Das Vorrecht haben …
Eine Zusammenstellung
„Denn ihr habt nicht nur das Vorrecht, an Christus zu glauben, ihr dürft auch für ihn leiden.“ – Philipper 1,29 1
Ich bin ein bequemer Mensch. Ich will keinen Luxus, aber ich liebe Komfort. Ich mag - nein, falsch - ich liebe Bequemlichkeiten wie eine warme Tasse Tee, weiche Decken, kuscheln mit meinen Kindern, einen Teller Pasta, einen Abend mit Freunden lachen, die Freude über ein Hemd, das genau richtig sitzt, Küsse von meinem Mann, einen hübschen Platz zum Sitzen. Das sind die Dinge, die ich suche. Ich bin auch immer froh zu wissen, dass sich alle, die ich liebe, wohl fühlen. Ehrlich gesagt, betrachte ich das alles als meine Bedürfnisse.
Lass mich dir von den Dingen erzählen, auf die ich nicht wild bin, sie zu haben: Schmerzen (jeglicher Art), Leiden, Ängste und Entbehrungen. Ich mag wirklich nichts, was mich frieren, müde oder hungrig macht - geschweige denn verletzt oder schmerzhaft ist. Ich mag es, wenn die Dinge einfach sind. Das ist die reine Wahrheit.
Es gibt diesen Vers in der Bibel, der wirklich im Widerspruch zu dem steht, was ich als meine „Bedürfnisse“ betrachte: „Denn ihr habt nicht nur das Vorrecht, an Christus zu glauben, ihr dürft auch für ihn leiden.“ 2 Dieser Abschnitt wurde den Christen von Philippi geschrieben, als Paulus im Gefängnis saß. In den vorhergehenden Versen sprach Paulus darüber, wie sehr er sich geehrt fühlte, im Gefängnis zu sitzen, weil er das Evangelium predigte, und brachte zum Ausdruck, dass sein Leben, ob er leben oder sterben würde, Gott gehörte.
Da habe ich es also schwarz auf weiß: „Ich habe das Vorrecht, für Ihn zu leiden.“ Paulus lässt uns wissen, dass es nicht nur eine „Wohlfühlreligion“ ist, in der wir Trost, Hoffnung, Ermutigung, Frieden und all die guten Dinge finden. Unser Glaube an Jesus ist auch etwas, wofür wir erwarten können, dafür zu leiden.
Religiöse Verfolgung scheint so weit von unserem Universum entfernt zu sein, dass wir uns nicht bewusst sind, wie viele Christen es auch heute noch gibt, deren Glaube sie in Bezug auf persönlichen Komfort, Sicherheit, Freiheit und sogar ihr Leben teuer zu stehen kommt.
Für diejenigen von uns, die an Orten leben, wo religiöse Verfolgung weniger häufig vorkommt, kann es ein Schock sein, dass unser Glaube mit einer „muss bereit sein zu leiden“ -Klausel einhergeht. Jesus bereitete unsere Herzen darauf vor, als Er sagte: „Ein Diener ist nicht größer als sein Herr. Da sie mich verfolgt haben, werden sie auch euch verfolgen.“ 3
Verfolgung ist eigentlich eine Verheißung, ein Versprechen für ein Leben, gelebt wie Gott will, dass man lebt. Paulus sagt dies in 2.Timotheus 3,12: „Jeder, der an Christus Jesus glaubt und ein Leben zur Ehre Gottes führen will, wird Verfolgung erleben." 4 Verfolgung kann also ein Zeichen dafür sein, dass deine Entscheidungen und dein Lebensstil wahrscheinlich richtig und gottgefällig sind.
Ich habe beschlossen, der Verfolgung ein Gesicht zu geben, um mein Herz vorzubereiten und mich, wenn sie kommt, daran zu erinnern, dass es das ist, wozu ich mich verpflichtet habe.
1.Zu meiner Überzeugungen stehen. Das könnte bedeuten, dass ich einigen meiner langjährigen Freunde erklären muss, dass ich an Dinge wie intelligentes Design glaube, und für diese Überzeugungen deshalb lächerlich gemacht werde. Oder unter Beschuss genommen zu werden, weil ich bestimmte Verhaltensweisen oder Lebensstile nicht gutheiße. Oder vielleicht zusehen muss, wie meine Kinder aus der „coolen Gruppe“ herausgedrängt werden, weil sie sich dafür entschieden haben, ihrem Glauben treu zu bleiben.
2. Dass es immer jemand geben wird, der mein Leben oder das meiner Familie wegen unseres Glaubens vermiesen will. Vielleicht wird jemand bösartige Geschichten über mich und meine Lieben verbreiten. Dies könnte sich auf unseren sozialen Kreis, unsere Clubmitgliedschaft oder unsere Beschäftigung auswirken und zu Notlagen führen. Dies könnte so weit gehen, mit jemand, der selbst unsere persönliche Sicherheit in Gefahr bringt.
3. Von Gesetz und Regierung verfolgt zu werden. Ich lebe in einem Land, das sich der Religionsfreiheit rühmt, und ich liebe es, dass wir sie haben. Aber ich weiß auch, dass dies heute in vielen Ländern sicher nicht der Fall ist. Religionsfreiheit ist etwas, wofür bestaunenswerte Menschen christlichen Glaubens gekämpft und ihr Leben gegeben haben, und ich halte es nicht für selbstverständlich. Sie könnte weggenommen werden. Es gibt Länder, in denen das Christsein ein Verbrechen ist, das mit Gefängnis, Geldstrafen und in den extremsten Fällen mit dem Tod bestraft wird.
