Am Anfang war das Wort

Juni 30, 2015

 Zusammenstellung

[In the Beginning Was the Word]

Das Johannesevangelium ist das Evangelium, das wir uns vornehmen, wenn es sich um die Errettung handelt, wo es eine detaillierte Erklärung für die Errettung gibt, worum es dabei geht und warum Jesus kam. Dieses Evangelium wurde von dem geschrieben, der wahrscheinlich der jüngste aller Jünger war, von dem gesagt wird: „Einer seiner Jünger - der, den Jesus liebte.“ [1]

Die meisten Autoritäten, Theologen und Historiker sind sich darüber einig, dass er vermutlich der jüngste Jünger war, vielleicht sogar nur ein Teenager. Dennoch verstand er den Plan der Errettung und warum Jesus erschien. Nicht nur, um all die Prophezeiungen über den Messias zu erfüllen, nicht nur um im gewissen Sinn der Messias in jener Zeit zu sein. Johannes erläutert eindeutig, durch die Kraft des Heiligen Geistes, die Bedeutung Jesu und wer Er wirklich war.

Was sagt Johannes, wer Jesus war? Er war das Wort. Das ist das erste, was Johannes sagt: „Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Er war am Anfang bei Gott. Durch ihn wurde alles geschaffen, was ist. Es gibt nichts, was er, das Wort, nicht geschaffen hat.“ [2]

Jesus war das Wort Gottes zu allermeist. Was ist das Wort? Die Griechen verwenden das Wort Logos, was das Wort bedeutet, allerdings hat es eine sehr tiefe Bedeutung. Logos ist eine Art Wort, das bedeutet ein Ausdruck zu sein oder sogar eine Manifestation von etwas. Damit ist Jesus eine Bezeichnung Gottes

Gott versuchte Seine Liebe durch Jesus zu kommunizieren, womit Jesus ein Ausdruck von Gottes Liebe wird. Gott wollte der Welt Seine Liebe zeigen. Du kannst Liebe nicht sehen, du kannst Gott nicht sehen, darum sandte Er sein Wort. Er sagte es mit Jesus! Er zeigte es mit Jesus. Er drückte es in Jesus aus. Er kommunizierte es in Jesus!

Dies ist die Tiefe des griechischen Wortes Logos, in der Bedeutung eines wahren, echten Ausdrucks, etwas das fast greifbar ist, es ist so ausdrucksvoll und so real und drückt es so wirksam mit solchem Nachdruck aus, mit solcher Bedeutung. Jesus war der Ausdruck der Liebe Gottes. Er war die Botschaft der Liebe Gottes. Er sprach die Liebe Gottes. Er zeigte die Liebe Gottes. Er symbolisierte die Liebe Gottes. Er manifestierte Gottes Liebe.

Es hat den Anschein, als begriff Johannes das vollauf und verstand die geistige Tiefe der Liebe Gottes, Seiner Errettung und was Jesus wirklich für die ganze Welt bedeutete, nicht nur für die Juden. Johannes begriff die tiefste und größte Bedeutung Jesu und das konnte nur vermittels des Heiligen Geistes geschehen sein. Es ist erstaunlich, dass er solche Tiefe zeigen konnte, wenn er doch der Jüngste war. Er musste sich auf den Heiligen Geist verlassen, um die Bedeutung zu verstehen und vermitteln zu können, dass Jesus das Wort Gottes war, der Ausdruck Gottes, die Liebe Gottes und ebenfalls der Sohn Gottes.

 

Die Ausdrucksform Gottes

In Philipper 2:6-8 bezieht sich Paulus auf die Gleichheit Jesu mit Gott. Er stellt fest, dass Jesus, Obwohl er Gott war, es nicht für notwendig befand, an dieser gleichen Wesenheit/Form festzuhalten. Stattdessen, wegen uns, entleerte Er sich, legte alle seinen göttlichen Rechte ab, nahm die niedrige Stellung eines Dieners an. „Er erniedrigte sich selbst und war gehorsam bis zum Tod, indem er wie ein Verbrecher am Kreuz starb.“ Kolosser 2:9 spricht über Jesus und sagt, „Denn in Christus lebt die Fülle Gottes in menschlicher Gestalt.“

Verwandt damit ist die Lehre, dass Jesus das Ebenbild oder der Ausdruck Gottes ist. Johannes 1:1 spricht von Jesus als das Wort, Wort stammt von Logos, was so viel wie Gedanke oder Ausdruck bedeutet. In Kolosser 1:15 heißt es, „Christus ist das Bild des unsichtbaren Gottes.“ 2. Korinther 4:4 spricht ebenfalls von „Christus, der das Ebenbild Gottes ist.“

Hebräer 1:3 erwähnt, „Der Sohn spiegelt die Herrlichkeit Gottes wider, und alles an ihm ist ein Ausdruck des Wesens Gottes.“ – Bob Williams

 

Logos

Gott ist der Schöpfer aller Dinge. Gott ist ewig und existierte vor allem anderen. Da das der Fall ist, weil Jesus Gott ist, muss Er ewig sein und existiert haben, bevor alles andere existierte. Er musste also an der Erschaffung alles Erschaffenen teilgehabt haben. Gemäß den ersten drei Versen im Johannesevangelium:

Am Anfang war das Wort. Das Wort war bei Gott und das Wort war Gott. Er war am Anfang bei Gott. Durch ihn wurde alles geschaffen, was ist. Es gibt nichts, was er, das Wort, nicht geschaffen hat.

