Es wird wieder zur Gewohnheit!

Juli 15, 2015

Steve Hearts

[Getting Back Into the Groove]

Gebet ist zweifelslos eine fundamentale Stütze im Christenleben. Ich bedauere, sagen zu müssen, Gebet vernachlässigt zu haben, da ich mehr der Typ bin, der gerne alles selber macht. Zwar ist es wichtig für mich, alles zu tun, was möglich ist, dennoch verfalle ich leicht dazu, alles in meiner eigenen Kraft und im Arm des Fleisches zu tun, statt in der Macht des Gebetes und des Geistes.

Etwas fertig zu bekommen und Erfolg zu sehen ist für mich immer ein Anlass der Genugtuung. Doch vor Kurzem begann ich mich überwältigt und niedergeschlagen zu fühlen, so als würde ich mehr tragen als ich eigentlich sollte. Das äußerte sich ganz unterschiedlich, z. B. dass ich leicht irritiert und verärgert über andere wurde, dazu kam noch der emotionelle Stress, der sich in mir aufstaute. Mir war bewusst, wenn ich nicht anhalten und meine Vorgehensweise überdenken würde, würde ich zusehends unter dem Gewicht, das auf mir lastete, zerquetscht werden. Anderntags, bevor ich zu Bett ging, saß ich auf der Wohnzimmercouch und nutzte den Moment der Stille im Haus. Ich öffnete mein Herz vor dem Herrn und fragte Ihn, warum ich diese Gefühle hatte.

Schon bald begann Sein Licht in mir zu scheinen, als ich ganz deutlich sah, wie ich in meinem Bemühen, mit den Sachen fertig zu werden und die Erfolgsleiter hinauf zu steigen, das Beten so weit beiseitegeschoben hatte, dass es mehr die Ausnahme als die Regel wurde. Wenn ich dann vor den Herrn kam, fühlte ich mich schuldig, Ihn stören zu müssen. voller Angst, Er könnte es als Zeichen sehen, meinen Teil nicht beigetragen zu haben. Diese Einstellung war nichts weiter, als mein blöder Stolz. So ist es kein Wunder, mich überfordert und niedergeschlagen zu fühlen.

Es war ganz offensichtlich, ich hatte mich weit von der Angewohnheit zu beten entfernt und nun war es an der Zeit, wieder zu ihr zurückzukehren. Der Herr sagte mir ganz eindeutig, „es handelt sich nicht darum, weniger zu tun, um mehr beten zu können. Sondern vielmehr darum, mehr Gebet in meine Bemühungen zu stecken.

Wie recht Er doch hatte. Wenn ich einfach mehr Gebet in meine Bemühungen stecken würde, würde ich glücklicher und friedvoller sein. Das würde wiederum meine Leistung und mein Leben im Generellen verbessern.

Er zeigte mir auch eine nützliche Korrektur, die ich machen könnte, wie ich meine Arbeitszeit ausnutze, um sie mit mehr Gebet auszufüllen. Zum Beispiel während meiner täglichen 30-minütigen Übungen auf dem Heimtrainer. Ich könnte beten, statt mir Musik anzuhören. Natürlich will ich das nicht verallgemeinern, dass es das ist, was jeder tun sollte. Für manch einen ergänzen sich Musikhören und Gebet. Mir allerdings, als Musiker, fällt es schwer, Musik zu hören, ohne ihre technische Seite zu analysieren. Das ist der Grund, weswegen ich Gebet nicht meine Aufmerksamkeit und meine volle Konzentration widmen könnte.

Wenn ich mich abends zu Bett lege, höre ich mir normalerweise Musik an oder höre einem Audio-Buch zu, da Hintergrundtöne mir helfen, leichter einzuschlafen. Doch dazu sagte mir der Herr: „Warum betest du nicht stattdessen? Du könntest beten oder von mir hören, bis du einschläfst.“ Das gilt es, nicht zu verallgemeinern, es ist einfach das, was mir helfen würde, wie mir der Herr sagte.

Ich wusste, ich müsste mich an diese Korrekturen erst gewöhnen. Doch da ich entschlossen war, mein Gebetsleben zu verbessern, stimmte ich bereitwillig zu. Als ich am nächsten Morgen auf meinem Heimtrainer saß, wurde meine Seele in die Gegenwart Gottes gehoben, während ich mich für die Bedürfnisse anderer einsetzte. Als ich an dem Abend zu Bett ging, war es zunächst schwer, der Versuchung zu widerstehen, mir etwas anzuhören. Aber entschlossen klappte ich meinen Laptop zu, stieg ins Bett und fing an, zu beten und vom Herrn zu hören.

Mir ist immer schon beigebracht worden, Beten sollte wie Atmen sein – etwas, das abläuft, egal, was man sonst noch macht. Jetzt war ich dabei, dieses Prinzip von neuem zu erlernen und fragte mich, wie ich solange ohne beständiges Gebet ausgekommen bin. Von da an ging alles besser. Meine Tage waren wieder voller Freude, aufregend und voller Erwartung seit ich anfing, meine Sorgen Ihm täglich zu Füßen zu legen, zugleich erfuhr ich die Genugtuung, die wunderbare Erfüllung meiner Gebete für andere zu erleben.

Ich bin immer noch dabei, mich von einem gelegentlichen auf ein beständiges Gebetsleben umzustellen, und treffe immer wieder auf kleine Widerstandsnester entlang des Weges, wenn mein Verstand sich widersetzt, danach bettelt, sich wie früher verhalten zu können, und ich lerne, Gottes Ruf zu folgen, mehr ein Gebetsmensch zu werden. Auch wenn die Veränderungen und Anpassungen zunächst nicht leicht scheinen, so lohnt es sich doch, ihre Ergebnisse spüren zu können. Es wird langsam zur Gewohnheit, und mit Gottes Hilfe werde ich sie nie wieder verlassen. 

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