns, des Bewusstseins, Gutes zu tun, des Seelenfriedens und der Hoffnung auf ein glorreiches Schicksal mit sich bringt? Es ist nachdrücklich kein Opfer. Vielmehr ist es ein Privileg. Angst, Krankheit, Leid, Leiden, Gefahr, Verzicht auf die Bequemlichkeiten dieses Lebens – das kann uns innehalten lassen und den Geist zum Schwanken bringen und die Seele sinken lassen; aber das sollte nur für einen Augenblick sein. All dies ist nichts im Vergleich zu der Herrlichkeit, die sich später in und durch uns offenbaren wird. Ich habe nie ein Opfer gebracht. Es ist nicht der Rede wert, wenn wir uns an das große Opfer erinnern, das Er gebracht hat, der den Thron Seines Vaters verlassen hat, um sich für uns zu opfern. – David Livingstone
Eine weitere gute Erinnerung daran, warum wir dieses Leben des Dienens leben, ist, wie der Apostel Petrus es ausdrückte: „Zu wem sollen wir gehen? Du hast die Worte des ewigen Lebens.“ 3 Das mag nicht der trostreichste Grund sein, um Opfer für den Herrn und andere zu bringen – weil wir glauben, keine Alternative zu haben –, aber für den hingebungsvollen, aktiven Christen, der Gottes Wort versteht und wozu es uns aufruft, können wir nicht leugnen, innerlich den Drang zu verspüren, dienen, weitergehen, weitergeben und uns selbst verleugnen zu müssen und das Leben des Dienens zu leben, so unbequem es auch manchmal sein mag.
Wir haben ein Lebensziel, das wir leidenschaftlich gern erfüllen wollen, und auch wenn sich das Opfern nicht immer gut anfühlt und wir uns manchmal wünschten, es gäbe einen Weg, dem zu entkommen, können wir das nicht wirklich, weil wir den Herrn lieben. Also was ist die Alternative? Zu wem sollen wir gehen?
Das bedeutet nicht, dass wir uns in ein Leben der ständigen Opferung schicken müssen. Wir könnten Perioden haben, in denen der Herr manchmal mehr und manchmal weniger von uns verlangt. Er versteht, dass dieses Leben nicht einfach ist und dass ein andauerndes Opfern, ohne die Zeiten der Gnadenfrist, uns wahrscheinlich ermüden würde. Niemand kann Tag für Tag, Jahr für Jahr, ohne einige Ruhe- und Gnadenfristen, die uns der Herr gerne schenkt, ausgießen und von sich geben. Aber insgesamt haben wir uns bewusst für „das Aushalten von Härten“ entschieden. 4
Es ist nicht leicht und es gibt keine einfachen, lässigen, risikofreien Wege zu ungewöhnlichen Leistungen. Alles im Leben, was wirklich etwas wert ist, wird uns etwas kosten – sehr viel! Deshalb ist es so wichtig, wirklich an das glauben, was wir hier in diesem Leben zu erreichen versuchen, denn ohne die himmlische Vision würde nichts davon Sinn machen. Für jemanden, der kein Christ ist oder der sein Auge nicht auf das zukünftige Leben gerichtet hat, ist das Erdenleben die Summe seiner Existenz. Sie opfern für das Zeitliche und ernten das Zeitliche.
Wir wissen, dass jeder im Leben Opfer bringen muss. Ob Erwachsener oder Kind, ob männlich oder weiblich, ob jung oder alt, ob religiös oder nicht religiös, ob reich oder arm, das Konzept des Opferns – von etwas zu geben, um etwas zu gewinnen – ist überall auf der Welt dasselbe. Die Menschen bringen Opfer für das, woran sie glauben.
Als Christen, die den größeren Sinn und Zweck des Lebens verstehen, erkennen wir, dass unsere Existenz über das irdische Leben hinausreicht. Deshalb opfern wir klugerweise hier und jetzt in Liebe und Dankbarkeit demjenigen, der uns Sein Leben geschenkt hat, damit wir in Seiner Gegenwart für alle Ewigkeit leben und dort ewige Belohnungen ernten können.
Die Bibel sagt uns: „Jeder, der um meines Namens willen sein Haus, seine Geschwister, seine Eltern, seine Kinder oder seinen Besitz [oder alles, was du für den Herrn aufgeben musstest oder willst], wird hundertmal so viel wiederbekommen und das ewige Leben erlangen.“ 5 Jesus sagt auch in einer Prophezeiung: „Eure Opfer sind in gewisser Weise wie eine Anzahlung; die Beträge, die ihr beiseitegelegt habt, um euch meine großen Segnungen und Belohnungen für euch zu sichern. Eines Tages, wenn die Reise des Lebens vorbei ist, werdet ihr den vollen Segen empfangen, dass jedes eurer Opfer euch verdient hat.“
Es gibt also eine Rückzahlung. Es gibt Renditen für unsere Opfer, was bedeutet, dass die Definition des Opfers, die auf Christen anwendbar ist, nicht „Verlust“ ist, sondern dass wir „etwas Wertvolles (unser Leben) aufgeben, für etwas, das wir für wertvoller oder wichtiger halten“. Das scheint die zutreffendere Darstellung des Glaubenslebens zu sein.
