Das Glaubensbekenntnis (Teil 5)
Peter Amsterdam
(Die Stichpunkte für diesen Artikel sind dem Glaubensbekenntnis von Lukas Timothy Johnson entnommen.1)
Nachdem die Gottheit Jesu als Sohn Gottes zum Ausdruck gebracht wurde, der eines Wesens mit dem Vater ist, geht das Glaubensbekenntnis dann dazu über, die Menschheit Jesu und die Ereignisse Seines Lebens anzusprechen - die Art und Weise, in der Er starb, Seine Auferstehung, Auffahrt in den Himmel und darüber hinaus.
Für uns und für unser Seelenheil
Das Glaubensbekenntnis sagt aus: Für uns Menschen und zu unserm Heil ist er vom Himmel gekommen.
Der Herr Jesus Christus, der einzige Sohn Gottes, der vom gleichen Wesen wie der Vater ist, ist mit der Fülle der Göttlichkeit in die Menschheit eingetreten.
Denn in Christus lebt die Fülle Gottes in menschlicher Gestalt. 2
Warum ist Er gekommen? Zur Errettung der Menschheit. Damit ist also gemeint, dass Gott, der Schöpfer aller sichtbaren und unsichtbaren Dinge, Seinen Sohn, der auch selbst Gott ist, um der Menschen willen in die Menschheitsgeschichte gesandt hat. Das Glaubensbekenntnis weist auf die tiefe Liebe und Fürsorge hin, die Gott den Menschen in Christus Jesus erwiesen hat.
Das sagt uns auch, es gibt etwas an den Menschen, was es notwendig machte, dass Gott sich inkarniert und in diese Welt eintritt, um die Menschheit zu retten. Im ersten Buch Mose wird uns gesagt, die ganze Schöpfung, einschließlich der Menschheit, sei gut.
Danach betrachtete Gott alles, was er geschaffen hatte. Und er sah, dass es sehr gut war. 3
Im Neuen Testament lesen wir, dass die ganze Schöpfung Gottes noch gut ist.
Weil alles, was Gott geschaffen hat, gut ist, sollen wir nichts davon ablehnen. Wir dürfen es dankbar annehmen. 4
Doch wie der Apostel Paulus erklärt, gelangte die Sünde aufgrund des menschlichen Ungehorsams gegenüber Gott in die Welt und verzerrte alles Gute. 5
Weil Menschen sündigen, ist Gott in unsere Welt gekommen. Als Menschen verdienen wir Gottes Aufmerksamkeit und Fürsorge nicht, aber wir erhalten sie aufgrund von Gottes Liebe, Barmherzigkeit und Gnade.
Denn Gott hat die Welt so sehr geliebt, dass er seinen einzigen Sohn hingab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verloren geht, sondern das ewige Leben hat. Gott sandte seinen Sohn nicht in die Welt, um sie zu verurteilen, sondern um sie durch seinen Sohn zu retten.
Denn die Gnade Gottes, die allen Menschen Rettung bringt, ist sichtbar geworden. 7
Gott hat uns erlöst und berufen; nicht aufgrund unserer Taten, sondern weil er schon lange, bevor es die Welt gab, entschieden hatte, uns durch Christus Jesus seine Gnade zu zeigen. 8
Selbst für einen guten Menschen würde kaum jemand sterben – am ehesten noch für einen herausragenden Menschen. Gott dagegen beweist uns seine große Liebe dadurch, dass er Christus sandte, damit dieser für uns sterben sollte, als wir noch Sünder waren. 9
Für unsere Errettung
Wenn die Urchristen von Erlösung sprachen, dann sprachen sie von einer tatsächlichen Erfahrung, die sie gemacht hatten, und nicht von etwas, das erst in der Zukunft voll verwirklicht werden würde. Sie wurden in der Gegenwart „gerettet“.
