Oktober 25, 2018
Weißt du, es gibt da etwas sehr Kleines bei mir zu Hause und bei dir zu Hause, und es bereitet mehr Probleme als all die Krankheiten oder finanziellen Schwierigkeiten und Unpässlichkeiten des Lebens. Es ist nur eine Kleinigkeit, etwa sieben oder acht Zentimeter lang und ein paar Zentimeter breit, aber oh, es kann völlige Verwüstung anrichten und kann einen ganzen Tag zerstören, wenn es losgelassen wird.
Ich denke, du hast erraten, was es ist: eine Zunge, die außer Kontrolle ist; eine unfreundliche oder bittere Zunge, eine Zunge, die scharfe, kritische Dinge sagt. Es macht keinen Unterschied, ob es Mann oder Frau ist, wer die Kontrolle über eine Zunge verliert – jeder leidet. Es beweist nur, dass Gottes Wort wahrer denn je ist, wie wir in dieser kostbaren Passage im dritten Kapitel des Jakobus lesen:
„Liebe Brüder, es sollten nicht so viele von euch in der Gemeinde lehren wollen, denn ihr wisst, dass wir als Lehrer von Gott besonders streng beurteilt werden! Wir alle machen viele Fehler, aber wer seine Zunge im Zaum hält, der kann sich auch in anderen Bereichen beherrschen. Wir können ein großes Pferd lenken, wohin wir wollen, wenn wir ihm ein Zaumzeug anlegen.“
„Und mit einem winzigen Ruder lenkt der Steuermann ein großes Schiff selbst bei heftigem Wind, wohin er will. So kann auch die Zunge, so klein sie auch ist, enormen Schaden anrichten. Ein winziger Funke steckt einen großen Wald in Brand! Die Zunge ist wie eine Flamme und kann eine Welt voller Ungerechtigkeit sein. Sie ist der Teil des Körpers, der alles beschmutzen und das ganze Leben zerstören kann, wenn sie von der Hölle selbst in Brand gesteckt wird.“
„Der Mensch kann die unterschiedlichsten Tiere und Vögel, Reptilien und Fische zähmen, aber die Zunge kann niemand im Zaum halten. Sie ist ein unbeherrschbares Übel, voll von tödlichem Gift. Mit ihr loben wir Gott, unseren Herrn und Vater; dann wieder verfluchen wir mit ihr andere Menschen, die doch als Ebenbilder Gottes geschaffen sind. So kommen Segen und Fluch aus demselben Mund. Und das, meine Freunde, darf nicht so sein! Sprudelt aus einer Quelle etwa frisches und bitteres Wasser zugleich? Pflückt man Oliven von einem Feigenbaum oder Feigen von einem Weinstock? Nein, und man kann auch kein frisches Wasser aus einem salzigen See schöpfen.“ 1
Ihr werdet besonders diese Worte bemerken: „So kommen Segen und Fluch aus demselben Mund. Und das, meine Freunde, darf nicht so sein!“ Ich habe vor einiger Zeit einen Brief erhalten, es ist schon eine ganze Weile her, von jemandem, der geschrieben hat:
„Kannst du mir einen Vorschlag machen für die Schwierigkeit, die ich habe? Ich kann nicht verstehen, warum ich im Büro so freundlich und geduldig zu jedem sein kann, und es scheint, dass ich immer humorvoll bin. In der Tat, im Büro genieße ich den Ruf, ein ziemlich guter Kerl zu sein! Aber aus irgendeinem unbekannten Grund verliere ich zu Hause leicht die Beherrschung. Ich verliere die Geduld mit den Kindern, besonders mit einem, das mich sehr verärgert. Ich komme im Büro, in meiner Kirche und an anderen Orten außerhalb meiner Wohnung so gut zurecht. Ich habe eine angesehene Position in meiner Kirche, und an all diesen Orten scheint es so einfach zu gehen. Warum ist das so? Was ist zu Hause schuld, was mich so verärgert?"
Nun, ich musste antworten, und ich war gezwungen, sehr offen zu sein, dass die eigentliche Prüfung eines Menschen nicht auf der Straße oder im Büro oder in der Kirche stattfindet, sondern zu Hause. Man kann feststellen, was für ein Mensch jemand ist und ob er etwas Richtiges hat, was seine Religion betrifft, direkt zuhause – wie er sich dort benimmt.
Jemand hat weise gesagt: „Zu Hause legt der Mensch die Maske ab, und dort kannst du beurteilen, ob er ein Held oder ein Schwindler ist.“ Nun darf ich sagen, dass ich in den Jahren meines Dienstes festgestellt habe, dass dies ein typisches Versäumnis ist, dieser Mangel an Freundlichkeit und Höflichkeit. Petrus sagte: „Seid demütig,“ 2, denn er wusste, wie ihr wisst, dass es viele Christen gibt, die sich vielmehr ihrer schroffen Art rühmen. Ich habe sie sagen hören: „Nun, ich bin sehr offen und frei heraus.“ Doch in Wahrheit waren sie oft rücksichtslos und sehr unhöflich.
Eine solche Eigenschaft kann das Familienleben schwer belasten. Der Mann mag die Frau in seinem Herzen sehr lieben, aber wenn seine Stimme scharf und sein Ton bitter ist, wird er sie tief verletzen und die ganze Familienbeziehung verletzen. Und wenn seine Frau nicht süß und sanft, sondern scharfzüngig und herrschsüchtig ist, kann sie leicht das Haus zerstören. Sie kann leicht jeden Tag aus dem Konzept bringen und den Mann mit einem betrübten Herzen zur Arbeit schicken.
