Das Wie und Wann des Dankens

November 22, 2018

Eine Zusammenstellung

[The How and When of Giving Thanks]

In Psalm 136 Vers 1 steht: „Dankt dem Herrn, denn er ist gut! Denn seine Gnade bleibt ewig bestehen.“ Hier haben wir zwei Gründe, dankbar zu sein: Gottes beständige Güte und Seine unerschütterliche Liebe.

Psalm 30 preist Gott für Seine Erlösung. David schreibt: „Ich will dich loben, Herr, denn du hast mich gerettet und hast meinen Feinden keinen Grund gegeben, sich über mich zu freuen. Herr, mein Gott, zu dir habe ich um Hilfe geschrien, und du hast mich wieder gesundgemacht. Du hast mich aus dem Grab geholt, Herr, und hast mich nicht sterben lassen. … Du hast meine Trauer in einen Tanz voller Freude verwandelt. Du hast mir die Trauergewänder ausgezogen und mir Freude geschenkt, damit ich dich preise und nicht schweige. Herr, mein Gott, für immer will ich dir danken!“  1

Hier dankt David Gott nach einem offensichtlich schwierigen Vorfall. Dieser Psalm der Danksagung preist Gott nicht nur im Moment, sondern erinnert auch an die bisherige Treue Gottes. Es ist eine Aussage über den Charakter Gottes, der so wunderbar ist, dass Lob die einzig richtige Antwort ist.

Wir haben auch Beispiele dafür, wie dankbar man inmitten schwieriger Umstände ist. Psalm 28 zum Beispiel zeigt Davids Notlage. Es ist ein Ruf an Gott nach Barmherzigkeit, Schutz und Gerechtigkeit. Nachdem David zu Gott gerufen hat, schreibt er: „Lobt den Herrn, weil er meinen Hilferuf erhört hat. Der Herr ist meine Stärke und beschützt mich. Ich habe von ganzem Herzen auf ihn vertraut und er hat mir geholfen. Darum freue ich mich und danke ihm mit meinem Lied.“2 Inmitten der Not erinnert sich David daran, wer Gott ist und dankt, weil er Gott kennt und vertraut. Hiob hatte eine ähnliche lobende Haltung, auch angesichts des Todes: „Der Herr hat mir alles gegeben und der Herr hat es mir wieder weggenommen. Gelobt sei der Name des Herrn!“ 3

Es gibt auch im Neuen Testament Beispiele für die Dankbarkeit der Gläubigen. Paulus wurde schwer verfolgt, doch er schrieb: „Doch ich danke Gott, der uns immer im Triumphzug Christi mitführt. Wo immer wir jetzt auch hinkommen, setzt er uns ein, um anderen vom Herrn zu erzählen und die gute Botschaft zu verbreiten wie einen wohlriechenden Duft". 4 Der Verfasser des  Briefes an die Hebräer schreibt: „Da wir also ein Reich empfangen, das nicht zerstört werden kann, wollen wir dankbar sein und Gott Freude machen, indem wir ihn in Ehrfurcht vor seiner Heiligkeit anbeten!" 5 Petrus gibt einen Grund, dankbar zu sein für „Trauer und alle Arten von Prüfungen“ und sagt, dass durch die Schwierigkeiten unser Glaube „echt sein kann und zu Lob, Ehre und Ehre führen kann, wenn Jesus Christus offenbart wird“. 6

Wir sollten dankbar sein, denn Gott ist es wert, dass wir dankbar sind. Es ist nur richtig, Ihm „jedes gute und vollkommene Geschenk“ 7 anzurechnen, das Er gibt. Wenn wir dankbar sind, richtet sich unser Fokus weg von egoistischen Wünschen und weg vom Schmerz der aktuellen Umstände. Dankbarkeit auszudrücken hilft uns, uns daran zu erinnern, dass Gott die Kontrolle hat.

