Das Beste aus sich machen – Teil 2

Juli 27, 2017

Aus der Reihe Roadmap

[Becoming Your Best You—Part 2]

Das Wörterbuch beschreibt eine Angewohnheit als ein angenommenes Muster von Verhalten, das so automatisch kommt, dass es schwierig ist, es zu brechen.

Unser Alltag setzt sich aus Gewohnheiten und Routinen zusammen, die uns helfen, erfolgreich zu sein und unsere Lebensziele zu erreichen, vorausgesetzt, diese Gewohnheiten sind gute. Positive Gewohnheiten sind großartige Hilfen. Schlechte Gewohnheiten sind jedoch wie ein schwarzes Loch, welches die produktiven, innovativen und nützlichen Hilfen in unserem Leben aufsaugt. Wir müssen lernen, zu erkennen, ob eine Gewohnheit gut oder schlecht ist und einen Mechanismus zur Hand zu haben, der sich der schlechten Gewohnheiten annimmt und sie durch gute ersetzt. Hier ist eine humorvolle Geschichte darüber, wie Gewohnheiten so eingefleischt sein können, dass sie unser Handeln bestimmen, oft ohne dass wir uns dessen bewusst sind.

 

Der Fahrt vom Flugplatz zu seinem Wochenendhaus müde, brachte er an seinem Flugzeug Schwimmkörper an, damit er auf dem See direkt vor seiner Hütte landen könnte.

Bei seinem nächsten Flug setzte er wie gewöhnlich zur Landung auf der Landebahn an, als seine Frau alarmiert aufschrie: „Bist du verrückt? Du kannst doch das Flugzeug hier nicht ohne Räder landen!“

Der irritierte Ehemann zog die Nase des Flugzeugs unvermittelt hoch und entging so knapp einer Katastrophe. Dann landete er sein Flugzeug auf dem Wasser ohne Probleme.

Als er so sichtlich aufgerüttelt dasaß, bemerkte er zu seiner Frau: „Ich weiß nicht, was in mich gefahren ist. Das ist das Dümmste, was ich je gemacht habe!“ Damit öffnete er die Ausstiegsklappe, trat hinaus und fiel ins Wasser. – C. Clarke Johnson

 

Wir alle haben Angewohnheiten, viele Angewohnheiten. Die Frage stellt sich, sind es gute oder schlechte Gewohnheiten? Jemand behauptete einmal: „Niemand bestimmt über seine Zukunft; jeder bestimmt seine Gewohnheiten und seine Gewohnheiten sind es, die seine Zukunft bestimmen!“

 

Entwicklungsformel

Handelt man ein mathematisches Problem ab, folgt man einfach der Regel. Vorbestimmte Regeln bringt den Lösungsvorgang voran. Kannst du dir vorstellen, mathematische Aufgaben zu lösen, ohne brauchbare Formeln zu haben?

Wir brauchen also eine Formel, der wir folgen können, die schlechten Gewohnheiten auszumerzen, die uns davon abhalten, Fortschritt zu machen. Da gibt es eine ziemlich gute Regel. Nennen wir sie mal „die Fortschrittsregel“, da sie uns helfen kann, wenn wir unsere Gewohnheiten überdenken und auch einen Plan und eine Strategie für Fortschritt entwickeln.

Die einzelnen Elemente dieser Regel sind: Begehren; daran glauben, es zu können; achte auf dein Umfeld; offenbare deine Entschuldigungen; erschaffe einen Plan und behalte deinen Fortschritt im Auge.

 

Begehren

Sehnst du dich nach einer Veränderung in deinem Leben? Wenn ja, wie groß ist dein Verlangen? Willst du es genug, um dafür bereit zu sein, dein Leben zu ändern, um deinen Erfolg zu beschleunigen? Willst du es genug, dass du bereit bist, deine schlechten Angewohnheiten los zu werden und sie gute zu ersetzen? Willst du es genug und bist du bereit, das zu opfern, was immer sich gegen diese bestimmte Veränderung stellt und gegen den Fortschritt, den du anstrebst?

