April 28, 2015
Da sprach Gott: „Wir wollen Menschen schaffen nach unserem Bild, die uns ähnlich sind.“ So schuf Gott die Menschen nach seinem Bild, nach dem Bild Gottes schuf er sie, als Mann und Frau schuf er sie. – 1. Mose 1:26-27
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Ihr seid ein Brief Christi, von uns geschrieben, aber nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des lebendigen Gottes: nicht auf Steintafeln, sondern in die Herzen der Menschen. – 2. Korinther 3:3
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Die christliche Geschichte präsentiert Christus als den wahren menschlichen Sohn Gottes, in dem und für den alle Schöpfung gemacht war. Mit Seinem Erscheinen in der Schöpfung ist Christus gekommen, um das Bild der wahren Menschheit wieder herzustellen, die Tränen einer kaputten Welt zu trocknen, das Bild Gottes in uns wiederzubeleben und den Feind zu überwinden: Sünde und Tod.
In der Gesellschaft der [Philosophen] Pascal und Solschenizyn finde ich Christus als die einzige Basis, die Hoffnung für den Widerspruch in uns bietet. Weit mehr als eine Hoffnung nur für die Zukunft oder ein Mittel zur Flucht vor der gegenwärtigen Realität, löst Christus die Spannung in uns auf, die Spannung zwischen meiner Identität als ein Kind Gottes und als ein Kind der Menschheit. Uns wird versichert, dass das Versprechen uns gehört: „So wie wir jetzt dem irdischen Menschen, Adam, gleichen, so entsprechen wir eines Tages dem himmlischen Menschen, Christus.“ Denn Christus beschäftigt sich nicht nur damit, eine gefallene Menschheit zu erlösen, indem Er unser Wesen mit Seinem eigenen wiederbelebt und als Mittler dasteht, der uns zu Gott emporhebt; Christus kam, um die Menschheit mit Gott zusammenzuführen, damit wir wahrlich Mensch sein können, wie Er Mensch ist. – Jill Carattini
Menschliche Werte
Gott erschuf uns zwar zusammen mit allem anderen Geschaffenen, doch formte Er uns unterschiedlich von allem Geschaffenen. Er schuf uns als einzigartige Wesen und hauchte uns ganz zärtlich den Atem des Lebens ein.
Er formte uns zu individuellen Wesen, befähigt, eine Beziehung mit Ihm eingehen zu können. Er formte uns zu einem zusammengesetzten körperlichen und geistigen Wesen, indem Er uns einen Körper und einen Geist gab. Auch wenn alle Menschenwesen gegen Ihn gesündigt haben, liebt Er uns dennoch so sehr, dass Er der Menschheit einen Weg schuf, sich durch das Leben, den Tod und die Wiederauferstehung Seines Sohnes Jesus mit Ihm zu versöhnen.
Gott liebt die Geschöpfe, die Sein nach Seinem Ebenbild sind und wir sind es Ihm wert. Da Gott Menschenwesen wertschätzt, besitzt jedes einzelne spezifischen, wesentlichen Wert. Das sollte uns anhalten, jeden Menschen zu schätzen zu wissen. Alle Menschen sind ungeachtet ihres Geschlechts, ihrer Rasse, ihrer Hautfarbe oder ihres Glaubens ebenbürtig geschaffen. Jede Person trägt Gottes Angesicht, und sollte als solche respektiert und behandelt werden. Weder sein Platz noch sein Wert in der Gesellschaft mindert Jemandes einzigartigen Wert.
Neugeborene, Kinder, Senioren, Kranke, Behinderte, Ungeborene, Hungrige, Witwen und Gefangene, jene mit denen du nicht übereinstimmst, selbst Feinde, egal, in welchem Zustand jeder sich befindet, in welcher Lage er ist oder welche Religion er innehält, besitzt den Rang eines Trägers vom Bild Gottes und verdient gleiche Ehre und Respekt von allen anderen Menschen. Andere als Träger vom Bild Gottes zu sehen, sollte uns aller rassistischen, religiösen und aller anderen Vorurteile entledigen. Es sollte uns als Personen dazu bringen, andere mit Respekt zu betrachten und zu behandeln, ungeachtet unserer Unterschiede.
Es sollte uns dazu veranlassen, uns selbst mit Respekt und Würde zu betrachten. Sich darüber im Klaren zu sein, dass Gott uns liebt und wir Ihm teuer sind, sollte uns dazu verhelfen, uns selbst positiv zu sehen, uns um unsere Gesundheit zu kümmern, und unseren Verstand mit Positivem und Gottgefälligem zu bereichern. Es sollte uns an die Heiligkeit unseres eigenen Lebens erinnern, und so uns davor bewahren, uns selbst in irgendeiner Weise zu schaden. Wir sollten uns im Klaren darüber sein, für Gott sind wir etwas Kostbares, und wir sollten uns genauso einschätzen, trotz irgendwelcher persönlicher Schwächen oder Versäumnisse, egal, wie wir uns selbst bewerten, wie wir unser Äußeres auffassen oder unsere Bildung oder geistigen Fähigkeiten einschätzen.
