März 30, 2015
Alle Jünger waren in einer Stimmung tiefster und dunkelster Depression. Ihr Gemüt war vom Licht getrennt worden. Sie standen in Dunkelheit. Sie hatten den Reiz am Leben verloren. Alles schmeckte schal und war nutzlos. Simon Petrus war niedergeschlagen, verzweifelt und verhärmt von Gewissenbissen. … Maria Magdalena ging früh hinaus, um Kräuter zum Grab zu bringen, doch in ihrem Herzen gab es keine Morgendämmerung und der Weg war nass von ihren Tränen. …
Und dann kam der Ruf, „Er ist von den Toten auferstanden!“ Der Herr lebt. Sein Grab ist leer! Er schüttelte den Tod ab und entstieg dem Grab. Denk an diesen Trompetenstoß, der durch die späte Nacht hallte. Denk an das immens brennende Licht, das durch die Dunkelheit strömt und ein Leben nach dem Anderen anfacht zu einer lodernden Hoffnung hin. …
Was fanden die Apostel nun an der Auferstehung, ihr solch gewichtige und eindeutige Betonung zu schenken? Was war ihre praktische Bedeutung? Was war der Sinn? Zunächst bedeutete sie Folgendes, Jesus von Nazareth ist eindeutig als der Sohn Gottes identifiziert worden. Vor diesem wunderbaren Morgen waren die Jünger Opfer von Ungewissheit, entmutigt von diffusen Anwandlungen des Zweifels und der Furcht.
Doch mit der Auferstehung endet die Ungewissheit. Nicht nur, dass die unmittelbare Dunkelheit vorübergeht, sondern auch die störenden Nebel haben sich gelichtet und der Meister erscheint als der eindeutig offenbarte Sohn Gottes. „Steh auf und leuchte! Denn dein Licht ist gekommen und die Herrlichkeit des Herrn erstrahlt über dir!“ …
In der Mächtigkeit der Auferstehung sahen die Jünger ein ausgedehntes Reservoir geistiger Energie zur Belebung und Befreiung der Menschen. Darin lag ihre Begründung und ihr Glaube … dass auch wir uns in Christus vom Tode in die Neuheit des Lebens erheben können; dass auch wir uns, in der Art, wie Er aus dem Grab stieg, aus dem Grab und dem Friedhof unserer eigenen korrupten Vergangenheit erheben können und voller Elan und der Herrlichkeit zu existieren, für Gott leben. – Dr. J. H. Jowett [1]
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Wenn ihr gekommen seid, Sein Angesicht zu finden, nicht im leeren Grab, sondern in der lebendigen Kraft Seiner Gegenwart … dann werden eure Herzen mit wahrer Osterfreude erfüllt und diese Freude wird bei euch zuhause überfließen. Lasst zudem eure Freude nicht mit den Hymnen und Gebeten und den Abendmahlen in Seinem Haus enden. Nehmt diese Osterfreude mit nach Hause, und macht das Zuhause heller mit größerer, uneigennützigerer Liebe und innigerem Dienst; nehmt sie mit an euren Arbeitsplatz und lasst alles im Namen des Herrn Jesus geschehen; nehmt sie in euer Herz und lasst sich das Herz erneut mit den Flügeln von Ostern zu einem höheren, fröhlicheren und völligeren Leben erheben; nehmt sie zum lieben Grab und sprecht dort diese zwei Worte „Jesus lebt!“ und findet in ihnen das Geheimnis stillen Erwartens, die Hoffnung des Wiedersehens in Ewigkeit. – John Ellerton
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Was ist Seine Botschaft an uns in dieser Frühlingszeit? Wenn ihr nun aber mit Christus auferstanden seid, sucht nach dem Himmlischen, wo Christus zur rechten Hand Gottes sitzt. Denn ihr seid tot und euer Leben ist mit Christus in Gott dem Herrn verborgen [2] Es ist nicht nur aufgefahren mit Christus, sondern wiederauferstanden. Es ist im alten Leben nicht nur ein kleines Bisschen höher gestiegen, sondern von den Toten auferstanden. – A. B. Simpson
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„Denn durch die Taufe sind wir mit Christus gestorben und begraben. Und genauso wie Christus durch die herrliche Macht des Vaters von den Toten auferstanden ist, so können auch wir jetzt ein neues Leben führen.“ [3]
„Ein neues Leben führen“ – was bedeutet das? Es bedeutet: Wenn wir wiedergeboren sind und an den Herrn Jesus Christus glauben … bekommen wir ein Leben, das wir nie zuvor besessen haben. Wir beginnen, so zu fühlen, zu denken und zu handeln, wie wir es niemals zuvor vermochten. Das neue Leben ist unserer gefallenen Natur fremd. … Das Körperliche weiß nichts über das Geistige. Der nicht wiedergeborene Mensch kann nicht verstehen, was diese neue Geburt bedeutet. Mit deiner Geburt wird dir ein Licht gegeben, das nie zuvor in deiner Brust geschienen hat – ein Leben, das weder von noch durch Menschen kommt. … Auf dem Komposthaufen des gefallenen Wesens liegt kein Same des ewigen Lebens verborgen. Ewiges Leben ist die Gabe Gottes.