Ein hilfreicher Tipp ist, sich vorzustellen, wo du sein möchtest und wie du dich fühlen würdest, wenn du das Ziel erreichtest. Dann frage dich selbst: „Wie viel bin ich dafür bereit auszugeben, um dorthin zu kommen?“

Viele Leute möchten eine Vielzahl schlechter Angewohnheiten ändern, doch wollen sie es nicht ernsthaft genug, um das zu ändern, was notwendig wäre, dorthin zu kommen; damit ist ihr Wunsch oberflächlich und unwirksam.

Jeder kann sich selbst fragen: „Wie groß ist mein Wunsch, die Ergebnisse der ersehnten Änderung zu erreichen und bin ich bereit, den Preis dafür zu bezahlen?“ Ist Ja die Antwort, dann sind wir auf dem besten Weg unser angestrebtes Ziel zu erreichen.

 

Glaube daran, es zu können

Du möchtest dich vielleicht verändern und meinst, bereit zu sein, den Preis dafür zu bezahlen, doch tief in deinem Herzen, zweifelst du, ob du es tatsächlich schaffen wirst. Vielleicht meinst du, andere könnten es, aber nicht du, auch wenn du dir die Veränderung von ganzem Herzen wünschtest. Oder vielleicht meinst du, nicht talentiert genug zu sein, zu schwach oder zu wenig Ausdauer zu haben, um dich zu verändern.

Glaube ist eine wundersame Sache, wie es in der Bibel ausgedrückt wird: „Denn wie [der Mensch] in seiner Seele berechnend denkt, so ist er.“ 1 Oder in einem anderen Vers: „Ein männlicher Mut erträgt sein Leiden, wer aber kann einen niedergeschlagenen Geist aufrichten?“ 2

Diese beiden Bibelverse zeigen uns die gewaltige Kraft, die hinter dem menschlichen Willen herrscht. Wir sind „herrlich und ausgezeichnet gemacht“, und der Mensch kann selbst in den widrigsten Umständen überleben und sich ändern. Der entscheidende Faktor dabei ist oft unser Wille und unser Glaube.

Wenn es dir schwer fällt zu glauben, du könntest dich ändern, nimm eine positive, vertrauensvolle Haltung ein, selbst wenn du dich nicht danach fühlst. Nimm eine „ich kann“ Haltung ein. Fange an, dir positive Slogans vorzusagen, welche die Veränderung bestärken: „Mit der Gnade Gottes, ich kann mich verändern. Ich werde mich verändern! Mit Seiner Hilfe wird es mir gelingen!“

 

Achte auf dein Umfeld

Oft reicht der Wunsch nach Veränderung alleine nicht aus, um den Veränderungsprozess zu Ende zu führen. Wir müssen ehrlich und praktisch unser Umfeld betrachten und die Dinge identifizieren, die wir jeden Tag tun, die den angestrebten Fortschritt untergraben oder die unsere negativen Angewohnheiten bestärken.

Wir könnten vielleicht feststellen, dass mit jeder Angewohnheit, die wir uns aneignen oder die wir loswerden wollen, bestimmte Fakten für oder gegen uns wirken. Wir müssen sie erkennen und ändern, oder es wird frustrierend und viel langsamer für uns, die ersehnte Veränderung herbeizuführen.

 

Offenbare deine Ausreden

Dazu gehört es, einen ehrlichen Blick auf uns selbst zu richten und auf die Ausreden, die wir vorgeben. Sei ehrlich mit dir selbst und achte auf die Entschuldigungen, die dir in den Sinn kommen. Schreibe sie auf und entwirf Gegenmaßnahmen. Wenn deine Entschuldigung für spätes Aufstehen ist, du seist spät zu Bett gegangen, dann formuliere deine Gegenattacke mit einer vernünftigen Uhrzeit, an der du Schluss machst und früher schlafen gehen kannst. Wenn du dich entschuldigst, weil du die späten Abendstunden dem Internet widmest, formuliere deine Gegenmaßnahme dahingehend, dass du dich daran erinnerst, den nächsten Vormittag zu verlieren, wenn du nicht rechtzeitig schlafen gehst. Für jede Ausrede habe eine Gegenmaßnahme parat, die du dir immer wieder vorhältst.

