Abbas geliebtes Kind

Juli 25, 2017

Eine Zusammenstellung

[Abba’s Beloved Child]

„Deshalb verhaltet euch nicht wie ängstliche Sklaven. Wir sind doch Kinder Gottes geworden und dürfen ihn ‚Abba, Vater‘ rufen. Denn der Geist Gottes selbst bestätigt uns tief im Herzen, dass wir Gottes Kinder sind. Und als seine Kinder sind wir auch Miterben an seinem Reichtum - denn alles, was Gott seinem Sohn Christus gibt, gehört auch uns.“ – Römer 8:15-17 1

 

Was würdest du antworten, wenn ich dir diese Frage stellen würde: „Glaubst du ehrlich, dass Gott dich liebt, nicht nur liebt, weil Gott dich theologisch gesehen zu lieben hat?“ Wenn du ohne mit der Wimper zu zucken frei heraus antworten könntest: „Oh, ja doch, mein Abba hat sehr viel Freude an mir!“, würdest du ein eigenständiges Wertgefühl für dich selbst spüren, das der Bedeutung von Zärtlichkeit sehr nahe kommt.

„Kann eine Mutter etwa ihren Säugling vergessen? Fühlt sie etwa nicht mit dem Kind, das sie geboren hat? Selbst wenn sie es vergessen würde, vergesse ich dich nicht!“ 2 Aus der Schrift geht hervor, dass das Wesen der göttlichen Natur Mitgefühl ist und Gottes Herz von Zärtlichkeit bestimmt ist. „Durch die Güte und Barmherzigkeit [Mitgefühl] Gottes wird nun das Licht des Himmels uns besuchen, um die zu erleuchten, die in der Dunkelheit und im Schatten des Todes sitzen, und um uns auf den Weg des Friedens zu leiten.“ 3 Richard Foster schrieb: „Sein Herz ist das empfindsamste und zartfühlendste von allen. Nichts, was man tut, bleibt verborgen, sei es noch so unbedeutend oder klein. Ein Glas voll kalten Wassers reicht aus, um Gott die Tränen kommen zu lassen. Wie die stolze Mutter, die sich überaus freut, wenn ihr Kind ihr einen Strauß welken Löwenzahns bringt, genauso feiert Gott unsere zaghaften Versuche, Dankbarkeit auszudrücken.

Denn da Jesus „die Fülle Gottes in menschlicher Gestalt“ 4 lebt, versteht Er als Einziger die Zärtlichkeit und das Mitgefühl des Herzens des Vaters. Auf immer vom Vater gezeugt, ist Er Abbas Kind. Warum liebte Jesus die Sünder, die Verkommenen und den Abschaum, jene, denen das Gesetz fremd war? Weil Sein Abba sie liebte. Er tat nichts aus sich heraus, sondern nur, was Sein Abba Ihm sagte. Mit dem Teilen Seines Essens, mit Predigen, Unterrichten und Heilen, setzte Jesus das um, was Er unter der unvoreingenommenen Liebe des Vaters verstand – eine Liebe, die Seine Sonne sowohl über die Bösen als auch über die Guten gleichermaßen aufgehen lässt. 5

Weil die strahlende Sonne und der Regen sowohl jenen, die Gott lieben und als auch jenen, die Gott zurückweisen, geschenkt wird, umfängt das Mitgefühl des Sohnes jene mit Seinen Armen, die immer noch in der Sünde leben. Der Pharisäer, der in allen von uns herumlauert, verabscheut die Sünder. Jesus wendet sich ihnen mit gnadenvoller Freundlichkeit zu. Er behält Seine Aufmerksamkeit ihr ganzes Leben lang bei, um ihrer Bekehrung willen, die selbst bis zum allerletzten Moment möglich ist. – Brennan Manning

 

Söhne und Töchter

„Und weil ihr seine Kinder geworden seid, hat Gott euch den Geist seines Sohnes ins Herz gegeben, sodass ihr zu Gott nun "lieber Vater" sagen könnt. Jetzt seid ihr keine Diener mehr, sondern Kinder Gottes. Und als seine Kinder gehört euch alles, was ihm gehört.“ Galater 4:6-7

 

Im Markusevangelium hören wir Jesus sagen: „Abba, Vater, dir ist alles möglich. Lass diesen Leidenskelch an mir vorübergehen. Doch dein Wille geschehe, nicht meiner.“ 6 Abba war das, wie Sohne und Töchter im ersten Jahrhundert in Palästina ihr ganzes Leben lang ihren Vater nannten; ein ganz gewöhnliches Wort wie Vati oder Papi in der aramäischen Sprache, die zu Jesu Zeiten gesprochen wurde. Jesu benutzte dieses Wort im Gebet und lehrte Seine Jünger es auch zu tun, da es die enge, liebevolle familiäre Verwandtschaft zum Ausdruck bringt, die ein Gläubiger mit Gott haben sollte. Wenn in allen Evangelien Jesus zu Gott als Seinem Vater sprach, wird Er sehr wahrscheinlich den Ausdruck Abba benutzt haben, da Er ja Aramäisch sprach.