Es gibt viel zu sagen über Gottes Gnade, Seinen Schutz, Seine Wunder und Seine Stärke, die in schwierigen Zeiten zum Tragen kommt, wozu auch Verfolgung gehört. Wir können darauf vertrauen, dass Er uns Seine Gnade gegen jede Opposition oder Verfolgung, der wir in diesem Leben ausgesetzt sind, von leichter bis schwerer Verfolgung, schenken wird. Er wird uns helfen, dem allem mit der gleichen Art von Liebe zu begegnen, die uns bereit macht, für die, die wir lieben, zu kämpfen und/oder zu leiden. Und wir wissen, dass Jesus dasselbe für uns tut.
„Aber trotz all dem tragen wir einen überwältigenden Sieg davon durch Christus, der uns geliebt hat.“ 5 – Mara Hodler
Es ist die Kosten wert
Christen haben von der Zeit Jesu an bis zur Gegenwart Verfolgung erlebt. Unser Herr erklärte in der Heiligen Schrift, dass dies ein Teil unseres Lebens als Seine Nachfolger ist. Der Apostel Paulus sagte auch: „Jeder, der an Christus Jesus glaubt und ein Leben zur Ehre Gottes führen will, wird Verfolgung erleben.“ 7
Viele Menschen setzen den Begriff „Verfolgung“ mit ihren schlimmsten Formen – Gefangenschaft, Folter und Tod - gleich. Sie hören auf YouTube, in den Nachrichten und auf christlichen Websites Berichte über die steigende Zahl von Gläubigen, die aufgerufen sind, solche Formen der Verfolgung zu ertragen. Aber dann sehen sie sich um auf die vielen anderen Christen in der Welt, die noch nie etwas so Schlimmes erlebt haben, und sie fragen sich vielleicht, ob diese Menschen nicht irgendwie „gottgefällig“ genug waren.
Ich denke, die Antwort kann man finden, wenn man sich die Definition des Wortes „Verfolgung" ansieht. Sowohl säkulare als auch Bibelwörterbücher schließen Definitionen wie „verfolgt, bedrängt, unterdrückt oder bestraft werden" mit ein. Einige Definitionen beschreiben die Bedeutung als „mit Widerstand, Feindseligkeit, Misshandlung oder Opposition konfrontiert".
Wenn du die Wahrheit des Evangeliums lebst, ist es unvermeidlich, dass du in der einen oder anderen Form auf Opposition und Widerstand stoßen wirst. Einige sind dazu berufen, sehr extreme Formen der Verfolgung zu ertragen, während andere auf anderen Ebenen leiden. Wie auch immer die Situation sein mag, Gott gibt ihnen die Kraft und den Mut, sich dem zu stellen, was Er von ihnen verlangt hat.
Niemand von uns kann wissen, was in Zukunft in unserem Leben passieren wird, aber wir wissen, dass Jesus uns, was immer es auch sein mag, niemals im Stich lassen wird. Was auch immer Er uns in diesem Leben zu tun ruft, wenn wir Ihm eng folgen, werden wir Ihn verherrlichen. Ganz gleich, worum Er uns bittet, Seine Kraft wird da sein, um uns zu helfen, wenn wir sie brauchen. Wenn wir auf Ihn schauen, werden wir Sieger sein, und Er wird mit uns zufrieden, ja glücklich über uns sein. – Maria Fontaine
Aufgaben des Glaubens
„Deshalb geben wir nie auf. Unser Körper mag sterben, doch unser Geist wird jeden Tag erneuert. Denn unsere jetzigen Sorgen und Schwierigkeiten sind nur gering und von kurzer Dauer, doch sie bewirken in uns eine unermesslich große Herrlichkeit, die ewig andauern wird!“ – 2.Korinther 4,16-17 8
Philip Yancey schrieb einmal: „Ich habe früher geglaubt, dass das Christentum Probleme löst und das Leben leichter macht. Zunehmend glaube ich, dass mein Glaube das Leben komplizierter macht, in einer Weise, wie es kompliziert sein sollte. Als Christ kann ich nicht umhin, mich nicht um die Umwelt zu kümmern, um Obdachlosigkeit und Armut, um Rassismus und religiöse Verfolgung, um Ungerechtigkeit und Gewalt. Gott gibt mir nicht diese Entscheidungsfreiheit".
Yancey fährt fort, diese altbekannte Passage zu zitieren, die er auf diese Weise erklärt: „Jesus bietet Trost, aber der Trost besteht darin, eine neue Last auf sich zu nehmen, Seine eigene Last. Jesus bietet einen Frieden an, der neue Unruhe mit sich bringt, eine Ruhe, die neue Aufgaben mit sich bringt“. 9
Welche neuen Aufgaben? Jesus fasste sie zusammen, als Er den christlichen Glauben zusammenfasste: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen, mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Verstand. Dies ist das erste und große Gebot. Und das zweite ist ähnlich: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ 10 – wobei unser „Nächster“ jeder ist, dem wir in der Lage sind zu helfen. Andere so sehr zu lieben, wie wir uns selbst lieben, kommt nicht von selbst und ist selten einfach, aber dazu sind wir als Christen berufen. – Keith Phillips
Veröffentlicht auf Anchor im Juli 2020.
- NL.
- Philipper 1,29.
- Johannes 15,20.
- NL.
- Römer 8,37.
- Vgl. Johannes 15,20.
- 2.Timotheus 3,12.
- NL.
- Philipp Yancey, Die Suche nach dem unsichtbaren Gott (Zondervan, 2000), 93-94.
- Matthäus 22,37-39.
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