Januar 8, 2019
Das hebräische Wort, das im Alten Testament mit „Klatsch, Gerücht, Gerede“ übersetzt wurde, wird wie folgt definiert: „Üble, gehässiges Gerede hinter jemandes Rücken“. Eine Klatschtante ist eine Person, die privilegierte Informationen über Menschen hat und diese an diejenigen weitergibt, die sie nichts angehen. Klatsch und Tratsch lässt sich in zwei Arten von Informationsaustausch aufteilen:
1. Absicht. Wer Gerüchte verbreitet hat oft das Ziel, sein Selbstwertgefühl aufzubauen, indem er andere schlecht aussehen lassen und sich selbst als eine Art Wissensreservoir betrachtet.
2. Die Art der geteilten Informationen. Wer Klatsch verbreitet spricht von den Fehlern und Mängeln anderer oder enthüllen potenziell peinliche oder beschämende Details über das Leben anderer ohne deren Wissen oder Zustimmung. Auch wenn sie keinen Schaden anrichten, ist es immer noch Klatsch und Tratsch. …
Jeder kann sich auf Klatsch und Tratsch einlassen, indem er einfach etwas wiederholt, was im Vertrauen geäußert wird. Das Buch der Sprüche hat eine lange Liste von Versen, die die Gefahren des Klatsches und die möglichen Verletzungen, die sich daraus ergeben, behandeln. „Es ist dumm, einen anderen zu verspotten; wer klug ist, schweigt. Wer über andere klatscht, plaudert Geheimnisse aus; wer jedoch zuverlässig ist, behält ein Geheimnis für sich.“ 1
Die Bibel sagt: „Ein Unruhestifter sät Streit, und Klatsch kann die besten Freunde entzweien.“2 Viele Freundschaften wurden durch ein Missverständnis ruiniert, das mit Klatsch und Tratsch begann. Diejenigen, die sich an diesem Verhalten beteiligen, tun nichts Anderes, als Ärger zu verursachen und bei Freunden Wut, Bitterkeit und Schmerz hervorzurufen. … Und wenn solche Menschen konfrontiert werden, leugnen sie die Anschuldigungen und antworten mit Ausreden und Rationalisierungen. Anstatt ein Fehlverhalten zuzugeben, geben sie jemand anderem die Schuld oder versuchen, den Ernst der Sünde zu minimieren.
„Der Mund eines Narren ist sein Verderben, und seine Lippen sind eine Falle für seine Seele. Gerüchte sind verführerische Leckerbissen, die sich aber tief ins Herz eingraben.“ Diejenigen, die ihre Zungen hüten, bewahren sich vor einer Katastrophe. Deshalb müssen wir unsere Zungen hüten und uns von dem sündigen Akt des Klatsches fernhalten. Wenn wir unseren naturhaften Hang dem Herrn übergeben, wird Er uns helfen, gerecht zu bleiben. – From gotquestions.org 4
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Klatsch ist eine hinterhältige Angewohnheit. Klatsch und Tratsch können uns selbst ein gutes Gefühl verschaffen, weil sie andere schlechtmachen. Sie können uns auch ein gutes Gefühl geben, weil es uns so aussehen lässt, als wüssten wir mehr Informationen als andere. Es sieht nicht nach einer großen Sache aus, und es ist so leicht, sich daran zu gewöhnen. Ich denke, die meisten von uns können sich daran erinnern, irgendwann über andere getratscht zu haben, auch wenn es unbeabsichtigt war.
Also, was ist das Besondere daran? Warum ist Klatsch so schlimm?
Zunächst kann Klatsch vor allem Freundschaften gefährden. In Sprüche 16,28 steht: „Ein Unruhestifter sät Streit, und Klatsch kann die besten Freunde entzweien.“ 5 Wenn du negativ über andere sprichst, neigst du dazu, auf sie herabzublicken – es lässt dich den Respekt vor ihnen verlieren. Und wenn du weißt, dass ein Gerücht über dich kursiert, kann es deine Beziehungen zu anderen ernsthaft beeinträchtigen.
Klatsch und Tratsch zerstören auch das Vertrauen. Hast du jemals etwas mit einem Freund im Vertrauen geteilt, und dann wird diese Information zum Allgemeinwissen? Ich schätze, das war das letzte Mal, dass du dich diesem Freund anvertraut hast.
Denke daran, dass die Person, die dir Tratsch erzählt, wahrscheinlich auch über dich tratscht. Ich unterhielt mich einmal mit einem Freund, wobei sich das gesamte Gespräch um andere und deren Probleme drehte. Ich hörte von einer Person nach der anderen, wobei dieser Freund die persönlichen Daten von jedem durchsickern ließ. Plötzlich begann ich mich zu fragen, was dieser Freund wohl über mich sagen würde, wenn ich nicht da war. Unnötig zu sagen, dass ich sehr vorsichtig war, was ich von da an mit ihr teilte.
In Sprüche 11,13 steht, „Wer über andere klatscht, plaudert Geheimnisse aus; wer jedoch zuverlässig ist, behält ein Geheimnis für sich.“ 6 Wenn man als Klatschtante bekannt ist, werden die Leute einem nicht viel anvertrauen, weil sie wissen, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis es anderen erzählt wird.