Denn durch den Glauben in deinem Herzen wirst du vor Gott gerecht, und durch das Bekenntnis deines Mundes wirst du gerettet. 10
Doch Gott ist so barmherzig und liebte uns so sehr, dass er uns, die wir durch unsere Sünden tot waren, mit Christus neues Leben schenkte, als er ihn von den Toten auferweckte. Nur durch die Gnade Gottes seid ihr gerettet worden! 11
Die Lehre des Neuen Testaments besagt, dass die Errettung das Leben eines Menschen verändert wie zum Beispiel:
die Freiheit:
Der Herr aber ist der Geist, und wo immer der Geist des Herrn ist, ist Freiheit. 12
So hat uns Christus also wirklich befreit. Sorgt nun dafür, dass ihr frei bleibt, und lasst euch nicht wieder unter das Gesetz versklaven. 13
Ihr seid berufen, liebe Freunde, in Freiheit zu leben. 14
Die Mitglieder des Hohen Rats waren erstaunt, wie furchtlos und sicher Petrus und Johannes sprachen, denn sie konnten sehen, dass sie ganz einfache Männer ohne besondere Bildung waren. Außerdem wussten sie, dass diese Männer dem engsten Kreis um Jesus angehört hatten. 15
Da dieser neue Bund uns diese Hoffnung gibt, können wir alles wagen. 16
Durch Christus und unseren Glauben an ihn können wir nun ohne Furcht und voller Zuversicht zu Gott kommen. 17
Frieden:
Da wir nun durch den Glauben von Gott für gerecht erklärt worden sind, haben wir Frieden mit Gott durch das, was Jesus, unser Herr, für uns tat. 18
Denn im Reich Gottes ist nicht entscheidend, was man isst oder trinkt, sondern dass man ein Leben führt in Gerechtigkeit und Frieden und in der Freude im Heiligen Geist. 19
Euren Herzen wünschen wir den Frieden, der von Christus kommt. Denn als Glieder des einen Leibes seid ihr alle berufen, im Frieden miteinander zu leben. 20
Freude:
Liebe Brüder, wenn in schwierigen Situationen euer Glaube geprüft wird, dann freut euch darüber. 21
Wie können wir Gott nur für euch danken! Ihr schenkt uns so viel Grund, voll Freude vor Gott zu kommen. 22
Freut euch darüber, denn dadurch seid ihr im Leiden mit Christus verbunden, und ihr werdet euch auch sehr darüber freuen, wenn er in seiner Herrlichkeit erscheint. 23
Ihn liebt ihr, obwohl ihr ihn nie gesehen habt. Obwohl ihr ihn nicht seht, glaubt ihr an ihn; und schon jetzt seid ihr erfüllt von herrlicher, unaussprechlicher Freude. 24
Glaube, Hoffnung und Liebe:
Wir danken Gott immer wieder für euch alle und beten ständig für euch. Und wenn wir mit unserem Gott und Vater über euch sprechen, denken wir an alles, was ihr im Glauben tut, an die Liebe, die sich in eurem Verhalten zeigt, und an die Geduld, mit der ihr auf Jesus Christus, unseren Herrn, hofft. 25
Glaube, Hoffnung und Liebe, diese drei bleiben. Aber am größten ist die Liebe.
Die Errettung bringt nicht nur Veränderung in das Leben der Gläubigen, sondern auch ewiges Leben. Das Neue Testament sagt uns, dass wir ewig mit Gott leben werden.
Und alle, die an den Sohn Gottes glauben, haben das ewige Leben. 27
Wer meine Botschaft hört und an Gott glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. Er wird nicht für seine Sünden verurteilt werden, sondern ist bereits den Schritt vom Tod ins Leben gegangen. 28
Denn mein Vater will, dass alle, die seinen Sohn sehen und an ihn glauben, das ewige Leben haben - und dass ich sie am letzten Tag auferwecke. 29
Das Verständnis des ewigen Lebens bezieht sich nicht nur auf das Leben mit Gott, nachdem man gestorben ist. Es bezieht sich auch auf unser gegenwärtiges Leben, indem uns ein Anteil an Gottes eigenem Leben geschenkt wurde.
Doch haltet an dem fest, was ihr von Anfang an gehört habt! Wenn ihr das tut, werdet ihr mit dem Sohn und mit dem Vater verbunden bleiben. Und durch diese Gemeinschaft bekommen wir das ewige Leben, das er uns versprochen hat. 30
Und dies hat Gott versichert: Er hat uns das ewige Leben geschenkt, und dieses Leben ist in seinem Sohn. 31
Wer meine Botschaft hört und an Gott glaubt, der mich gesandt hat, der hat das ewige Leben. 32
Und dies hat Gott versichert: Er hat uns das ewige Leben geschenkt, und dieses Leben ist in seinem Sohn. Wer an den Sohn Gottes glaubt, hat das Leben. 33
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Errettung ist die Vergebung der Sünden. Das bedeutet, dass Gott alles beseitigt, was einer vollständigen Versöhnung zwischen Gott und den Menschen im Wege steht. Der Sohn Gottes ist am Kreuz gestorben, damit unsere Sünden vergeben werden können.
Seht her! Da ist das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt! 34
Ich habe euch das weitergegeben, was am wichtigsten ist und was auch mir selbst überliefert wurde - dass Christus für unsere Sünden starb, genau wie es in der Schrift steht. 35
Wir wünschen euch Gnade und Friede von Gott, unserem Vater, und von Jesus Christus, dem Herrn. Er hat sich selbst für uns geopfert und ist nach dem Willen Gottes, unseres Vaters 36
Denn er hat uns aus der Macht der Finsternis gerettet und in das Reich des geliebten Sohnes versetzt. Gott hat unsere Freiheit mit seinem Blut teuer erkauft und uns alle unsere Schuld vergeben. 37
Von Jesus Christus, dem treuen Zeugen dieser Dinge, der als Erster von den Toten auferstand und Herr über alle Herrscher der Erde ist! Lob sei ihm, der uns liebt und uns von unseren Sünden befreit hat, indem er sein Blut für uns vergoss. Er hat uns zu seinem Reich und zu seinen Priestern gemacht, um Gott, seinem Vater, zu dienen. Gebt ihm Ehre bis in alle Ewigkeit! Er herrscht für immer und ewig! Amen. 38
Er kam vom Himmel herab
Im Johannes-Evangelium lesen wir, dass Jesus sowohl vom Himmel herab als auch in den Himmel aufgestiegen ist. Natürlich ist der Himmel kein physischer Ort, daher ist es nicht möglich, seinen Standort zu bestimmen. Die Verfasser des Glaubensbekenntnisses verwendeten jedoch die Sprache des Johannes-Evangeliums, wo Jesus von „herabsteigen“ und „aufsteigen“ sprach.
