Juli 3, 2015
Falls du jemals in Israel gewesen bist, wirst du den gewaltigen Kontrast zwischen dem See Genezareth und dem Toten Meer erkannt haben. Der See Genezareth ist voller Wasser und voller Leben. Es gibt Bäume und Vegetation. Immer noch wird dort kommerzieller Fischfang betrieben. Wohingegen das Tote Meer genau das ist – tot, ohne Fische und ohne von Leben umgeben zu sein. Der See Genezareth liegt auf den Höhen Israels und wird von den Gewässern der Berge des Libanon gespeist. Sie alle münden in ihn an seinem Oberlauf und er entlässt sie am Unterlauf. Das Wasser fließt den Jordan hinunter und erreicht so das Tote Meer. Das Tote Meer nimmt es wohl auf entlässt es aber nirgendwohin. Deswegen ist es ein stilles Gewässer. Es geht um die Balance in unserem Leben, damit wir frisch bleiben, zwischen dem, was wir zu uns nehmen, und dem, was wir von uns geben. Es muss einen Zufluss geben und einen Abfluss.
Jemand sagte: „Wenn deine Ausgaben deine Einnahmen übersteigen, werden deine Unterhaltskosten dein Verderben sein!“ Die meisten Christen bekommen zu viel von dem, was sie aufnehmen, geben aber nicht genug ab. Sie besuchen einen Unterricht in der Schrift nach der anderen. Immer sind sie auf der nehmenden Seite, aber nie dienen sie, nie halten sie ein Amt inne. Das Problem, dem wir Pastoren und Kirchenleiter gegenüberstehen, ist das Gegenteil. Wir geben immer von uns und wenn wir nichts zu uns nehmen, werden wir austrocknen.
Paulus schrieb seinen zweiten Brief an Timotheus im Gefängnis. Am Briefende richtet er diese Worte an ihn: „Und vergiss nicht, mir den Mantel mitzubringen, den ich in Troas bei Karpus zurückließ. Bring auch meine Bücher mit und vor allem die Pergamente!“ (2.Timotheus 4:13). An seinem Lebensende im Gefängnis, möchte Paulus zwei Dinge … „Ich möchte Mantel und meine Bücher.“ In einem Kommentar zu dieser Passage sagt C. H. Spurgeon:
Er fühlt sich beflügelt, dennoch möchte er seine Bücher. Seit mindestens dreißig Jahren predigt er, dennoch möchte er seine Bücher. Er hat den Herrn gesehen, dennoch möchte er seine Bücher. Er hat eine weitaus größere Erfahrung als die meisten Menschen, dennoch möchte er Bücher. Er war im Himmel gewesen und hörte unaussprechliche Dinge. Dennoch möchte er seine Bücher. Er schrieb den größten Teil des neuen Testaments, dennoch möchte er seine Bücher.
Oswald Sanders sagt in seinem Buch Geistige Federführung: „Wer geistig und intellektuell wachsen möchte, wird immer seine Nase in seine Bücher stecken. Ich erinnere mich, die Biographien John Wesleys und Jonathan Edwards gelesen zu haben. Beide waren intellektuelle Giganten. Sie hielten sich frisch, indem sie im Sattel immer ein Buch bei sich hatten auf ihren Ritten von einer Veranstaltung zur anderen. Wo immer sie hinreisen hatten sie ein Buch. (Ich sah Zeichnungen von Wesley, in ein Buch in der Hand auf dem Pferderücken vertieft, ohne darauf zu achten, wohin sein Pferd ihn führte.)
Führungskräfte sind Leseratten. Jeder Leiter ist ein Bücherwurm. Nicht alle Bücherleser sind Führungskräfte. Viele lesen, doch sind sie keine Leiter. Wenn du führst, musst du weiter im Voraus denken als die Menschen, die du leitest. Es gibt mindestens vier Gründe dafür, warum Lesen unerlässlich ist:
1. Zur Inspiration und Motivation musst du lesen.
Harald Ockenga sagte, „Lies, um die Quellen der Inspiration aufzufüllen.“ William Long, Verfasser von Christliche Perfektion und anderen christlichen Klassikern, schrieb „Über weise und rechtschaffene Themen zu lesen ist neben dem Gebet die beste Medizin für unser Herz. Es erhebt uns, beruhigt uns, sammelt uns und unsere Gedanken und hält uns zu mehr Anstrengung an. Man sagt, man erkennt jemanden an den Freuden, die einer hat, doch viel besser noch erkennt man ihn an seinen Büchern.“ Persönlich finde ich, weniges holt mich mehr aus meiner Faulheit, als ein gutes Buch zu lesen. Es bringt meine kreativen Säfte zum Wallen. Also ist das Nächstliegende, zur Inspiration ein gutes Buch zu lesen.
