Juli 11, 2017
Er bezahlte für euch mit dem kostbaren Blut von Jesus Christus, der rein und ohne Sünde zum Opferlamm Gottes wurde. – 1. Petrus 1:18
Die Redewendung bezieht sich auf das Kerbholz, ein Hilfsmittel bei der Buchführung aus früheren Zeiten: Als noch nicht so viele Menschen lesen und schreiben konnten und daher schriftliche Quittungen usw. unüblich waren, wurden zur Aufzeichnung und zum Nachweis beispielsweise von Warenlieferungen, Arbeitsleistungen und SchuldenKerbhölzer, auch Kerbstöcke genannt, verwendet. Dies funktionierte in der Art, dass man in der Regel ein zweiteiliges Kerbholz hatte, das durch das Längsspalten eines Stabes geschaffen wurde. Man hielt nun die beiden Teile genau aneinander und schnitt, ritzte, sägte, feilte oder brannte in die Hölzer Kerben ein, die je nach ihrer Form für eine bestimmte Menge oder eine bestimmte Leistung standen. Alternativ wurde erst das Holz entsprechend eingekerbt und anschließend gespalten. Den einen Teil des Kerbholzes erhielt nun der Gläubiger, den anderen der Schuldner. Für je zwei Geschäftspartner gab es ein eigenes Kerbholz. Bei jeder Abrechnung zwischen den Parteien wurden die Kerbhölzer aneinandergelegt, wobei sich die Einkerbungen exakt entsprechen mussten. Nach der Abrechnung und Bezahlung wurde das Holz „abgekerbt“, es wurden also die Kerben mit Feile, Hobel oder Messer entfernt.]Das Kerbholz war im ländlichen Geschäftsverkehr etwa zwischen Bauern und Handwerkern noch bis ins 19. Jahrhundert gebräuchlich, im Sennereiwesen sogar teilweise bis ins 20. Jahrhundert. Da die Einkerbungen des Kerbholzes meist für Schulden gestanden haben dürften, kam es zum negativen Unterton der Redewendung. 1
Die gesamte Aufzeichnung von Allem, auch Unabsichtliches und Unbedachtes, was du jemals gemacht hast, das wertlos und sündhaft war, wurde abgekerbt, als du Jesus als deinen Retter in dein Leben gebeten hast. 2 Gottes Vergebung vermacht dir ein kerbenloses Holz – einen Neuanfang.
Stell dir vor, wie wunderbar das ist. Alles das, was du getan hast und nicht vergessen, geschweige denn wofür du dir selbst nicht vergeben kannst, ist für immer ausradiert – ein für alle Mal – durch das Opfer Jesu, Gottes Sohn, am Kreuz. Das Kerbholz ist blank, dir wurde ein Neuanfang geschenkt. Eine Wiedergutmachung, die du niemals hättest selbst aufbringen können, ist dir mit der Errettung gewährt worden. …
Die Bibel stellt eine rhetorische Frage, deren Antwort offensichtlich und eindeutig ist: „Wer wagt es, gegen die Anklage zu erheben, die von Gott auserwählt wurden? Gott selbst ist ja der, der sie gerecht spricht. Wer sollte uns verurteilen?“ 3 Wie Paulus es beschrieb: „Es bleibt kein weiterer Ankläger übrig für den wahren Freigekauften. Er hat die Liste der Anklagen gegen uns gelöscht; er hat die Anklageschrift genommen und vernichtet, indem er sie an das Kreuz Christi genagelt hat. Auf diese Weise hat Gott die Herrscher und Mächte dieser Welt entwaffnet. Er hat sie öffentlich bloßgestellt, indem er sie durch Christus am Kreuz besiegt hat.“ 4 – Allen Randolph 5
Das Leben und Tetris
Ich bin ein Tetris-Fan. Tetris, wenn du davon noch nichts gehört hast, ist ein Art Puzzle-Spiel. Und warum ich es so mag, liegt daran, weil ich im Voraus planen kann, wenn ich mir die herunterschwebenden Teile anschaue; ich kann sie genau einpassen und dadurch den Stapel verringern. Zumindest ist das die Spielidee.
