Ein Einfluss zum Guten werden
Von Peter Amsterdam
Ein Schlüsselelement, erfolgreich unseren Teil der Welt mit dem Evangelium zu erreichen, liegt darin, ein hautnahes Beispiel von Gottes Liebe unserer Ortschaft zu zeigen, unseren Nachbarn, unseren Mitarbeitern, Kollegen und Schulkameraden und Kameradinnen, Verwandten, Freunden und Bekannten.
Gottes Liebe denen zum Ausdruck zu bringen, die Er uns jeden Tag begegnen lässt, ist der Kern dessen, ein Einfluss zum Guten zu werden. Wie der Apostel Paulus sagte, „weil die Liebe Christi uns bewegt.“ 1 Auf welchem bestimmten Weg der Herr uns auch führt, um unseren Teil der Welt mit Seiner Liebe zu erreichen, Er hat uns Christen dazu berufen, das „Licht der Welt zu“ sein. Er hat uns aufgefordert, „lasst eure guten Taten leuchten vor den Menschen, damit alle sie sehen können und euren Vater im Himmel dafür rühmen.“ 2 Dieses Licht so scheinen zu lassen, dass die Menschen eure guten Werke sehen und sie als eine Reflektion der Liebe Gottes erkennen, ist der Kern des Konzeptes, ein Einfluss für das Gute in eurem Ort, in eurer Nachbarschaft und im Leben anderer zu sein.
Im Lauf der Jahrhunderte, seit den ersten Tagen des Christentums, haben Christen oft die Welt dadurch erreicht, dass sie als ein „Einfluss zum Guten“ in ihrem Ort galten. Auch wenn andere den Glauben der Christen nicht gleich annahmen oder ihre Religion verstanden, oder sie verfolgt und verleumdet wurden, erstrahlten ihr liebenswürdiges Handeln und ihre guten Werke vor allen Menschen, da es das Interesse weckte und jeder herausfinden wollte, was sie denn so unterschiedlich vom Großteil der Gesellschaft machte. Wie der Apostel Petrus in seinem Brief schrieb: „Achtet sorgfältig darauf, wie ihr unter euren ungläubigen Mitmenschen lebt. Selbst wenn sie euch eines Unrechts anklagen, wird sie euer einwandfreies Verhalten beeindrucken, und sie werden an Gott glauben und ihm die Ehre geben.“ 3
Wenn jeder Einzelne bemüht ist, aus sich herauszugehen und eins mit seiner jeweiligen Gemeinde zu werden; wenn wir Unterstützung – geistig und materiell oder beides – denen anbieten, mit denen der Herr uns zusammenführt; solange wir unseren Teil dazu beitragen Gottes Liebe anderen zu bringen und ihr Leben zum Besseren wenden, in dem Maß, in dem es uns möglich ist, dann wird unser Zeugnis und unser Werk wachsen und als Kerze auf einem Kerzenhalter dienen, um mit Seinem Licht zu leuchten, und „wie eine Stadt auf einem Berg“, um andere für Ihn zu gewinnen. 4
Zwar haben viele Mitglieder von TFI die Welt treu für Jahrzehnte erreicht und im Leben der Menschen und den Ländern, in denen sie gedient haben, vieles zum Besseren verändert, doch ist es unsere Hoffnung, im Erreichen der Welt noch effektiver und in unseren örtlichen Kommunen ein Einfluss zum Guten zu sein.
Lasst uns beten und Wege finden, auf denen wir eine positive Präsenz in unseren örtlichen Gemeinden bilden und wahrlich für einen Einfluss zum Guten bekanntwerden. Lasst uns gewährleisten, dass die Präsentation unseres Glaubens und unserer Werke professionell ist, nachvollziehbar und für die Menschen ansprechend, die wir versuchen zu erreichen.
