Bis zum letzten Tropfen ausgepresst
Maria Fontaine
Bestimmt gab es Zeiten, in denen du dich so fühltest, als wäre der letzte Tropfen aus dir rausgepresst worden und dir bliebe keine bisschen Kraft und Willen übrig. Du glaubtest schon, nicht mit dem Leben davonzukommen, wie Paulus, ja sogar bis zu dem Punkt, am Morgen nicht einmal aufstehen zu wollen, um keinem weiteren Tag ins Gesicht sehen zu müssen. Ich bin sicher, wir alle sind schon das eine oder andere Mal durch diese Tiefen gewatet. Vielleicht erlebst du so etwas in diesem Moment und das sogar schon für einen längeren Zeitraum. Gelegentlich kann es hilfreich sein, daran zu denken, wie Paulus und viele andere Männer und Frauen Ähnliches mitgemacht haben.
Doch darauf kommt es an: Trotz der Probleme und Anfechtungen Paulus – sowohl in äußerlicher Verfolgung wie auch in Form innerer Bedrängnis, Mutlosigkeit und Zweifel – gab er nicht auf und erklärte: „Aber ich nehme keine Rücksicht auf mein Leben, als teuer für mich selbst, auf dass ich meinen Lauf vollende und den Dienst, den ich von dem Herrn Jesus empfangen habe, zu bezeugen das Evangelium der Gnade Gottes.“ 1
Das sollte man sich gut merken: „Aber ich nehme keine Rücksicht auf mein Leben.“ In anderen Worten, „Ich werde weitermachen, egal was passiert. Es wird mich nicht abbringen von dem, wozu mich der Herr berufen hat.“ Das ist die Art von Berufung, von der Paulus angetrieben wurde, sodass, obwohl er von allen Seiten von Schwierigkeiten bedrängt wurde, er dennoch nicht verzweifelte.2
„Deshalb bleibt fest und unerschütterlich im Glauben, liebe Freunde, und setzt euch mit aller Kraft für das Werk des Herrn ein, denn ihr wisst ja, dass nichts, was ihr für den Herrn tut, vergeblich ist.“ 3 Wie kann etwas unerschütterlich sein? Indem man sich am Felsen festhält – Jesus. 4 Alles andere ist lose und kann weggespült werden, wenn dich die Wogen des Lebens hin- und herwerfen. Das Einzige, das ganz fest bleibt und sich keinen Zentimeter verrücken wird, ist Jesus! Wenn du also fest und unerschütterlich bleiben möchtest, gibt es nur eine Möglichkeit: Halte dich am Herrn fest. Wenn du das tust, wird deine Arbeit nicht umsonst sein, wie die Schrift verspricht.
Mach dir keine Sorgen, falls du nicht stark genug sein solltest, festzuhalten, denn du brauchst selber nicht stark zu sein. Deine Stärke kommt vom Herrn. 5
Allerdings musst du dich in deinem Herzen festlegen, dem Herrn zu folgen, egal was geschieht! Wie Jesaja sagte: „Doch Gott, der Herr, wird mir helfen. Darum werde ich nicht beschämt dastehen. Deshalb habe ich mein Gesicht gehärtet wie einen Kieselstein. Ich weiß, dass ich nicht blamiert dastehen werde.“ 6
Warum Probleme?
Wenn dein Leben von Problemen beladen ist, ist es normal, sich zu fragen, wieso. Ein Grund dafür liegt im Leben, das selbst ein fortwährender Kampf ist. Wo immer du bist, wer du bist, was immer deine Beschäftigung ist, das Leben auf der Erde zu leben als Mensch, schließt eine Menge Probleme ein, Punktum. Glaube es oder nicht, das ist der Plan Gottes. Es ist nicht so, als hätte jemand etwas vermasselt und mit der ganzen Erde sei etwas schief gegangen oder Gott hätte etwas falsch gemacht. Es ist Sein Plan. Prüfungen, Probleme, Schwierigkeiten und Kämpfe sind alles Teil des Lebens. Das ist einer der Hauptgründe, warum wir Probleme haben, und wir werden sie immer haben.
Manchmal erlaubt der Herr Probleme für eine Zeit der geistigen Prüfung, bei der Er sieht, ob wir haben, was wir benötigen, um weiterzumachen, um es bis zur nächsten Stufe zu schaffen.
Jesus sagte in einer Prophezeiung: „Mit großem Mitgefühl schau ich auf euch, die ihr den Jordan überquert – den Jordan der Kämpfe, den Jordan des Hinter-sich-Lassens, den Jordan der Mutlosigkeit, den Jordan der Niederlage. Denn ich kenne die Tiefen des Jordans, und ich verstehe die Anfechtungen des menschlichen Herzens, die Tiefe des Verzagens, der Verzweiflung und der Mutlosigkeit. Es bricht mir das Herz, dich in deinem Schmerz zu sehen und deinen Kämpfen, im Feuer der Prüfungen, der Versuchungen und des Läuterns. – Wenn du dir so hoffnungslos verkommst, so verloren, wenn du dich mit aller Kraft festklammerst und dennoch fühlst, als gäbe es nichts mehr zum Festhalten. Jetzt sage ich dir, geh hinaus ins Wasser, wate durch die Tiefen, aber du darfst wissen, dass ich da bin und dich tragen werde, wenn dein Glaube nicht verzagt.“
Du kannst nicht erwarten, ganz unbeschwert durch die Prüfungen des Lebens zu gehen. Alles was wichtig oder wertvoll ist, kostet etwas.