Gibt es im Haus häufig Streitigkeiten und Meinungsverschiedenheiten? Das passiert nicht einfach so. Jemand ist schuld. Vielleicht sollten wir uns selbst genauer anschauen. Ich habe eine kleine Prosa von Margaret Sangster, die so viele Schönes geschrieben hat und das hier liegt mir sehr am Herzen:
Wenn ich heute Morgen gewusst hätte,
Wie unermüdlich den ganzen Tag
Meine unfreundlichen Worte
Mein Gemüt stören würden,
Die ich sagte, als du weggegangen bist,
Wäre ich vorsichtiger gewesen, Liebling,
Und hätte dir nicht unnötigen Schmerz bereitet;
Aber wir peinigen „unsere Eigenen“,
Mit Blick und im Ton
Und können es niemals wieder zurücknehmen.
Auch wenn am ruhigen Abend,
Du mir den Friedenskuss gäbest,
Könnte es sein,
Das für mich
Der Schmerz des Herzens niemals aufhören wird.
Wie viele gehen morgens hinaus
und kommen nachts nicht mehr nach Haus;
Und die Herzen sind gebrochen,
Für harte Worte gesprochen,
Dieses Leid kann nie wieder gut gemacht werden.
Wir haben umsichtige Gedanken für den Fremden,
Und lächelt für den einen oder anderen Gast;
Aber oft für „unsere Eigenen“
haben wir nur den bitteren Ton,
Obwohl wir „unsere Eigenen“ am meisten lieben.
Ah! Lippen mit ungeduldigem Zug,
Ah! Braue mit diesem Blick der Verachtung.
Es wäre ein grausames Schicksal,
Wäre es in der Nacht zu spät,
Um das Werk des Morgens rückgängig zu machen.
Oh, wie wahr; es sind diese gedankenlosen, unfreundlichen Worte, die uns über die Lippen kommen! Nun, du sagst und ich sage: „Gibt es eine Abhilfe dagegen? Gibt es irgendetwas, womit man das überwinden kann, all diese Bitterkeit, diese Unfreundlichkeit? Gibt es einen Weg, wie man es bezwingen kann?“
Das Problem liegt nicht grundsätzlich an der Zunge, sondern am Herzen. Worte sind nur die Übermittler, in denen die Qualität des Herzens an andere Menschen weitergegeben wird. Jesus lehrt, dass unsere Worte den Charakter unseres Herzens offenbaren. Was auch immer die Qualität des Herzens ist, sie wird die Worte beherrschen und begleiten.
Jemand hat gesagt, dass es einen unsichtbaren Einfluss der Seelenqualität gibt, der in unseren Worten auftaucht, und es gibt keine Möglichkeit unter der Sonne, diese Qualität zu ändern, außer man ändert den Zustand des Geistes, von dem aus die Worte hervorgehen. Es muss einen Sinneswandel geben. Du kannst deine Zunge nie selbst kontrollieren. Ich habe gesehen, wie Leute versucht haben, es zu tun. Das Wort Gottes sagt dir das, dort, wo ich gerade gelesen habe: „Die Zunge kann niemand im Zaum halten.“ Aber Gott kann sie zähmen! Er ist allmächtig; bei Gott ist nichts unmöglich. Du kannst den Sieg erringen. Nochmals, die Schrift sagt, dass es beim Menschen unmöglich ist, aber bei Gott sind alle Dinge möglich. 3Und so kannst du dein Herz für Ihn öffnen und dich Ihm ganz hingeben.
Bitte Ihn, hereinzukommen und dich mit Seinem Geist zu erfüllen. Es ist der innewohnende Christus, der dann durch dich sprechen wird, und deine Worte werden dann „angenehm gewürzt“ 4sein, wie der Apostel sagte. Lies Gottes Wort so lange, bis du zu einer solch dauerhaften Beziehung mit dem Herrn Jesus Christus kommst, dass, wie Jesus sagte, „meine Worte in euch bleiben!“.5
Christus ist die einzige wahre Quelle aller Liebe, Güte und Liebenswürdigkeit. Wenn Er dein ganzes Leben in Besitz nimmt, nimmt Er deine Zunge in Besitz, und Seine Worte werden in dir bleiben. Dann ist der bittere, scharfe, kritische Geist verschwunden. Er wird dir von Seinem Leben geben, und Sein Leben wird durch dich fließen, und aus dir werden „Flüsse lebendigen Wassers fließen“. 6Das sagte Er über den Geist, der in dir wohnen wird.
Gott kann Sein Wort nicht missachten. Vertraue Ihm, es zu tun. Glaube Seinem Wort; es hat noch nie versagt. Ich kann nicht vollständig erklären, wie diese Transformation stattfindet, aber sie tut es; wenn Seine Liebe durch dich hindurchfließt, nimmt sie deine Zunge in Besitz, und deine Zunge wird zu einem Strom des Segens für alle um dich herum. Wenn du heute ein Herz verwundet hast, nimm es dir zu Herzen und bete darüber.
Vater unser, wir erbitten deinen Segen für jedes hungrige Herz, jede suchende Seele. Wir bitten besonders um diejenigen, die solche Schwierigkeiten in Bezug auf die Kontrolle ihrer Zunge haben. Vergib, lieber Gott; reinige uns und erfülle uns mit deiner Liebe. Erfülle uns vollständig mit deinem Geist. Wir beten, dass sie dich suchen und dich in deiner ganzen befriedigenden Fülle finden werden. Im Namen Jesu, Amen.
Von der Abschrift einer Sendung von Meditation Moments, angepasst. Veröffentlicht auf Anker im Oktober 2018.
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