Ein Einfluss zum Guten – Networking
Von Peter Amsterdam
Beim Networking dreht es sich im Kern um das Knüpfen von Beziehungen. Diese Beziehungen können weitgefächert sein, über Verwandte einschließlich Freunde, Bekannte, Kollegen, Menschen, mit denen man regelmäßig zu tun hat und diejenigen, die deine Tätigkeit auf irgendeine Weise unterstützen, im Kleinen oder im Großen. Beim Networking dreht es sich darum, Verbindungen mit anderen aufzubauen über dem Wege unserer Geschäftsbeziehungen und Tätigkeiten. Ob diese Beziehungen in ein Zeugnis gipfeln oder Gelegenheiten für Zusammenarbeit in gemeinnützigen Tätigkeiten hervorbringen, so sind sie doch alle potenzielle Bausteine dafür, um Gottes Liebe mit anderen zu teilen.
Einfach ausgedrückt, Networking bedeutet, Menschen kennenzulernen, einen Freundes-, Bekannten- und Kollegenkreis zum gegenseitigen Vorteil aller Beteiligten aufzubauen. Beim wahren Networking geht es nicht darum, was du für dich oder deine Arbeit herausschlagen kannst – sondern darum, was du anderen geben kannst. Es ist auf echtem Interesse gegründet an denen, mit denen du Beziehungen herstellst; du bist darauf aus, ihren Bedürfnissen gerecht zu werden. In dem Verlauf wird dein Networking-Kreis dein Denken erweitern, deine Möglichkeiten und dein Potenzial.
Kooperation wird als eine gemeinsame Absprache definiert, in der zwei oder mehr Parteien auf ein gemeinsames Ziel hinarbeiten – wiederrum zum gegenseitigen Vorteil. – Neue Möglichkeiten zur Zusammenarbeit sind ein Ergebnis guten Networkings. 1
Was folgt, sind Auszüge einiger guter Tipps und Ratschläge, die auf das Networking und auf gemeinschaftliche Bestrebungen angewendet werden können.
Networking verlangt nach Einsatz – in Menschen zu investieren – und nicht nur in dem Sinn, dass wir hoffen, von anderen etwas zu erhalten, sondern indem wir unseren Beitrag leisten und etwas auf den Tisch stellen, so dass es persönliche Beziehungen mit anderen aufbaut.
Du weißt, dass du beim Networking Erfolg hast, wenn du als Quelle angesehen wirst, für [das, was dein Geschäft anzubieten hat.] Wenn du planlos Networking betreibst oder zu viel Zeit damit verbringst, deine eigenen Bedürfnisse in den Vordergrund zu stellen, erreichst du klägliche Ergebnisse.
Beim Networking geht es nicht darum, andere auszunutzen, und es ist kein Hilferuf. In anderen Worten, wenn du nur mit anderen Networking betreibst, wenn es schlecht um dein Geschäft steht oder du etwas verkaufen willst, werden andere … weglaufen, wenn sie dich kommen sehen. 2
Wenn deine Beziehung oder deine Kommunikation mit anderen nur auf dem beruht, was sie für deine Arbeit tun können oder ausschließlich im Geschäftsbereich besteht, wirst du normalerweise nicht weit damit kommen, eine solide Beziehung oder tiefe Freundschaft zu formen. Das Ziel des Networking liegt im Herstellen von Beziehungen und zu guter Letzt im Schaffen von engen Freundschaften, und um das zu erreichen, kann es einiges an Arbeit und Investition kosten. Man muss darauf vorbereitet sein, anderen zu geben, wenn wir erfolgreiche Netzwerke1 formen und eine vertrauensvolle Grundlage schaffen wollen, die der Belastung der Zeit standhält.
Hier sind einige Tipps:
- Fang damit an, die Person kennenzulernen. … Bilde eine vertrauensvolle Beziehung.
- Richte deine Unterhaltung auf sie, nicht auf dich. Jeder liebt es, von sich selbst zu erzählen. Lerne etwas Persönliches über sie kennen ... Das deutet ihnen an, dass du mehr an ihnen interessiert bist als an ihrem Geschäft.