Klatsch ist auch oft unwahr – oder bestenfalls eine falsche Darstellung der Wahrheit. Die meisten Leute würden nicht absichtlich herumlaufen und Lügen über Mitmenschen verbreiten; aber wenn eine interessante Geschichte aus einer „zuverlässigen Quelle“ kommt, glauben wir nicht, dass es wehtut, sie weiterzugeben.
In Sprüche 15,4 steht zudem, „eine betrügerische Zunge aber zerstört den Geist.“ Die Verbreitung negativer Geschichten über andere ist in mehrfacher Hinsicht verletzend. Es verletzt unsere eigene Integrität, wenn wir umhergehen und fragwürdige Geschichten verbreiten. Es tut denen weh, die das Gerücht hören, wenn sie wegen Fehlinformationen zu Schlussfolgerungen kommen, die auf einer zweifelhaften Geschichte basieren. Und vor allem tut es der Person weh, über die getratscht wird, da sie keine Möglichkeit hat, sich zu verteidigen, weil das Gerücht schon überall verbreitet ist.
Klatsch und Tratsch verbreitet jedoch nicht nur falsche Geschichten über andere, sondern beinhaltet auch das Teilen von sachlichen Details über das Leben anderer, Details, über die wir einfach nicht reden sollten – Dinge wie, warum sich Soundso von Soundso getrennt hat, oder dass Soundso in den Osterferien so viel zugenommen hat, oder was auch immer. Siehst du, der Punkt ist, dass, ob die Geschichten wahr oder falsch sind, alle Gerüchte für denjenigen, über den gesprochen wird, schädlich oder peinlich sein können.
Die gute Nachricht ist, dass Gerüchte aufgehalten werden können! Und du kannst sie stoppen! In Sprüche 26,20 steht: „Feuer erlischt, wenn es kein Holz mehr gibt, und Streit legt sich von selbst, wenn der Klatsch aufhört.“
In stark bewaldeten Gebieten werden manchmal Schneisen geschlagen, um der Ausbreitung eines Waldbrandes vorzubeugen. Damit soll verhindert werden, dass das Feuer außer Kontrolle gerät und einen noch größeren Bereich zerstört. Sobald das Feuer die Lücke erreicht hat, kann es nirgendwo anders hingehen, und schließlich erlischt es.
Du kannst der Ort sein, an dem der Klatsch aufhört. Ein Feuer wird ausgehen, wenn ihm Brennbares fehlt, und ein Gerücht wird sterben, wenn die Leute aufhören, es weiterzugeben. Wenn jemand mit etwas Klatsch zu dir kommt, kannst du dich entscheiden, ihn nicht weiterzugeben. – Marie Story
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Wir neigen dazu, Klatsch als eine dieser „kleinen“ Sünden zu betrachten. Aber wenn Gott über Klatsch und Tratsch spricht, setzt Er ihn auf die Liste mit Dingen wie sexuelle Unmoral und Mord. Warum? Weil es so destruktiv für Beziehungen ist. Klatsch und Tratsch können Freundschaften, Familien und Gemeinden spalten.
Die Gerüchteküche serviert jemand anderem eine Situation, der weder Teil der Lösung noch Teil des Problems ist. Wenn wir ehrlich zu uns selbst sind, tun wir das, um uns auf Kosten eines anderen ein wenig wichtiger zu fühlen. Wir sprechen über ihre Verletzungen und Probleme, damit wir uns fühlen, als wären wir ihnen moralisch überlegen. Das ist die Gefahr und der Schmerz des Klatsches. – Rick Warren
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Pastor Scott Sauls aus Nashville arbeitete fünf Jahre lang mit Pastor Tim Keller in der Redemer Presbyterian Gemeinde in New York City. Sauls schreibt, dass es viele Arten gab, wie er Keller das Evangelium vorleben sah, aber es gab eine Sache, die ihn wirklich beeindruckte. Sauls schreibt:
Tim [Keller] ist das beste Beispiel, das ich je gesehen habe, für jemanden, der konsequent das Evangelium vorlebt. Niemals sah ich Tim, wie er jemand anderen herunterputzte, weder im Internet noch durch üble Nachrede. Stattdessen schien er das Gute in den Menschen vorauszusetzen. Er sprach davon, wie von Jesus vergeben und bestätigt zu sein, uns die Freiheit schenkt, „Menschen dabei zu erwischen, wenn sie Gutes tun“, anstatt nach Dingen zu suchen, womit wir kritisieren oder beleidigen können. Selbst wenn jemand etwas falsch gemacht hatte oder sich irrte, würde Tim mit bescheidener Zurückhaltung und Selbstreflexion reagieren, anstatt Negativität und Kritik zu wecken. Gleich der Gnade Gottes bedeckte er die Fehler und Sünden der Menschen. Manchmal bedeckte er meine Fehler und Sünden. Er tat dies, weil es das ist, was die Gnade tut; sie erinnert uns daran, dass wir in Jesus vor den schlimmsten Dingen in uns selbst behütet und geschützt sind. Weil Jesus uns so abschirmt, sollten gerade wir darauf bedacht sein, einen guten Ruf wiederherzustellen statt ihn zu zerstören; den guten Ruf zu schützen, anstatt jemanden zu beleidigen; den Tratsch und den Klatsch zu beenden; zerrüttete Beziehungen wiederherzustellen statt geknickten Menschen ungerecht zu begegnen. – Scott Sauls 7
Veröffentlicht auf Anker im Januar 2019.
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