September 21, 2020
Heute lesen wir eine Schriftstelle aus Hebräer 12,12-13: „Stärkt also eure müde gewordenen Hände und stellt euch fest auf eure zitternden Knie! Schafft gerade Wege für eure Füße. Dann werden alle, auch wenn sie schwach und lahm sind, nicht stolpern und fallen, sondern stark werden.“
Du hast oft gehört, es hieße, Gebet ändere alles, doch jemand sagte, dass Gebet für sie nichts geändert habe. Sie sagten, sie hätten es ein paar Mal versucht, und dann hätten sie aufgegeben. Später erfuhr ich, dass diese Frau Gott keine Zeit gab, das Gebet zu beantworten; sie wartete nicht auf die Antwort.
Zeit ist manchmal ein sehr wichtiges Element, um Antworten auf Gebete zu erhalten. Gott braucht Zeit, um eine Eiche wachsen zu lassen oder selbst eine Rose, und manchmal braucht Gott Zeit, um auf Gebete zu antworten. Es gibt viele Gründe, warum ein Gebet nicht sofort erhört werden kann.
Ich weiß, es ist schwer zu verstehen, aber eines Tages werden wir viele der Gesetze und Prinzipien des Gebets verstehen und viele der Gründe, warum wir einige der erhofften Antworten nicht erhalten haben. Eines jedoch weiß ich ganz sicher, viele Gebete hätten beantwortet werden können, wenn wir nur ein wenig länger ausgeharrt hätten, wenn wir uns nicht durch Entmutigung dazu gebracht hätten, aufzugeben, bevor wir bis zum Sieg durchgebetet hatten. Es ist nicht so, dass Gott uns die Antwort verweigert hätte, aber wir haben aufgegeben, bevor die Antwort kam.
Im echten Glauben muss eine feste Entschlossenheit sein, um diesen Test des Wartens zu bestehen. Wie die Menschen, die wie Jakob von einst, sagen: „Ich lasse dich nicht los, bevor du mich gesegnet hast!“ 1 Sie fangen an, im Gebet zu ringen, und sie prüfen ihre Herzen, um zu sehen, ob sie Gottes Bedingungen erfüllen. Sie durchsuchen Gottes geschriebenes Wort, bis ihr Glaube gefestigt ist, und sie halten daran fest und machen weiter, ungeachtet jedes Hindernisses, mit einer verbissenen Entschlossenheit, die sich nicht verleugnen lässt. Sie achten nicht auf Mutlosigkeit und Müdigkeit, sondern kämpfen noch ein bisschen länger, halten noch ein bisschen länger durch.
Es ist dieses „ein bisschen länger durchhalten“, das den Unterschied ausmacht, weshalb manche Menschen Antworten auf ihre Gebete erhalten und andere nicht. Es ist diese „noch ein bisschen länger Einstellung, die unabhängig von Äußerlichkeiten oder entmutigenden Worten weiterkämpft. Es ist nicht so, dass ihr Kampf weniger hart wäre als unserer, doch sie würden noch nicht mal daran denken, aufzuhören zu kämpfen. Sie wollten einfach nicht aufgeben oder nachgeben.
Der Herzog von Wellington, der Napoleon in der Schlacht von Waterloo eroberte, sagte, dass es nicht daran liege, dass britische Soldaten mutiger als französische Soldaten seien, sondern dass sie fünf Minuten länger tapfer sein konnten. Der Sieg wurde durch das etwas länger Durchhalten bestimmt.