- Überlege dir, wie du deinen neuen Bekannten helfen kannst, ihre Geschäftsziele und persönlichen Ziele zu erreichen. Dann sag ihnen, wie du ihnen kostenlos helfen kannst. An diesem Punkt verkaufst du deine Dienste / Produkte nicht; du hilfst.
- Wenn jedermann miteinander vertraut ist, scheu dich nicht, ihnen anzuvertrauen, was du tust und biete ihnen weitere Information an. Wenn du es richtig anstellst, werden sie erfreut darüber sein, mehr kennenlernen zu können.
- Diese Kunst bedarf Zeit und Anstrengung, doch am allermeisten erfordert sie ein Verstehen dessen, wie Networking funktioniert.3
Einer der Networking-Grundsätze ist der, die Bereitschaft zu haben, etwas zu geben. Im Fall unserer missionarischen Tätigkeit könnte dieses Geben der Art sein, bei Einsätzen teilzunehmen, oder sie selbst zu organisieren. Es könnte bedeuten, zu Empfängen zu gehen, bei ökumenischen Treffen zu reden, jemandem bei seiner Arbeit zur Seite zu stehen, bei einem Seminar mitzumachen oder einem gemeinnützigen Projekt. Das kann auf alle möglichen Weisen geschehen, und das ist einfach Teil des Anstands – wir geben und wir nehmen, wir machen beides. Doch in dem Maß, wie wir geben, wird uns gegeben werden. 4
Ein schneller und leichter Weg, um Menschen zu treffen und ihnen im Netzwerk zu begegnen ist, indem man Organisationen beitritt, Clubs oder Interessengemeinschaften, Seminare besucht oder Konferenzen, Versammlungen, Geschehnisse oder andere öffentliche Treffpunkte, auf denen es um relevante Themen geht, die eine gemeinsame Basis bilden.
Viel Fachkundiges, das sich durch Bezeugen, Kontaktpflege Zusammenarbeit und kulturübergreifende Beziehungen angeeignet wurde, kann uns zugutekommen, wenn es darum geht, Beziehungen aufzubauen und sich zu vernetzen.
Die folgenden Buchauszüge markieren das, was ein Autor als die Regeln bezeichnet, um Beziehungen aufzubauen und sich zu vernetzen.
Einfühlungsvermögen
Die Fähigkeit, sich in die Position der anderen Person hineinzuversetzen und es von ihrem Standpunt aus zu betrachten. Es mag für dich etwas Automatisches sein, oder du musst dir diese Kunstfertigkeit aneignen. Einfühlungsvermögen ist entscheidend und muss sichtbar sein. Deine Geschäftskontakte sollten das Gefühl haben, dass du verstehst. Wenn du sie sagen hörst: „Du bist jemand, mit dem man zusammenarbeiten kann“, kannst du sicher sein, Einfühlungsvermögen zu besitzen!
Höflichkeit
Nimm mit jemandem Kontakt auf, indem du verständnisvoll bist. Es wird ihn überraschen und ihn sich wie ein Mensch vorkommen lassen. Geplauder kann so oft oberflächlich und künstlich scheinen. Führ ein echtes Gespräch mit deinem Kontakt und achte auf die Herzlichkeit ihrer Reaktion. … Lass deine Stimme warm und herzlich klingen und bediene dich positiver Körpersprache.
Respekt
Setze niemals voraus, dass dein Geschäftskontakt derselben Ansichten und Meinungen ist wie du. Die Welt ist voll der unterschiedlichsten Menschen, alle mit unterschiedlichsten Ideen, Vorurteilen und Meinungen, die deinen völlig unähnlich sind. Ihre Kultur mag sehr weit weg von deiner gelegen sein, was für sie aber nicht bedeutet, weniger wichtig zu sein. Einige Haltungen und Gebräuche mögen dir ungewöhnlich erscheinen. Geschäftspraktiken könnten positiv eigenartig dünken. Um eine arbeitsfähige Beziehung zu bilden, hilft es, fähig zu sein, sich gut mit den Geschäftskontakten zu stellen. Diskussionen und Konfrontation sind nicht die beste Grundlage für enge Beziehungen!
