Lobpreis und Gottesdienst

Juli 19, 2018

Peter Amsterdam

[Praise and Worship]

„Halleluja! Lobt den Herrn im Himmel! Lobt ihn in der Höhe! Lobt ihn, all seine Engel! Lobt ihn, ihr himmlischen Heerscharen! Lobt ihn, Sonne und Mond! Lobt ihn, ihr funkelnden Sterne! Lobt ihn, alle Himmel! Lobt ihn, ihr Wasser, die ihr über dem Himmel seid!  Sie sollen den Namen des Herrn loben, denn er hat es befohlen, und alles wurde geschaffen. Alle sollen den Namen des Herrn loben. Denn allein sein Name ist groß und sein Ruhm überragt Erde und Himmel!“ 1

 

Lobpreis ist grundlegend für die Anbetung, wenn wir den wahren Wert Gottes verbal anerkennen. Wenn wir Gott preisen, verehren wir Ihn für das, was Er ist.

                  Danksagung ist auch ein integraler Bestandteil der Anbetung. Wir danken Gott für alles, was Er getan hat und weiterhin unternimmt, und besonders für unser Heil. "Herr, ich will dir von ganzem Herzen danken und von deinen Wundern erzählen. Ich will mich über dich freuen und deinen Namen loben, du Höchster." 2

                  Wenn wir vor den Herrn treten und Ihn für das anbeten, was Er ist und was Er getan hat, werden wir uns unserer „Menschlichkeit“, insbesondere unserer Grenzen, Schwächen, Mängel und Sünden, oft stärker bewusst. Das versetzt uns in eine Haltung der Demut und Reue.

                  Als der Prophet Jesaja sah, wie der Herr auf Seinem Thron saß und die Schleppe Seines Gewandes den Tempel füllte und die Engel um Ihn herum sagten: „Heilig, heilig, heilig ist der Herr, der Allmächtige! Die Erde ist von seiner Herrlichkeit erfüllt!“ und zugleich Rauchschwaden den Tempel durchzogen, war seine Reaktion eine von Demut und Reue. Da sagte er: „Mir wird es furchtbar ergehen, denn ich bin ein Mann mit unreinen Lippen, inmitten eines Volkes mit unreinen Lippen. Ich werde umkommen, denn ich habe den König, den Herrn, den Allmächtigen, gesehen!“ 3

                  Die Heiligkeit und Vollkommenheit Gottes vermittelte Jesaja ein tiefes Gefühl der Unreinheit und Sünde. Er war gedemütigt und bußfertig. Ebenso sollten wir mit einem ähnlichen Gefühl unserer Unwürdigkeit vor den Herrn treten, zusammen mit einem großen Dank für unser Heil, das uns erlaubt, als eines Seiner Kinder in Seine Gegenwart zu kommen.

                  Beim weiteren Lesen von Jesajas Erfahrung stellen wir fest, dass er, nachdem er den Herrn gesehen und die Vergebung für seine Sünde empfangen hatte, einen Ruf des Dienstes hörte. „Wen soll ich schicken, und wer soll für uns gehen?“ Er antwortete mit: „Hier bin ich! Schickt mich.“ 4 In der Gegenwart des Herrn zu sein, brachte den Wunsch mit sich, Gott dienen zu wollen.

                  Der Apostel Paulus bezeichnete unseren Dienst für den Herrn als eine Form der Anbetung, als er schrieb: „Weil Gott so barmherzig ist, fordere ich euch nun auf, liebe Brüder, euch mit eurem ganzen Leben für Gott einzusetzen. Es soll ein lebendiges und heiliges Opfer sein – ein Opfer, an dem Gott Freude hat. Das ist ein Gottesdienst, wie er sein soll. „  5 Die Motivation, Gottes Willen zu tun, Seinem Ruf zu folgen und Ihm zu dienen, ist sowohl Teil unserer Anbetung als auch ein Ergebnis unserer Anbetung.

                  Wenn wir mit Dankbarkeit in Seine Tore eintreten, in Seine Höfe mit Lobpreis; wenn wir Ihm danken und Seinen Namen und alles, was Er ist, segnen; wenn wir unsere tiefe Liebe zu Ihm zum Ausdruck bringen; wenn wir Ihn ehren und loben und Seine Exzellenz preisen; und wenn wir in Demut und Reue vor Ihn kommen, beten wir Gott an, wie Er angebetet werden will, im Geist und in der Wahrheit.

