Der Unterschied

März 28, 2018

Irena Zabickova

[The Difference]

„Deshalb orientiert euch nicht am Verhalten und an den Gewohnheiten dieser Welt, sondern lasst euch von Gott durch Veränderung eurer Denkweise in neue Menschen verwandeln. Dann werdet ihr wissen, was Gott von euch will: Es ist das, was gut ist und ihn freut und seinem Willen vollkommen entspricht.“ – Römer 12,2

 

Gedanken. So viele schießen mir durch meinen Kopf, fast so, als würden sie sich gegenseitig jagen. Sie scheinen hinter einer unsichtbaren Trennwand aufgereiht zu sein, und warten ungeduldig darauf, mich mit dem zu überschwemmen, was sie zu sagen haben, sobald sie nur ein kleines Schlupfloch finden. Und aus irgendeinem Grund neigen viele meiner Gedanken dazu, auf der negativen Seite zu stehen und die Fehler und Mängel in Situationen, Personen oder Gegenständen zu bemerken.

Es ist viele Jahre her, seit ich zum ersten Mal etwas über die Kraft meiner Gedanken und die Kontrolle, die sie über mich haben können, erfahren habe. Ich hatte den Herrn gebeten, mir dabei zu helfen, meinen Geist auf Ihn zu richten, wohl wissend, dass ich nur mit Ihm das Bestreben, mein Denkmuster zu ändern, erreichen kann. Dann trainierte ich mich, meine Gedanken zu filtern, während sie in meinem Kopf kamen, und ich versuchte herauszufinden, ob es eines der „liebenswürdigen“ Dinge ist, über die ich nachdenken sollte. „Und nun, liebe Freunde, lasst mich zum Schluss noch etwas sagen: Konzentriert euch auf das, was wahr und anständig und gerecht ist. Denkt über das nach, was rein und liebenswert und bewunderungswürdig ist, über Dinge, die Auszeichnung und Lob verdienen.“ 1 Wenn ein Gedanke etwas Lobenswertes bringt, dann beschäftige ich mich damit; wenn nicht, dann entlasse ich ihn schnell und lasse stattdessen einen positiven einfließen

Das Interessante daran ist, dass ich mich, egal wie lange ich schon dabei bin, immer noch dabei ertappe, einige weniger positive Gedanken zu unterhalten. Also ist es etwas, woran ich weiterarbeiten muss. Kein Wunder, dass die Bibel voller Mahnungen ist, unseren Geist und unsere Herzen auf den Herrn zu richten, wie z.B.: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben, von ganzem Herzen, mit ganzer Seele und mit all deinen Gedanken!“. 2 Vielleicht liegt es daran, dass das, was uns auf dem Herzen liegt, früher oder später aus dem Mund kommt; worüber wir nachdenken, darüber reden wir. Außerdem ist unser Verstand der erste Ort, an dem wir uns selbst um den Glauben reden. Glücklicherweise ist unser Verstand auch eine Plattform, auf der Gott mit Seiner leisen Stimme zu uns sprechen und uns wieder in den Glauben zurückgewinnen kann.

Kürzlich hatte ich von der großen Flucht der Juden aus Ägypten und ihrer anschließenden ereignisreichen Wanderung durch die Wildnis gelesen, die mit offensichtlichen Zeichen und Wundern des Herrn gespickt war. Trotz der klaren Gegenwart Gottes gibt es viele Hinweise auf ihr Gemurre und Meckern. Es scheint, als zöge sich ein Zyklus aus Murren, Bestrafung und Buße durch die ganze Geschichte hindurch.

Ich entdeckte, dass ich, wenn ich diese Erzählung lese, dazu tendiere, eine von drei Reaktionen darauf zu haben. Wenn ich mich an einem Ort befinde, an dem ich mich dem Herrn nahe fühle, neige ich dazu, mich zu fragen, wie sie so blind gegenüber ihrer Undankbarkeit sein können. Wenn ich eine schwierige Zeit durchmache und vielleicht an Gottes Fairness zweifle, dann verstehe ich fast ihre Veranlagung und scheine ihre mangelnde Zuversicht in Gottes Plan und Fürsorge zu billigen. Wieder andere Male nehme ich es als Erinnerung, dankbar und glücklich zu sein und nicht an Negatives zu denken oder darüber zu sprechen.

Neulich wurde ich mit den sprichwörtlichen runtergelassenen Hosen erwischt. Ich hatte angefangen, mich über etwas zu beschweren, und Gott entlarvte es richtig, als ich es aussprach, und offenbarte meine Negativität und meinen Mangel an Glauben. Gerade in dem Moment, als ich über ein Thema aufgebracht war, das ich nicht aus Seiner Perspektive betrachtet hatte, drehte Gott den Wandteppich um und ließ diejenigen, die meine Beschwerden hörten, das perfekte Design sehen, an dem Er arbeitete. Ich stand sprachlos da, meine Gefühle hatten einen Boxkampf in mir. Welches von ihnen würde gewinnen? - Demut und Eingeständnis meines Fehlers oder meines Stolzes und einer logisch begründeten Entschuldigung?

Und dann kam mir ein Vers in den Sinn: „Und murrt nicht wie einige von ihnen, denn daraufhin schickte Gott seinen Engel des Todes, um sie zu vernichten.“ 3

Ich fragte mich, ob Gott versuchte, mich auf eine bevorstehende Strafe vorzubereiten, aber stattdessen sprach eine süße, sanfte Stimme zu meinem Verstand, um meine Frage zu beantworten:

„Nein. Ich habe dich nicht an diesen Vers erinnert, um dich zu bestrafen!“

„Und was dann? Was ist der Unterschied zwischen mir und den Juden in der Wildnis?“

Die Antwort kam klar und in demütige Liebe gehüllt:

„Der Unterschied ist mein Tod – die Tatsache, dass ich für deine Sünden gestorben bin, lange nachdem die Geschichte der Wildnis vorbei war und lange bevor dein Leben auf Erden begann. Als ich für dich gestorben bin, habe ich dir die Gabe der Erlösung gegeben. Ich habe für deine Sünden bezahlt, lange bevor sie begangen wurden. Jetzt brauchst du sie also nicht mehr zu bezahlen. Das habe ich bereits. Das ist der Unterschied. Ostern ist der Unterschied. Ostern war die Zeit der Rechnungsbegleichung.“

„Leider verstehen viele Menschen nicht ganz, dass die Gabe meines Todes am Kreuz für ihre vergangenen, gegenwärtigen und zukünftigen Sünden bezahlt hat. Einige Leute denken, ihnen sei vergeben, für das, was sie in der Vergangenheit getan haben, trotzdem haben sie das Gefühl, immer noch für ihre gegenwärtigen Fehler bestraft werden zu müssen. Doch ich möchte, dass ihr versteht, meine Begleichung ist ein für alle Mal erfolgt, und es ist keine weitere Begleichung nötig, alles wegen Ostern.“

„Frohe Ostern! Möge es eine Erinnerung an meine Liebe sein. Ich bin für dich gestorben und wurde siegreich aus dem Grab zu Ostern auferweckt. Deine Sünden sind vergeben, rein gewaschen von meinem Blut, das ich freiwillig für dich vergossen habe!“

 

„Ich schreibe euch, meine Kinder, weil eure Sünden in Jesus’ Namen vergeben sind.“ – 1. Johannes 2,12

 

„Denn Gott wollte uns nicht strafen, sondern wollte uns retten durch Jesus Christus, unseren Herrn.“ – 1.Thessalonicher 5,9

 


  1. 1. Korinther 10,10.
  2. Philipper 4,8.
  3. Matthäus 22,37.

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