So konnte David Livingstone sagen: „Ich habe nie ein Opfer gebracht!“. Denn wir versuchen nicht nur, dem Herrn alles zurückzugeben, was Er uns mit dem ewigen Leben gegeben hat, sondern darüber hinaus wird Er uns auch hundertfach für unsere Opfer entschädigen.
Hier ist eine schöne, vom Herrn in Prophezeiung gegebene Erinnerung an die Bedeutsamkeit der Wahrung der himmlischen Vision, auf die alles in diesem Leben hinarbeitet und die unsere Opfer – jedes Opfer, ob groß oder klein – lohnt!
Jesus sagte:
Ein Athlet, der in der Hoffnung trainiert, die Olympischen Spiele zu erreichen, muss sich diese Vision, dieses Ziel, immer vor Augen halten. Er hat die „Olympische Vision“, und das bringt ihn durch jedes schwere und anstrengende Training. Dies macht die fehlende Freizeit, die Müdigkeit, die Zeiten, in denen seine Muskeln schmerzen, lohnenswert. – Denn dieses Ziel, diese Vision, wird wichtiger als jeder vorübergehende, gegenwärtige Schmerz. Um diese jahrelange Ausbildung auszuhalten, muss sich dieses Ziel für ihn lohnen – es muss ihm alles wert sein. Und wenn er sich entschieden hat, dass es das ist, dann muss er kämpfen, um sich auf dieses Ziel zu konzentrieren und diese Vision immer vor Augen haben.
Ihr müsst euch überlegen, ob es sich lohnt, für mich zu trainieren, ob meine Ziele es wert sind, darauf hinzuarbeiten, ob mein Ziel es wert ist, euer Leben zu geben, ob mein Wort und meine Verheißungen für die Zukunft es wert sind, alles andere beiseite zu legen, um diesen Preis zu erhalten. Dann müsst ihr kämpfen, wenn ihr euch entschieden habt, um diesen Fokus, diese Vision, immer vor Augen zu behalten!
Viele von euch haben diese Entscheidungen bereits getroffen, dennoch kommt jetzt die Zeit der Hartnäckigkeit und Entschlossenheit, wenn ihr kämpft, um nicht den Fokus zu verlieren, um die himmlische Vision zu behalten. Was das bedeutet, ist, wie der olympische Athlet müsst ihr trainieren, arbeiten und mit meiner Vision als Ansporn leben. Das ist es, was euch morgens früh aufstehen lässt, bereit für einen neuen Tag. Ich werde der Grund sein, warum ihr hinausgehen und neue Seelen gewinnen wollt. Ich werde der Kern eurer Motivation sein.
Was sind einige praktische Dinge, die ihr tun könnt, um die himmlische Vision zu bewahren?
Stellt mich an erste Stelle jeden Tag. Bemüht euch um hochwertige geistige Bereicherung in meinem Wort. Dies ist eines der wirksamsten Mittel, um mit meiner Vision erneuert zu werden und an meine himmlische Vision erinnert zu bleiben.
Strebt danach, nach den Geboten meines Wortes zu leben, und sucht jeden Tag meinen Willen und Zweck für euch zu erfüllen.
Geht im Geist des Lobpreises und der Dankbarkeit, denn ich bewohne das Lob meines Volkes.6 – Jesus, in Prophezeiung
Das Leben eines aktiven Christen ist zwar nicht immer angenehm in seinem Lebensstil, aber es ist fest und beständig im Geiste, stabiler als alles andere, weil es den Herrn als sein Fundament hat, und Er ist der einzige, der stark genug, beständig genug und zuverlässig genug ist, um die Verheißung zu geben: „Ich bin immer bei euch, sogar bis ans Ende der Welt“ 7 und „Ich werde euch nie verlassen noch versäumen“. 8
Das kann niemand anderes versprechen. Es gibt keine andere Garantie wie diese im Universum. Das ist die Garantie eines Christen. Das ist der „Gott-Faktor“, an den ihr glauben könnt, auf den ihr vertrauen und auf den ihr euer Leben ausrichten könnt.
Roadmap war eine von TFI entwickelte Videoserie für junge Erwachsene. Ursprünglich veröffentlicht im Jahr 2010. Adaptiert und neu veröffentlicht auf Anker im September 2017.
- 2. Samuel 24,24.
- Korinther 5,14.
- Johannes 6,68.
- 2. Timotheus 2,3.
- Matthäus 19,29.
- Psalm 22,3.
- Matthäus 28,20.
- Hebräer 13,5.
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