Betrachte diesen Gedanken: Die Großes vollbringen schaffen sich Ziele; die, welche nichts zustandebringen, arbeiten mit Ausreden.

Wir könnten vielleicht denken, dies treffe nicht auf uns zu, oder wir seien benachteiligt wegen unserer schwierigen Lage. Allerdings gab es unzählige erfolgreiche Menschen, die über Hindernisse, Beeinträchtigungen und Schwierigkeiten triumphierten.

Ein solches Beispiel ist folgendes:

Dies ist die Geschichte einer Frau, die tatsächlich versteht, was es heißt, sich auf Erfolg vorzubereiten. Ihr Name ist Laura Sloate, Senior Partnerin einer New Yorker Finanzverwaltungsfirma über Vermögenswerten von einer halben Milliarde $.

Sloate ist nebenbei gesagt außergewöhnlich erfolgreich. In einem Zeitraum von fünf Jahren brachten die von ihr verwalteten privaten Konten pro Jahr durchschnittlich ein Mehr von 25% ein.

Es muss nicht erwähnt werden, dass ihr Arbeitsbereich sehr informationsintensiv ist. Ununterbrochen beobachtet sie die internationalen Geldmärkte, begutachtet endlos Finanzberichte jede Woche und sie muss den Überblick über selbst die unbedeutendsten weltweiten Einkauftendenzen behalten.

Sloates Erfolg ist für ihre Bekannten keine Überraschung, denn ihren Freunden und ihrer Familie nach hat sie sich selbst schon, seit sie ein kleines Mädchen war, auf den Erfolg vorbereitet.

Schon als Kind hörte sich Sloate Audio-Kasetten an, besuchte Seminare und beriet sich mit Mentoren. Seit dem sechsten Lebensjahr forschte sie nach jedem Stück neuer Technologie, das ihr helfen könnte, sich auf den Erfolg vorzubereiten. Auffallend ist jedoch, dass sie nichts las.

Selbst bis heute liest Laura Sloate nichts, auch wenn Information die Schlagader ihres Geschäftes ist. Was nicht heißen soll, sie sei undiszipliniert. Oder unvorbereitet. Im Gegenteil, Laura Sloate ist eine Informationsquelle für alle erdenklichen Themen. Aber wie unwahrscheinlich es auch klingen mag, sie bekommt ihre Information nicht durchs Lesen.

Man muss wissen, Laura Sloate ist seit dem sechsten Lebensjahr blind! – Borke Hedges 3

 

Mach dir einen Plan

Als nächstes mach dir einen Plan, einen Plan, an den du dich dann auch hältst. Wir müssen unsere Ziele dokumentieren und wie wir sie erreichen wollen. Solange er nicht auf Papier steht, ist er kein Plan. Und ein Plan ist kein wirksamer Plan, wenn man sich nicht oft genug mit ihm beschäftigt. Man kann den ausgeklügeltsten Plan der Welt haben, wenn er aber in der Schublade liegen bleibt und nie beachtet wird, dann war er nichts als verschwendete Zeit.

Oft schieben wie dir Entschuldigung vor, keine Zeit zu haben, um anzuhalten und den Plan aufzuschreiben oder zu unserem Plan zurückzugehen und unseren Fortschritt im Auge zu behalten. Doch wenn wir ihn nicht aufschreiben, dann planen wir nicht richtig; wir meinen nur, wir planten. Zu leicht vergisst man ihn oder kompromittiert ihn in Gedanken, wenn er nicht ausreichend schriftlich festgehalten wurde. Und was noch schlimmer ist, wenn wir unseren Plan nicht aufschreiben, nehmen wir uns auch nicht die Zeit und die Gedanken, mit einem guten Plan aufzuwarten, womit unser Plan sehr wahrscheinlich nur mittelmäßig sein wird und unsere Durchführung des Plans noch schlechter.