Der Herr weiß, wenn du nicht mehr weiter weißt und du fragst: „Wie kann ich weitermachen? Ich fühle mich so verausgabt, so leer, so aller Kräfte beraubt, aller Geduld und Liebe. Wie kann ich nur weitermachen?“
Ist es das, was du fühlst? Es tut mir sehr leid, wenn das der Fall ist, und meine Gedanken sind bei dir, doch zumindest hoffe ich, dir Mut zu machten mit dem Wissen, nicht alleine zu sein, um solcher Mutlosigkeit zu begegnen. Uns allen geht es so in unserem Leben. Ich hoffe, es muntert dich auf, zu wissen, dass der Herr versteht, was du durchmachst.
Manchmal sind wir verleitet zu denken, „Wie sollen wir damit fertig werden? Es ist einfach zu viel!“ Es sollte uns ein Trost sein, zu wissen, dass der Herr dies als Teil Seines Plans für uns zulässt. Manchmal erlaubt er uns, den Berg vor uns zu sehen, damit wir bei unserem Unvermögen ankommen und sagen, „Herr das ist unmöglich! Wir wissen, wir schaffen es nicht, Bitte mach du es durch uns, Herr!“
Wären die Probleme nur etwas kleiner, und wir dächten, wir könnten mit ihnen fertig werden, dann wären wir versucht, sie in unserer eigenen Stärke zu handhaben. Geht es uns nicht allen so? So ist einfach unsere menschliche Natur. Wird es aber zu schwierig und so groß, denken wir, „ Schau, ich kann das noch nicht einmal in Angriff nehmen. Es ist unmöglich!“ Das ist dann oft der Punkt, an dem wir wirklich alles Ihm übergeben.
Nah dran bleiben
Ungeachtet dessen, wie wir uns fühlen, wenn wir den Herrn lieben und alles im Glauben leben und Seinem Wort gehorchen, dann wissen wir, unsere Beziehung mit dem Herrn steht auf festem Grund. Zudem wissen wir ganz sicher, „die Berge weichen und die Hügel beben, soll meine Liebe nie von dir gehen, denn ich werde dich niemals verlassen noch versäumen.“ 7
Wie weißt man also, ob man nahe beim Herrn ist? Man weißt es, aufgrund Seines Wortes, in dem steht, „Kommt zu Gott“ – in dem ihr euch unterwerft und gehorchst – „(dann wird) Gott euch entgegenkommen.“ 8Selbst wenn du nichts spürst, keine Nähe, weißt du dennoch, dass du nahe bei Ihm bist, wenn du dein Bestes gibst, den Herrn zu lieben, Ihm zu gefallen, Seinem Wort zu gehorchen und das zu tun, worum Er uns gebeten hat.
Tatsächlich sind die Menschen dem Herrn am nächesten, wenn sie sich am weitesten weg von Ihm vorkommen. Zum Beispiel, wenn wir wegen unserer Fehler, Unzulänglichkeiten und Übertretungen gedemütigt sind, fühlen wir uns eigentlich nicht inspiriert oder dem Herrn nahe, wohingegen wir gerade dann Jesus zu diesem Zeitpunkt sehr nahestehen.
Du bist dem Herrn nahe, wenn du Seinen Willen ausführst und dein Bestes gibst, um das zu tun, worum Er dich bittet. Dann kannst du wissen, nahe bei Jesus zu sein, was weitaus besser ist, als sich Ihm nur nahe fühlen!
*
Ich bin denen nahe, die ein gebrochenes Herz besitzen und ich schenke den Demütigen Gnade. Was das bedeutet ist, dass es eine besondere Nähe zu denen gibt, die demütig und verzweifelt nach mir sind. Diese Demut und Verzweiflung wird meist dann in denen geboren, die die Talsohle erreicht haben und sich an nichts weiter im Leben festhalten, als an ihrer Liebe für mich und ihrem Wunsch im Geist zu leben und vollständiger an mir teilzuhaben. Das ist für sie eine besondere Gabe, der Honig, der nur nach dem Schleudern hervor fließt. – Jesus in Prophezeiung
Ich liebe dich! Ich weiß, ich habe es viele Male gesagt und dennoch ist die menschliche Natur der Meinung, für meine Liebe arbeiten zu müssen. Ich möchte dich – alles von dir! Wie du mir alles von dir gibst, ein Tag nach dem anderen, werde ich dich jeden Tag etwas näher ans Ziel führen, und du wirst dort zu meinem perfekten Zeitpunkt ankommen. Wenn ich sage, „zu meinem perfekten Zeitpunkt“, denke daran, meine Wege sind höher als deine und meine Gedanken höher als deine Gedanken. Du kommst dort nicht zu deiner Zeit an, was gut und schön ist, denn es bedeutet, du kommst dort zu meiner Zeit an, was dann ist, wenn es wirklich zum Tragen kommt. – Jesus in Prophezeiung.
Veröffentlicht auf Anker im Juli 2014.
1 Apostelgeschichte 20:24.[ELB]
2 2.Korinther 4:8.
3 1.Korinther 15:58.
4 Siehe Psalm 62:7.
5 Siehe Psalm 46:2; 18:2–3; 121:1, etc.
6 Jesaja 50:7.
7 Jeremia 31:3; Jesaja 54:10; Hebräer 13:5.
8 Jakobus 4:7–8.
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