Wenn wir erkennen, dass Gott die Menschen schätzt, dass Er uns liebt und sich um uns kümmert, dann sollte es uns dazu veranlassen, die Menschheit zu achten, den Wert jedes Menschen anzuerkennen, uns selbst eingenommen und alles daran zu setzen, in Harmonie und Frieden mit anderen zu leben. – Peter Amsterdam
Eine nicht reduzierbare Persönlichkeit
Wenn ein Computer derart genau mit den im Schachspiel zur Anwendung kommenden Strategien programmiert werden kann, sodass er unseren intelligentesten Schachweltmeister schlagen könnte, würden wir dann behaupten, dieser Computer sei menschlicher als der größte Schachspieler der Welt? Wohl nicht, denn damit würden wir Intelligenz auf computermäßige Effizienz, Speicher und Hardware reduzieren.
Dem christlichen Verstehen nach kann Personalität nicht auf eine Form oder Funktion reduziert werden. Wahrlich, unsere Identität ist laut Definition heilig, denn wir wurden von Gott geschaffen, Sein Ebenbild zu sein. Uns wurde ein moralisches Bewusstsein übertragen mit der Kapazität, Liebe zu geben und Güte zu verstehen. In einem Kind finden wir also seinen Wert nicht in der Schönheit seiner Gestalt oder seines geistigen Könnens, sondern indem es die Schönheit seines Schöpfers reflektiert. Zum Menschsein gehört ein transzendentaler Wert, der im Wesen Gottes verwurzelt ist.
Auf unserem Weg durch den Morast der Biogenetik steht es uns nicht zu, auf das Gesicht und den IQ eines Menschen zu schauen. Stattdessen jedoch auf das Gesicht und den Verstand Gottes. Erst dann können wir wirklich begreifen, was es bedeutet, menschlich zu sein.
Gott schickt Seinen Sohn
Es gibt zahlreiche schillernde und bedeutende Momente in der uns bekannten Geschichte. In der jüngeren Geschichte zum Beispiel tun sich bestimmte Ereignisse hervor, wie die Reformation, die erste Herztransplantation 1997 oder die ersten Schritte des Menschen auf dem Mond. Dies sind nur drei Ereignisse, die mir zu Bewusstsein kommen unter unzähligen andren, die Gegenstand von Studien in der Geschichte sind.
Doch das wichtigste von allen und von dem alle diese anderen ihr Datum hernehmen, ist das, was wir in Galater 4:4 finden: „Doch als der festgesetzte Zeitpunkt da war, sandte Gott seinen Sohn.“ Die Bibel lehrt uns, dass Zeit und Ewigkeit kollidierten, als der Gott-Mensch unter uns erschien von einer Jungfrau geboren. Der Schöpfer von Zeit und der Herr der Ewigkeit wurde ein menschliches Wesen. Menschheit und Göttlichkeit stießen zusammen (sie wurden nicht identisch), und die Geschichte änderte sich von Grund auf. – Michael Sudermann
Im Menschsein empfangen
Du hast alles in mir geschaffen und hast mich im Leib meiner Mutter geformt. Ich danke dir, dass du mich so herrlich und ausgezeichnet gemacht hast! Wunderbar sind deine Werke, das weiß ich wohl. Du hast zugesehen, wie ich im Verborgenen gestaltet wurde, wie ich gebildet wurde im Dunkel des Mutterleibes. Du hast mich gesehen, bevor ich geboren war. Jeder Tag meines Lebens war in deinem Buch geschrieben. Jeder Augenblick stand fest, noch bevor der erste Tag begann. – Psalm 139: 13-16
Geschaffen für Gerechtigkeit.
Der Weg der Gottesfürchtigen ist wie der erste Sonnenstrahl am Morgen, der immer heller leuchtet, bis das volle Licht des Tages erstrahlt. – Sprüche 4:18
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Dieses Leben ist keine Frömmigkeit, sondern ein Fromm-Werden. Keine Gesundheit, sondern ein Gesund-Werden. Kein Wesen, sondern ein Werden. Keine Ruhe, sondern ein Üben. Wir sind es noch nicht; werden es aber. Es ist noch nicht getan oder geschehen, es ist aber im Gang und im Schwang. Es ist nicht das Ende, es ist aber der Weg. – Martin Luther
Erschienen auf Anker im April 2015.
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