Die Liebe zum Leben erwecken
Von Maria Fontaine
Vor ein paar Tagen hörte ich eine Geschichte, die mein Herz berührte. Sie handelte von einer jungen Frau, die Geld gespart hatte, um einen Kursus zu besuchen, der ihr sowohl in ihrer missionarischen Tätigkeit helfen als auch ihre Einkünfte verbessern würde. Dann jedoch legte der Herr ihr nahe, einen Großteil dieses Geldes einem ihrer Mitstreiterinnen zu schenken, die zwar nicht um das Geld gebeten hatte, doch von der sie wusste, dass es ihr fehlte. Was aber noch wichtiger war, sie wusste, die Missionarin benötigte Ermutigung.
Wir alle haben schon einmal schwere Enttäuschungen in unserem Leben durchgemacht. Bist du jemals darin durch eine Nachricht von jemandem getröstet worden, in der steht, dass sie sich sorgen, für dich beten oder alles in ihrer Macht stehende tun, um zu helfen? Oder als du große Probleme hattest, ging es dir auf einmal besser, und auf unerklärliche Weise fiel die Verzweiflung von dir ab, die du verspürtest. Dich erfüllte der Glauben, Gott würde alles wieder ins Lot rücken? – Vielleicht als Antwort auf jemandes persönliche Gebet für dich?
Es gibt Menschen in unserer Nähe, denen es schlecht geht und die Ansporn brauchen, die Hand eines Freundes oder Kollegen auf ihrer Schulter. Möglicherweise wartet Jesus auf dich, jemandem etwas zu geben, zu schreiben, ein Freund zu werden oder für jemanden zu beten, den Er dir ans Herz gelegt hat? Das erinnert mich an das kleine Lied: „Herr, lass jemanden mir nahe stehen, und liebe diese Seele durch mich. Lass mich wohlgemutes meinen Teil beitragen, diese Seele für dich zu gewinnen.“ Dadurch, dass wir das tun, was der Herr uns zeigt, können wir anderen Mut machen, sie aufrichten und ihnen helfen. Es muss nicht viel sein. Selbst eine Kleinigkeit kann viel sein, wenn sie mit Gott und Seiner Liebe kommt.
Manchmal kann es uns zu viel werden, wenn wir die Not in unserer Nähe sehen und natürlich kann niemand allen helfen, denen wir helfen möchten. Doch es gibt etwas, das ich tun kann, das du tun kannst, das wir alle tun können, und das ist beten.
Die meisten von uns sind fast vollständig mit den Aufgaben des Alltags beschäftigt. Es gibt so vieles zu bedenken und über das man beten sollte und so viel zu erledigen. Vielleicht ziehst du mit deinem missionarischen Unternehmen um oder fängst ein neues an, du suchst Arbeit oder hast deine Kinder in der Schule, hast Mühe, mit allen Kleinigkeiten des Lebens mitzuhalten, oder bist bemüht, Zeit mit deinem Partner oder deiner Familie zu verbringen. Du vermeinst, unter großem Druck zu stehen, der so groß ist, dass es schwer ist, an etwas anderes als an die Arbeit vor dir zu denken.
Du fragst dich vielleicht, wie du jemand anderem helfen kannst, wenn du selbst so dringend Hilfe benötigst. Du kommst dir vielleicht vor wie die Witwe von Zarpath, du hast nicht einmal genug für dich selbst. Mit anderer Leute Not konfrontiert zu werden, wenn man selbst kaum etwas hat, ähnelt sehr der Bitte Elias an die Witwe, ihm das bisschen zu reichen, was sie besaß.1
Oft habe ich über diese Frau nachgedacht, wie viel Vertrauen es sie gekostet haben muss, die Not eines anderen vor ihre eigene und die ihres Kindes zu stellen, wenn ihnen bereits so viel fehlte. Elias Bitte muss verrückt geklungen haben und völlig unrealistisch. Dennoch beflügelt es mich, daran zu denken, wie groß Gottes Güte denen gegenüber ist, die wie sie einen Schritt des Glaubens nehmen. Das Prinzip des Gebens, alles zu geben, was möglich ist, wenn man selbst nur wenig besitzt, und die Belohnungen Gottes für diesen Akt, ist heute noch genauso wahr wie eh und je.