Wenn du dich an deinen Plan machst, denke daran, realistisch zu bleiben, denn wenn du unrealistisch bist, wirst du allzu bald den Mut verlieren, dann wirst du aufgeben wollen und niemals dein Ziel erreichen. Es ist besser, realistisch zu sein und dein Ziel nach und nach zu erreichen als überhaupt nicht.

Und zu guter Letzt, erlaube es dir nicht, den Mut zu verlieren. Wir alle haben Momente, wenn wir fallen oder einen schlechten Tag erleben. Das ist keinesfalls ein schlimmes Problem; im Gegenteil, wir müssen mit Rückschlägen rechnen und sie vorausahnen, damit wir nicht von ihnen erschlagen werden.

 

Behalte deinen Fortschritt im Auge

Zu guter Letzt behalte deinen Fortschritt im Auge. Überdenke deinen Plan regelmäßig, um zu sehen, ob er noch für dich funktioniert; wenn nicht, dann ändere ihn! Dein Plan ist ein Werkzeug für den Fortschritt. Wenn du feststellst, dein ursprünglicher Plan ist unrealistisch, passe ihn an. Wenn du zu großzügig warst, dann straffe ihn.

 

Bei jedem Plan in unserem Leben hilft es, ihn in drei Kategorien aufzuteilen:

1. Langfristige Ziele (zu erreichen in zwei bis fünf Jahren)

2. Mittelfristige Ziele (zu erreichen innerhalb der nächsten 6 Monate oder spätestens nach einem Jahr).

3. Kurzfristige-Ziele (zu erreichen innerhalb von 30 Tagen).

 

Nehmen wir ein Beispiel aus dem Fitnessbereich, bei dem wir unsere Ziele wie folgt festlegen können:

Langfristiges Ziel: Mein Idealgewicht erreichen und im Generellen fitter zu sein, mit mehr Muskeltonus und Ausdauer.

Mittelfristiges Ziel: 10 Kilo zu verlieren innerhalb des nächsten Jahres, was weniger als 1 Kilo pro Monat ist und zudem werde ich einen Gewichtshebeplan in mein Übungsprogramm aufnehmen.

Kurzfristige Ziele: Ich achte auf meinen Kalorien-Speiseplan, ich werde mehr Wasser trinken, fünf Mal in der Woche trainieren und mit Snacks, Alkohol und Zucker kürzertreten.

 

Wenn wir jeden Plan in lang-, mittel- und kurzfristige Ziele aufbrechen, gibt es deinem Plan und deinem Leben eine Struktur. Damit bekommen wir auch einen Maßstab, mit dem wir unseren Fortschritt messen können. Sind unsere Pläne nur vage, werden wir nicht genau wissen, wie wir unseren Fortschritt abschätzen können. Haben wir aber unsere Ziele in diese drei Segmente aufgeteilt, wird unser Fortschritt leichter sichtbar und nachvollziehbar sein

Wir könnten uns angewöhnen, jeden Monat zu unseren Plänen zurückzugehen. Wir können unseren Fortschritt hinsichtlich der kurzfristigen Zielen vom letzten Monat abschätzen, unseren Plan korrigieren, neue kurzfristige Ziele setzen und dann weitermachen.

Wenn wir das regelmäßig jeden Monat machen, werden wir reichlich Fortschritt sehen. Wenn wir uns Zeit nehmen, die Regeln des Fortschritts auf unser Leben anzuwenden, werden wir immer wissen, was wir tun müssen, wenn im Laufe des Tages ein unproduktives Loch auftaucht, wir werden wissen, wie und womit wir es füllen müssen, da wir einen Plan haben!

 

„Denn ich weiß genau, welche Pläne ich für euch gefasst habe“, spricht der Herr. „Mein Plan ist, euch Heil zu geben und kein Leid. Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung.“ – Jeremia 29,11 4

 

Roadmap war eine Reihe von Videos von TFI zusammengestellt für junge Erwachsene. Ursprünglich erschienen 2010.
Gekürzt und neu veröffentlicht auf Anker im Juli 2017.

 


  1. Sprüche 23,7. Schlachter 2K.
  2. Sprüche 18,14.
  3. Burke Hedges, You, Inc. (QFORD, 1996).
  4. NL.

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