Hoffnung im Angesicht von Enttäuschung

Oktober 10, 2016

Peter Amsterdam

[Hope in the Face of Disappointment]

In einer Zeit, wohl der schwersten und enttäuschendsten für das alte Volk Israel, sagte Gott zu ihm: „Denn ich weiß genau, welche Pläne ich für euch gefasst habe, mein Plan ist, euch Heil zu geben und kein Leid. Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung.“ [1]

Das Volk Israel, dem Gott das Verheißene Land gegeben hatte und von dem Er sagte, es sei Sein Volk und dem Er Seinen Tempel errichtet hatte, in dem Er wohnte und wo es ihn anbeten konnte, wurde gänzlich vom Königreich Babylon besiegt. Das Land wurde ihm weggenommen, der Tempel zerstört und der größte Teil der Menschen war gezwungen nach Babylon umzusiedeln. Die Verheißungen Gottes schienen wegen ihrer Sünden aufgehoben worden zu sein. Das Gelobte Land gehörte ihnen nicht länger. Ohne Tempel standen sie da und hatten keine Ahnung, wie sie Gottesdienst halten und wie sie Vergebung für ihre Sünden ohne den Tempel erreichen könnten. Sie verzweifelten an der Frage, ob Gott sie noch liebte. Waren sie immer noch Sein Volk? Ihre Träume, ihr Glaube und ihre Erwartungen waren völlig zerrüttet.

In dieser Niederlage und Enttäuschung schrieb Jeremias einen Brief und sandte ihn nach Babylon. In ihm verkündete er ihnen, was Gott ihnen zu diesem Zeitpunkt, an dem ihr Glaube in der Krise steckte, zu sagen hatte. Er hieß sie, ihr Leben weiterzuführen, Häuser zu bauen, Gärten zu pflanzen, sich zu ehelichen, Kinder zu zeugen und zu gegebener Zeit würde Gott sie aus dieser Situation befreien und eine Wende zu Guten herbeiführen. Zwar versprach Er nicht, dass es heute geschehen würde, jedoch würde es geschehen. Seine Worte: „Denn ich weiß genau, welche Pläne ich für euch gefasst habe. Mein Plan ist, euch Heil zu geben und kein Leid. Ich gebe euch Zukunft und Hoffnung. Wenn ihr dann zu mir rufen werdet, will ich euch antworten; wenn ihr zu mir betet, will ich euch erhören. Wenn ihr mich sucht, werdet ihr mich finden; ja, wenn ihr ernsthaft, mit ganzem Herzen nach mir verlangt.“ [2]

Zerschlagene Hoffnungen und Träume sind keine Endstationen. Gott sagt, Er habe Pläne für dich, Pläne zum Guten, nicht zum Bösen. Eine Bibelübersetzung gibt es in diesen Worten wieder: „Denn ich kenne ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht der HERR, Gedanken des Friedens und nicht zum Unheil, um euch Zukunft und Hoffnung zu gewähren.“ [3]

Gott lässt uns nicht im Stich in unseren Momenten der Enttäuschung. Stattdessen ist Er bei uns. Er denkt Gutes über uns. Er hat Pläne für unsere Zukunft. Er möchte von uns, dass wir unser Leben weiterführen und nicht aufgeben, voller Hoffnung auf das schauen, was vor uns liegt, selbst wenn heute alles schrecklich aussieht. Der Schlüssel ist, zu Ihm zu schauen, zu wissen, Er liebt uns und sorgt sich um uns und wird uns in die Zukunft führen. Wir sind nicht dafür bestimmt, aufzuhören zu leben, die Hoffnung aufzugeben, sondern dazu, voller Glauben weiter zu machen und zu vertrauen. Er wird Genesung bringen. Es wird sich verändern. Das Leben wird weitergehen und voraus liegt Hoffnung.

Es ist gut, sich vor Augen zu halten, dass es Momente gibt, in denen etwas wie eine große Niederlage aussieht, ein schrecklicher endgültiger Verlust, bei dem du das Gefühlt hast, es nie wiederzubekommen, allerdings ist das oft noch nicht alles. Manchmal geht Gott mysteriöse Wege, die wir nicht begreifen können.

Viel hängt von unserer Reaktion auf Enttäuschungen ab. Zeigen wir uns der Situation gewachsen? Lassen wir uns darauf ein, Gutes und die Segnungen eines uns liebenden Gottes zu sehen? Oder suhlen wir uns in Selbstmitleid und Gejammer? Wie Rick Warren in The Purpose driven Life sagte, in Zeiten der Probleme sollten wir weniger Tröste mich Gebete beten im Sinn von, „Herr hilf mir, mich besser zu fühlen“, sondern mehr Tröste mich Gebete im Sinne, „benutze es, mich mehr wie dich, Jesus, zu machen.“

Billy Graham sagte: „Das Christenleben ist kein konstanter Höhenflug. Ich habe meine Momente äußerster Enttäuschung. Ich muss mich zu Gott im Gebet wenden, mit Tränen in meinen Augen, und sagen, „Oh Herr, vergib mir“ oder „Oh Herr, hilf mir“.