2. Man muss lesen, um seine Fähigkeiten zu fördern.
Aldous Huxley sagte: „Jeder, der zu lesen weiß, hat es in seiner Hand, sich selbst zu erweitern, die Art, in der er lebt, zu vervielfältigen, sein Leben auszuschöpfen, es bedeutend und interessant zu machen.“ Lesen ist für den Verstand, was Gymnastik für den Körper ist. Dein Verstand ist ein Muskel und wird, wie jeder Muskel, stärker, je mehr du ihn trainierst. Deinen Verstand kannst du nicht abnutzen. Niemand ist bisher wegen eines überbeanspruchten Verstandes gestorben.
Genau wie jeder andere Berufstätige, musst du deine Fähigkeiten als Amtsträger fortwährend aktualisieren. Das geschieht durch das Lesen. Mach dir eine Liste all dessen, was du als Fachkönnen im Bereich deines Amtes benötigst und dann lies auf diesen Gebieten nach.
3. Du musst lesen, um von anderen zu lernen.
Es ist vorteilhaft, aus den Erfahrungen zu lernen, doch klüger noch ist es, aus der Erfahrung anderer zu lernen. All lernen durch Schicksalsschläge – herumprobieren. Allerdings bleibt uns nicht die Zeit, alle Fehler selbst zu machen. Sokrates sagte: „Nimm dir Zeit, dich durch die Dokumente anderer auf dem Laufenden zu halten, dadurch kommst du leicht an das, wofür andere schon gearbeitet haben.“ Setze deine Zeit dafür ein, zu lesen, was andere bereits gelernt haben, dann lernst du viel schneller das, wofür andere schwer gearbeitet haben.
Genaugenommen kannst du von jedem lernen. Du brauchst nicht allem, was sie tun, zuzustimmen, doch jeder kann dich etwas lehren. Wir integrieren jede Menge gute Ideen aus unterschiedlichsten Quellen und fassen sie in einer neuen Form zusammen, und das macht die Kreativität aus. Jede Wahrheit gibt es schon seit Ewig. Es gibt keine wirklich neuen Ideen. Schöpferische Begabung nimmt bestehende Ideen und setzt sie auf neue Weise um.
Wenn Bücher ein Anzeichen persönlicher Größe älterer Pastoren sind, würde es bedeuten, viele Pastoren in Amerika haben mit dem Denken aufgehört, als sie aus der Schule kamen. Sie lesen nichts Neues, dennoch versuchen sie, jede Woche zu predigen. In der heutigen Gesellschaft überaltert man sehr schnell. Man schreibt eine wissenschaftliche Abhandlung und wenn sie zum Druck kommt, ist sie nicht mehr aktuell. Man kann seine ganze Amtszeit nicht von dem leben, was man im Seminar gelernt hat. Man muss wachsen und weiterlernen.
Vor dem Hintergrund habe ich hier einige Tipps, wie man mehr von dem hat, was man liest.
Und denk daran, die Bibel ist unsere Nummer eins beim Lesen. Du kannst dich so im Lesen anderer Bücher verlieren, dass sie nicht aussen vor bleibt. Nimm dir Zeit für Gottes Wort, bevor du irgendetwas anderes liest. Sie ist ein Licht für unsere Füße und eine Leuchte für unseren Weg. Wir müssen beim Lesen mehr Zeit mit ihr verbringen als mit allem anderen.
Wenn du eine wachsende Führungskraft einer gesunden Bewegung sein möchtest, hör nicht auf zu lesen. Das ist die einzige Methode, wie du ganz vorne mitmischen kannst.
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