Dienst

Oktober 15, 2018

Peter Amsterdam

[Service]

Als Jesus in die Welt kam, nahm Er die Gestalt eines Dieners an. 1Als Christen sind wir, wie Er, berufen zu dienen. Ein solcher Dienst ist eine Form, unser Licht vor anderen leuchten zu lassen, was wiederum Gott die Ehre gibt.2Aller christliche Dienst ist ein schöner und wichtiger Teil unserer Liebe zu Gott, und während verschiedene Christen verschiedene Arten von Dienst leisten können, ist jeder Dienst, der Gott ehrt, ein ehrenhafter Dienst.

Der Dienst kann einem doppelten Ziel dienen – anderen zu helfen und sich selbst zu helfen, mit einigen Aspekten deines Lebens fertig zu werden, die dein spirituelles Wachstum einschränken könnten. Es gibt viele Gelegenheiten, in denen wir ausschließlich aus Liebe zum Herrn und zu anderen dienen werden. Diejenigen, die jedoch danach streben, spirituell zu wachsen, sich selbst zu stärken und zu trainieren, können den Dienst als ein schönes, wenn auch aufopferungsvolles Werkzeug empfinden, um dies zu tun.

Die Motivation zum Dienen findet sich in der Schrift. Wir sind motiviert durch: 

Wenn wir durch Dankbarkeit, Freude, Demut und Liebe zu Gott und anderen motiviert sind zu dienen, dann sind wir bereit und glücklich, in jeder erdenklichen Situation und mit welchen Mitteln auch immer zu dienen – ob es nun außergewöhnlich oder alltäglich ist.

Als Jesus Seinen Jüngern die Füße wusch, nahm Er die Arbeit eines Sklaven auf. Zu Seiner Zeit wusch niemand außer dem niedrigsten der Sklaven die Füße derer, die ins Haus kamen. In dieser Nacht im oberen Raum kniete Jesus, der viele Kranke geheilt, Dämonen vertrieben, Stürme besänftigt und auf dem Wasser gelaufen war, nieder und wusch die schmutzigen Füße derer, die Er liebte und denen Er diente.

Nachdem Er ihnen die Füße gewaschen hatte, zog Jesus Sein Obergewand wieder an, setzte sich und fragte: „Versteht ihr, was ich getan habe? Ihr nennt mich ‚Meister‘ und ‚Herr‘ und damit habt ihr Recht, denn das bin ich.  Und weil ich, euer Herr und Meister, euch die Füße gewaschen habe, sollt auch ihr einander die Füße waschen. Ich habe euch ein Beispiel gegeben, dem ihr folgen sollt. Tut, was ich für euch getan habe. Es ist nur zu wahr: Ein Diener ist nicht größer als sein Herr. Genauso sind die Boten nicht wichtiger als der, der sie gesandt hat. Ihr wisst das alles – nun handelt auch danach. Das ist der Weg des Segens!“ – Johannes13,12-17.                  

Jesus betonte, dass, egal wie deine geistige Orientierung ist, welche Arbeitsplatzposition du einnimmst, wie groß dein Wohlstand ist oder irgendetwas anderes, das du oder andere auffassen könnten, als stelle es dich über andere, all das soll im Dienst an anderen abgelegt werden. Als Jakobus und Johannes um Machtpositionen über andere baten, sagte Jesus zu ihnen: „Ihr habt erfahren, dass in dieser Welt die Könige Tyrannen sind und die Herrschenden die Menschen oft ungerecht behandeln. Bei euch sollte es anders sein. Wer euch anführen will, der soll euch dienen, wer unter euch der Erste sein will, soll der Sklave aller sein.“ 9Jesus verlagert den Fokus weg von der Position oder Autorität und weist darauf hin, dass Größe in den Augen Gottes darin besteht, Gott und anderen aus Liebe, Demut und aus der Position der Dankbarkeit und Vergebung zu dienen.

Der Dienst in der Liebe zu Gott und anderen sucht nicht nach äußerer Belohnung. Er erfordert nicht, dass andere darüber Bescheid wissen. Er sucht nicht den Applaus oder die Dankbarkeit anderer. Er ist zufrieden damit, in Verborgenheit und Demut getan zu werden. Er unterscheidet nicht zwischen „kleiner“ und „großer“ Dienstleistung, da alle Dienstleistungen von der gleichen Motivation heraus stammen. Der Schwerpunkt liegt nicht auf den Ergebnissen. Er erwartet auch nicht, dass derjenige, der bedient wird, sich erkenntlich zeigt. Die Freude liegt im Dienst selbst. Er verhält sich unterschiedslos; es geht ihm nicht darum, den Hohen und Mächtigen zu dienen, sondern darum, demjenigen zu dienen, der in Not ist – oft der Niedrigste und Wehrlose. Er wird getreulich ausgeführt, unabhängig von Gefühlen; er wird nicht von Stimmungen oder Launen beeinflusst. Stattdessen diszipliniert er die Gefühle und erfüllt damit die Bedürfnisse. Er kümmert sich unprätentiös um die Bedürfnisse anderer. 10

Es fängt mit einer Haltung des Dienstes an. Es ist der Wunsch zu dienen, zu helfen, wann und wo immer Hilfe benötigt wird. Es zeigt spürbar Liebe und aufgeschlossene Sorge um die Bedürftigen. Es bedeutet, zu helfen, wenn es nötig ist. Es geht darum, sowohl deine Talente als auch deine Gaben des Geistes zu nutzen, um auf jede erdenkliche Weise zu helfen, wenn es notwendig ist.

„Helft euch gegenseitig bei euren Schwierigkeiten und Problemen, so erfüllt ihr das Gesetz Christi.“ 11Die Liebe ist erfüllt, wenn wir gegenseitig die Schmerzen und Leiden ertragen und mit denen weinen, die weinen, besonders mit denen, die durch das Tal des Schattens des Todes ziehen. Wir können die Sorgen und Schmerzen anderer in die starken, zarten Arme Jesu heben.

Jesus sagte: „Normalerweise sitzt der Meister am Tisch und wird von seinen Dienern bedient. Hier ist es anders! Denn ich bin euer Diener.“12Wenn wir wollen, dass wir Christus ähnlich werden, dann ist es eine Disziplin, die es wert ist, gelebt zu werden, sich zu verpflichten und zu lernen, wie man anderen in Liebe und Demut dient, wie Jesus es getan hat, ohne etwas Anderes anzustreben, als den Vater zu verherrlichen.

 

Ursprünglich veröffentlicht im September 2014. Angepasst und neu veröffentlicht im Oktober 2018.


  1. Philipper 2,6-7.
  2. Matthäus 5,16.
  3. Ausgewählte Punkte entnommen von Donald S. Whitney, Spiritual Disciplines for the Christian Life (Colorado Springs: Navpress, 1991), 117-122.
  4. 1.Samuel 12,24.
  5. Psalm 100,2.
  6. Jesaja 6,7-8.
  7. Johannes 13,14-15.
  8. Matthäus 22,37-39.
  9. Markus 10,42-44.
  10. Richard J. Foster, Celebration of Discipline (New York: HarperOne, 1998), 129-30.
  11. Galater 6,2.
  12. Lukas 22,27.

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