Februar 25, 2015
Sehr wenige Menschen verhalten sich absichtlich gemein, unfreundlich oder gewollt lieblos. Trotzdem fällt es so leicht, die Liebe als Priorität bei der Vielzahl von Aufgaben beiseite zu drängen. Oder es fällt leicht, das Verhalten anderer abzuschätzen und unterbewusst zu entscheiden, wer unsere Zeit und Aufmerksamkeit verdient und wer nicht. Das sind normale, menschliche Tendenzen, aber es ändert nichts an den erschreckenden Folgen dessen, wenn uns die Liebe fehlt, wenn wir keine Liebe zeigen. Es kann Menschen demoralisieren und unserem Zeugnis schaden.
Weißt du, niemand muss perfekt sein, um unsere Liebe zu verdienen. Sie müssen keine perfekten Mitarbeiter sein. Sie müssen nicht einwandfrei, immer fröhlich, rücksichtsvoll oder ein betriebsamer Arbeiter sein oder eine liebenswerte Persönlichkeit besitzen, mit der man leicht auskommt. In der Tat bin ich sicher, keiner von uns verkörpert all diese Eigenschaften zu jeder Zeit, weil niemand perfekt ist. Und dennoch, als Jesu Vertreter besteht unsere Aufgabe darin, zu lieben. Das ist es, was wir praktizieren. Liebe ist unser Auftrag. Die Liebe ist unser Markenzeichen – oder sollte es zumindest sein! „Eure Liebe zueinander wird der Welt zeigen, dass ihr meine Jünger seid.“ [1]
Ich denke, wir alle müssen in regelmäßigen Abständen den Herrn bitten, unsere Selbstgerechtigkeit runterzuschrauben und uns mit Seiner Liebe und Seiner Perspektive für unsere Situationen neu aufzufüllen. Unter all unserer Verantwortung und dem Druck und Stress des Lebens ist es einfach, manchmal negativ über andere zu werden oder ein wenig voreingenommen. Es ist menschlich, andere von Kopf bis Fuß zu mustern und ohne es zu merken, hin und wieder in eine negative Denkweise zu rutschen.
Anderen gegenüber negativ eingestellt zu sein, kann eher zu einem Teufelskreis aus Abschätzen, Kritisieren und Messen werden, anstatt zu dem stärkenden Zyklus, den der Herr vorsah, um einander zu helfen, mit Liebe einander in unseren schlechten Tagen beizustehen, gegenseitig unsere Fehler zu vergeben, uns gegenseitig in unseren schwachen Bereichen unter die Arme zu greifen und gegenseitig unsere Stärken in den Vordergrund zu stellen. Liebe erzeugt Liebe. Sie regt andere an, ihr Bestes zu geben. Es bringt des Herrn Segen. Und es macht uns glücklich. Besteht ein Mangel an Liebe, beginnt auch ein Kreislauf. Ein Mangel an Liebe ruft Probleme hervor, die dann zu einem immer größeren Mangel an Liebe führen.
Setz die Messlatte für andere nicht zu hoch an. Machst du es doch, wird niemand sie erreichen können. Niemand wird es schaffen. Keiner von uns ist gut genug. Bitte den Herrn um eine gute Portion Seiner bedingungslosen Liebe in all deine Beziehungen mit anderen.
Jesu Liebe ist stark und rein genug, all unseren menschlichen Fehlern, Sünden und dem Herumgepfusche, von dem es viel gibt, widerstehen zu können. Bitte den Herrn, dir etwas von dieser Art der Liebe zu schenken: Liebe die sich um andere sorgt, ob du nun persönlich mit ihnen auskommst oder nicht, ob du meinst, du hast extra Zeit oder nicht, ob meinst, die Person ist deine Zeit wert und ob sie sie verdient oder nicht. Liebe liebt, selbst, wenn jemand deine Privatsphäre stört oder deine Pläne unterbricht. Liebe, die Menschen nimmt, so wie sie sind – jemand den Jesus liebt und der ihn dir begegnen lässt, und den Er durch dich lieben möchte. Liebe, die Liebe zeigt, selbst wenn jemand zu spät kommt, egoistisch, rüpelhaft, ungepflegt und unorganisiert ist oder einfach falsch liegt.
Stress ist ein echter Liebestöter. Im Moment scheint nichts wichtiger zu sein, als das was dich stresst. Stress schiebt Liebe auf der Rangliste nach unten. Ichbezogenheit ist ein weiterer Killer. Wenn du auf deine eigenen Bedürfnisse konzentriert bist und das, was du tun möchtest, kannst du weder die Bedürfnisse anderer erkennen, geschweige denn dich damit abgeben, sie zu stillen. Wenn Glaube fehlt, tötet es noch mehr; zu denken, man würde etwas verlieren, wenn man anderen seine Zeit widmet, seine Zuneigung, Freundschaft etc.
Groll, Verletzungen aus der Vergangenheit, an denen du festhältst oder nicht vergebene Verletzungen können dein Vermögen zu lieben schmälern. Das kann sich über einen längeren Zeitraum hinziehen, bis du bereit bist, die Vergangenheit hinter dir zu lassen, und einen neuen Versuch riskierst. Bequemlichkeit ist ein weiteres Hindernis, wenn dir einfach alles egal ist, du von anderen erwartest, die Initiative zu ergreifen, oder es ihnen überlässt, anderen die nötige Liebe zukommen zu lassen. Ebenso Selbstsucht, zu meinen, du habest bereits genug getan, genug gegeben.