In dieser kurzen Zeitspanne, in der man nicht aufgibt, sondern weiter glaubt und weiter betet, kann alles Wunderbare geschehen. Robert Browning sagte, als er dem Tod ins Auge sah: „Noch ein weiterer Kampf, der beste und der letzte!“
Manchmal müssen wir nur noch einen Kampf austragen und nur noch fünf Minuten länger durchhalten. Dr. Frederick Harris beschrieb mit diesen Worten jene Einstellung: „Oft ist die entscheidende Frage in einem Kampf nicht, wann man in der Unterzahl ist, sondern wo und wann man aufhört zu kämpfen. Das Endergebnis wird durch einen Kampf bestimmt, der nur fünf Minuten länger geführt wird, um sicher zu sein, dass man in diesen fünf Minuten Gott eine Chance gibt, anstatt eine Niederlage zu akzeptieren. Es ist eine Entscheidung, ein Wagnis, trotz des Anscheins und der Konsequenzen durchzuhalten.“
Der größte Sieg Christi war, wie du weißt, in Gethsemane. Gottes Wort sagt, dass Er hier „ein bisschen weiter ging“. 2 Ich frage mich, ob wir im Gebet nicht noch ein bisschen weiter gehen, noch ein bisschen länger durchhalten und noch ein bisschen entschlossener sein könnten. Wo war der Ort, an dem du entmutigt aufgegeben hast? Wann hast du aufgehört, die Antwort zu erwarten?
A. B. Simpson sagte Folgendes über den Bibelvers, den ich dir vorlas: Hebräer 12,12-13. „Dies beschreibt die feste Entschlossenheit, die jedes Leben haben muss, wenn es siegreich und erfolgreich sein soll. Wir lassen uns zu leicht beiseitedrängen; wir werden geistlich faul. Wir wünschen uns etwas sehr, aber wir wollen es nicht genug, um sogleich zu verzweifeltem Ringen im Gebet oder in ernsthafter, kontinuierlicher Suche nach Gottes Wort vorzudringen.
„Niemand rief deinen Namen an und keiner raffte sich auf, an dir festzuhalten.“ 3 In der Geschichte Christi über das hartnäckige Gebet erinnert man sich, dass es die Mühe war, die der Mann draußen auf sich nahm, die den Mann in seinem Haus dazu brachte, das Fenster zu öffnen und ihm das Brot zu geben, um das er bat. 4 Und so heißt es in dieser Schriftstelle: „Stärkt also eure müde gewordenen Hände und stellt euch fest auf eure zitternden Knie! Schafft gerade Wege für eure Füße. Dann werden alle, auch wenn sie schwach und lahm sind, nicht stolpern und fallen, sondern stark werden.“
Dies ist Gottes Wort der Ermutigung, die Hände des Glaubens zu stärken und uns fest auf die zitternden Knie des Gebets zu stellendes. Ist dein Glaube müde, schwach und lahm? Hat dein Gebet seine Kraft und Wirksamkeit verloren?
Die Wortwahl in dieser Schriftstelle ist sehr auffallend, denn wir werden bei Hindernissen ängstlich und sind versucht, sie zu umgehen, statt ihnen ins Auge zu sehen. Wir gehen die leichtere Route, nehmen den leichteren Weg. Ich weiß nicht, was es in deinem Fall sein könnte – irgendein körperliches Problem, oder etwas Finanzielles, – aber Gott ist bereit, dir entgegenzukommen und dich zu heilen.
Geh ihnen nicht aus dem Weg. Es gibt viele Möglichkeiten, um Notfälle zu umgehen, anstatt direkt durch sie hindurch zu beten. Es gilt, einige Opfer zu bringen, Gehorsam zu zeigen und einige Jerichos zu durchschreiten. Vielleicht ist es ein körperliches Problem, das nur zur Hälfte geheilt ist, und man geht einfach darum herum und stellt sich ihm überhaupt nicht, was das Gebet und den Geist Gottes betrifft.
Gottes Wort sagt also: „Stärkt also eure müde gewordenen Hände.“ Mein Freund, marschiere geradewegs durch die Flut. Das Wasser wird sich teilen, das Rote Meer wird sich öffnen, der Jordan wird sich spalten, und der Herr wird dich hindurchführen. Er darf Sein Wort nicht brechen. Gott ist Gott, und Er ist Seinem Wort treu.
Er sitzt immer noch auf dem Thron, und ich versichere dir, dass das Gebet alles ändert. Amen.
Aus der Mitschrift einer Sendung von Meditation Moments adaptiert. Veröffentlicht auf Anker im September 2020.
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