Januar 30, 2019
Solange ich mich erinnern kann, hat meine Familie immer ihren Zehnten gegeben. Es war ein finanzielles Grundprinzip, das wir befolgt haben. Als ich aufwuchs, wusste ich, dass meine Eltern immer den Zehnten ihres Einkommens beiseitelegen und es war die erste Rechnung, die in Dankbarkeit gegenüber dem Herrn bezahlt wurde.
Obwohl unsere Familie treu den Zehnten gab, bezog ich die Entscheidung, das auch zu tun, nie auf mich selbst. Ich ging einfach davon aus, dass der Betrag, den ich durch Teilzeitarbeit verdiente, zu gering waren, als dass es sich lohnen würde, den Zehnten zu geben.
Um diese Zeit herum habe ich mir zufällig eines der Roadmap-Videos mit dem Titel „Dem Herrn geben“ 1 angesehen. Danach beschloss ich, die gleiche Verpflichtung einzugehen und meine Einkommen von diesem Zeitpunkt an zu verzehnten, egal wie wenig es war.
Etwa einen Monat nach dieser Entscheidung erhielt ich einen Anruf von einer Dame, die mich bat, ihr bei einem ihrer Projekte in ihrem Unternehmen zu helfen. Nachdem das Projekt abgeschlossen und die Bezahlung überwiesen wurde, habe ich diesen Betrag verzehntet.
Danach gründete ich ein neues Unternehmen. Obwohl es anfangs langsam begann, nahm es mit der Zeit Schwung auf. Die Kunden reagierten gut auf die Idee, der Umsatz stieg drastisch an und bald kamen Anrufe von Unternehmen von außerhalb der Stadt, die das Produkt kaufen wollten.
Ich bin so dankbar für die wunderbare Versorgung und den Segen des Herrn! Es waren auch nicht nur finanzielle Segnungen: Der Herr hat meine Familie vor Unfällen, Krankheiten und zahlreichen anderen Problemen behütet.
Gott segnet uns, wenn wir Ihm Priorität geben. Das gilt im Bereich der Finanzen und das gilt auch für alle anderen Bereiche unseres Lebens.
Zum Thema Geben gibt es ein neues Prinzip, das ich in mein Leben eingeführt habe, um mir zu helfen, eine großzügigere Haltung zu entwickeln, indem ich mich verpflichte, jeden Monat einen bestimmten Prozentsatz meines Einkommens an andere Bedürftige zu geben.
Es gab noch zwei weitere Bedingungen: 1) Ich würde anonym geben, damit der Empfänger eher dem Herrn und nicht mir danken würde, und 2) Ich würde etwas geben, das der Zukunft des Empfängers nützen würde.
Ich hielt mich gerade in einem Geschäft auf, als sich die erste Gelegenheit bot. Aus dem Augenwinkel entdeckte ich einen Werkzeugsatz, der heruntergesetzt war und ich dachte an den sich abmühenden Pannenmechaniker, der gelegentlich unsere Fahrzeuge reparierte. Qualitativ hochwertige Werkzeuge sind teuer und schwer zu finden, also muss er sich manchmal kreative Wege ausdenken, um seine Arbeit zu erledigen. Da ich wusste, wie nützlich dieses Werkzeugset für ihn sein würde, kaufte ich es und ließ es von einem Freund an ihn überbringen.
Mein Freund sagte mir, dass, als er ihm das Geschenk überreichte, der Mann buchstäblich vor Freude in die Luft gesprungen ist. Er war so dankbar, denn das Geschenk war einfach perfekt für ihn.
Später fand ich eine andere bedürftige Person, die nicht allzu weit von unserem Zuhause entfernt lebte: eine Mutter mittleren Alters, die in unserer Nachbarschaft Reinigungsarbeiten durchführt, während ihre Kinder die Schule besuchen. Als Weihnachten vor der Tür stand, wollte ich ihr einige zusätzliche Finanzen für die Bedürfnisse ihrer Kinder spendieren, ... aber ich musste einen Weg finden, es anonym zu tun.
An diesem Tag bemerkte ich, wie sie eine abgenutzte Einkaufstasche unverschlossen in einem öffentlichen Bereich abgestellt hatte, während sie saubermachte und Wäsche wusch.
Als ich sah, dass sie mit ihrer Arbeit beschäftigt war, nahm ich etwas von meinem Geld, ging rüber zu dem Ort, an dem die Einkaufstasche lag, stopfte die Geldscheine hinein und zog von dannen.
Obwohl ich nicht weiß, wie der Rest ihres Tages verlief, kann ich mir vorstellen, dass sie, als sie endlich nach Hause kam und ihre Einkaufstasche leerte, das Geld darin entdeckte. Die Reaktionen auf ihrem und dem Gesicht ihrer Kinder zu sehen, wäre von unschätzbarem Wert gewesen!
Bei einer anderen Gelegenheit fand ich einen Weg, einem aufgeweckten, aber unterprivilegierten Schüler zu helfen. Er hatte das Gymnasium abgeschlossen und wollte Medizin an der Universität studieren, um Arzt zu werden. Obwohl er große Ambitionen hegte, ist der Bereich der Medizin sehr kompetitiv, da sich Tausende von anderen Studenten für das gleiche Fach bewerben. Zwar hatte er gute Noten, doch aufgrund seiner schwierigen Lebenssituation hatte er keinen Zugang zum Internet oder zu Bibliotheken für Recherchen. Die Aufnahmeprüfungen der Universität rückten näher, und ich dachte mir, dass er einige zusätzliche Studienmaterialien verwenden könnte, um ihm zu helfen, sie zu bestehen.
Nach einigem Nachforschen stieß ich auf ein dickes Buch über die menschliche Anatomie und Biologie, voller Bilder, Beschreibungen und Diagrammen zu diesem Thema. Da er weder einen Laptop noch ein Telefon besaß, holte ich das Buch für ihn und bat seine Mutter, es an ihn weiterzugeben. Ein solches Buch hätte er sich nicht leisten können und die daraus gewonnenen Informationen würden ihm den Vorsprung verschaffen, den er für sein Studium und seine Karriere benötigte. Vor kurzem hörte ich, er sei an einer der besten Universitäten des Landes aufgenommen worden.
Dies sind nur einige Beispiele. Ich möchte weiterhin Ausschau halten, anderen zu helfen. Wenn wir alle unser Bestes tun, um auf die Bedürfnisse der Menschen um uns herum Rücksicht zu nehmen, können wir vielleicht eine sehr entscheidende Rolle im Leben eines anderen Menschen spielen und haben dadurch den Frieden und die Genugtuung zu wissen, dass wir dazu beigetragen haben, diese Person auf den Weg zu bringen, den Gott für sie bestimmt hat.
[1] Vergl. https://anchor.tfionline.com/post/giving-god-part1 and https://anchor.tfionline.com/post/giving-god-part2.
Copyright © 2024 The Family International