Denke auch daran, dass Gott vielleicht ein paar Überraschungen aus seinem Ärmel zaubert. Vielleicht arbeitet Gott hinter den Kulissen, unsichtbar und unverständlich. Deshalb müssen wir Ihm einfach vertrauen, gewiss sein, dass er weiß, was er macht, auch wenn wir es nicht wissen.

Wir sehen nicht immer alles das, was Gott sieht. Es kann gut sein, dass Er unsere Gebete in einer Art beantwortet, die wir momentan nicht begreifen. Verliere nicht deinen Glauben; Er wird Sein Wort halten. Sein Plan könnte anders sein, als wir es erwarten, doch macht Er alles wunderbar. [4] Du vermagst deine Antwort für eine Zeit lang nicht sehen, dennoch sollten wir unseren Glauben bewahren, Gott vertrauen und nicht aufgeben. Seine Pläne für jene, die Ihn lieben und Ihm folgen sind gute Pläne und keine bösen.

Denke daran:

Gott liebt dich.
Er steht auf deiner Seite. Er will im Grunde nur dein Bestes.
Er wird dich trösten und Ihm näherbringen.
Er handelt für dich und du kannst Ihm trotz allem in guten und in schlechten Zeiten vertrauen.
Niemand ist mächtiger als Gott und keiner liebt dich mehr als Gott.
Du kannst scheitern, ich kann scheitern, die ganze Welt kann scheitern, aber Gott niemals.

 

Jesus: „Ich lasse euch ein Geschenk zurück - meinen Frieden. Und der Friede, den ich schenke, ist nicht wie der Friede, den die Welt gibt. Deshalb sorgt euch nicht und habt keine Angst.“ [5]

(Betet:) Herr, uns allen begegnet Enttäuschung in unserem Leben, oft mehr als einmal, und es fühlt sich so vernichtend, so schwierig, so entmutigend an. Es kann uns zur Verzweiflung und Hoffnungslosigkeit bringen. Doch, wann immer wir dieser Enttäuschung gegenüberstehen, wenn wir feststellen, unser Leben geht nicht den von uns geplanten Weg, oder Anderes tauchte auf, das alles änderte und unsere Zukunft ändern wird, dann hilf uns, nicht zu verzweifeln, hilf uns, nicht enttäuscht zu sein, sondern vielmehr auf dich zu schauen, gewiss, du bist bei uns, liebst uns, sorgst dich um uns und unser Wohl liegt dir am Herzen.

Wir vermögen es nicht zu verstehen, und wir mögen wütend sein und enttäuscht, uns schrecklich fühlen und sogar dich infrage stellen, aber, Jesus, hilf uns zu vertrauen, zu wissen, du bist immer da. Du bist zugegen in unserer dunkelsten Stunde, nicht nur, wenn alles gut geht, sondern auch wenn es nicht schlimmer werden kann. Hilf uns, unser Vertrauen auf dich zu setzen, Jesus. Hilf uns, unsere Liebe und unser Herz in deine Hände zu legen und gewiss zu sein, dass du uns tragen wirst, uns da durchbringen wirst, durch diese dunkle Zeit, und dass das Tal der Todesschatten einen Eingang hat, aber ebenso auch einen Ausgang; es ist kein Dauerzustand. Und wenn wir uns an dir festhalten können, sehen wir vielleicht etwas Wunderbares aus dem entstehen, was wir heute für hässlich und schrecklich halten.

Schenke uns den Glauben, dir zu vertrauen, Jesus. Wir lieben dich. Wir brauchen dich. Und ich bete für jeden, der momentan diesen schwierigen Situationen gegenübersteht, dass du zu seinem Herzen sprichst und er sich bewusst wird, wie du bei ihm bist, ihn in deinen Armen hältst, dich um ihn sorgst, deine Gedanken über ihn und deine Pläne für ihn zum Wohle und nicht zum Übel sind, dass du ihn segnen wirst und ihn da durchbringen wirst. In Jesu Namen bete ich. Amen. Danke, Jesus.

Ursprünglich erschienen im Juni 2013. In Auszügen neu herausgegeben im Oktober 2016

  1. Jeremias 29:11.
  2. Jeremias 29:11–13.
  3. Jeremias 29:11 ELB.
  4. Siehe Markus 7:37.
  5. Johannes 14:27

Copyright © 2024 The Family International