Dankbarkeit ist also nicht nur angemessen, sie ist auch gesund und nützlich für uns. Sie erinnert uns an das Gesamtbild, in dem wir zu Gott gehören und wie wir mit jedem geistlichen Segen gesegnet wurden. 8 Wahrhaftig, wir haben ein erfülltes Leben, 9 und Dankbarkeit ist angemessen.
 – Von gotquestions.org 10

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Gott sagt, dass man in allem dankbar sein soll. Das bedeutet nicht, dass du dich FÜR alles bedanken musst. Du musst dich nicht FÜR diesen schlechten Tag bedanken. Oder FÜR diese schlechte Beziehung. Oder bei der Arbeit übergangen zu werden. Finanzielle Schwierigkeiten. Was auch immer es ist – du sollst nicht FÜR die Schwierigkeiten danken, sondern IN den Schwierigkeiten. Das ist ein sehr wichtiger Unterschied, den wir, denke ich, gerne oft verpassen. IN allem Dank zu sagen zeigt ein Herz des Glaubens, dass Gott größer ist als die Schwierigkeiten und dass Er sie nutzen kann, wenn du dich Ihm mit dem rechten Herzen und Geist näherst, zu deinem Wohl und Seiner Herrlichkeit. – Tony Evans

 

Durch die Brille von Thanksgiving

Wenn ich mich entschließe, meinem Elend direkt zu begegnen und in ihm Segen zu finden, geschieht etwas Wunderbares. Ich sehe das ganze Leben anders. Ich sehe meine Umstände durch eine Brille des Glaubens. Und ich kann mit Zuversicht erklären, dass Gott auch unter den schlimmsten Umständen noch gut ist, und es gibt viel, wofür man dankbar sein kann.

Jahrelang stellte ich mir das erste Thanksgiving 11als das freudige Fest der Pilger für eine reiche Ernte vor, bei dem mit den Ureinwohnern die reiche Versorgung Gottes in einem fruchtbaren neuen Land geteilt wurde. Aber das Feiern des ersten Thanksgiving war ein Akt des Glaubens und der Anbetung, keine natürliche Antwort auf Wohlstand und Fülle.

Im Herbst 1620 setzte die Mayflower mit 102 Passagieren an Bord die Segel in Richtung Virginia. Am 16. Dezember landeten sie in Massachusetts, weit nördlich ihres Bestimmungsortes, gerade als der Winter Einzug hielt. Dieses nördliche Klima war viel rauer als das von Virginia, und die Siedler waren nicht auf die bevorstehende kalte Jahreszeit vorbereitet. Der Winter brachte bittere Temperaturen und grassierende Krankheiten. Der Behausung war rudimentär, das Essen knapp. Menschen lagen im Sterben.

In diesem Winter schaufelten alle bis auf drei Familien Gräber in den harten Boden Neu-Englands, um einen Ehemann, eine Ehefrau oder ein Kind zu begraben. Im Frühjahr 1621 starb die Hälfte der Pilger an Krankheiten und Hunger. Niemand wurde von der Tragödie unberührt gelassen.

Und doch entschieden sich die Pilger inmitten dieser monumentalen Verluste, zu danken. Sie sahen in der Schrift, dass die Israeliten Gott in all ihren Lebenslagen gedankt hatten. Noch bevor die Versorgung und Befreiung kam, wurden die Israeliten angewiesen, Dank zu sagen. König Joschafat sah die Auswirkungen der Dankbarkeit, als die Feinde der Israeliten vor ihren Augen vertrieben wurden, während sie Gott priesen. 12

Die Pilger und Israeliten entschieden sich, dankbar für das zu sein, was sie hatten, anstatt sich auf das zu konzentrieren, was sie verloren hatten. Sie mussten aktiv und bewusst nach Segen suchen. Ihr Danksagen basierte nicht auf angenehmen Umständen, sondern auf dem Verständnis, dass Gott sowohl in Wohlstand als auch in Not zu danken war. Ihre Dankbarkeit war keine „positiv denken“ Fassade, sondern ein tiefes und unerschütterliches Vertrauen, dass Gott sie durch alle ihre Lebenslagen führte, auch wenn die Umstände schwierig war.