Dieses neuartige Leben ist in seinen Grundzügen neu. Das Beste, was das alte Leben sagen könnte, ist, „Ich muss richtig handeln, um einen Preis zu gewinnen.“ Im Arbeitslohnverdienen liegt die Grundlage des alten rechtmäßigen Lebens, wenn es versucht, folgsam zu sein. Jetzt motiviert dich Dankbarkeit und kein geldgieriges Motive. … Jetzt dient ihr nicht als gedungene Sklaven, sondern als liebevolle Kinder. Die Gnade regiert. Es macht euch Spaß aus Liebe heraus zu gehorchen und nicht aus sklavischer Furcht.
Dieses Leben wird von neuen Beweggründen beeinflusst. Ihr lebt nun, um Gott zu gefallen; zuvor lebtet ihr aus Eigengefälligkeit oder um euren Nachbarn zu gefallen. Einst lebtet ihr für das, was ihr für euch selbst bekommen konntet; ihr lebtet für das vergängliche Vergnügen eines flüchtigen Lebens, wohingegen ihr jetzt zu ewigen Meeren hin aufgebrochen seid. Die Ewigkeit birgt eure Schätze; die Ewigkeit reizt euer Bemühen; die Ewigkeit erhebt euer Begehren. Ihr lebt, als seht ihr Ihn, der unsichtbar ist, euer Verhalten ist beherrscht, nicht vom Urteil fehlbarer Menschen bestimmt, sondern von Gott, der das Herz erforscht.
Euer neues Leben hat neue Ziele. Ihr strebt nach Höherem; ja, ihr strebt nach dem Allerhöchsten; denn ihr lebt zu Ehren Gottes und seid bemüht „eure guten Taten leuchten [zu lassen] vor den Menschen, damit alle sie sehen können und euren Vater im Himmel dafür rühmen.“ Der Wille Gottes ist nun zu eurem Gesetz geworden. Ihr wähnt euch nur glücklich, wenn ihr Seine Vorhaben erfüllt, Seinen Namen ehrt und Sein Königreich vergrößert. …
Gott hat uns „reichlich Glauben“ geschenkt und uns größere Reichtümer beschert als alle Reichtümer Ägyptens. Wenn der Herr sein Angesicht über uns erhebt, verlangen wir nicht mehr nach Getreide, Wein und Öl. Auch wenn die Schafe sterben sollten, die Ernte schlecht ist, wird uns doch unser Brot gegeben und wir werden immer zu trinken haben. Statt zu stöhnen, dass das Leben es nicht wert ist, preisen wir Gott selig für unser Dasein, denn unser Wohlergehen liegt in Christus. …
Wir sind jetzt zufriedene Kreaturen. Einst waren wir trübselig, außer wenn uns eine Weinlaune und wahnsinnige Heiterkeit entzündete; jetzt jedoch wohnt uns ein Friede wie ein Fluss inne und eine geheime Freude, die uns niemand nehmen kann. Wir laben uns an einem Brunnen, der nie austrocknet; wir essen ein der Welt unbekanntes Brot. Wir sind wahrlich mit dem Vater verbunden; und diese Freude, selbst für uns derart enorm, überwältigt uns. Wenn wir Gott am nächsten sind und in Ihm aufgehen, können wir unser eigenes Ergötzen nicht einmal begreifen. – Charles Spurgeon [4]
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Das Osterwunder besteht darin, weil Jesus nicht in der Gruft verblieb, müssen wir es auch nicht! Wir müssen die Strafe für unsere Sünden nicht in der Hölle begleichen oder ewige unter der Trennung von Gott leiden. Er nahm uns die Begleichung ab, und stieg dann zu einem neuen Leben auf! Und Sein neues Leben kann in uns sein, uns Hoffnung und Frieden schenken, wenn uns Seine Liebe erfüllt. Er ist auferstanden! Und wir wurden ebenfalls neu geboren! – David Brandt Berg
Erschienen auf Anker im März 2015.
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