In jeder Stelle außer einer in allen vier Evangelien benutzt Jesus das Wort Vater, wenn Er betet. 7 Fortlaufend betete Er zu Seinem Vater und lehrte Seine Jünger, es genauso zu machen. (Da das Neue Testament in Griechisch geschrieben wurde, wurde das griechische Wort Pater benutzt statt Abba; Abba blieb allerdings dreimal erhalten, woraus hervorgeht, dass Abba der Ausdruck war, den Jesus und Seine Jünger im Gebet verwendeten, der dann als Vater im Neuen Testament übersetzt wurde. 8) Jesu Verwendung von Abba (Vater) gab den Ton für die persönliche Beziehung mit Gott an, zu deren Privileg wir durch die Gabe der Errettung gelangt sind. Wir sind Söhne und Töchter Gottes; nicht wie Jesus es ist, sondern als Kinder, die in Gottes Familie adoptiert wurden. Wenn wir beten, stehen wir vor Abba, unserem Vater.

Diese Art Anrede Gottes war auch in der Griechisch sprechenden Kirche zur Zeit des Paulus Gepflogenheit. Ein Wort, das besonders mit Jesus in der Urkirche in Zusammenhang gebracht wurde; Abba zu sagen, bedeutete, teilzuhaben an der Familienposition der Kinder und somit an der Erbschaft mit Jesus. Wir, als Kinder in die Familie Gottes adoptiert, stehen ebenfalls in einer Beziehung mit dem Vater. Uns ist es möglich, mit Ihm eine innige Beziehung zu haben, so wie wir es mit unserem irdischen Vater haben würden. – Peter Amsterdam

 

 

„Seht, wie viel Liebe unser himmlischer Vater für uns hat, denn er erlaubt, dass wir seine Kinder genannt werden - und das sind wir auch!“ – 1. Johannes 3:1 9

 

Mit welchem Wort versuchtest du, die Aufmerksamkeit deines Vaters auf dich zu ziehen oder nach ihm für Hilfe zu rufen? War es Vati, Vater, Paps oder Papi? Von Kontinent zu Kontinent unterscheidet sich der Ausdruck gewaltig. In der Kultur Christi vor 2000 Jahren war es das Wort Abba – ein kindlicher Ausdruck des Vertrauens selbst heute noch im Nahen Osten zu vernehmen.

Es ist genau dieser Aufschrei aus den Lippen Christi während seiner Pein im Garten: „Abba, Vater, dir ist alles möglich. Lass diesen Leidenskelch an mir vorübergehen.“ Erstaunlicherweise ist dieses Wort, von einem Kind in Bezug auf seinen liebevollen Vater benutzt, die Anrede von der Jesus uns sagt, sie bei unserer eigenen Unterhaltung mit Gott anzuwenden: „Unser Vater, der du bist im Himmel.“ 11

„Abba“ zu Beginn des Vater-Unsers bestimmt den Ton unserer Beziehung zu Gott. Das Bild der zitternden Israeliten, die sich dem Fuß des Berg Sinais nähern und es nicht einmal wagen, aufzusehen, oder Gottes Namen auszusprechen, ist nicht für uns. „Deshalb verhaltet euch nicht wie ängstliche Sklaven. Wir sind doch Kinder Gottes geworden und dürfen ihn ‚Abba, Vater‘ rufen.“ 12

Gottes erhabener Sohn erkaufte sich für uns dieses Recht, Gott sich mit dem Vertrauen eines Kindes auf seines Vaters Knien ansprechen zu können, indem Er Sein Leben für uns hingab. „Und weil ihr seine Kinder geworden seid, hat Gott euch den Geist seines Sohnes ins Herz gegeben, sodass ihr zu Gott nun ‚lieber Vater‘ sagen könnt!“ 13Pater Tom Forrest 14

 

Erschienen auf Anker im Juli 2017.


  1. NL.
  2. Jesaja 49:15.
  3. Lukas 1:78–79.
  4. Kolosser 2:9.
  5. Matthäus 5:45.
  6. Markus 14:36.
  7. Ein einziges Mal benutzte Jesus nicht wie gewöhnlich den Namen des Vaters im Gebet, und das war am Kreuz: „Dann, um drei Uhr, rief Jesus mit lauter Stimme: ‚Eli, Eli, lama asabtani?,‘ das bedeutet: ‚Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen?‘“ (Markus 15:34). In diesem Fall zitierte Er Psalm 22:1.
  8. Markus 14:36, Römer 8:15, Galater 4:6.
  9. NL.
  10. Markus 14:36.
  11. Matthäus 6:9–13.
  12. Römer 8:15.
  13. Galater 4:6.
  14. http://www.marian.org/marianhelper/bulletin/fatherdelight.html.

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