Die Betrachtung ihres Lebens durch die Brille von Dankbarkeit veränderte ihre Perspektive. Ich habe festgestellt, dass das Betrachten des Lebens durch diese Brille alles verändern kann. – Vaneetha Rendall Risner 13

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Wir sollten für alles Schicksal danken: wenn es gut ist, weil es gut ist, wenn es schlecht ist, weil es in uns Geduld, Demut und die Verachtung dieser Welt und die Hoffnung auf unser ewiges Land auslöst. – C. S. Lewis

 

 

In glücklichen Momenten, ERHEBE GOTT. In schwierigen Momenten SUCHE GOTT. In stillen Momenten bete GOTT an. In schmerzhaften Momenten vertraue GOTT. Jeden Moment, DANKE GOTT. – Rick Warren.

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Echte Dankbarkeit ist das Eingeständnis, dass das, was ich jetzt habe, genug ist, und wenn ich jetzt genug habe, warum eile ich dann zu etwas anderem, oder ärgere mich und bin wütend über eine Situation, die gar nicht existiert? Die Sache ist, Dank zu sagen ist keine natürlich vorkommende Gewohnheit. Zu lernen, alles zu sehen, wofür es dankbar zu sein gilt, erfordert Übung. Es ist etwas, das wir lernen müssen, einen dankbaren Gedanken nach dem anderen.

Der Apostel Paulus sagte: „Ich habe gelernt, mit dem zufrieden zu sein, was ich habe.“ 14 Das Wort, das mir in dieser Aussage auffällt, ist „gelernt“. Mit anderen Worten, er wachte nicht nur eines Morgens auf, dankbar dafür, hungrig, kalt, gejagt, schiffbrüchig oder gefangen zu sein. Er war vielleicht nicht immer mit seinem Leben zufrieden, aber durch die Erfahrung erfuhr er, dass die Güte Gottes jede seiner physischen Umstände transzendierte und dass er zufrieden oder dankbar sein konnte, egal wo er hinkam.

Die ehrliche Wahrheit für mich ist, dass ich diese Art von Zufriedenheit nicht immer erkenne. Ich denke oft: „Oh, wenn wir das alles erledigt haben, dann kann ich mich endlich entspannen“ oder „Ich werde glücklich sein, wenn ich 5 Kilo abgenommen habe, diesen oder jenen Kurs beende, dieses oder jenes organisiert bekomme, so und so wieder treffe.“ Und weiter geht die Liste.

Wahres Danksagen bedeutet jedoch, zu lernen, die Gaben zu sehen, die wir jeden Tag von Gott erhalten, und dafür dankbar zu sein. Und die Verwirklichung Seiner Güte als Grundlage all unserer Gedanken zu ermöglichen. – Mara Hodler

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Dankt dem Herrn, denn er ist gut und seine Gnade bleibt ewig bestehen. – Psalm 118,1

 

Veröffentlicht auf Anker im November 2018.


  1. Psalm 30,1-12.
  2. Psalm 28,6-7.
  3. Hiob 1,21.
  4. 2.Korinther 2,14.
  5. Hebräer 12,28.
  6. 1.Petrus 1,6-7.
  7. Jakobus 1,17.
  8. Epheser 1,3.
  9. Johannes 10,10.
  10. https://www.gotquestions.org/Bible-thankfulness-gratitude.html.
  11. Thanksgiving (englisch für „Danksagung“) ist ein in den Vereinigten Staaten und Kanada gefeiertes Erntedankfest, dessen Form stark von der europäischen Tradition dieses Festes abweicht.
  12. 2.Chronik 20.
  13. Vaneetha Rendall Risner, The Scars That Have Shaped Me (Desiring God, 2017).
  14. Philipper 4,11.

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