Wenn Johannes von Gott dem Sohn spricht, bevor Er auf der Erde geboren wurde, bezeichnet er Ihn als das Wort, nicht als Jesus. Diese Verse beweisen, dass das Wort/Jesus bei der Schöpfung eine Hand im Spiel hatte, „Durch ihn wurde alles geschaffen.“ Die von Johannes benutze Vokabel, ins Deutsch mit Wort übersetzt, war Logos im ursprünglichen Griechischen. Der Begriff Logos kam zum ersten Mal im 6. Jahrhundert vor Christus durch einen griechischen Philosophen namens Heraklit zur Anwendung, um die göttliche Vorgabe oder den Plan zu bezeichnen, der ein sich veränderndes Universum koordiniert. Als solches bedeutete Logos einem Griechischsprachler zu jener Zeit Vorgabe, er hätte also diese Verse als „Am Anfang war die Vorgabe Gottes“ verstanden. Er würde verstehen, mit dem ewigen Gott gab es Logos vor der Schöpfung. Deshalb existierte Logos, das Wort, Gott der Sohn, bevor irgendetwas Geschaffenes – einschließlich Zeit, Raum und Energie – bestand.

Als einer der ersten Kirchenväter schrieb Athanasius „Es gab keine Zeit zu der Er (Logos) nicht existierte.“ Er ist ewig. Logos, Gott der Sohn, war bei Gott dem Vater und war Gott.

Weiter steht in Johannes 1:14:

Er, der das Wort ist, wurde Mensch und lebte unter uns. Er war voll Gnade und Wahrheit und wir wurden Zeugen seiner Herrlichkeit, der Herrlichkeit, die der Vater ihm, seinem einzigen Sohn, gegeben hat.

Johannes stellt hier fest, dass Logos, das Wort Gottes, Gott der Sohn, Mensch wurde und auf der Erde lebte. Das heißt nichts anderes, als das Gott der Sohn für eine Zeit auf der Erde als Mensch lebte. Es bedeutet, ein ewiges unkörperliches Wesen, betrat Seine Schöpfung in Zeit und Raum. Das konnte nur möglich sein, wenn Gott Menschengestalt annahm, wenn Er Mensch würde, und genau das geschah, als Jesus von Nazareth geboren wurde. Er wurde der Gott-Mensch, Gott im menschlichen Körper, der sich unter uns aufhielt. – Peter Amsterdam

 

Voller Gnade und Wahrheit

Wahrheit ist nicht einfach etwas Passives, das wir wahrnehmen wie eine CSI-Episode[3], die uns genau wissen lässt, „was wirklich geschah.“ Die Wahrheit beinhaltet genau dieses bestimmte Element; selbstverständlich ist Logos, welches Mensch wurde, Gottes eindeutige Darstellung der Wahrheit. Allerdings ist dies etwas weitaus Tieferes und Mehrdimensionales als knallharte, unempfängliche Fakten, wie weiter in Johannes‘ Beschreibung von Christus als einer „voller Gnade und Wahrheit“ in sich bewiesen wird. Es besteht eine korrespondierende, interaktive, mitbestimmende Eigenschaft zur Wahrheit, für die man mehr als eine Stunde braucht, um sie in sich aufzunehmen und die am besten verstanden wird, wenn man ihre Tiefe und ihren Charakter innerhalb einer Welt unpersönlicher, allzu einfacher Alternativen einsetzt. Denn wenn die Wahrheit persönlich ist, – tatsächlich eine Person – wird sie nach einem im Leben geteilten Engagement zusammen mit dem Einen verlangen, der Wahrheit ist und der Geist, der uns tatkräftig anleitet, diese Wahrheit zu entdecken.

Ohne Frage ist das Mysterium der christlichen Religion übermäßig – Mysterium nicht im versteckten CSI Sinn, sondern offenbartes Mysterium. Paulus‘ Beschreibung von Jesus ist genauso voller unerforschlicher Wahrheiten wie sie zwingende Beweise liefert: „Ohne Frage ist das Geheimnis unseres Glaubens groß: Christus ist als Mensch erschienen und wurde durch den Geist gerecht gesprochen. Er wurde von Engeln gesehen und den Völkern verkündet.“ [4] Beweise dieser umfassenden, göttlichen, mysteriösen Wahrheit können tatsächlich als faktische, definitive Fingerabdrücke angenommen werden. Und damit sind sie Hinweise auf eine vieldimensionale, unerschöpfliche Person, voller Gnade und Wahrheit. – Jill Carattini

Erschienen auf Anker im Juni 2015


  1. Johannes 13:23; 19:26; 20:2; 21:7, 20.
  2. Johannes 1:1–3.
  3. CSI: Den Tätern auf der Spur  eine US-amerikanische Fernsehserie
  4. 1.Timotheus 3:16.

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