Wir haben so vieles, was wir den Menschen, unserer Nachbarschaft und unseren örtlichen Kommunen anbieten können – eine persönliche Beziehung mit Jesus,Lösungen für Probleme, Beistand für Bedürftige und ein Ziel für dieses Leben und die Zukunft.
Wenn wir in unserer Umkehr nach außen effektiv sein und unseren Teil der Welt erreichen wollen, ist ein wichtiger Punkt den guten Willen in unseren örtlichen und nationalen Kommunen anregen zu wollen. – Nachvollziehbar für die Menschen zu sein, die wir versuchen zu erreichen und herauszufinden, was für sie wichtig ist, was sie in ihrer örtlichen Gemeinde brauchen, wo wir etwas zum Besseren verändern können, in einer Art, die als hilfsbereit, zu würdigen und passend empfunden wird.
Eines der Themen, das sich durch unsere „Verbindlichen Dokumente“ zieht (zusammengefasst in unserem Glaubensleitbild, unseren Grundwerten und unserer Mission), ist das, unser Christentum auf den Alltag anzuwenden und unseren Glauben in Taten umzusetzen. Unser TFI - Leitbild definiert TFI als „bestrebt [zu sein] durch das Aufzeigen geistiger Lösungen auf die Herausforderungen des Lebens, einerseits ein positiver Einfluss auf unsere Welt zu sein und andererseits, Gottes Liebe in solche Taten umzusetzen, die sich durch Liebe und Mitgefühl auszeichnen und dem Leben anderer zugutekommen.”
Wenn wir davon reden, „die Welt zu erreichen“ und „ein positiver Einfluss zu sein,“ kann es helfen, wenn man es genauer beschreibt. In vielen Fällen wird es bedeuten, die Menschen in deiner Gegend zu erreichen, sei es dein Ort, Stadt, Großraumgebiet oder die Bevölkerung in deinem Land oder deinem Staat, falls es eine großräumige Arbeit ist. In anderen Fällen kann es heißen, deine Nachbarschaft, deine Studien- oder Arbeitskollegen, deine Verwandten und andere Menschen, die der Herr dich in deinen täglichen Aktivitäten und deinem Alltag begegnen lässt.
Für euch, deren hauptsächliche Karriere im Leben die Mission ist, heißt das, ihr erreicht vielleicht ein bestimmtes Publikum, doch eigentlich versucht ihr eure Stadt zu erreichen, euer Bundesland oder euren Staat (oder die Welt!) mit euren missionsbezogenen Aktivitäten, egal ob sie nun geistiger oder humanitärer Natur sind oder beides. Ob Missionsarbeit nun deine Hauptberufung ist oder du dich in ihr teilzeitig engagierst, so wird doch dein Ort oft der Ausgangspunkt sein, deinen Teil der Welt zu erreichen.
Es gibt einige Bedeutungen für das Wort Nachbar, eine davon ist, „jemand, der in deiner Nähe lebt oder wohnt; zum Beispiel auf derselben Straße oder in derselben Stadt.“ 5 Und dann ist da die Definition, die sich mehr an den Sinn anlehnt, den ihr Jesus in der Parabel des Guten Samariters gab. „Jemandes Mitmensch“, und „jemand der freundlich ist und Hilfsbereitschaft seinen Mitmenschen gegenüber zeigt.“ 6
Unseren Teil der Welt zu erreichen und ein guter Einfluss zu werden handelt letztendlich davon, seine Mitmenschen zu erreichen (seien es solche, die in unserer Nähe leben oder auch nicht) und unseren Glauben in fassbares und „gutes Handeln“ umzusetzen, das unsere Liebe und unser Interesse zum Ausdruck bringt – ein lebendiges Beispiel unseres Glaubens und der Liebe Gottes zu sein, das „seinen Worten Taten folgen lässt.“ Deinen Mitmenschen, Kollegen und deiner Kommune zu zeigen, dass wir wirklich interessiert sind, auf eine Art, die für sie Gewicht hat und die unseren Glauben und unsere Wertvorstellungen fühlbar ausdrücken – als praktizierte Anwendung unseres Zeugnisses.
