Dezember 28, 2016
In den letzten Olympischen Spielen in Rio de Janeiro in Brasilien gab es einige wahrlich spannende Momente. Athleten der 28 Sportarten und 41 Disziplinen erstaunten uns mit Talent, Mut, Ausdauer und körperlichem und geistigem Können. Uns stockte der Atem angesichts der Leistungen Usain Bolts, Michels Phelps, Kipchoges und anderer afrikanischer Sportler mit ihren Langstreckenläufen, Mariana Pajon im BMX-Rennen, das US-Basketball-Dream Team, die gewandte Caterine Ibarüen im Dreisprung, Paula Pareto im Judo und die argentinische Männer Hockey Mannschaft und viele andere mehr. Meiner Meinung nach gab es jedoch in diesen olympischen Wettkämpfen einen Aspekt, der deutlicher ins Auge fiel als die Medaillen – die Rolle, die der Glaube im Leben und in den sportlichen Karrieren vieler dieser Teilnehmer einnahm.
Spielt der Glaube eine wichtige Rolle in unserer Leistung und genauer gesagt in der Sportwelt?
Ich bin ein begeisterter Verfolger der Olympischen Spiele. Jede freie Minute hänge ich am Bildschirm, um ja kein Ereignis zu verpassen. Im Laufe vieler Jahre habe ich die Spiele verfolgt und kann bezeugen, während dieser letzten Spiele mehr Glaubensbekundungen der Athleten gesehen zu haben als jemals zuvor. Schauen wir uns mal ein paar an.
Die äthiopische Sportlerin Almaz Ayana übertraf die Bestmarke im 10000 Meterlauf um erstaunliche 14 Sekunden. Ja so unglaublich war ihr Erfolg, dass sofort der Betrugsverdacht aufkam. Sie bemerkte dazu gleichmütig: „Meine Droge ist mein Training und meine Droge ist Jesus. Sonst nichts – das möchte ich deutlich zum Ausdruck bringen.“
Die Geschichte des Schwimmers Michael Phelps ist eine Ironische. Obgleich er noch nie dagewesene Siege in der vorherigen Olympiade gefeiert hatte, machte sich in ihm Enttäuschung breit, die bis hin zu Selbstmordgedanken führte. In dieser düsteren Gedankenwelt verloren gab ihm ein Freund das weitgepriesene Buch des christlichen Autors Rick Warren, „Leben mit Vision: Wozu um alles in der Welt lebe ich?“ Er fasste neuen Mut und durch eine neuentdeckte Verbindung mit Gott kam sein Leben wieder ins Lot.
Nur Wenige erwarteten eine Silbermedaille für den kolumbianischen Leichtgewichtsboxer Yuberjen Martinez. Als man seine Mutter wegen des gewagten Kampfes interviewte, erklärte sie, sie habe vor viele Jahren mit Gott geredet: „Herr, ich schenke dir dieses Kind. Mach mit ihm, was du möchtest.“
Der Jamaikaner Omar McLeod, der den 110-Meter-Hürdenlauf mit einem guten Vorsprung gewann, brach laut in Lob aus, als er die Ziellinie überquerte: „Danke Jesus, ich danke dir, Jesus!“
Simone Manuel stellte einen neuen Olympischen Rekord im 100-Meter-Freistilschwimmen auf. Sie ist die erste afroamerikanische Frau, die eine Goldmedaille in einem Einzelschwimmwettkampf gewann. Mit Tränen in den Augen sagte sie nach dem Rennen „Alles, was ich sagen kann, ist, dem Herrn gehört alle Ehre.“ Eine weiterere vielversprechende amerikanische Schwimmerin, die etliche Goldmedaillen gewonnen hat, ist Katie Ledecky. Sie verkündete, ihr Glaube „ist Teil von dem, wer ich bin.“
Das fidschianische Rugbyteam gewann die erste Goldmedaille in der Geschichte ihres Landes, als sie alle ihre starken Gegner schlugen, selbst England, mit 43 zu 7. Am Ende des Spiels sang das Team gemeinsam das Lied „We have overcome“, dessen Text lautet: „Wir haben es geschafft, wir haben es geschafft. Durch des Lammes Blut und des Herren Wort haben wir es geschafft.“