Denn ich bin vom Himmel herabgekommen, um den Willen Gottes zu tun, der mich gesandt hat, und nicht, um zu tun, was ich selbst will. 39
Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. 40
Es ist noch nie jemand in den Himmel hinaufgestiegen, bis auf den Menschensohn, der vom Himmel herab auf die Erde gekommen ist. 41
Im Johannes-Evangelium wird uns gesagt, dass Jesus das Wort Gottes ist, das leibhaftig in die Welt kam. Als solches durchbrach Er die Grenze zwischen Schöpfer und Schöpfung, indem Er leibhaftig in die Welt kam und dann zu Gott zurückkehrte.
Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. 42
Er, der das Wort ist, wurde Mensch und lebte unter uns. Er war voll Gnade und Wahrheit und wir wurden Zeugen seiner Herrlichkeit, der Herrlichkeit, die der Vater ihm, seinem einzigen Sohn, gegeben hat. 43
Der Apostel Paulus schrieb:
Obwohl er Gott war, bestand er nicht auf seinen göttlichen Rechten. Er verzichtete auf alles; er nahm die niedrige Stellung eines Dieners an und wurde als Mensch geboren und als solcher erkannt. 44
Im Buch der Hebräer finden wir einen Hinweis auf Jesus, wie Er in die Welt kommt:
Deshalb sprach Christus, als er in die Welt kam: »Du wolltest keine Opfer und keine Gaben, doch du hast mir einen Leib gegeben. 45
Wir lesen auch,
Doch in diesen letzten Tagen sprach er durch seinen Sohn zu uns. Durch ihn hat er das ganze Universum und alles, was darin ist, geschaffen, und er hat ihn zum Erben über alles eingesetzt. 46
Doch Jesus sehen wir, der für eine kurze Zeit geringer als die Engel gemacht wurde. 47
Diese Sprache, die sich im gesamten Neuen Testament findet, wurde von den Verfassern des Glaubensbekenntnisses herangezogen, als sie feststellten, dass Jesus vom Himmel herabkam. Jesus, der Gott ist, nahm die Gestalt und Ähnlichkeit von Menschen an, kam in die Welt und ist der Erbe aller Dinge, auch wenn Er für eine kleine Weile niedriger als die Engel gemacht wurde. Für uns und zu unserem Heil ist Er vom Himmel herabgestiegen.
(Fortsetzung folgt in Teil Sechs.)
Hinweis
Bibelzitate stammen vorwiegend aus: Neues Leben. Die Bibel © der deutschen Ausgabe 2002 / 2006 / 2017 SCM R. Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH, Max-Eyth-Str. 41, 71088 Holzgerlingen
- The Creed – What Christians Believe and Why It Matters (New York: Doubleday, 2003).
- Kolosser 2,9.
- 1. Mose 1,31. Vgl. auch 1. Mose 1,10,12,18,21,25.
- 1 Timotheus 4,4.
- Römer 1,18-32.
- Johannes 3,16-17.
- Titus 2,11.
- 2. Timotheus 1,8-9.
- Römer 5,7-8.
- Römer 10,10.
- Epheser 2,4-5.
- 2. Korinther 3,17. Vgl. auch Galater 5,1, 13.
- Galater 5,1.
- Galater 5,13.
- Apostelgeschichte 4,13.
- 2. Korinther 3,12.
- Epheser 3,11-12.
- Römer 5,1.
- Römer 14,17. Vgl. auch 1. Korinther 7,15.
- Kolosser 3,15.
- Jakobus 1,2.
- 1. Thessalonicher 3,9.
- 1. Petrus 4,13.
- 1. Petrus 1,8.
- 1. Thessalonicher 1,2-3.
- 1. Korinther 13,13.
- Johannes 3,36.
- Johannes 5,24.
- Johannes 6,40.
- 1. Johannes 2,24-25.
- 1. Johannes 5,11.
- Johannes 5,24.
- 1. Johannes 5,11-13.
- Johannes 1,29.
- 1. Korinther 15,3.
- Galater 1,3-4.
- Kolosser 1,13-14.
- Offenbarung 1,5-6.
- Johannes 6,38.
- Johannes 6,51.
- Johannes 3,13.
- Johannes 1,1.
- Johannes 1,14.
- Philipper 2,5-7.
- Hebräer 10,5.
- Hebräer 1,2.
- Hebräer 2,9.
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