Wenn du die Haltung und Bräuche deines Kontaktes verstehst, ist es dir möglich, sie zu respektieren, auch wenn sie sich sehr von deinen eigenen unterscheiden. Respektiere die Individualität deines Kontaktes und berücksichtige, mit was für einem Menschen du es zu tun hast. Wenn du eine bewusste Anstrengung machst, dich auf ihre „Wellenlänge“ einzustellen, wirst du feststellen, dass dies eine positive Wirkung auf nachfolgende Geschäfte mit ihnen hat.5
Ein anderer Verfasser erwähnt die Art der benötigten Fertigkeit, mit der man Beziehungen knüpft als „die A3 Technik“.
Akzeptanz.
Akzeptanz ist ein Vitamin. Wir alle hungern danach, so akzeptiert zu werden, wie wir sind. … Stell dir keine unumstößlichen persönlichen Vorgaben auf, über deine Vorstellungen darüber, wie andere Menschen sich verhalten sollten. Gesteh dem anderen das Recht zu, er selbst zu sein. Wenn er eigenartig ist, lass ihn eigenartig sein. Besteh bei anderen nicht darauf, alles so zu handhaben, wie du es tust, und dass ihnen alles gefällt, was dir gefällt.
So eigenartig, wie es erscheint, diejenigen, die andere akzeptieren und sie so nehmen, wie sie sind, haben den größten Einfluss darauf, das Verhalten des anderen zum Besseren zu verändern. Wie ein Psychologe es ausdrückte: „Niemand bringt es fertig, einen anderen Menschen zu reformieren, doch wenn man eine andere Person so mag, wie sie ist, gibst du ihr die Antriebskraft, sich selbst zu ändern.“
Anerkennung.
Das zweite magische „A“, nachdem jeder hungert, ist Anerkennung. Anerkennung geht noch etwas weiter als Akzeptanz. Akzeptanz ist im Vergleich meist negativer. Wir akzeptieren die andere Person mit ihren Fehlern und Mängeln und gewähren ihr unsere Freundschaft. Doch Anerkennung bedeutet etwas Positiveres. Sie geht darüber hinaus, die Fehler eines anderen nur zu tolerieren und findet etwas Positives, das wir gern haben.
Man kann immer etwas an dem anderen finden, das anerkennenswert ist – und man kann immer etwas finden, das man missbilligt. Es hängt davon ab, wonach man schaut. … wenn man ein positiver Persönlichkeitstyp ist, ist man auf der Suche nach etwas, das anerkennungswürdig ist.
Aufwertung.
Ein weiterer grundlegender Hunger ist der Hunger, wertgeschätzt zu werden. Das Wort Aufwerten, bedeutet im Grunde den Wert von etwas anheben, oder das Gegenteil von Wert mindern. Wir suchen immer nach Menschen, die uns Wert beimessen, weniger nach Menschen, die uns herabwürdigen. … Wenn du eine Person würdigst, dann machst du sie wertvoller und erfolgreicher.
Verbindungen knüpfen
Im Nachfolgenden gibt es zahlreiche Tipps darüber, wie man Verbindungen mit Menschen nach der ersten Begegnung knüpft:
Wenn wie bereit sind, mit Menschen zu arbeiten, auch wenn wir nicht in allem übereinstimmen und sie akzeptieren und wertschätzen, dann kann der Herr viele neue Türen zum Networking und zur Zusammenarbeit auftun, und wir können neue, verschieden geartete Beziehungen mit Menschen aus allen Lebensbereichen knüpfen.