Es gibt viele Ausreden, nicht zu lieben, und jede scheint gerechtfertigt zu sein, wenn wir ausschließlich bereit sind, zu lieben, wenn es einfach ist. Aber wenn wir die Schreie der Herzen derer hören, die vom Mangel an Liebe verletzt sind, wenn wir sie aufgrund von Liebesmangel leiden sehen, werden wir erkennen, dass Entschuldigungen nicht wirklich gelten. Wir bekommen einen kleinen Eindruck davon, wie der Herr es sieht.
1. Korinther 13 lehrt, all unsere harte Arbeit für den Herrn und andere ist nichts ohne Liebe. All unsere Opfer sind wertlos ohne Liebe. All unseren angestrengten Bemühungen sind nutzlos ohne Liebe. Unsere Triebfeder muss Liebe sein.
Was uns drängt, muss Liebe sein. Und Liebe wird alles in Balance halten. Liebe will uns leiten, mit unseren eigenen Belangen anzuhalten und anderen zu helfen, wenn sie es brauchen. Liebe wird uns die Kraft geben, unsere Reserven zu mobilisieren, wenn es nötig ist. Liebe wird uns helfen, andere mit des Herrn Augen zu sehen.
Wir werden nichts erreichen, auch wenn wir hart arbeiten, um Frucht bitten, unser Bestes geben, wenn wir keine Liebe haben – wahre Liebe, die Unvollkommenheiten tragen hilft, Versuchungen, schlechte Tage, Probleme, unhöfliche Menschen und alles Übrige. „Ohne Liebe ist alles wertlos.“ [2]
Einer der Faktoren, die zu einem Mangel an Liebe beitragen, ist es, einfach zu beschäftigt zu sein, zu bedacht darauf, unsere Verantwortlichkeiten zu erfüllen oder unsere Ziele zu erreichen, bis an den Punkt, an dem du dir keine Zeit mehr nimmst, die Liebe zu nähren und zu pflegen, die Liebe zwischen dir und anderen, die Liebe im eigenen Herzen, die Liebe für Jesus, Seine Liebe für dich zu empfangen.
Bitte den Herrn, dich Liebe zu lehren. Lieben zu lernen ist eine Kunst, keine natürliche menschliche Eigenschaft. Sie ist übernatürlich. Sie ist himmlisch. Das bedeutet, es braucht Zeit, Nachdenken und Gebet, wenn sie eine Realität in deinem Leben werden soll. Du wirst nicht von alleine besser.
Wenn du in der Liebe wachsen willst, musst du dafür Zeit schaffen. Betrachte dein Leben und deine Ziele und plane Zeitein, zu lieben. Nicht nur für diejenigen, die dir nahe stehen oder mit denen du üblicherweise zu tun hast, sondern auch, um Freundschaften aufzubauen, mit deinen Arbeitskollegen oder anderen, die irgendwie Teil deines Lebens sind. Plane Zeit ein für die selbstlose, ungewöhnliche Art von Lieben, mit der du jemandem das Leben erleichtern kannst.
Plane Zeit mit Jesus ein, Ihn zu loben, Ihn zu lieben, dich Seiner wundervollen, bedingungslosen und vergebenden Liebe zu erinnern, und bitte Ihn, davon mehr in deinem Leben sichtbar zu machen.
Plane Zeit zur Heilung und geistigen Reinigung ein, wenn du in diesem Bereich auf Abwege geraten bist. Vielleicht musst du um Vergebung bitten. Vielleicht brauchst du Gebet. Vielleicht musst du etwas in deinem Leben verändern.
Mögen wir immer an unserer Liebe erkannt werden. Ich denke, es ist unser aller Wunsch, dass man so von uns spricht – wir seien liebevoll, wir erleichtern es anderen, gut zu sein. Liebe ist ein Lebenselixier der Mission. Die Mission baut auf Liebe auf – auf Jesu Liebe und Seinen Verlangen, jeden diese Liebe spüren und empfangen zu lassen.
Der Herr möchte dich mit der Liebe und Kameradschaft segnen, die du benötigst, um erfüllt und glücklich zu sein. Er möchte uns als Gefäß Seiner Liebe für andere benutzen. Er möchte sie durch dich ausgießen. Er möchte dich bereichern und liebesfähiger machen, mehr als du es je für möglich gehalten hättest. Nichts Kostbares kommt einfach, und mit Banden der Liebe, Geschenken der Liebe, Opfern der Liebe ist es nicht anders.
Wann immer du einen Mangel an Liebe bemerkst, erinnere dich, dass Er dir mehr zu geben hat; Seine Liebe versiegt nie. Liebe ist ein Wunder. Bitte den Herrn um ein Wunder, um mehr von Seinem Wesen, und Er wird es tun. Er wird dein Herz bis zum Überfließen füllen.
Ursprünglich erschienen im Julie 2009. Bearbeitet und neu herausgegeben im Februar 2015.
Copyright © 2024 The Family International