März 6, 2018
Als Jesus Maria Magdalena zum ersten Mal traf, war sie von sieben Dämonen heimgesucht worden. Er vertrieb sie aus ihr heraus, und sie wurde eine der prominentesten weiblichen Jüngerinnen der Urgemeinde. Maria Magdalena wird namentlich erwähnt, bei der Kreuzigung von Jesus dabei geblieben zu sein, während die meisten seiner anderen Jünger geflohen sind. 1 Sie half, Ihn zu begraben und ging am darauffolgenden Sonntag zum Grab, wo sie feststellte, dass der Stein weggerollt war und Engel erklärten, Er sei auferstanden. 2 Sie war auch die erste erwähnte Person, die Jesus nach seiner Auferstehung gesehen hat. 3 Darüber hinaus brauchten Jesus und seine Jünger wahrscheinlich zeitweise einen Platz als Unterkunft und zum Essen, und Maria Magdalena unterstützte deren Mission, indem sie all das zur Verfügung stellte.4 – R. A. Watterson.
War Maria Magdalena eine Prostituierte?
Wenn Romanschriftsteller und Drehbuchautoren versuchen, etwas Anzügliches in das Leben Jesu einfließen zu lassen, befassen sie sich mit einer Frau: Maria aus Magdala. War Maria Magdalena eine Prostituierte?
Nur im Lukasevangelium gibt es auch eine minimale Andeutung, eine Vergangenheit gehabt haben zu können, die Augenbrauen hochziehen lässt und die Frage aufwirft: War Maria Magdalena eine Prostituierte? Lukas 8 erwähnt sie als eine unter den anderen weiblichen Anhängern und finanziellen Unterstützern und sagt, sie sei von dem Einfluss von sieben Dämonen befreit worden.
Theologen in späteren Jahrhunderten versuchten bewusst, ihre Rolle als einflussreiche Nachfolgerin Jesu herunterzuspielen. Sie wird gleichgesetzt sowohl mit der „sündigen Frau“ in Lukas 7, der Jesus verzeiht, wenn sie seine Füße salbt, als auch mit der Frau, die Jesus vor der Steinigung bewahrt hat. Im sechsten Jahrhundert predigte Papst Gregory, dass sie eine vorbildliche Büßerin sei.
Nur die westliche Kirche hat gesagt, Maria Magdalena sei eine Prostituierte. Die östliche Kirche hat sie immer als Jünger geehrt und sie als „Apostel der Apostel“ bezeichnet, auf der Grundlage des Johannesevangeliums, in dem Jesus sie beim Namen ruft und sie auffordert, die Nachricht von seiner Auferstehung den anderen Jüngern zu überbringen. – From biblicalarchaeology.org 5
Dan Brown, William Phipps und Martin Scorsese, auf der Suche nach einer Geliebten oder Ehefrau für Jesus, entschieden sich alle für Maria Magdalena. Das überrascht nicht. Maria Magdalena wird seit langem als eine der verführerischsten Frauen des Neuen Testaments angesehen. Die Meisten halten sie für eine Prostituierte, die Buße tat, nachdem sie Jesus begegnet war. In dem Gemälde „The Pre-Penitent Magdalene“ (Magdalena vor ihrer Buße) des zeitgenössischen britischen Künstlers Chris Gollon erscheint Maria als trotzige Femme fatale, geschminkt mit Make-up und mit Schmuck behangen.