Der Herr fragt nichts Unmögliches; Er erwartet von uns nur, das zu tun, was uns möglich ist, um andere zu lieben, sie zu umsorgen und ihnen zu helfen – auch in den Momenten, wenn es dafür ein großes Maß an Vertrauen und Liebe erfordert. Der Herr wird uns segnen, wenn wir ein paar Minuten in Gebet für andere verbringen, ihnen Mut machen oder helfen. Er bittet uns nicht darum, ein riesigen Batzen Zeit oder einen großen Geldbetrag aufzubringen, hingegen freut Er sich, wenn wir anderen das geben, was wir können. Wir besitzen vielleicht nicht viel, allein das mit der Liebe von Jesus gefüllte Herz vermag, immer etwas zu verschenken.
Wir haben das Vorrecht, Seine Mission zu erfüllen, die sich im Grunde darum dreht, Liebe in die Tat umzusetzen. Teil der Umsetzung der Mission beinhaltet, den Leuten beizubringen die Worte Jesu zu leben und Seine Liebe anderen zu demonstrieren. Gewiss besteht die effektivste Methode, andere in Liebe zu unterrichten, darin, selbst ein Beispiel zu sein. Ganz nach dem alten Spruch, Liebe beginnt zu Hause. Wir können beweisen, wie Jesu Worte gelebt werden können, wie Seine Liebe in unserem Herzen und Leben durch unsere persönlichen Entscheidungen lebt, andere zu unterstützen, zu geben und einander die Lasten zu tragen.
Wenn wir jemandem in Not helfen oder jemanden mit anfälliger Gesundheit, lassen wir die Liebe Jesu in uns zum Erblühen kommen und andere werden diese Liebe in uns bestätigt sehen. Wenn wir auf einem Gebiet begabt sind, können wir unsere Liebe beweisen, indem wir anderen etwas von dem beibringen, worin wir uns auskennen. Da wir alle darauf achten, wie Jesus uns führt, was die Bedürfnisse anderer betrifft, wird Er Seinen Segen über uns ausgießen und im Gegenzug das bereitstellen, was wir persönlich brauchen.
Stell dir vor, was wir zustande bringen können, wenn sich jeder Zeit nehmen würde, auf andere in unserem Leben zu achten die bedürftig sind und wir den Herrn fragen, was wir unternehmen können, um ihnen zu helfen. Unter Umständen können wir für diejenigen beten, die auf irgendeine Weise Hilfe benötigen. Könnten wir eine Notiz schreiben oder denen Mut machen, die ihn verloren haben? Könnten wir jemandem etwas beibringen, das ihm in seiner Missionsarbeit nützt? Bräuchte jemand vielleicht einen Platz zum Wohnen und wir hätten ein Zimmer frei? Könnte es sein, eine Familie bräuchte jemanden, der sich um ihre Kinder kümmert, damit sie sich auf ihren Umzug vorbereiten können? Diese Art Beistand wirkt lange nach.
Solange wir alles unternehmen, was in unserer Macht steht, werden auch unsere eigenen Bedürfnisse gestillt werden. Der Herr hat versprochen: „Seid locker dabei, wenn es darum geht, Sachen zu verschenken, dann wird Gott euch auch fett beschenken können, so viel, dass ihr mehr als genug habt.“ 2 „Wenn mal einer auch nur ein Glas Wasser rausrückt, weil er zu mir gehört, dann wird er dafür richtig belohnt werden. Das garantiere ich euch!“ 3
Gott ist gewiss treu genug und kümmert sich um die Seinen. Er gab uns das Privileg und den Segen, Ihm dabei zu helfen, für andere Seine Augen, Seine Hände und Seine Füße zu verkörpern. Wirst du Ihn bitten, dir heut zu zeigen, was du unternehmen kannst, um anderen in Not zu helfen, und wie du ihnen ein Instrument der Liebe Jesu sein und ihnen Mut machen kannst?
Ursprünglich erschienen im Oktober 2010. Bearbeitet und neu herausgegeben im Januar 2014.
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