Und noch besser als das ist es, die Fehler auszugleichen, die ich gemacht habe. Manchmal setze ich ein Stück übereilt an die falsche Stelle, dann muss ich überlegen, wie ich um den Fehler herum arbeite und damit die problematische Stelle loswerde. Doch klappt es nicht immer. Die ersten paar Reihen gelingen mir meist großartig, doch mit der zunehmenden Geschwindigkeit, mit der die Stücke fallen, schaffe ich es nicht mehr so richtig. Einige Teile landen auf dem falschen Platz, die Reihen türmen sich auf und wachsen mehr und mehr bis zur Spitze.
Und schon blinkt „Spiel aus“ auf dem Monitor und meine Begeisterung für das Spiel wird von Frustration getrübt.
Manchmal kommt mir das Leben so vor. Wir machen einen Fehler nach dem anderen und unverhofft sieht es aus, als bliebe uns nichts mehr übrig, womit wir sie korrigieren könnten. Selbst unsere besten Pläne werden manchmal zunichtegemacht und wie sehr wir uns auch anstrengen oder welche Manöver wir unternehmen, die Probleme häufen sich und man meint, das Spiel ist aus.
Doch das Beste an einem Spiel wir Tetris ist, dass man immer wieder die Möglichkeit hat, von vorne anzufangen. Egal wie oft man verloren hat; denn sobald du es willst, kannst du wieder von vorne anfangen.
Und so macht es Jesus mit uns. Er weiß um unsere Unvollkommenheit. Er versteht unsere Begrenzungen und Schwächen. Er hat uns entworfen und versteht, dass wir nicht jedes Mal gewinnen können.
Jesus versprach, unsere Fehler und unsere Sünden zu beseitigen: „So fern der Osten vom Westen ist!“ 6 Das heißt so viel wie, sie sind alle weg, wir besitzen ein neues, unbeschriebenes Kerbholz und wir können von vorne beginnen. Und das trifft nicht nur auf unser geistiges Leben zu. Wie sehr wir uns auch bemühen, unser Leben zu planen, wird es doch auch Momente geben, in denen wir wieder neu anfangen müssen.
Kann es sein, dass du in bestimmte Ziele viel Zeit investiert hast und plötzlich ändern sie sich? Jede Menge Zeit, Gedanken und Energie hast du auf etwas verwendet, von dem du dachtest, da müsste es entlanggehen, doch nun ist alles anders und du müsstest von vorne anfangen. Wenn das geschieht, kann man den Mut verlieren. Alles, was du siehst, ist das knallige „Spiel aus“ Signal, wie es in deinem Kopf blinkt.
Wenn aber das Spiel vorbei ist, gibt es immer eine Chance, noch einmal zu spielen.
Ein reines Kerbholz ist etwas Erstaunliches. Heißt es doch, das Vergangene ist vorbei und vergessen. Wenn du ein neues Tetris -Spiel anfängst, wird es dir die Chance nicht verwehren, noch mal zu spielen, wenn du zu oft verloren hast. Es bietet dir ein neues Spiel an, ohne Fragen zu stellen. Wenn Jesus dir ein neues Kerbholz schenkt, ist es ein wirklich reines Kerbholz. Er schaut nicht zurück auf die Liste deiner vergangenen Verfehlungen und Fehler. „Das bedeutet aber, wer mit Christus lebt, wird ein neuer Mensch. Er ist nicht mehr derselbe, denn sein altes Leben ist vorbei. Ein neues Leben hat begonnen!“ 7
Sicher hast du davon gehört: „Die Hoffnung stirbt zuletzt!“ Das meine ich hier: Solange du lebendig bist und weiterspielst, es wieder versuchst, gibt es immer Hoffnung, immer wieder einen Neuanfang und früher oder später wirst du gewinnen.