Der Beweggrund, um ein guter Einfluss in unserer Gemeinde zu werden, wie er in unseren Grundwerten steht, ist, „Gottes bedingungslose Liebe für die Menschheit, die keine Grenzen kennt, seien sie ethnischer, konfessioneller oder sozialer Natur, leitet uns dahin, denen geistig oder praktisch zu helfen, mit denen wir in Kontakt kommen.“ Er gehört dazu, unsere Mission zu erfüllen, Gottes Gute Nachricht der Liebe und Wahrheit zu verbreiten und die Lebensqualität anderer zu heben.
Gute nachbarliche Beziehungen
Ich glaube, dass unsere Nachbarschaft und unsere örtliche Kommune die Orte sind, wo viele von uns einen Unterschied machen, indem sie Beziehungen knüpfen und andere sinnvoll erreichen. Einfach freundlich zu sein, zu helfen wenn möglich, zuvorkommend zu sein und die Erwartungen der Nachbarschaft zu erfüllen, kann äußerst hilfreich sein, um freundschaftliche Türen zu öffnen und mit anderen ein Netz der Zusammenarbeit zu bilden.
Für diejenigen unter euch, die anderen Beschäftigungen nachgehen, sei es Arbeit, Studium oder Kinder, kann dies ein möglicher Weg sein, um an der Mission mitzumachen und euren Glauben und eure Freundschaft mit anderen zu teilen. Vielleicht ist es dir nicht immer möglich, deinen Glauben so offen anderen in deiner Nachbarschaft zu zeigen, bis eine persönliche Beziehung gewachsen ist, allerdings kannst du immer an einem Netz von Freunden flechten und die Menschen dein fürsorgliches Interesse spüren lassen.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie man etwas zum Wohl seiner Nachbarschaft oder Gemeinde beitragen kann, die deutlich als gutes Zeugnis eures christlichen Glaubens und der Liebe Gottes sprechen und guten Willen fördern. Einige Beispiele von Initiativen, die proaktive Beziehungen in den Kommunen bieten:
- In örtlichen Bestrebungen, Sammelaktionen und Saubermach-Initiativen.
- Ein Event in der Nachbarschaft durchführen.
- Örtlichen Einrichtungen helfen, mit gespendetem Material, Besuchsprogrammen, Beratung und Unterricht.
- Sich für Belange in der Nachbarschaft einsetzen.
- Sich in örtlichen Notfall- und Katastrophensituationen einbringen.
- Lokale Einrichtungen besuchen, wie etwa die Feuerwehr und die Polizei und ihnen dein Lob aussprechen und deine Unterstützung anbieten.
- Bürgerratssitzungen und den Gemeinderat besuchen.
- Positive Beziehungen mit deinen Mitmenschen fördern und ihnen, wenn nötig, praktische Hilfe anbieten.
Wir müssen Kapital aus dem schlagen, was wir zu bieten haben. Über allem, wichtiger noch als Professionalität, Kunstfertigkeit oder sichtbares Talent, ist das, was wir anzubieten haben, Jesus und Seine Liebe für die Menschen, die zum größten Teil in unserer Freundlichkeit, Selbstlosigkeit und unserem fürsorglichen Wesen anderen gegenüber zum Ausdruck kommt.