                  Als Gläubige sind wir aufgerufen, sowohl privat als auch öffentlich oder gemeinschaftlich zu beten. Die Erwartung ist, dass wir manchmal gemeinsam mit anderen Christen anbeten werden. Wenn wir uns mit anderen versammeln, um den Herrn zu preisen und gemeinsam zu beten, gibt es Elemente, die nicht vorhanden sind, wenn wir allein Andacht halten und beten. Im Buch der Offenbarung erhalten wir einen Blick auf die Gläubigen, die gemeinsam im Himmel anbeten:

 

„Dann sah ich wieder Tausende und Abertausende von Engeln um den Thron und um die lebendigen Wesen und die Ältesten und hörte ihr Singen. Und sie sangen in einem gewaltigen Chor: „Würdig ist das Lamm, das geschlachtet worden ist. Es ist würdig, Macht und Reichtum entgegenzunehmen und Weisheit und Stärke und Ehre und Herrlichkeit und Lob.“ 6

 

                  Die gemeinsame Anbetung reicht jedoch nicht aus; wir sollen Ihn auch einzeln anbeten. In den Evangelien lesen wir, dass Jesus die Synagoge und verschiedene religiöse Feste im Tempel in Jerusalem besuchte, die zu Seiner Zeit die geeigneten Orte der Anbetung waren. Aber Er stand auch früh am Morgen auf und ging selbst los, um mit Seinem Vater zu sprechen. Jesus sprach von privater Anbetung, als Er sagte: „Wenn du betest, geh an einen Ort, wo du allein bist, schließ die Tür hinter dir und bete in der Stille zu deinem Vater. Dann wird dich dein Vater, der alle Geheimnisse kennt, belohnen“. 7

                  Jede erfolgreiche Beziehung erfordert ein Bemühen, sie stark zu halten, und unsere Beziehung zum Herrn ist nicht anders. Die Nähe zu Gott erfordert, dass wir mit Ihm in Anbetung und Gebet kommunizieren; dass wir Ihm mit Liebe, Ehre und Ehrfurcht antworten; dass wir Ihn loben und danken; dass wir uns an Ihm erfreuen. 8

            Anbetung verlangt von uns, uns regelmäßig der Anbetung des Herrn zu widmen. Es braucht Entschlossenheit und Engagement, um konsequent in die Gegenwart des Herrn in Geist und Wahrheit einzutreten. Anbetung ist mehr als eine festgelegte Routine von Gebet, Lobpreis und Gesang; sie ist das geistige Eintreten in Gottes Gegenwart, sie verbindet unseren Geist mit Seinem. Wie Donald Whitney schrieb: „Das Wasser der Anbetung sollte nie aufhören, aus unserem Herzen zu fließen, denn Gott ist immer Gott und immer der Anbetung würdig“.

            Die Anbetung sollte Teil unseres Gesprächs mit Gott im Laufe des ganzen Tages sein. Wenn wir Gottes Schöpfung betrachten, eine Mutter mit einem Baby, die Sterne am Nachthimmel, wenn wir an den Herrn denken, können wir dem Herrn Ehre, Lob und Dank für seine wunderbaren Werke, für das, was Er getan hat und wer Er ist, geben. Wenn wir über Sein Wort meditieren, wenn wir an die Segnungen denken, die Er uns geschenkt hat, die Barmherzigkeit, die Er uns gezeigt hat, die Gnade, die Er uns gegeben hat, wenn wir beten und Ihn suchen, dann sind das alles Zeiten, in denen wir Ihn anbeten können.

                  Je mehr wir verbalisieren, wer Gott ist und was Er getan hat, desto präsenter wird Er in jedem Aspekt unseres täglichen Lebens. Wenn wir regelmäßig Seine Liebe, Sein Mitgefühl, Seine Barmherzigkeit, Freundlichkeit und Gerechtigkeit anerkennen, nehmen wir diese Tugenden selbst an und bemühen uns eher, sie in unserem Umgang mit anderen nachzuahmen. Wenn wir Ihn für Seine Kraft, Seine Gegenwart, Seine Allwissenheit preisen, erinnert es uns daran, dass Er immer hier ist, dass Er alles über uns weiß, dass Er uns erschaffen hat und dass Er die Gedanken und Absichten unserer Herzen kennt. Sich daran zu erinnern, kann unsere Entschlossenheit stärken, unser Bestes zu tun, um in Übereinstimmung mit Seinem Wort zu leben, andere mit Liebe zu behandeln und andere so zu behandeln, wie wir es von ihnen erwarten.

                  Anbetung in Geist und Wahrheit sollte im Mittelpunkt unserer Beziehung zu Gott, unserem Schöpfer, stehen.

 

„Kommt, lasst uns anbeten und uns vor ihm verbeugen. Lasst uns niederknien vor dem Herrn, unserem Schöpfer. Ehrt den herrlichen Namen des Herrn. Betet den Herrn an in seinem heiligen Glanz.“ – Psalm 95,6; 29,2 9

 

Ursprünglich erschienen im Mai 2014. Angepasst und neu veröffentlicht im Juli 2018


1.     NL.
2.     Psalm 9, 1f.
3.     Jesaja 6, 1-5.
4.     Jesaja 6, 6ff.
5.     Römer 12,1.
6.     Offenbarung 5,11f.
7.     Matthäus 6,6.
8.     Psalm 37, 4.
9.     NL.

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