Warum sollte im Sport Glaube so wichtig sein? Ich glaube, es hat etwas mit Ausdauer zu tun, mit Ausgeglichenheit, sich Wohlfühlen und dem Optimismus, den er mit sich bringt. Ehrlich gesagt trifft das auf jede Aufgabe zu, der wir uns stellen. In der Bibel wird das bestätigt: „Gott gibt mir Kraft und macht den Weg sicher. Er macht meine Schritte leichtfüßig wie die eines Hirschs und stellt mich hin auf meine Höhen.“ [1] „Glücklich sind die Menschen, die in dir ihre Stärke finden und von Herzen dir nachfolgen.“ [2] „Du allein, Gott, hast alle Macht.“ [3]
Wenn wir unsere Schwächen und Unzulänglichkeiten anerkennen, sind wir offen dafür, unsere Kraft von Gott entgegen zu nehmen. „Er gibt den Erschöpften neue Kraft; er gibt den Kraftlosen reichlich Stärke. Es mag sein, dass selbst junge Leute matt und müde werden und junge Männer völlig zusammenbrechen, doch die, die auf den Herrn warten, gewinnen neue Kraft. Sie schwingen sich nach oben wie die Adler. Sie laufen schnell, ohne zu ermüden. Sie werden gehen und werden nicht matt.“ [4] Ist das nicht ein wunderbares Versprechen, auf das man sich vor einem Wettbewerb berufen kann! Gläubige kennen dieses Geheimnis mit ihrem geistigen Instinkt. Wir stecken unser ganzes menschliches Bemühen hinein und überlassen Gottes Händen den Rest. „Die Pferde sind bereit zur Schlacht, doch der Sieg gehört dem Herrn.“ [5]
Der Apostel Paulus verglich das Leben des Christen mit einem großen Wettlauf, was wir geistige Leichtathletik nennen. „Nein, liebe Freunde, ich bin noch nicht alles, was ich sein sollte, aber ich setze meine ganze Kraft für dieses Ziel ein. Indem ich die Vergangenheit vergesse und auf das schaue, was vor mir liegt, versuche ich, das Rennen bis zum Ende durchzuhalten und den Preis zu gewinnen, für den Gott uns durch Christus Jesus bestimmt hat.“ [6]
Sehr wahrscheinlich liegt der Grund des Erfolges der glaubenbekennenden Athleten oder eines jeden, der sich von uns in unseren Unternehmungen auf Gott verlässt, darin, dass wir höhere himmlische Ziele verfolgen, die nicht den Einschränkungen irdischer Ehren unterliegen.
„Denkt daran, dass alle wie in einem Wettrennen laufen, aber nur einer den Siegespreis bekommt. Lauft so, dass ihr ihn gewinnt! Jeder Athlet übt strenge Selbstdisziplin. Er tut das allerdings, um einen Preis zu erringen, dessen Wert verblassen wird – wir aber tun es für einen ewigen Preis. So halte ich mir stets das Ziel vor Augen und laufe mit jedem Schritt darauf zu. Ich kämpfe wie ein Boxer, aber nicht wie einer, der ins Leere schlägt. Mit der eisernen Disziplin eines Athleten bezwinge ich meinen Körper, damit er mir gehorcht. Sonst müsste ich befürchten, dass ich zwar anderen gepredigt habe, mich danach aber womöglich selbst disqualifiziere.“ [7]
„Da wir von so vielen Zeugen umgeben sind, die ein Leben durch den Glauben geführt haben, wollen wir jede Last ablegen, die uns behindert, besonders die Sünde, in die wir uns so leicht verstricken. Wir wollen den Wettlauf bis zum Ende durchhalten, für den wir bestimmt sind. Dies tun wir, indem wir unsere Augen auf Jesus gerichtet halten, von dem unser Glaube vom Anfang bis zum Ende abhängt.“ [8]
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