Eine Art, auf die wir das zum Ausdruck bringen können, ist es, uns interessiert an dem zu zeigen, was anderen wichtig ist. Du wirst in deiner Situation bestimmt feststellen, keine Beziehung mit deinen Nachbarn knüpfen zu können, wenn du eine Agenda anbringst, in der du ihnen das Evangelium predigen willst oder sie zu Bibelstudien einlädst, zumindest nicht gleich zu Anfang. Aber du kannst immer freundlich sein und Interesse zeigen, was als lebendiges Beispiel deines Glaubens dient und sich im Leben anderer positiv auswirkt. In vielen Fällen kann es passieren, dass sie sich polarisieren und gezwungen werden, Stellung zu beziehen, wenn du deine Religion zu aufdringlich deinen Nachbarn nahezubringen versuchst. Aber ein guter Freund und Nachbar zu sein ist immer etwas Willkommenes. Es wird in vielen Fällen schließlich die Tür öffnen, und du wirst auf eine persönliche Art und Weise deinen Glauben teilen können.
Ein guter Mitmensch zu sein ist normalerweise der erste Schritt – freundlich und rücksichtsvoll zu sein und örtliche kulturelle Erwartungen zu respektieren. Es gibt auch vorsorgliche Bestrebungen, in denen du ein Interesse an der Nachbarschaft zeigen kannst, wie etwa bei Gemeindeprojekten mitzuwirken oder sie zu koordinieren, oder Schulfeste, an denen deine Kinder teilnehmen. Ein Sportsteam in der Nachbarschaft zu trainieren oder ehrenamtlich in einem Gemeindezentrum zu arbeiten, könnte eine weitere Möglichkeit sein, sich einzubinden und deine Zeit in deiner örtliche Gemeinde zu verbringen.
Herauszufinden, wo es mangelt und bereit zu sein, von sich selbst zu geben oder von seiner Zeit oder seinen Mitteln um einen Notfall in deiner Nachbarschaft zu lindern, kann weitreichend sein, Bereitschaft fördern und Freundschaften bilden, was wiederum zum Schluss ein Bezeugen deines Glaubens ist. Einen Freundeskreis zu ziehen, der Menschen in unser Herz und Leben einbezieht, wird zwangsläufig zum Tragen kommen – wenn nicht sofort, dann doch auf lange Sicht.
Solche Initiativen könnten die Verteilung von Essen und Kleidern sein, regelmäßige oder einmalige Programme in Heimen und Waisenhäusern, das örtliche Seniorenheim besuchen oder die Kinder im Bezirkskrankenhaus Aufführungen machen lassen oder Spielzeug verschenken, usw. Diese Art von Initiative stellt vielleicht kein kontinuierliches Programm dar, sondern es sind einfach nur gelegentliche Aktivitäten. Das können einfach nur Weihnachtsbesuche sein oder Besuche zu anderen bestimmten Jahreszeiten, oder du kannst gelegentlich Essen zubereiten und verteilen und auch Kleidung oder gelegentlich anderen Bedarf. Solche Aktivitäten stellen vielleicht noch kein ausgegorenes Missionswerk dar, oder das, was man unter einer gemeinnützigen oder humanitären Körperschaft versteht, bilden aber doch einen wichtigen Dienst für die Kommune und können weitreichend sein für diejenigen, die auf der Empfängerseite stehen.
Auch wenn du nicht viel Zeit und Mittel hast, kannst du immer noch etwas für deine Kommune tun und den Anfang machen, zu helfen, wenn etwas fehlt, wenn möglich, Solidarität zeigen und ein Interesse am Wohlergehen und dem Leben anderer.
Möge der Herr deine Beziehung mit deinen Mitmenschen und der örtlichen Gemeinde segnen und möge Er allen helfen, ein guter Einfluss in unserem Ort zu sein, ein lebendiges Beispiel unseres Glaubens, der sich in freundliches und fürsorgliches Handeln übersetzt, das das Leben anderer segnet.
Ursprünglich im Dezember 2010 erschienen und in Auszügen neu herausgegeben im Mai 2013.
1 2.Korinther 5:14.
2 Matthäus 5:14, 16.
3 1.Petrus 2:12.
4 Matthäus 5:15, 14.
5 Encarta World English Dictionary 2001.
6 http://dictionary.reference.com/browse/neighbor?s=t.
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