Natürlich ist der erste Schritt, Menschen zu treffen und gemeinsame Interessen zu entdecken. Der nächste und weitaus wichtigere Schritt besteht darin, die Beziehung durch kontinuierliche Begegnungen zu pflegen. Das verlangt zunächst, sorgfältig alle Visitenkarten zu sammeln, Kontaktinformation und E-Mail-Adressen von Leuten, die man im Zusammenhang mit dem Networking getroffen hat. Dann organisiert man die Information so, dass sie leicht zugängig ist, um an diesen ersten Kontakt anzuknüpfen. Man schreibt passende Angaben über die Person auf, ihre Interessen oder Informationsanfragen und fügt sie zu einer Verteilerliste, die ihrem Interesse entspricht.
Auf diesen anfänglichen Kontakt aufzubauen, ist der Schlüssel, um eine Verbindung zu kultivieren, die du dann ausbauen kannst. Herauszufinden, was der Ansatz wäre, der für sie von Interesse sein könnte, hilft, den ursprünglichen Kontakt einen Schritt weiter zu bringen. Auch wenn du nicht regelmäßig mit jener Person in Kontakt bist, reicht allein die Tatsache dazu, dass du eine E-Mail-Kommunikation etabliert hast oder du sie auf einer Verteilliste hast, einen Link mit ihnen hergestellt zu haben, den man nötigenfalls in der Zukunft ausbauen kann.
Es kommt vor, dass Leute so interessiert sein werden, dass sie dich von sich aus kontaktieren werden. Allerdings ist es immer sicherer, die Initiative in der Kontaktbetreuung zu ergreifen, um eine weitergehende Verbindung zu schmieden. Wenn man sich vorstellt, wie eingespannt Leute sein können, wird ihnen eine E-Mail oder ein einfacher Anruf gefallen, der die Verbindung ohne viel Zeitaufwand in diesem anfänglichen Zustand aufrechterhält.6
Das Prinzip, aus dem Moment heraus zu bezeugen, kann man auch auf das Networking anwenden, soweit man sich darauf einstellt, die Gelegenheit zu ergreifen, die sich einem bietet, wenn man mit anderen Kontakt aufnimmt und Verbindungen herstellt.
Zwar gibt es viele gute Ratschläge und Prinzipien, die man als wichtig zum Formen guter Netzwerke und vertrauensvoller Beziehungen mit anderen identifiziert hat, doch bleibt der wichtigste Faktor in der Gleichung das aufrichtige Interesse an anderen. Eine Bereitschaft, sich um andere zu kümmern, ihnen etwas zu geben und echtes Interesse am Leben anderer zu zeigen, ist der Baustein für anhaltende Beziehungen.
Auch wenn es Zeit, Investition und Geduld kostet, mit anderen Netzwerkbeziehungen aufzubauen und zu unterhalten, bietet es doch Gelegenheiten, das Leben anderer zu berühren, die der Herr zu dir bringen möchte. Es kann die Türen zu engen Freundschaften öffnen und um die gute Nachricht mit anderen zu teilen. Es kann eine Plattform bieten, „Gottes Liebe derart in Taten umzusetzen, dass sie einer anderen Seele einen Hauch des Göttlichen bringt.“ Schließlich kann es „sie dahin leiten, eine persönliche Beziehung mit Jesus einzugehen“, oder helfen, „die geistliche Lebensqualität unserer Mitmenschen zu verbessern“. 7 Networking kann ein unendliches Grenzgebiet sein und zahlreiche Türen zu neuen Möglichkeiten öffnen, die in anderen zu einer positiven Lebensveränderung führen können.
Original erschienen im Februar 2011. Gekürzt und neu veröffentlich im Juni 2013.
1 Ursprünglich erschienen 2009.
2 Don Crowther, “How to Reach Your Business and Career Goals ThroughProfessional Networking.”
3 Courtesy of Don Crowther's 101PublicRelations.com.
4 Lukas 6:38.
5 Frances Kay, Brilliant Business Connections: How Powerful Networking Can Transform You, and Your Company's Performance (Oxford, UK: How To Books, 2004).
6 Auszüge aus Kursen für die Sprecher von TFI, 2009.
7 Die Grundwerte der Family International.
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