Meinst du, deine Pläne hätten sich in Rauch verflüchtigt? Und du weißt nicht, wie du von vorne beginnen sollst? Oder hast du nur den Mut verloren, weil deine ersten Versuche zu nichts geführt haben? Denke daran, du hast immer die Möglichkeit, neu anzufangen. Jesus hat einen Plan und ein Lebensziel und Er wird selbst deine kleinsten Verfehlungen dazu verwenden, dich dem Ziel näher zu bringen.
König Salomo erzählt uns, dass ein gerechter Mensch sieben Mal fällt, und sich wiederaufrichtet. Man kann das Fallen nicht vermeiden. Aufstehen und von vorn anfangen ist das, was zählt. – Marie Story
Im Bau
Jeder Mensch befindet sich von der Zeugung bis zum Tode im Bau. Jedes Leben setzt sich aus Fehlern zusammen, aus Lernen, Warten und Wachsen, üben in Geduld und in Ausdauer. Mit dem Ende der Bauzeit – dem Tode – ist der Vorgang abgeschlossen.
Du hast zugesehen, wie ich im Verborgenen gestaltet wurde,
Wie ich gebildet wurde im Dunkel des Mutterleibes.
Du hast mich gesehen, bevor ich geboren war.
Jeder Augenblick stand fest, noch bevor der erste Tag begann.
Jeder Tag meines Lebens war in deinem Buch geschrieben.
– Psalm 139:13, 15-16 9
Der Tod sagt: „Dies ist das Ende der Errungenschaften.“ Auch wenn wir nichts mehr unseren Erfahrungen hinzufügen können, hoffen die Gläubigen in Christus darauf, ihren Retter sagen zu hören: „Gut gemacht, du treuer Knecht.“ 10
Der Apostel Paulus weist uns an: „Senkt eure Wurzeln tief in seinen Boden und schöpft aus ihm, dann werdet ihr im Glauben wachsen und in der Wahrheit.“ 11 Die ist Teil unserer andauernden Konstruktion in diesem Leben. Dazu versichert uns die Bibel: „Wenn dieses irdische Zelt, in dem wir leben, einmal abgerissen wird, … werden wir ein ewiges Haus im Himmel haben, einen neuen Körper, der von Gott kommt und nicht von Menschen.“ 12
Das Leben kann einer Reise entlang einer schlechten Straße gleichen. Dort lassen uns Schlaglöcher aus unseren Sitzen fahren, Umwege die uns von der Richtung abbringen und Schilder, die uns vor vorausliegenden Gefahren warnen. Der Bestimmungsort der Seele und unseres Geistes bedeutet Gott äußerst viel, weswegen Er uns tägliche Anweisungen anbietet. Einige widmen ihre ganze Aufmerksamkeit den göttlichen Hinweisen; andere wiederum übersehen sie und rasen an den Blinklichtern vorbei. Aber jeder erreicht schließlich das Reiseziel: Die Tür zum Tod…
Niemand entkommt dem Leben ohne Schwierigkeiten. Manche sind sogar in ihrer Jugend schon von schlechter Gesundheit gezeichnet. Manche, in Wohlstand geboren, verlieren alles. Andere suchen Liebe und finden immer nur Ablehnung. Ohne eine feste Grundlage lässt sich die Last des Lebens schlechter aushalten.
Gott hat für jeden von uns einen Sinn des Lebens, und Er wünscht sich, dass wir auf Ihm aufbauen, die Grundlage, die Er uns gegeben hat. Die Schrift spricht davon, dass die Handwerker ihre Arbeit mit Nägeln festmachen, „damit sie nicht wackelt“. 13 Als die Hände Christi mit Nägeln durchstoßen am Kreuz befestigt wurden, wurde Er für uns zum sicheren Fundament. – Billy Graham 14
Erschienen auf Anker im Juli 2017.
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