Doch das Neue Testament sagt nichts dergleichen. Vielmehr wird Maria Magdalena in drei der vier kanonischen Evangelien nur im Zusammenhang mit dem Tod und der Auferstehung Jesu namentlich erwähnt. Sie ist Zeugin Seiner Kreuzigung 6 und Beerdigung. 7 Sie ist eine der ersten (die erste, nach Johannes), die das leere Grab erreicht hat. 8 Und sie ist eine der ersten (wieder die erste, nach Johannes), die den auferstandenen Christus bezeugt. 9
Nur das Lukasevangelium nennt Maria Magdalena im Zusammenhang mit dem Alltagsleben und dem öffentlichen Dienst Jesu. Dort wird Maria als jemand aufgeführt, der Jesus folgte, als Er von Dorf zu Dorf ging und die gute Nachricht vom Reich Gottes überbrachte. „Und die Zwölf waren bei Ihm, und auch einige Frauen, die von bösen Geistern und Gebrechen geheilt worden waren: Maria, genannt Magdalena, von der sieben Dämonen ausgegangen waren, und Joanna, die Frau von Chuza, der Verwalterin des Herodes, und Susanna und viele andere, die die Gruppe aus ihren eigenen Mitteln versorgt hatten.“ 10 – Birger A. Pearson
Die Hauptzeugin der Auferstehung
Es läuft alles auf die Auferstehung hinaus. Zwanzig Jahrhunderte Christentum – und der Glaube von Milliarden – beruhen auf diesem einzigartigen Ereignis. Und wer ist der Hauptzeuge dieses bedeutsamen Wunders, der erste Mensch, dem Jesus sich offenbart hat? Es scheint, diese Tatsache ist ein so wesentliches Element des Glaubens, dass alle Christen in der Lage sein sollten, ohne nachzudenken zu antworten, wie sie es bei ähnlichen Fragen tun, wie z.B. „Wer ist die Mutter Jesu?“ oder „Welcher Apostel hat Jesus verraten?“
Aber der erste Zeuge der Auferstehung, von allen vier Verfassern der Evangelien bestätigt, war eine Frau, deren Name und Ruf im Laufe der Jahrhunderte so verkannt, falsch interpretiert und missverstanden wurde, dass sie häufiger, wenn auch irrigerweise, als Prostituierte in Erinnerung bleibt anstatt als die treue erste Trägerin der Frohen Botschaft.
Diese Frau ist Maria von Magdala, und nun endlich wird ihr jahrhundertealter Identitätsfehler korrigiert.
Nun, da die Schriftgelehrten den Mythos entlarvt haben, dass sie und die berüchtigte reumütige Sünderin, die Jesu Füße mit ihren Tränen abwischte, ein und dieselbe Frau sind, prägt es sich langsam ein, dass Maria Magdalenas Etikett der reumütigen Prostituierten ein Irrtum war. Stattdessen wird ihr wahres biblisches Porträt wiederbelebt, und dieser „Apostel für die Apostel“ nimmt endlich ihren rechtmäßigen Platz in der Geschichte ein als geliebte Jüngerin Jesu und prominente frühkirchliche Leiterin…
Sie wird 12 Mal im Neuen Testament erwähnt und ist damit nach der Jungfrau Maria die am zweithäufigsten erwähnte Frau. Die meisten Hinweise finden sich in den Erzählungen über die Kreuzigung und das leere Grab, wo sie als treue Anhängerin am Fuße des Kreuzes und als eine der ersten Zeugen der Auferstehung dargestellt wird.
Im Gegensatz zu anderen Frauen in der Bibel wird Maria von Magdala nicht in Bezug auf eine andere Person identifiziert; sie ist nicht niemandes Mutter, Frau oder Schwester. Stattdessen wird sie Maria von Magdala genannt, ein Titel, der eine gewisse Prominenz in der Stadt impliziert, einem Zentrum der kommerziellen Fischerei am nordwestlichen Ufer des Sees von Galiläa. Sie verließ ihr Haus, um Jesus nachzufolgen, und es wird angenommen, dass sie zu mehreren wohlhabenden, unabhängigen Frauen gehörte, die den Dienst Jesu finanziell unterstützten.
Diese weiblichen Nachfolgerinnen von Jesus – wahre Jünger – nahmen eine zentrale Stellung ein, als alles zu zerfallen begann. Während andere flohen, waren die Frauen treu und wurden von Maria von Magdala geführt.
Details unterscheiden sich in den vier Evangeliums Berichten über die Auferstehung in Bezug auf die Anzahl der himmlischen Besucher am Grab, welche Frauen Maria Magdalena begleiten, um den Körper zu salben, und ob den Frauen geglaubt wird, wenn sie hinlaufen, um die Nachricht von der Auferstehung Christi zu erzählen. Darin sind sich aber alle vier Evangelien einig: Maria Magdalena war bis zum Ende treu, und ihre Treue wurde mit einem Auftritt beim auferstandenen Herrn belohnt. – Heidi Schlumpf 11
Erschienen auf Anker im März 2018
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